Der Urknall, der alles veränderte von xXSasukeUchihaXx (Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes) ================================================================================ Kapitel 150: Der dunkle König ----------------------------- "Ich verstehe" murmelte Yoshi und betrachtete seine Hände, während er den weiteren Worten der blauhaarigen Frau lauschte, die er um Hilfe gebeten hatte. "Ja, auf diese Art und Weise solltest du tödlichen Angriffen entkommen können. Jedoch muss ich dich warnen, Yoshihiro. Diese Möglichkeit wird nur funktionieren, wenn du vor einem Kampf genügend Chakra in deinen Körper konzentriert hast. Eine absolute Verteidigung ist demnach nicht möglich" erläuterte Konan und obwohl Yoshi ein wenig geknickt wirkte, weil sie seine Hoffnungen zerstörte, nickte er ihr dennoch zu. "Aber es ist eine Möglichkeit, die ich erlernen werde" entgegnete Yoshi voller Zuversicht und wirkte entschlossen genug, um das kommende Training zu absolvieren. "Das Training wird hart, also stelle dich auf anstrengende Wochen ein" teilte die Blauhaarige ihm mit einem zaghaften Lächeln mit. Ja, vorerst würde sie dem Schwarzhaarigen erklären müssen, wie ihre Ninjutsu funktionierten und wie er sein Chakra konzentrieren musste, um das Hyouton ohne die nötige Konzentration wie eine Art zweite Haut zu erschaffen, die ihn vor tödlichen Angriffen schützen würde. Eine durchaus schwierige Aufgabe, die nicht jeder Shinobi überwältigen konnte, aber sie glaubte an Yoshi und dessen Ehrgeiz. Derweil leistete Shizu dem Sannin ein wenig Gesellschaft in dessen Labor und lauschte ihrer leisen Musik, die wie immer eine sehr beruhigende Wirkung auf sie ausübte. Seit drei Tagen versuchte sie nun schon Yuuki und Hidan aus dem Weg zu gehen, was ihr auch zum Größtenteil gelungen war. Sie verspürte eben nicht das Bedürfnis, sich mit ihnen zu unterhalten, zudem sie seit jenen drei Tagen kaum noch ein Wort über die Lippen brachte und ihre sonstige, sehr kindische Art in den Hintergrund gerückt war. Zurück war eine betrübte, sehr ruhige Frau geblieben, welche ihre Emotionen weitgehend unterdrückte, um den Sannin nicht mit ihren Gefühlen zu belästigen. Neugierig drehte sie ihren Kopf in seine Richtung, löste die Verschränkung ihrer Arme und nahm ein kleines, gläsernes Behältnis mit rötlichen Pillen entgegen, die er hergestellt hatte. "Diese Pillen enthalten mein Blut. Fortan wirst du eine Pille zu jeder Mahlzeit einnehmen, zwei Wochen lang. Am Anfang wirst du vermutlich keine Veränderung wahrnehmen, aber ich erwarte dennoch, dass du Buch führst" erläuterte Orochimaru und merkte ihrer Miene an, dass sie von vereinzelten Fragen beherrscht wurde. Er hatte recht behalten mit seiner Vermutung vor drei Tagen. Ihr momentaner Zustand hielt an und eine Veränderung ihrer Laune war nach wie vor nicht ersichtlich. "Informiere mich, solltest du sehr starke Schmerzen erleiden. Schlimmstenfalls könnte dein Nervensystem versagen, aber dagegen besitze ich Mittel, die diesen Zustand neutralisieren" riet er ihr, nicht ohne ihr von dem wohl schlimmsten Symptom zu erzählen, welcher auftreten könnte. Zaghaft nickte Shizu, steckte das Behältnis in ihre rechte Hosentasche und beobachtete, wie der Sannin vom Stuhl sprang, auf den er hatte stehen müssen, um an der Arbeitsfläche zu arbeiten. "Shizu-chan, willst du