Licht meiner Seele von Tsukori (KisamexOC/Aaktski/) ================================================================================ Kapitel 1: Erinnerungen ----------------------- „Aua.“ „Du musst stillhalten, sonst tut es noch mehr weh, Kisame.“ „Ja, aber das brennt so schlimm.“ „Keine Sorge, das geht gleich vorbei.“ „Meinst du?“ „Na klar, ich kenn das doch!“ „Dann vertrau ich dir!“ „Hi, hi, weiß ich doch...“ Still saß Kisame auf seinem Bett, den Rücken an die kühle Wand hinter sich gelehnt und starrte auf die gegenüberliegende Wand, durch die er jedoch hindurch zu starren schien. Seine Augen schienen den Anblick der Wand nicht mal zu erfassen, nicht mal zu realisieren. Und dennoch wusste er, dass sie da war. Die Tür des Zimmers öffnete sich und Itachi trat ein. „Wir haben eine Misson bekommen.“ „Aha.“ „Alles in Ordnung?“ „Klar. Was ist das für eine Mission?“ „Wir sollen einen Nukenin umbringen, das Übliche halt.“ „Gut.“ Schwerfällig erhob Kisame sich von seinem Sitzplatz und folgte seinem Partner.... „Tut es noch sehr weh?“ „Ach was, es geht schon, danke Akatski.“ „Wofür?“ „Dass du meinen Kopf verbunden hast.“ „Du bist doch mein Freund, da ist das doch selbstverständlich. Warte nur, bis ich diese widerlichen Typen in die Finger bekomme, die dir das angetan haben, die können was erleben!“ „Aber du bist doch noch ein Kind. Du hast keine Chance gegen sie.“ „Das hast du recht. Aber ich lasse nicht zu, dass sie dich so behandeln, das hast du nicht verdient! Ich bin doch deine beste Freundin, Kisame!“ „Hmm, du bist meine einzige Freundin.“ Während Itachi ihm sagte, wohin sie gehen mussten, war Kisame in Gedanken versunken. Schon seit dem Morgen hatte er das Bedürfnis, sich tief in der Erde zu vergraben. Doch er wusste nicht, warum. Es war eigentlich alles wie sonst. Nur diese Leere in seinem Körper, die ihm ein mulmiges Bauchgefühl bescherte, störte ihn. Und besonders störte es ihn, dass er nicht wusste, woran das lag. Sie kamen in ein kleines Dörfchen, wo sie erst mal über Nacht bleiben wollten. Als sie durch die breiten, staubigen Wege gingen, konnten sie das Geschrei von Kindern vernehmen. Die beiden Nukenin drehten sich um und entdeckten zwei Mädchen, die anscheinend von fünf Jungen mit Stöcken verfolgt wurden. Das eine Mädchen schien gerade mal 4 Jahre alt zu sein. „Lauf, Minari, Lauf!“ „Lauf, Kisame!!“ „Ich beeile mich ja schon!“ „Das reicht aber nicht, schneller, oder die holen uns ein!!“ „HEY, BLEIBT STEHEN, IHR BABYS!!!“ „ICH BIN SCHON SIEBEN!!“ „Findest du nicht, dass das irgendwie unnötig war?“ „Nein, immerhin sind wir doch keine Babys mehr, oder willst du dich etwa als ein Baby bezeichnen, Kisame?“ „Nein!“ „Siehst du! Häh, was machen... DUCK DICH!!“ „Was? AU!!“ „KISAME!!!“ „AUA!!“ „Minari!!“ Das kleine Mädchen stürzte zu Boden, als einer der Jungen sie mit seinem Stock an der Schläfe getroffen hatte, nachdem er zu einem gezielten Schlag ausgeholt hatte. „Was fällt dir eigentlich...“ „...ein?! Du kannst doch nicht einfach einen Stein nach ihm werfen, das tut doch weh!!“ „Pah!! So was wie der hat doch nichts anderes verdient!!“ „Das ist gemein von euch, Kisame hat überhaupt nichts gemacht!!“ „Na und? Allein, dass so eine komische Kreatur existiert, ist schon Schande genug für unser Dorf!!“ „Ihr seid doch echt bescheuert!“ „Pass auf, was du sagst, Baby, sonst werd ich ungemütlich!!“ „Und ich erst!! Und vor allem, ich bin kein Baby!!!“ „Tse... Kommt Jungs, wir hauen ab! Wenn du morgen wieder mit diesem … „Etwas“ rumhängst, dann mach ich als nächstes dich fertig, klar Baby?“ „Grr...“ „Was macht ihr da?“ Mit strengem Blick musterte Itachi die Jungen. „Siehst du das nicht, wir verkloppen diese Mädchen!!“ „Genau!!“ „Und warum?“ „Na, hast du mal gesehen, wie die aussehen? Das sind doch Monster“ „Hau ab, du Monster, mit dir wollen wir nicht spielen!!“ „Sonst frisst du uns noch, ha, ha!“ „Ihr Idioten!! Komm Kisame, dass musst du dir nicht anhören, lass uns gehen“ „Ja.“ … „Du, Akatski?“ „Ja?“ „Bin ich wirklich so ein Monster, wie sie alle sagen?“ „Was? Nein, natürlich nicht, du bist der netteste Junge, den ich je kennengelernt habe. Bei uns in Iwagakure sind die Jungs alle blöd!“ „Aha.“ ... „Hör nicht auf das, was sie sagen, das sind doch selber Monster! Sie haben kein Recht, so über dich zu reden!!“ Itachis und Kisames Blick glitt noch einmal zu den beiden Mädchen. Ihre Haare waren lila und ihre Augen gelb. Und dazu hatten sie eine gelbe Haut, auf der schwarze Punkte verteilt waren. Die Mädchen sahen wirklich seltsam aus, doch für Itachi war das kein Grund, die Beiden mit Stöcken zu schlagen. „Und nur deshalb macht ihr das?“ „Na klar, weswegen denn sonst?“ „Hmm...“ Kisame konnte erkennen, wie der Uchiha sein Sharingan aktivierte und die Jungen große Augen bekamen. Er wusste nicht, was Itachi den Jungen gezeigt hatte, aber danach entschuldigten sie sich brav bei den beiden Mädchen und gingen. „Vielen Dank.“ Die beiden Nukenin schauten hinab, und bekamen eine Blume unter die Nase gehalten. „Für euch, weil ihr uns geholfen habt. Sie haben uns schon lange gedroht, weil wir nicht mit anderen Kindern spielen sollen. Sie haben Angst vor uns, aber wir haben doch gar nichts gemacht. Auf Wiedersehen, Fremde.“ Das kleine Mädchen schnappte sich ihre verletzte Schwester und lief auf ein Haus zu, aus dem eine junge Frau heraustrat, die ebenso aussah wie die beiden kleinen Mädchen. „Danke für deine Hilfe.“ „Bedank dich nicht ständig, Kisame, das ist doch ganz normal.“ „Was wirst du denn jetzt machen?“ „Was meinst du?“ „Na, die wollen doch dich als nächste fertig machen, wenn du noch mal mit einem `Etwas´ wie mir `rumhängst´.“ „Hör auf, Kisame! Ich lass mir doch von ihnen nicht vorschreiben, mit wem ich meine Zeit verbringe! Du bist mein Freund, und ich lasse dich nicht im Stich, nur wegen so komischer Vögel, die dich nicht akzeptieren können!!