Böses (?) Erwachen von teta ================================================================================ Kapitel 4: 4 ------------ »Guten Morgen!« Die hohe freundliche Stimme weckte Usagi aus ihrem unruhigen Schlaf. Immer wieder war sie hochgeschreckt und musste sich erst bewusst werden, wo sie war. Und immer wieder hatte sich das Gesicht von Mamoru in ihre Gedanken geschlichen. Zwar hatte sie nicht mehr von ihm geträumt, aber merkwürdig war es trotz allem. Allein die Tatsache, dass sie in den letzten Stunden öfter an ihn gedacht hatte, als in der ganzen Zeit, die sie ihn kannte. Es frustrierte sie. Nicht nur, dass sie sich kein Stück ablenken konnte von ihrer Misere. Sondern auch die Tatsache, ihre Situation nicht ändern zu können. Usagi beobachtete die pummelige Krankenschwester, die fröhlich ein Tablett mit Reisbällchen und Gemüse auf den kleinen Tisch abstellte. Gestern Abend lagen da noch Mamorus Unterlagen, dachte das blonde Mädchen traurig. »Schluss mit Trübsal blasen!«, die pummelige Krankenschwester zog lachend die Bettdecke weg und Usagi war gezwungen, aufzustehen. Sie hatte noch immer das rote Kleid von gestern an. Zum Umziehen hatte sie einfach keine Energie mehr gehabt. Eigentlich schade darum, dachte sie und besah sich die ganzen Knitterfalten. »Ein schönes Stück. Aber doch viel zu ungeeignet für das Krankenhaus.« Usagi nickte lächelnd und begab sich langsam ins Badezimmer. An ihr Spiegelbild musste sie sich auch noch gewöhnen. Sie erkannte sich zwar wieder, doch es bestätigte die Geschichte mit dem Koma. Das war keine 14-jährige, die ihr da entgegen blickte. Auch ihr Körper gehörte keinem pubertierenden Teenager. Nicht nur, dass sie fast Zehn Zentimeter gewachsen war, auch ihr Busen war größer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Usagi öffnete den Reissverschluss ihres Kleides und ließ es nach unten gleiten. Sie stand nun nur noch in Unterwäsche vor dem großen Wandspiegel und betrachtete ihren Körper. Er schien perfekt. Genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Ihre Finger glitten über ihr Schlüsselbein nach unten zwischen ihre Brüste. Ob Mamoru sie auch so berührt hat? Usagi erschrak. Langsam wurden ihr ihr diese Gedankengänge nicht nur peinlich, sondern auch unheimlich. Entschlossen drehte sie sich von dem Spiegel weg und zog auch den Rest ihrer Kleidung aus. Als sie endlich unter dem warmen Wasserstrahl der Duschbrause stand, entspannte sie sich zusehends und machte in Gedanken Pläne für den heutigen Tag. Ihre Freundinnen wollten wieder vorbei schauen und auch ihre Mutter hatte sich bereits angekündigt. Hoffentlich brachte sie ihr ein paar Pfannkuchen, dachte Usagi fröhlich. Das Lächeln gefror ihr in dem Moment, als sie merkte, dass sie keine Wechselkleidung mitgebracht hatte. Sollte sie etwa die alten Klamotten nochmal anziehen? Bei dem Gedanken schüttelte es sie und sie wickelte ihren nassen Körper erst einmal in ein großes weißes Handtuch ein, bevor sie ihr Ohr an die Badezimmertür drückte. Es war kein Geräusch zu hören, also schien die Krankenschwester das Zimmer wieder verlassen zu haben. »Zum Glück.«, seufzte Usagi und drückte die Klinke herunter. Als sie sich zum Kleiderschrank wand, quiekte sie vor Schock und hätte beinahe ihr Handtuch fallen lassen. »Was machst du hier?«, schrie sie in einem so hohen Ton, dass es erstaunlich war, dass die Fensterscheiben davon nicht splitterten. Mamoru war in seiner Bewegung eingefroren und starrte sein Gegenüber einfach nur an. »Dreh dich um!!« Er gehorchte und machte ruckartig eine 180 Grad Drehung, lief allerdings genauso rot an wie Usagi. Diese suchte blitzschnell irgendwas aus dem Kleiderschrank und streifte es sich über. Die Zusammenstellung erschien ihr auch gar nicht so verkehrt. »Ich wollte...