wirklich meinem Beispiel folgen?" fragte Orochimaru noch ein einziges Mal nach, blickte über seine Schulter und sah prüfend zu ihr auf. Noch konnte sie umkehren und ein ganz gewöhnlicher Mensch bleiben. Eine ganze Weile herrschte absolute Stille im Labor, ehe seine Schülerin erneut nickte und sich in Bewegung setzte. Wortlos, denn Orochimaru würde sie nicht aufhalten, folgte er ihr, verließ mit ihr sein Labor und stieg nach nur wenigen Schritten die Stufen empor, um mit ihr zur Küche zu gehen. Würde sie Yuuki und Hidan erneut aus dem Weg gehen wollen, sollten sie sich in der Küche aufhalten? Leise Stimmen konnte er bereits hören, trotz der Musik, die sie ohne Kopfhörer hörte, trug sie ihr Handy locker in der Gesäßtasche und blieb stehen, als seine Schülerin inne hielt und offenbar mit dem Gedanken spielte, eine direkte Konfrontation erneut zu vermeiden, wenn es sich vermeiden ließ. Schmunzelnd, als das Lied wechselte und nun das Lied 'Monster' von Skillet zu hören war, sah er zu ihr auf und bemerkte sehr wohl, wie sie mit sich zu ringen schien. "Ich erinnere mich, dass wir uns schon einmal in einer ähnlichen Situation befunden haben" erhob Orochimaru seine Stimme und weil er sie dieses Mal nicht mit einem Stoß dazu animieren konnte, sich ihren Problemen zu stellen, trat er hinter ihr und legte seine Hände an ihren Po. Mit genügend Druck schob er sie an und einmal mehr wollte er nicht wissen, wie seine Aktion aussehen mochte und entlockte ihr einen verunsicherten Laut. "Bedenke deine eigenen Worte" erinnerte er sie und zog seine Hände zurück, als sie einen leisen, jedoch einsichtig klingenden Seufzer ausstieß und ihren Weg nun ohne seine Nachhilfe fortsetzte. "Jedenfalls erhalte ich keine Informationen von Jashin. Er durfte zwar bei Akatsuki bleiben, aber bei wichtigen Gesprächen muss er außen vor bleiben. Yoshi muss Obito gesteckt haben, dass ich mit Jashin in Kontakt treten kann. Ehrlich, versaut mir der Kerl einfach meine Informationsbeschaffung" murrte Yuuki, denn ungeachtet dessen, dass sie diese Informationen hätte an den Sannin weiter geben können, hätte sie selbst gern auch erfahren, was Akatsuki plante und wie deren Zusammenarbeit mit den Großmächten aussehen würde. "Und jetzt? Ohne Jashin-sama sind wir am Arsch" erwiderte Hidan und schöpfte sich ein weiteres Stück vom Nudelauflauf auf seinen Teller. "Keine Ahnung, Hidan. Natürlich könnte ich Jashin fragen, ob er heimlich Informationen für mich sammelt, aber ich bin nicht sonderlich scharf auf Ärger. Wir werden uns also auf Itachi verlassen müssen. Er kann einschätzen, wie weit er Akatsuki trauen kann" erklärte die Silberhaarige und belächelte den großen Hunger des Jashinisten, der sich bereits das drite Stück auf dessen Teller geladen hatte. Hidan wirkte nicht sonderlich begeistert, denn auch ihm hätte es interessiert, wie Akatsuki weiter vorgehen wollte, aber er besaß nicht die Zeit, um seinen Unmut in Worte zu fassen, weil er leise Schritte vernahm, weswegen er seinen Kopf in die Richtung der Küchentür drehte. "Hi..." grüßte er die Schwarzhaarige und seiner Stimme war deutlich zu entnehmen, dass er offenbar keine Lust darauf verspürte, sich noch einmal bei ihr zu entschuldigen. Shizu nickte lediglich, nahm den Gruß zur Kenntnis und betrat die Küche, um zum Kühlschrank zu gehen. Natürlich hatte sich Hidan bereits