“ „Du bist echt etwas ganz Besonderes, Akatski.“ „Findest du? „Ja.“ … „Wir bleiben doch Freunde, oder Akatski?“ „Aber klar doch! Für immer und ewig, großes Iwa-nin-Ehrenwort!!“ Itachi betrat das Zimmer der kleinen Herberge, in der sie die Nacht verbringen würden und verschwand sofort im Bad, um zu duschen. Kisame betrachtete die Einrichtung. Sehr schön war es nicht, aber das war auch nicht notwendig. Zwei einfache Betten, ein Tisch und Stühle reichten vollkommen aus. Den Schrank neben der Tür brauchten sie sowieso nicht. Er hörte das Rauschen des Wassers und setzte sich auf sein Bett. Ohne jegliche Vorwarnung zog sich sein Herz schmerzvoll zusammen und erschrocken ließ Kisame seine Hand zu seiner Brust schnellen. Dabei bemerkte er einen Gegenstand, den er in der Brusttasche im Inneren des Mantels gesteckt hatte. Er zog ihn hervor und betrachtete mit einem traurigen Blick den silberglänzenden Shuriken mit dem roten Bändchen in seiner Hand. Der Shuriken hatte Ihr gehört. Und er hatte Sie geliebt. „Was hast du gemacht, Kisame?“ „Dich geküsst.“ „Ach, das ist also küssen. Dass heißt, dass du mich lieb hast, hi, hi...“ „Wollen wir irgendwann heiraten, Akatski?“ „Ja! Und dann kaufen wir uns ein Haus, bekommen ganz viele Kinder und irgendwann, wenn wir alt sind, dann spielen wir mit unseren Enkeln und gehen abends im Wald bei Sonnenuntergang spazieren, und...“ „...holen erst mal Luft zum weiter reden.“ „Hi, hi ...“ … „Wann musst du denn zurück nach Iwagakure?“ „Ich muss morgen los, aber keine Sorge, ich komme ja schon nächste Woche wieder und besuche dich, okay?“ „Okay ... Versprochen?“ „Großes Iwa-nin-Ehrenwort.“ Aber Sie war niemals wiedergekommen. Sie hatte ihr Versprechen gebrochen. Sie hatte ihn verlassen. Sie war gestorben, einfach so. „Kisame?“ „Ja, Mama?“ „Ich muss dir etwas sagen.“ „Was denn, Mama?“ „Akatskis Reisegruppe wurde gestern auf dem halben Weg nach Iwagakure gefunden.“ „Ja, und?“ „Kisame … Sie wurden … ermordet aufgefunden.“ „ ...“ „Sie haben Akatskis Leiche nicht finden können, aber dafür das hier.“ „... Aber das ist doch ihr Shuriken, den sie immer im Haar stecken hatte!“ „Es tut mir leid, aber das ist da einzige, was von ihr gefunden wurde.“ „Aber sie hat mir doch versprochen, dass sie zurückkommen würde. Sie hat doch ihr Iwa-nin-Ehrenwort gegeben.“ „Tut mir leid, aber sie ist tot.“ „Nein … das kann nicht sein … Sie hat es mir doch versprochen.... Sie hat es versprochen!! Was soll ich denn ohne sie machen?! Sie war doch alles, was ich hatte!! Sie darf nicht tot sein, sag, dass das nicht wahr ist!!“ „Kisame, glaub mir, du wirst drüber hinweg kommen...“ „Nein, niemals!! Ich hab sie geliebt!!!“ „KISAME!!! Als Itachi das Badezimmer verließ, fragte er ihn nach dem Name ihres Missionsopfer. „Warte, ich guck eben. Hm, hier steht es. Ihr Name ist...“ „Bist du dieser komische Fischjunge?“ „Ja, sieht man doch.“ „Ich hab schon viel von dir gehört. Du heißt Kisame, richtig?“ „Ja, und du?“ „Ich heiße...“ „...Akatski Kanara.“ Kapitel 2: Wenn das Licht erlischt... ------------------------------------- Einen Moment schien sich in Kisames Welt alles zu drehen. „Was?! Zeig mir mal die Unterlagen!“ Itachi reichte Kisame die Schriftrolle, die sich dieser ganz genau anschaute. Diese Frau auf dem Bild … Die weißen Haare ... Das rote Auge … Moment mal, nur ein Auge? Das linke Auge der Frau war mit einem Verband und einer Augenklappe verdeckt. Ein eiskalter Schauer lief über Kisames Rücken, als er sie erkannte. Das war ganz klar Akatski! Aber sie war doch tot! Das hatte seine Mutter damals doch … »„Sie haben Akatskis Leiche nicht finden können...“« „Kennst du sie?“ „Das … ist meine Jugendfreundin.“ „Ach so.“ Anscheinend desinteressiert wandte sich Itachi ab und machte es sich auf seinem Bett bequem. Es noch immer nicht glauben könnend warf Kisame die Schriftrolle auf den Nachtisch und legte sich auf sein Bett. Akatski lebte … Die Erkenntnis fraß sich in seine Glieder und ein wildes Glücksgefühl stieg in ihm auf, ehe es gleich schon wieder erstickte. Sie sollten sie töten? Niemals, das konnte er nicht zulassen. Er liebte sie doch. Noch immer. Seit damals hatten sich seine Gefühle nicht wirklich verändert. Aber es war ihre Mission, sie zu töten. Scheiße!!! Am nächsten Morgen standen sie früh auf, weil Itachi die Mission schnell zu Ende bringen wollte. Vielleicht wollte er es so für Kisame erträglicher machen, wenn sie sich nicht all zu lange mit Akatski aufhielten und sie schnell umbrachten. Kisame hatte Itachi gefragt, ob er sie umbringen würde, doch dieser hatte nur den Kopf geschüttelt und gemeint, dass Kisame das erledigen würde. Dieser hätte sich am liebsten die Haare gerauft. Das konnte Itachi ihm doch nicht antun. Doch, konnte er, und Kisame wusste das auch ganz genau. Nachdem sie das kleine Dörfchen verlassen hatten, kamen sie in eine staubige Gegend, die sie nach einem weiteren Tag weiter in das nächste Dorf brachte. Und wo sich, laut den Informationen, Akatski aufhalten sollte. Während sie durch das belebte Dörfchen gingen, hörten sie, wie ein helles Lachen aus einem Blumenladen drang, und Kisame stockte der Atem, als Sie aus dem Blumenladen heraustrat. Das rote, sichtbare Auge strahlte pure Emotionslosigkeit aus, während die Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen waren. „Auf Wiedersehen, Undu-san, ich werde bestimmt noch einmal wiederkommen.“ „Tu das, tu das, mein Kind, ich würde mich sehr freuen.“ Das Grinsen wurde spöttischer und das rote Auge funkelte gefährlich. „Natürlich.