«, begann Mamoru, noch immer die Wand anstarrend, doch wurde jäh von Usagi unterbrochen. »Was? Mich bespannern?« »Nein.«, der schwarzhaarige junge Mann drehte sich vorwurfsvoll um. »Ich wusste doch nicht, dass du halbnackt hier rumstolzierst.« »Ich stolziere nicht.«, rechtfertigte sie sich schmollend. »ich wollte dich abholen.«, Mamoru sprach nun wieder ganz ruhig und fuhr fort, als Usagi ihn fragend anstarrte. »Deine Freundinnen haben eine kleine Willkommensfeier für dich organisiert. Dann müssen sie nicht alle hierher kommen und vielleicht das Krankenhaus durcheinander bringen.« Usagi brauchte ein ppar Sekunden um das Gesagte zu verstehen. »Ich darf raus?«, fragte sie ungläubig. Mamoru antwortete ihr nickend:»Natürlich. Nur nicht allein.Und du musst heute Abend wieder zurück« »Aber musst du nicht arbeiten?« »Ich habe eine Schicht getauscht. Wollen wir?«, er klimperte erwartungsvoll mit einem Autoschlüssel und sah dabei fast wie ein kleiner Junge aus, was Usagi grinsen ließ. Erst jetzt war ihr aufgefallen, dass sie sich gar nicht mehr wirklich gestritten hatten. Wenn sie da an früher dachte, in der die Beiden keine Sekunde miteinander auskamen, verhielten sie sich jetzt beinahe wie Freunde. Bis auf ein zwei kleine Meinungsverschiedenheiten blieben größere Reibereien aus. Wobei das am Wahrscheinlichsten wohl an Mamoru lag. Usagi musste zugeben, dass er, im Gegensatz zu ihr, viel ruhiger geworden war. Er schien absolut kein Interesse daran zu haben, sie zu provozieren oder aufzuziehen. Im Gegenteil. So wie er sie manchmal anschaute, fühlte sie sich regelrecht unwohl, ihn anzufahren. Ob das mit ihrer Beziehung, dieses Wort in Verbindung mit Mamoru war einfach zu unglaubwürdig, zusammen hing? »Überlegst du noch?« Seine Stimme schreckte Usagi aus ihren Gedanken und sie starrte ihn einfach nur an. Diese dunkelblauen Augen. Sie versank fast darin und ihr Kopf schien mit einem Mal komplett leer zu sein, weil ihre Gedanken abdrifteten. Zu diesen wundervollen Augen, die sie sanft anblickten und immer näher kamen. Weiche Lippen berührten ihren Hals und schickten eine Gänsehaut über ihren Körper. Heißer Atem an ihrem Ohr und ihr Name leise geflüstert. Usagi. Usagi. »Usagi.« Das blonde Mädchen wich einen Schritt zurück. »Was ist los? Geht es dir nicht gut?« Mamorus Sorge schien berechtigt zu sein. Jetzt hatte sie diese Träume sogar schon tagsüber. Und sie schienen realistischer zu werden, hatte sie doch den Atem fast körperlich gespürt. Seinen Atem. Sie blickte zu Mamoru hoch und spürte erneut, wie ihr die Hitze ins Gesicht schoss. Es war ihr wirklich peinlich, dass ihre Fantasie ihr nun schon zum zweiten diesen Streich gespielt hatte. Zum Glück konnte er nicht in ihren Kopf schauen, auch wenn Usagi sein Stirnrunzeln kurzzeitig einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Schnell nickte sie und antwortete: »Alles ok. Lass uns gehen.« Wie Selbstverständlich ergriff sie seine Hand und zog ihn aus dem Zimmer. Erst auf dem Flur merkte sie, dass sie ihre Finger mit seinen verschränkt hatte und schüttelte sie erschrocken ab. Ein Blick in Mamorus Gesicht verriet ihr, dass er ebenso überrascht von dieser Geste war. Er sagte aber nichts, sondern steckte seine Hände in die Hosentaschen und lief grinsend neben ihr den langen Gang entlang bis sie den Ausgang erreicht hatten. Normalerweise hätte sich Usagi jetzt über sein selbstgefälliges Verhalten aufgeregt. Aber tief in sich war sie beinahe traurig darüber, dass sie nicht mehr seine Hand hielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)