bei ihr entschuldigt, aber Shizu konnte und wollte ihm seine Worte einfach nicht vergeben. "Shizu, ihm tun seine Worte wirklich leid. Du weißt doch, wie Hidan ist" erhob nun Yuuki ihre Stimme und versuchte den Jashinisten ein wenig zu helfen. Für einen kurzen Moment dachte Shizu ensthaft darüber nach, ihrer Freundin eine Antwort zu geben, entschied sich allerdings dagegen, weil es nicht Yuuki war, die sich seit drei Tagen in den Nächten immer wieder in den Schlaf weinte. Nein, zu sehr war sie verletzt, weswegen sie gleichgültig mit ihren Schultern zuckte und zwei Gläser mit Orangensaft füllte. Eines der Gläser stellte sie dem Sannin auf den Tisch, der sich neben Yuuki auf den freien Stuhl gesetzt und sich ein nicht ganz zu großes Stück vom Nudelauflauf auf seinen Teller gelegt hatte. Anschließend kehrte Shizu zur Anrichte zurück, holte das Behältnis aus ihre Hosentasche und öffnete den Verschluss, um sich eine rötliche Pille zu nehmen. "Was sind das für Pillen?" fragte Yuuki und beobachtete ihre Freundin, welche das Behältnis zurück in die Hosentasche steckte und die rötliche Pille eine ganze Weile eingehend betrachtete. "Was sind das für Pillen, Orochimaru?" wiederholte Yuuki ihre Frage an den Sannin gerichtet, der in aller Ruhe aß und ihr offensichtlich auf nicht antworten wollte. Besorgt sahen die goldenen Augen wieder zur Schwarzhaarigen, welche ihr und auch Hidan seit drei Tagen aus dem Weg ging. Seufzend erhob sich die Silberhaarige, trat zu Shizu heran und bemerkte nun erst ihre nachdenkliche Miene, während die dunkelroten Augen nach wie vor auf die rötliche Pille in ihrer rechten Handinnenfläche fixiert waren. "Ich war, seit ich denken kann, immer anders" dachte sich Shizu insgeheim und erinnerte sich an die Menschen aus ihrer damaligen Welt, die Andersartige mit Verachtung straften und ihnen, den Andersartigen, keinen wirklichen Platz zum Leben angeboten hatten. "Ich konnte mich nie an die Grausamkeit der Menschen in meinem Umfeld gewöhnen und war stets auf mich allein gestellt, habe Prügel bezogen, weil ich nicht der Norm entsprach und nahm mehr oder weniger mein Leben so hin, wie es nun mal war und ist. Über Jahre ließ ich es stumm über mich ergehen, weil ich mich nie getraut habe, mich zu wehren" war ihr nächster Gedankengang und ein verbittertes Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Deswegen macht es mich wütend, wenn Orochimaru-sama beleidigt wird, nur weil er anders ist. Wütend und traurig" dachte sie und schloss für einen kurzen Moment ihre dunkelroten Augen. "Es fällt mir einfach schwer, ein ganz normales Leben zu führen. Ich hinterfrage viel zu oft die Komplimente, die mir gemacht werden, ich misstraue Liebesgeständnissen und fühle mich nicht wirklich in der Lage, einen Menschen gleichermaßen zu lieben. Ich war und werde immer anders als all die anderen Menschen sein, deswegen..." war ihre traurige Erkenntnis und führte die rötliche Pille zu ihrem Mund. "Deswegen werde ich dir in die Verdammnis folgen, Orochimaru-sama" war ihr letzter Gedanke, bevor sie zum Glas griff und ihr Gesicht hob, als ihre Hand ergriffen wurde, in der sie die rötliche Pille hielt. "Welcher Wirkstoff ist in dieser Pille enthalten?" wollte Yuuki wissen und war im ersten Moment doch ein wenig erschrocken, als sich Shizu ihrer Hand entriss und wütend in ihre Richtung