“ Kaum, dass Akatski der alten Frau in dem Laden den Rücken gekehrt hatte, verwandelte sich das spöttische Grinsen in eine vorfreudige, verzerrte Grimasse und das unverdeckte Auge der Weißhaarigen begann irre zu funkeln. Ja, wie sehr würde sich die alte Frau freuen, wenn sie heute Nacht bei ihr im Schlafzimmer auftauchen und ihr ihre Kehle durchschlitzen würde, langsam und qualvoll, und wie sehr würde es sie beflügeln, den angstverzerrten, panischen Ausdruck in den braunen Augen Undus zu sehen. Es würde sie verzücken, zu sehen, wie das Leben aus dem Körper der Alten floss. Einmal lachte sie spöttisch auf, ehe sie ihren Weg zu ihrem Auftragsgeber antrat. Schon seit Jahren war sie eine hoch angesehene Attentäterin, und sie genoss ihren Ruf. Ihr neuer Auftrag war in ihren Augen zwar etwas für Amateure, aber die Bezahlung war gut, also hatte sie den Auftrag angenommen. Ein bisschen Entspannung bei ihren Aufträgen konnte sie gut gebrauchen. Vor dem großen Tempel hielt sie an und schaute ausdruckslos an dem Tempel hoch. Sie mochte das Gebäude nicht. Mit gerunzelter Stirn betrat sie den Tempel, um ihre ersten Ergebnisse zu schildern. „Das war sie. Du kannst dir aussuchen, wann du sie umbringst, aber wenn sie morgen früh nicht erledigt ist, werde ich deinen Part übernehmen.“ Itachi wandte sich ab und trat den Weg zu einer Herberge an, um dort ein Zimmer für die Nacht zu reservieren und seufzend sah Kisame ihm nach. Es war zwar nett von Itachi, dass er ihm die Möglichkeit ließ, alleine Akatski gegenüber zu treten, aber es machte ihm zu schaffen, zu wissen, dass er sie umbringen sollte. Und wenn er gewusst hätte, dass es eine Möglichkeit für Akatski gab, zu überleben, dann hätte er sich auch mit jeder Faser seines Körpers gegen ihre Ermordung gesträubt, doch wenn er sie nicht umbrachte, würde es Itachi tun. Und sollte Itachi es, aus was für einem Grund auch immer, nicht schaffen, Akatski umzubringen, würde sich der Leader höchstpersönlich um sie kümmern, oder er schickte Hidan und Kakuzu los, die Akatski mit Sicherheit umbringen würden. Schon allein, wenn Kakuzu erfuhr, dass er Geld für ihren Kopf bekam. Es war mehr als offensichtlich gewesen, dass Akatski nicht gerade das liebe Dorfmädchen von neben an war, so, wie sie es früher gewesen war. Und durch ihre Informationen wusste Kisame, dass sie eine Attentäterin, und somit eine Nukenin war. Was war bloß aus diesem lieben und keiner Fliege was zu leide tun könnenden Mädchen geworden, in welches er sich verliebt hatte. Es war fast schon absurd, zu wissen, wie sehr sie sich verändert hatte, dass Kisame glaubte, für einen kurzen Moment zu träumen. Es dauerte nicht sehr lange, bis Akatski den Tempel, in welchem sie verschwunden war, wieder verließ und Kisames Herz begann Saltos zu vollführen. Nun war es soweit. Er würde zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder mit Akatski reden. Wie alt war sie eigentlich jetzt. 25? Oder doch 26? Er wusste es nicht, aber das war nun nebensächlich. Noch einmal atmete Kisame tief durch, ehe er Akatski hinterherlief, die zielsicher auf ein großes Haus zulief. Er musste sie schnell einholen. Ohne es wirklich zu merken beschleunigte Kisame seine Schritte, sprang auf das Haus und ließ sich auf sein Hinterteil plumpsen. Schnell griff er in die Brusttasche seines Mantels und fand gerade noch rechtzeitig das, was er suchte. Akatski wollte gerade das Haus betreten, als auf einmal ein kleiner Gegenstand direkt vor ihren Füßen im Boden einschlug. Erschrocken machte sie einen Satz zurück und betrachtete den Shuriken, der im Boden steckte. Den Shuriken mit einem roten Bändchen. Akastkis Augen weiteten sich. Das war ihr Shuriken. Sie hatte ihn damals bei dem Überfall auf ihre Geleitgruppe verloren, als sie geflüchtet war. Aber wer...? Sie richtete ihren Blick auf das Dach ihres Hauses, und keuchte überrascht auf. „Du...“ „Erkennst du mich?“ Ein freudiges Funkeln trat in Akatskis Augen, während ein breites Lächeln sich über ihr Gesicht zog. „Ha, ha, wie könnte ich dich jemals nicht erkennen?“ Lachend zog Akatski ihr Shuriken aus der Erde, sprang auf das Dach des Hause und warf sich Kisame an den Hals, jedoch mit zu viel Wucht und beide purzelten munter das Dach herunter, um dann unsanft zu Boden zu fallen, zumindest Kisame, da Akatski auf ihn drauffiel. Noch immer hatte die Weißhaarige ihre Arme um Kisames Hals geschlungen und drückte sich an ihn. „Kisame...“ „Wow, mit so einer stürmische Begrüßung hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet, hä, hä.“ Akatskis richtete sich auf, sodass sie nun auf Kisames Becken saß und grinsend auf ihn herabschaute. „Du hast dich kaum verändert.“ „Du dich dafür aber umso mehr.“ „Findest du?“ „Ja. Du wirkst viel weiblicher.“ Einen Moment starrte ihn die Attentäterin nur verdutzt an, ehe sie kicherte. „Und du wirkst viel männlicher.“ Verlegen kratzte sich der Blauhaarige am Kopf und grinste. …... „Warum bist du nie zurückgekommen, Akatski?“ Mit einem Becher grünen Tees in der Hand saß Kisame auf dem Sofa in Akatskis Wohnung, die sie vorübergehend für ihren Auftrag gemietet hatte. „Nachdem meine Geleitgruppe damals von Banditen angegriffen worden war, ließen sie uns einfach liegen. Sie gingen, nachdem sie alles von uns gestohlen hatten, was in ihren Augen wertvoll war. Ich hatte damals Angst, dass sie zurückkommen würden und rannte weg, obwohl ich mein Auge bei dem Angriff verloren hatte, deswegen die Augenklappe und der Verband.“ „Du willst mir doch nicht damit sagen...“ „...dass ich nur noch ein Auge habe? Doch, genau das. Ich lief so schnell ich konnte in Richtung Kirigakure, aber wie ich nun mal war, verlief ich mich und auf einmal stolperte ich, wobei ich mit meinem Kopf auf einem Stein aufschlug. Was für ein Zufall, nicht wahr? Auf jeden Fall, konnte ich mich danach an nichts mehr erinnern. Nicht an meine Eltern, nicht an mein Heimatdorf, nur an dein Gesicht. Es war das einzige, was mir die ganze Zeit vor meinem inneren Auge erschien, wenn ich versuchte, mich an etwas zu erinnern. Aber ich konnte mich weder an deinen Namen erinnern, noch, woher du kamst. Ich irrte monatelang umher. Ich wusste nicht wer ich war, und suchte immer nur nach dem Jungen mit der blauen Haut und den Kiemen.“ Ein liebevolles Lächeln erschien in Akatskis Gesicht und Kisame zerriss es das Herz. Er verachtete sich dafür, was er Akatski bald antun würde. Er spielte ihr den lieben, nach Jahren wiedergefundenen Freund vor, und Akatski freute sich so. Sie konnte nicht wissen, dass ihre Freude nur von kurzer Dauer sein würde. Aufmerksam hörte er schließlich ihrer Erzählung wieder zu. Es erfüllte ihn irgendwie mit Stolz, dass Akatski sich jedenfalls noch an ihn erinnert hatte, auch, wenn sie seinen Namen nicht gewusst hatte. Es bedeutete, dass er ihr wichtig gewesen war. „Ich hatte die Hoffnung irgendwann aufgegeben, dich zu finden, ich glaube, da war ich fünfzehn. Und dann, eines Tages, bekam ich ein Bingobuch in die Hände. Es lag einfach auf der Straße. Ich schaute hinein und dann...“ Sie seufzte, ehe sie fortfuhr. „...dann sah ich dich. Ein Mitglied von Akatsuki. Unerreichbar für mich. Also gab ich vollends auf. Und ging meinen eigenen Weg. Sieh mich an. Ich bin eine gefürchtete Nukenin, alle haben Angst vor mir!“ Bei ihren letzten Sätzen war sie aufgesprungen und ihre Stimme hatte einen glücklichen Klang bekommen. „Bist du glücklich, eine Nukenin zu sein?“ Kisames Stimme klang verwundert. „Nun ja, … Ja! Du bist doch auch ein Nukenin.“ „Bist du etwa nur wegen mir ein abtrünniger Ninja geworden?“ Akatski verschränkte die Arme hinter ihrem Rücken und schaute zur Seite, ehe sie mit den Schultern zuckte und dabei nickte. Kisame ließ den Kopf hängen. Er konnte sie nicht umbringen, dass konnte er doch nicht machen! Aber wenn nicht er … dann ein anderer. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und spürte gleich darauf die zierlichen Hände Akatskis an seinen Handgelenken, die seine Hände von seinem Gesicht zogen. „Was ist denn los, Kisame, oh! Warum … weinst du?“ Mit großen Augen betrachtete Akatski ihren alten Freund und ließ Kisames Hände los, um ihre dafür an seine Wangen zu legen. Es tat ihr weh, ihn weinen zu sehen. Sie hatte das Gefühl, wenn er weinen musste, dass sie es auch tun müsste. „Kisame?“ „Es tut mir leid...“ „....?“ „...aber ich kann das nicht.“ Kisames Augen weiteten sich, als Akatski ihn lächelnd küsste. „Alles ist gut, Kisame. Wir sind doch jetzt wieder zusammen, alles wird gut.“ Erneut drückte sie ihm ihre Lippen auf und zögerlich erwiderte Kisame den Kuss. Die Weißhaarige lächelte noch mehr und leckte vorsichtig, fast schon zurückhaltend über die Lippen des Haimannes, woraufhin sich diese teilten und Akatski die Mundhöhle Kisanes erforschte. Sie hatte gedacht, dass sie die Oberhand in diesem Spiel behalten würde, doch plötzlich packte Kisame sie und warf sie sich ohne Vorwarnung über die Schulter. „Ah, Kisame, was machst du?“ „Wo ist das Schlafzimmer?“ Akatski kicherte. „Im Flur, zweite Tür links.“ Sofort steuerte Kisame das Schlafzimmer an. Auch wenn er das Gefühl hatte, Akatski auszunutzen, er wollte nur einmal seinen Gefühlen für sie freien Lauf lassen, wenn er ihren Leben schon ein Ende bereiten sollte. Vielleicht hatte Itachi gewusst, dass es so weit kommen würde und war deswegen nicht mitgekommen, um der Ermordung Akatskis beizuwohnen. Im Schlafzimmer angekommen warf Kisame seine Beute eher unsanft auf das Bett, aber Akatski schien das nicht zu stören. Sie kam nicht dazu, sich aufzurichten, denn fast im selben Moment war Kisame über ihr und verfing sie in einen stürmischen Kuss.... Stöhnend sackte Kisame zusammen und ließ sich neben Akatski ins Bett fallen. Diese richtete sich keuchend auf, und wollte anscheinend zum Bettende krabbeln, doch kaum hatte sie sich aufgerichtet, fiel sie auch schon nach vorne auf den Bauch und gab ein dumpfes Geräusch von sich. „Wow … ich bin voll fertig.“ Wie eine Schlange glitt sie geschmeidig zum Bettrand, stand auf und lief zum Bad, nicht ohne vorher noch einmal neckend ein Luftküsschen in Kisames Richtung zu werfen. Diesem war zum Heulen zumute. Sein Körper zitterte unkontrollierbar und verzweifelt ließ er seinen Kopf hängen. Während Akatski mit duschen beschäftigt war, zog Kisame sich wieder an, setzte sich auf Akatskis Bett und wartete. Versuchte, seinen Herzschlag unter Korntrolle zu bringen, woran er allerdings kläglich scheiterte. Das Rauschen des Wassers verstummte und gleich darauf kam Akatski aus dem Badezimmer, ein weißes Handtuch um den Körper geschlungen. Auf dem man perfekt ihr rotes Blut sehen würde. Zwei Herzschläge zögerte Kisame, dann stand er auf. Zögerte wieder zwei Herzschläge, ehe er auf Akatski zuging, die ihn mit schiefgelegten Kopf fragend ansah. „Kisame, was ist los, du guckst so komisch, hi, hi...“ Die Weißhaarige kicherte. Krampfhaft blendete der Nukenin alle Gefühle aus seinem Kopf aus, die er für die junge Frau empfand und schloss sie mit einem Ruck in die Arme. Sie spürte, dass etwas mit dem Haimann nicht stimmte und wollte sich befreien, was jedoch nicht funktionierte. Kisames Griff um ihren Oberkörper wurde nur noch fester. „Was...? Kisame, lass mich bitte los.“ Keine Reaktion. „Kisame?“ Mit aller Kraft stemmte sich Akatski mithilfe ihrer zu Fäusten geballten Hände gegen die Brust des Größeren. Doch nach nur wenigen Zentimetern stoppte sie und überrascht weiteten sich ihre Augen. „Ki … Kisame ...?“ Sie spürte die Spitze des Kunais in ihrem Rücken, wie dieser sich leicht in ihre Haut bohrte. Sie schluckte. „Warum...?“ Nur dieses eine Wort verließ ihre Lippen, denn sie konnte es nicht verstehen. „Es ist meine Aufgabe.“ „Deine Aufgabe? Was soll das heißen?“ „Wir haben die Mission, dich auszuschalten.“ Wut stieg in Akatski auf. Das war also alles geplant gewesen. „Das war also alles nur gespielt, hm?“ „Nein!“ Verständnis ersuchend drückte Kisame seine Schläfe gegen die der Kleineren. „Das war nicht nur gespielt. Ich liebe dich, Akatski, ich hab es schon damals getan.“ „Aber warum … willst du mich dann umbringen?