stierte. "Das geht euch einen Scheiß an. Ihr würdet mich doch nur noch mehr mit Vorurteilen strafen" zischte die junge Frau, deren dunkelroten Augen verrieten, dass sie ihre Ruhe haben wollte. Sie durfte schließlich mit ihrem Körper tun und lassen, was sie wollte. Dafür benötigte sie nicht die Erlaubnis ihrer Freunde, die ihr in letzter Zeitung nur noch Abneigung zollten. Nein, sie wollte ihren Freunden nicht verraten, was für ein Mittel sie in ihrer Hand hielt, denn es war ihre eigene Entscheidung, von welche sie sich nicht mehr abbringen lassen würde. "Ich habe meinen eigenen Weg gewählt und kann und will auch nicht mehr zurück" dachte sich Shizu und senkte ihren Kopf, als Yuuki ihre Fassung zurück erlangte und sie deren linke Hand auf ihrer Schulter spürte. "Nein, wir hegen keine Vorurteile gegen dich, aber das solltest du doch eigentlich auch wissen, oder nicht?" blieb Yuuki die Ruhe selbst, denn offenbar hatten die Worte des Jashinisten eine Menge bei Shizu angerichtet. "Tut ihr nicht? Wieso sehe ich euren Augen an, wie angewidert ihr von mir seid, nur weil... Weil ich..." murmelte Shizu und betrachtete nun wieder die rötliche Pille in ihrer Handinnenfläche. "Ich..." erhob Shizu erneut ihre Stimme und dachte noch einmal an Yoshi, dessen Blicke ebenfalls eine eindeutige Sprache gesprochen hatten. Würden Freunde nicht dennoch zu einem stehen? Wurde sie von ihren Freunden genauso wenig toleriert, wie es bei Orochimaru der Fall war? "Vergiss einfach, was Hidan zu dir gesagt hat und...". "Er hat gesagt, was ihr alle denkt, nicht wahr?" fiel die Schwarzhaarige ihrer Freundin ins Wort, weche zwar erneut zum Sprechen ansetzte, aber offenbar keine vernünftige Erwiderung zu wissen schien. Jene Stille, die sich nun in der Küche ausbreitete, veranlasste Shizu dazu, einen gewaltigen Schritt zurück zu treten, ergriff ihr Glas mit dem Orangensaft und nahm die rötliche Pille zu sich. "Shizu, hör zu...". "Ich glaube, dass ich genug gehört habe. Denkt, was ihr möchtet, aber..." unterbrach Shizu ihre Freundin ein weiteres Mal, nachdem sie das Glas geleert hatte und stellte es zurück auf die Anrichte. "Lasst mich künftig mit euren verletzenden Meinungen in Ruhe. Ich habe meinen eigenen Weg gewählt" beendete Shizu ihren Satz, sah Yuuki noch einmal in die Augen und senkte anschließend ihren Kopf gen Boden. "Nur ein wenig Toleranz und Akzeptanz habe ich von euch erwartet, mehr nicht" wisperte die junge Frau, ehe sie sich in Bewegung setzte und die Küche verließ, ohne etwas gegessen zu haben. "Irgendwie... Irgendwie kann ich Shizu verstehen. Es wäre die Hölle auf Erden für mich, wenn ihr Jashin mit Abneigung und Verachtung strafen würdet. Ich selbst würde mich total beschissen fühlen" erhob Yuuki erst nach einigen Minuten ihre Stimme wieder, nachdem sie sich ihre Gedanken zum Verhalten ihrer Freundin gemacht hatte. Obgleich der Sannin ein grausamer, verachtenswerter und total kranker Mensch in ihren Augen war, Shizu dachte inzwischen anders und schien zu glauben, dass ihre Abneigung, die Yuuki gegenüber Orochimaru verspürte, automatisch auch ihr galt. "Ich verachte sie doch nicht. Völlig egal, für welchen Weg sie sich entschieden hat, sie ist und bleibt meine Freundin" äußerte Yuuki ihre Meinung und hob ihr Gesicht, als der Sannin vom Stuhl rutschte und ohne ein Wort die Küche verließ. Allerdings blieb er noch einmal auf den Gang stehen, mit den Rücken zu ihnen und stieß einen kaum hörbaren Seufzer aus. "Sorge dafür, dass sich meine Schülerin etwas besser fühlt, Yuuki" waren die einzigen Worte, die Orochimaru aussprach und die Yuuki nickend zur Kenntnis nahm, ehe der Sannin seinen Weg fortsetzte, um zurück in sein Labor zu gehen. "War das eine Bitte?" fragte Hidan verwirrt und sah zu Yuuki auf, welche mit ihren Schultern zuckte, weil sie nicht wusste, ob sie die Worte des Sannin als Bitte verstehen durfte. "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich noch einmal mit Shizu reden muss, um ihr begreiflich zu machen, dass meine Abneigung gegenüber Orochimaru nichts mit ihr zu tun hat" erwiderte Yuuki nachdenklich und räumte den Tisch allmählich ab. "Außerdem möchte ich wissen, was das für Pillen waren, die sie bei sich trägt. Sie hat so lange gezögert, bevor sie die Pille eingenommen hat" fuhr Yuuki fort und stellte das dreckige Geschirr in die Spüle. "Worauf warten wir dann noch, Yuuki-chan? Wir suchen deine Freundin" erläuterte Hidan, erhob sich vom Stuhl und massierte sich mit der linken Hand seinen verspannten Nacken. "Zuerst werden wir spülen, mein Freund. Du brauchst dich gar nicht erst aus der Affäre ziehen" hielt sie ihn auf und warf ihm das Geschirrtuch zu. "Hätte aber funktionieren können" grinste Hidan, trat zu ihr heran und lachte, als sie ihren rechten Ellenbogen mit nur halber Kraft in seine Seite stieß. "Hätte es, hat es aber nicht. Abtrocknen" grinste sie und reichte ihm den ersten Teller, nachdem die Spüle mit genügend Wasser gefüllt worden war. Hidan murmelte etwas Unverständliches vor sich her, ergab sich jedoch seinem Schicksal und half ihr, wenn auch nur äußerst widerwillig. Im selben Moment erreichte Shizu das Dorf und schenkte den Menschen, die sich vor Jahren für das Leben in Oto entschieden hatten, kaum Beachtung. Nicht nur Verbrecher, wie sie solche Menschen nannte, lebten in Oto, sondern auch Ausgestoßene. Ausgestoßene, die in Oto arbeiten durften, zumindest die Chance erhielten, um ein freies und halbwegs normales Leben zu führen. Orochimaru mochte zwar in vielerlei Hinsicht grausam sein, aber in seiner aufgebauten Heimat durfte wirklich jeder Mensch leben. "Shizu-sama, seid Ihr das?" wurde sie aus ihren Überlegungen gerissen, hob ihr Gesicht und blieb stehen, um ihren Gegenüber zu mustern. Braune Augen sahen zu ihr hinab, wirkten ein wenig besorgt, weil sie sicherlich verheult auf den älteren Mann, der braunes, langes Haar, welches er zu einem Zopf gebunden hatte, trug und offenbar noch einige Getränke und Lebensmittel besorgt hatte, bevor seine Bar in wenigen Stunden öffnete. Ja, ihm gehörte eine Bar, die zwar erst am Abend geöffnet wurde, aber sie wusste, dass der Mann vor ihr, der sich ihr vor etwa einem Jahr mit dem Namen Kenji vorgestellt hatte, dem Sannin loyal blieb, vermutlich aus Dankbarkeit, weil er sich seinen Traum von einer eigenen Bar hatte erfüllen können. "Kenji, ich helfe Ihnen, also...". "Nicht nötig. Ihr wisst doch inzwischen, dass ich allein zurecht komme" wurde Shizu von ihm unterbrochen und sah hinab zu dessen linkes Bein, welches er in jungen Jahren im Kampf verloren hatte. Eine Prothese war sein Ersatz, um gehen zu können, die allerdings durch das lange, schwarze Hosenbein verborgen