“ Kisame entspannte sich beim Spüren ihrer Nähe, doch Akatski wagte es nicht, sich auch nur irgendwie zu wehren, immerhin drückte sich die tödliche Spitze des Kunais immer noch gegen ihren Rücken. Sie hörte Kisame seufzen und spürte seinen Atem auf ihrer Schulter. „Ich will das nicht, aber ich muss. Wenn ich es nicht tue, dann ein anderer.“ „Und warum lässt du es nicht jemand anderen machen?“ Kisame schwieg. Das wusste er auch nicht so wirklich. Vielleicht, weil er glaubte, dass es nur ihm zustand, Akatski umbringen zu dürfen, egal, wie absurd sich das auch anhörte. „Ich weiß es nicht.“ „Kisame bitte, lass mich doch einfach fliehen...“ Sanft redete die Weißhaarige auf den Blauhaarigen ein. „Du würdest es nicht schaffen zu fliehen.“ „Ich bin eine Nukenin.“ „Genau wie wir alle bei Akatsuki.“ Akatski schluckte schwer und schloss angespannt ihre Augen. „Ich bitte dich, Kisame, ich liebe dich. Bring mich nicht um.“ „Tut mir leid.“ „Kisame, bitte … ugh!“ Akatskis Auge weitete sich, als sich die gesamte Klinge des Kunai in ihren Rücken bohrte. Sie spürte, wie die Klinge sich an ihrer Wirbelsäule vorbei einen Weg bahnte und schließlich ihre lebenswichtige Lunge beschädigte. Röchelnd schnappte sie nach Luft, die ihr jedoch teils verwehrt blieb. „Ki … sa … me ...“ Während ein taubes Gefühl ihren Körper durchflutete, und den Schmerz etwas dämpfte, spürte Akatski schwach, wie der blauhaarige Nukenin sie auf die Arme hob und dann aufs Bett legte. Mit einem schnellen Ruck, den Kisame ihr gar nicht zugetraut hätte, ergriff die Weißhaarige das Handgelenk des Größeren und schaute ihn mit zusammengebissenen Zähnen eindringlich an. „Vergiss niemals, was du getan hast!“ Schluckend beobachtete Kisame den feinen Blutfaden, der aus Akatskis Mundwinkel lief. „Es tut mir leid, aber ich musste es tun.“ „Ich verstehe.“ Ungläubig musterte Kisame die junge Frau, die wohl nicht mehr lange leben würde, das verriet ihm der rasselnde Atem von ihr. Akatski lächelte und kicherte dann leicht. „Es ist in Ordnung. Wenn du mich nicht umgebracht hättest … dann hätte es jemand anders getan. Ich möchte nur … dass du nie vergisst … niemals, unter keinen Umständen … dass ich dich … trotzdem liebe, Kisame.“ „Akatski ...“ Eine Träne stahl sich aus dem Augenwinkel von Akatskis verbliebenen Auge und zitternd verbarg Kisame sein Gesicht in seinen Händen. „Verzeih mir bitte, Akatski.“ „Es gibt nichts, was ich dir verzeihen müsste. Jetzt geh, damit ich auch in Ruhe sterben kann.“ Tatsächlich stand Kisame auf und trat zur Tür. „Akatski...“ Aufmunternd lächelte sie ihm noch einmal zu, ehe Kisame zögerlich das Haus verließ und sich auf den Weg zu Itachi machte. Alles in ihm sträubte sich dagegen, die weißhaarige Nukenin allein zu lassen, doch sie hatte es so gewollt. Und dass sie es überhaupt gewollt hatte, war nur ihm zu verdanken. Er hatte sie umgebracht. Zwar noch nicht ganz, aber dennoch... Er war eine Schande, für wen auch immer. Natürlich, er hatte schon viele Menschen umgebracht, auch unschuldige Menschen, aber er konnte Akatski nicht mit irgendwelchen Menschen vergleichen. Er war so undankbar. Sie hatte sich immer für ihn eingesetzt, alles getan und versucht, um es ihm zu ermöglichen, sich unter den Leuten wie ein ganz normaler Mensch zu fühlen und sie hatte es fast immer geschafft. Und nun hatte er das umgebracht, was er schon immer haben wollte. Was er verloren glaubte. Und dabei war es die ganze Zeit da gewesen. Verborgen und allein. Nun würde er sie wirklich verlieren. Starr starrte Kisame auf den Boden, lief in den Wald, in dem die Herberge lag und betrachtete das immer noch blutverschmierte Kunai in seiner Hand. Er würde es niemals aushalten, mit dem Gedanken zu leben, Akatski umgebracht zu haben. Warum also sollte er nicht das gleiche Schicksal teilen wie sie? Er blieb stehen und hob das blutverschmierte Kunai, welches in dem Sonnenlicht glänzte. Nur ein kurzer Schnitt, und er würde ihr folgen. Schluckend setzte er das Kunai an seine Halsschlagader an, und drückte es leicht gegen die dünne Haut seines Halses. Kisame schloss die Augen und mit einem schnellen Ruck zog er das Kunai über die Haut. Sofort spürte er das Blut, welches aus der Wunde floss, fast schon in Strömen und von dem Schmerz abgelenkt, verlor er kurz das Gleichgewicht und fiel auf die Knie. Er hatte den Tod verdient. Er hatte nicht das Recht zu leben, wenn er Akatski, die einzige Person, die sich für ihn eingesetzt hatte, als er noch klein gewesen war, umbrachte und somit das wichtigste verlor, was es für einen kurzen Moment wieder in seinem Leben gegeben hatte. Kurz dachte er an seinen Teampartner, der keine Ahnung haben konnte von dem, was gerade passierte. Itachi würde einen neuen Partner kriegen, er war für Akatsuki nicht wichtig und würde bestimmt leicht ersetzbar sein. Und Itachi … Er wusste nicht, ob dieser seinen Tod betrauern würde. Vielleicht, immerhin waren sie Freunde gewesen. Kisame wurde schwindelig und kraftlos ließ er sich auf die Seite fallen, sodass er freie Sicht auf einen kleinen See hatte. //Akatski...// Sie war das Mädchen seiner Träume gewesen. Sie hatte ihm gezeigt, dass er nicht das Monster war, als das ihn die Dorfbewohner beschimpft hatten. Für sie war er etwas besonders gewesen. Sie war das Licht gewesen, welches seine kleine, kranke Seele erhellt hatte und ihm Mut gemacht hatte. Akatski war so lieb gewesen … Eine bleierne Schwärze legte sich über Kisames Augen und noch einmal tauchte das kindliches, breit grinsendes Gesicht der Weißhaarigen vor seinem inneren Auge auf, ehe die Schwärze ihn endgültig umschlang und mit sich fortriss.... Sie war das Licht seiner Seele gewesen … und würde es auch nach seinem Tod bleiben Verlassen lag Akatski in ihrem Bett und spürte das Blut in ihrem Mund, wie es sich langsam aber beständig einen Weg aus ebendiesen suchte. Ihre Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. Sie hatte in dieser Nacht die alte Undu umbringen wollen, doch nun war sie es, die starb. Das war wohl ihre Strafe... Ergeben schloss sie ihre Augen und ließ Kisames Gesicht vor ihrem inneren Auge auftauchen. Er war so erwachsen geworden. Eine Träne lief über ihre Wange, als sie ein letztes Mal rasselnd ausatmete. //Vielleicht .. gibt es ja ein Leben nach dem Tod … und dann … treffen wir uns bestimmt wieder, Kisame …// Kapitel 3: Eine neue Chance --------------------------- Geräusche wie aus weiter Ferne drangen an Kisames Ohren. Vogelgezwitscher, das Rauschen des Windes, der durch Bäume fuhr... Seine Lider zuckten, als er langsam aufwachte. Die Geräusche, die Kisame umgaben, wurden klarer, deutlicher und nachdem er ihnen eine Weile gelauscht hatte, öffnete er schließlich seine Augen. Jedoch kniff er sie sofort wieder zusammen, als er von der Sonne geblendet wurde, die unbarmherzig auf ihn herab schien. Vage, blasse Erinnerungen kehrten nur langsam zurück in sein Gedächtnis. Laut diesen war er tot. Ausgelöscht, wegradiert, nicht mehr unter den Lebenden. Aber warum … warum fühlte er sich so … lebendig? Er konnte hören, sehen, sich bewegen … Alles das, was ein Toter eigentlich nicht hätte tun können, nicht tun dürfte. Langsam öffnete Kisame erneut seine Augen und wartete, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Dann setzte er sich auf und fast wäre sein Herz vor Schreck stehen geblieben, als er Itachi entdeckte, der in der Nähe auf einem Stein saß und ihn aus seinen ausdrucklosen Augen musterte. Seine Lippen verzogen sich zu einem, für ihn untypischen, erleichterten Lächeln. „Na? Endlich aufgewacht? Dachte schon, deine Seele streikt.“ „Itachi?“ Itachi schüttelte bedacht langsam und mit geschlossenen Augen den Kopf. „Ich bin nicht Itachi, ich habe nur seine Gestalt angenommen, damit du keinen Herzskasper bekommst, wenn du meine wahre Gestalt siehst.“ Während Kisame die erhaltenen Informationen verarbeitete, drängte sich in ihm der Gedanke auf, dass er gerade wegen der angenommenen Gestalt Itachis fast einen Herzinfarkt bekommen hatte, was den ihm nun Unbekannten nicht zu stören schien, denn dieser redete einfach munter weiter. „Mein Name ist Utan, freut mich, dich kennenzulernen. Wie du sicher schon bemerkt hast, bist du wieder am Leben.“ Utan stoppte, ehe er leicht lachend hinzufügte. „Naja, was heißt hier wieder am Leben, du bist eher zu einer wandelnden Seele geworden.“ Kisame hob eine Augenbraue. „Was ist eine wandelnde Seele?“ „Nun ja, lass es mich so erklären. Eine wandelnde Seele existiert nach ihrem Tod in der Welt weiter, in der sie verstorben ist. Sie kommt also nicht ins Reich der Toten, auch Himmel genannt. Das Besondere an wandelnden Seelen ist, dass sie zwar einen Körper haben, dieser aber nicht berührbar ist.“ „Also bin ich ein Geist.“ stellte Kisame fest, doch Utan schüttelte nur den Kopf. „ Nein, nein, ein Geist bist du nicht! Man darf eine wandelnde Seele nicht mit einem Geist verwechseln, denn der Unterschied zwischen diesen Beiden ist sehr groß. Der Körper eines Geistes ist durchsichtig, durch deinen Körper kann man nicht hindurch gucken. Auch kann ein Geist sich Menschen gegenüber zeigen, eine wandelnde Seele kann das nicht. Ein Geist ist jemand, der seine letzte Ruhe nicht findet, und deswegen herumspukt. Eine wandelnde Seele wandelt durch die Welt und findet niemals ihre letzte Ruhe, weil niemand einer wandelnden Seele ihre letzte Ruhe verschaffen kann, weil niemand mit einer wandelnden Seele kommunizieren kann.“ „Wunderbar, und was bringt mir dieses Wissen jetzt?“ fragte Kisame leicht säuerlich. Utan, immer noch in Gestalt von Itachi anwesend, erhob sich von seinem Stein und auch Kisame stand auf. „Mein Herr und der Schöpfer dieser Welt fand es sehr ergreifend, dass du dich umbrachtest, weil du mit der Schuld an Akatskis Tod und mit dem Wissen, niemals mehr mit ihr vereint zu sein, nicht weiterleben konntest, dass er entschied, dir eine zweite Chance zu geben. Du wirst die Möglichkeit haben, Akatskis, und somit deinen Tod ungeschehen zu machen, indem du in der Zeit zurückreist und deine Tat ungeschehen machst, indem du sie nicht erneut ausführst.“ Kisame schwieg. Das war doch Schwachsinn! Wenn er Akatski nicht tötete, dann würde das Itachi tun, das hatte dieser selbst angekündigt. Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Utan kam ihm zuvor. „Gewiss bringt dies auch gewisse Gefahren mit sich bringen, doch eines kann ich dir sagen: Pure Kraft allein reicht nicht aus, um Akatski zu beschützen, das musst du erkennen, nur wenn du dir helfen lässt, darfst du dich stark nennen.“ „Und was soll mir dieser Spruch nun sagen?“ „Alte Freunde lassen sich doch nicht im Stich. Du wirst Hilfe bekommen, wenn du sie am meisten benötigst, allerdings musst du auf diese Hilfe vertrauen, sonst wirst du Akatski niemals beschützen können.“ Nach dieser Rede verstummte Utan und ließ sich von einem sehr misstrauischen Kisame mustern. „Kannst du in die Zukunft sehen?“ fragte dieser schließlich. Utan lachte, was nicht zu ihm passen wollte, da er immer noch Itachis Gestalt angenommen hatte, und Kisame hatte seinen Teampartner noch nie lachen sehen. „Nein, kann ich nicht, aber ich kann erahnen, was dir bevorsteht.“ „Ist das nicht das Gleiche?“ fragte Kisame grummelnd und genervt verschränkte er die Arme vor der Brust. „Nein das ist es nicht.“ Noch leicht lachend warf Utan einen Blick auf seine Taschenuhr und gab ein überraschtes „Oh!“ von sich, ehe er die Uhr wieder wegsteckte und sich wieder Kisame zu wandte. „Es wird Zeit! Du musst los, wenn du Akatskis Leben retten willst.“ „Wie komme ich denn zu ihr?“ „Lass das mal meine Sorge sein, hier, trink das!“ Utan warf Kisame ein kleines Fläschchen mit einer silbernen Flüssigkeit zu, welches dieser geschickt mit einer Hand auffing und es misstrauisch beäugte. „Keine Sorge, da ist kein Gift drinne, es wird dazu führen, dass du zurück in deinen Körper gehst, immerhin hast du ja keinen richtigen Körper mehr.“ Nicht wirklich überzeugt musterte Kisame das kleine Fläschchen noch einmal, ehe er es schließlich in einem Zug leerte. Die Flüssigkeit schmeckte besser, als er gedacht hatte. Leicht süßlich, allerdings doch mit einem bitteren Nachgeschmack. „Das schmeckt gut, was ist das?“ „Ein Körper-Seele-Verschmelzungstrank. Oder kurz gesagt, ein sehr effektives Betäubungsmittel.“ „WAS??!!“ Kisame wollte auf Utan losgehen, doch es war bereits zu spät. Im nächsten Moment wurde ihm schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein. Kapitel 4: Itachis Warnung -------------------------- Mit einem Ruck öffnete Kisame seine Augen und schaute direkt an die Decke eines ihm unbekannten Zimmers. Er konnte das Rauschen von Wasser vernehmen und setzte sich langsam auf. Wie eine Bombe schlug die Erkenntnis in seinem Kopf ein. Er war an den Zeitpunkt zurückversetzt worden, an dem er Akatski … umgebracht hatte. Schnell stieg er aus dem großen Bett, in welchem er bis dahin noch gelegen hatte und zog sich mit hektischen Bewegungen an, während sein Herz raste. Auf einmal zitterte er am ganzen Körper; nicht vor Angst, sondern vor Aufregung. Der Gedanke daran, gleich Pains Befehl zu verweigern und Akatsuki zu verraten, trieb ihm das Adrenalin in die Adern. Das Rauschen des Wassers im Bad verstummte und kurz darauf trat Akatski mit einem weißen, Kisame nur zu bekannten Handtuch aus dem Bad. Ihre Haare waren noch nass und Wassertropfen tropften auf ihre Haut, über die sie sich ihre Wege gen Boden suchten. Einen kurzen Moment vergaß Kisame die Aufregung uns starrte Akatski nur bewegungsunfähig an. Akatski musterte ihn fragend. „Alles in Ordnung, Kisame? Du wirkst so gehetzt?“ Kisame schüttelte wie in Trance den Kopf und versuchte verzweifelt, seinen Blick von Akatski lozueisen, was ihm allerdings nicht gelang, da seine Augen an ihrem Körper festzukleben schienen. Akatski lachte. „Du bist echt komisch.“ Endlich konnte Kisame seinen Blick von ihr lösen und warf Akatski in der nächsten Sekunde hastig ihre Klamotten zu. „Los, zieh dich schnell an, wir müssen hier weg!“ Ganz die Ruhe selbst fing Akatski die Sachen auf und zog einen Schmollmund, was sie wie einen unschuldigen Engel wirken ließ. „Warum müssen wir weg? Ich wollte noch ganz gemütlich was essen gehen und dann eigentlich meinen Auftrag durchführen, von dem du mich abgelenkt hast. Oder willst du etwa mit mir ausreißen?“ Akatski grinste anzüglich und biss sich auf den rechten Zeigefinger. Kisame ignorierte die Weißhaarige und schaute aus dem Fenster von Akatskis Zimmer. Unruhig suchten seine Augen nach etwas, das auf Itachis Anwesenheit hinwies, doch außer ein paar Geschäftsleuten und zwei kleinen Mädchen, die ihm bekannt vorkamen, konnte er niemanden entdecken. Und auch Itachis Chakra war nicht zu vernehmen. Er drehte sich zu Akatski um, die inzwischen fertig angezogen vor ihm stand. Mit schnellen Schritten lief er auf sie zu und packte sie bei den Schultern. „Hör mir gut zu! Pain gab Itachi eine Mission, und deren Aufgabe bestand darin, dich umzubringen. Aber das erfuhr ich erst später, immerhin dachte ich, dass du tot wärst! Itachi rechnet damit, dass ich dich umbringe, aber … ich kann das nicht nochmal tun.“ „Nochmal??!“ Verwirrt schaute Akatski Kisame an, doch dieser ignorierte ihren verwirrten Ausruf. „Hör zu!! Wir müssen weg von hier, Itachi wird bestimmt bald kommen, um zu sehen, ob ich dich getötet habe oder nicht. Und wenn du nicht tot bist, dann ...“ Kisame biss die Zähne zusammen. „Dann wird ER dich umbringen. Verstehst du, wir müssen fliehen!!“ Nachdenklich schaute Akatski an die Decke, ehe sie Kisame zögernd anschaute. „Na schön, aber … warum schaukelst du mich die ganze Zeit?“ Der Haifischmann stutzte. Erst jetzt bemerkte er, dass er Akatski die ganze Zeit vor- und zurückgeschaukelt hatte. Er ließ ihre Schultern los, räusperte sich kurz kurz und zog sie dann zur Tür. Wortlos folgt die Attentäterin ihm und gemeinsam liefen sie mit schnellen Schritten die Treppe hinunter, in die Eingangshalle der Pension, in der Akatski untergekommen war. Plötzlich blieb Kisame ruckartig stehen. „Was ist los, ich dachte, du hast es so eilig, hier weg zu kommen?“ „Ich hab mein Samehada vergessen!“ „Ist das `ne Droge??“ „Das ist mein Schwert!!“ „Ach so, sag das doch!“ Gehetzt lief Kisame zurück in Akatskis Zimmer und ärgerte sich innerlich über sich, dass er Samehada beinahe vergessen hätte. Er stieß die Tür auf und suchte schnell den Raum mit seinem Blick ab. Samehada lehnte an der Kommode in der Nähe der Tür und Kisame wollte gerade nach seinem Schwert greifen, als er durch eine plötzliche Bewegung in der Mitte des Zimmers zum Bett schaute und mitten in der Bewegung erstarrte. Still und ohne sich zu rühren stand sein Teampartner in der Ecke des Zimmers neben dem Bett und schaute ihn mit stechenden roten Augen an. „Itachi.“ Itachi sagte nicht, sondern starrte Kisame nur weiterhin schweigend und unbeweglich an. Erst nach gefühlten Minuten fing er an zu sprechen. „Glaubst du, das, was du da tust, ist richtig?“ Kisame stutzte über diese merkwürdige Frage. Warum fragte ihn Itachi sowas? „Ich denke schon.“ „Du denkst?“ „Ja, ich denke.“ „Du weißt, dass du dabei bist, Akatsuki zu verraten. Du kannst sie immer noch umbringen, aber wenn du wirklich mit ihr fliehst ...“ „Was dann?“ „Dann werden wir euch Beide umbringen müssen.“ „Das Risiko gehe ich ein.“ „Wie du willst. Aber ich warne dich. Es wird nicht leicht, sie zu beschützen.“ „Ich weiß.“ Itachi bedachte seinen Partner noch mit einem langen Blick, dann löste er sich auf und schwarze Raben flogen in alle Richtungen davon. Sprachlos stand Kisame in der Mitte des Zimmers, nicht in der Lage, sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Warum war Itachi verschwunden? Wäre es nicht Itachis Aufgabe gewesen, ihn aufzuhalten, im schlimmsten Fall sogar umzubringen, damit ihre Mission zu Ende gebracht wurde? Warum ließ er ihn fliehen? Um ihm eine Lektion zu erteilen? Um ihn zu zeigen, dass er Akatsuki lieber nicht verriet? Kisame schüttelte den Kopf. Was auch immer Itachi sich dabei gedacht hatte, es hatte Kisame einen Vorsprung eingebracht. Itachi würde erst mal zurück zum Hauptquartier müssen, und dann dort Bericht erstatten, bis dahin wären er und Akatski schon längst über alle Berge. Hoffte er wenigstens. „Kisame, wo bleibst du?!“ „Ich komme!“ Kisame warf noch einen letzten Blick zurück zu dem Platz, an dem Itachi gestanden hatte, dann wandte er sich um und gemeinsam mit Akatski verließ er das Dorf. 3 Tage später, Akatsuki-Hauptquartier... "Kisame hat uns also verraten." Nachdenklich schaute Pain zu Boden und verschränkte die Hände ineinander. Itachi stand vor dem Anführer Akatsukis und schaute ebenfalls stummm zu Boden. "Sein Verrat ist ziemlich plötzlich geschehen. Weißt du warum, Itachi?" "Es liegt wahrscheinlich an der Nukenin, die wir töten sollte. Sie ist seine Jugendfreundin." "Hmmm..." Pain stand auf. "Kisame weiß, dass er sterben muss. Einen Verrat an Akatsuki kann ich nicht so einfach dulden. Schicke Kakuzu und Hidan los, sie sollen Kisame und Akatski Kanara verfolgen und sie angreifen. Einen Tag nach ihrer Abreise sollen Sasori und Deidara los, um die Beiden im Kampf gegen Kisame und Akatski zu unterstützen. Bringt die Beiden zu mir, tot oder lebendig, mir ist es gleich." Itachi nickte und verbeute sich leicht, ehe er Pains Zimmer verließ und sich aufmachte, um Kakuzu und Hidan ihre neue Mission mitzuteilen. Kapitel 5: As long as you love me --------------------------------- „Wo willst du jetzt hin, Kisame?“ Fragend schaute Akatski den Nukenin an, während sie hinter einer Gruppe von Büschen hockte, von welcher aus sie kurz davor noch das Dorf, welches sie verlassen hatten, beobachtet hatte. Kisame schulterte Samehada und schaute ebenfalls zum Dorf zurück. „Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.“ „Das ist ja mal wieder typisch Mann. Erst überstürzt handeln, und dann keinen Plan haben, wie es weitergeht!“ Kisame brummte. Was hätte er auch auf Akatskis Aussage antworten sollen. Sie hatte immerhin recht. Er war überstürzt mit ihr aus dem kleinen Dorf geflohen und hatte nun keinerlei Ahnung, wie es weitergehen sollte, immerhin konnte er nicht den Rest seines Lebens zusammen mit Akatsuki von einem Dorf zum nächsten ziehen. „Warum haben wir eigentlich den Befehl bekommen, dich zu töten, Akatski?“, fragte er ganz unvermittelt und die Weißhaarige war zuerst überrascht von dem plötzlichen Themawechsel, sodass es kurz dauerte, bis sie antwortete. Sie dachte nach und zog dabei die Stirn kraus, dann zuckte sie mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht solltet ihr ja mein Kopfgeld einkassieren?“ „Hmm. Das stand nicht drin im Missionsbogen.“ „Dann habe ich keine Ahnung, es ist mir auch egal. Ich bin froh, dass du mich nicht getötet hast.“ Offen lächelnd schaute sie Kisame an und dieser spürte kurz einen Stich in seinem Herzen. Wenn Akatski wüsste, dass er sie eigentlich schon einmal getötet hatte und nur durch die Gnade eines Gottes wiederbelebt wurde und die Chance erhalten hatte, mit Akatski zu fliehen, dann würde sie ihn hassen. Oder zumindest nicht mehr mit ihrem hübschen Hintern anschauen. Gezwungen lächelte er, was Akatski jedoch nicht mehr sah, da sie sich schon von ihm und somit dem Dorf abgewandt hatte. Als er ihr nicht sofort folgte, blieb sie verwundert stehen. „Was ist los, Kisame? Willst du hier Wurzeln schlagen? Erst überfällst du mich und brabbelst was von einer Flucht und das Akatsuki hinter uns her ist, und nun benimmst du dich wie ein alter Opa und kommst nicht aus dem Knick. Das ist echt nicht nett. So etwas macht man nicht!“ „Ich weiß.“ Kisame grinste, wurde dann jedoch sofort wieder ernst. „Akatski?!“ „Hm? Ja?“ „Du weißt, was uns bevorsteht, oder? Wir werden nie wieder irgendwo sicher sein. Pain nimmt einen Verrat nicht einfach so hin. Er wird uns verfolgen lassen. Solange, bis er uns hat. Er ist verdammt hartnäckig und nachtragend.“ „Pah, und wenn schon. Solange du mich nicht verlässt, halte ich alle Strapazen der Welt aus.“ Akatski lachte und drehte sich nun doch vollends zu Kisame um. „Vielleicht werden wir sterben. Bist da dazu bereit?“ Akatski lächelte matt, legte den Kopf schief und ging mit langsamen Schritten auf den großen Mann vor ihr zu. Dicht vor ihm blieb sie stehen, nahm sein Gesicht in ihre kleinen Hände und zog es zu sich herunter. „Hör zu, Kisame. Ich liebe dich. Und ich bin so froh, dass wir uns wieder gefunden haben. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Soll er ruhig kommen. Solange ich sterbe, weil ich das Richtige getan habe, nämlich mit dir zusammen zu sein, ist es gut und in Ordnung.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen küsste sie den überraschten Akatsuki und nahm dann seine Hand in ihre. „Und jetzt gehen wir. Wohin auch immer. Akatsuki wird uns finden. Sie finden immer, was sie haben wollen. Das weiß ich ganz genau. Es kann lange dauern, bis sie uns finden werden, es kann aber auch sehr schnell gehen. Versprich mir einfach, dass wir zusammenhalten, dann schaffen wir das schon. Irgendwie.“ Sie hielt inne und kicherte dann mädchenhaft. „Okay, das war jetzt irgendwie total kitschig, oder?“ „Irgendwie schon, ja.“ Kisame musste erneut grinsen, als er sah, wie Akatski verlegen lächelte, sich dann abwandte und ihn vorwärts zog. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Irgendwo. Denn einen Plan, wo sie hin sollten, hatte Kisame immer noch nicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)