blieb. "Wirklich, Ihr macht Euch grundlose Sorgen, aber ich weiß dennoch Eure Hilfsbereitschaft zu schätzen" fügte er nach einigen Sekunden hinzu und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. "Ihr wirkt irgendwie bekümmert, wenn mir diese Bemerkung gestattet ist. Möchtet Ihr mich vielleicht zu meiner Bar begleiten?" bot er ihr an, setzte sich in Bewegung, wobei Shizu wieder einmal auffiel, dass der Braunhaarige, der trotz seiner Geheinschränkung, wirklich allein zurecht kam, auch wenn er ein wenig humpelte. "Nein, nur keine Umstände. Ich..." wollte Shizu ablehnen, wurde aber von ihrem knurrenden Magen unterbrochen und senkte peinlich berührt ihren Kopf gen Boden. Kenji belächelte ihre peinlich berührte Miene, hielt ihr anschließend eine der vier Einkaufstaschen hin und grinste breit. "Ihr dürft mir tragen helfen, wenn Ihr mögt. Als Gegenleistung dürft Ihr bei mir auf Kosten des Hauses speisen. Deal?" schlug er vor, ehe Shizu die Einkaufstasche ergriff und ihm zaghaft zunickte. Zufrieden mit ihrer Entscheidung setzte sich Kenji wieder in Bewegung, dicht gefolgt von Shizu, welche sich automatisch seinem langsamen Schritttempo anpasste. "Vielleicht ist Shizu zum Dorf gegangen" überlegte Yuuki derweil, denn ihre Freundin war weder im Zimmer des Sannin, noch im Labor. "Kein Plan, Yuuki-chan. Hoffentlich ist sie nicht schon wieder abgehauen und versteckt sich irgendwo" erwiderte Hidan ihr, folgte Yuuki und trat mit ihr ins Freie. "Du musst wirklich darauf achten, wie du mit ihr sprichst. Ich weiß, dass dir das schwer fällt, aber...". "Schon kapiert. Kommt nicht noch einmal vor" fiel der Jashinist ihr seufzend ins Wort und strich sich durch sein silbernes Haar. "Aber im Ernst. Shizu erwartet nicht wirklich von uns, dass wir ihre Bindung zu Orochimaru akzeptieren, oder? Ich meine... Das kann ich nicht" erläuterte Hidan seine persönliche Meinung und lief neben Yuuki her, um mit ihr zum Dorf zu gehen. "Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich weiß nur, dass ich mit ihr reden muss. Sie darf nicht denken, dass ich sie abstoßend oder was auch immer finde. Meine Abneigung bezieht sich wirklich nur auf Orochimaru" entgegnete Yuuki ihm leise, stieß einen leisen Seufzer aus und dachte noch einmal über die jetzige Situation nach. Ja, sie mussten unbedingt miteinander reden, um diese Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. "Shizu-sama, seid Ihr Euch sicher, dass Ihr...". "Mir ist nur ein wenig schwummrig" fiel Shizu dem Braunhaarigen ins Wort, saß sie erst seit einigen Minuten an der Theke und atmete einmal tief ein und wieder aus. "Er hat doch gesagt, dass mir am Anfang keine Veränderungen auffallen werden, also warum..." fragte sich Shizu insgeheim, wobei sie ihren Gedankengang abbrechen musste und stützte sich bei der Theke ab, als ihre Sicht für einen kurzen Augenblick gänzlich verschwamm. Kenji, der hinter der Bar stand und zuvor Okonomiyaki zubereitet hatte, goss ihr nun ein Glas Wasser ein, während er noch einmal ihre viel zu blasse Gesichtsfarbe studierte. "Sagen Sie, Kenji..." murmelte Shizu, als sie sich sicher war, den Schwindelanfall überstanden zu haben und trank einige Schlücke vom stillen Wasser. "Sie wohnen doch schon sehr lange in Oto, oder?" fragte sie ihren Gegenüber, dessen Sorge um sie allmählich wich und ihr ein zaghaftes Lächeln schenkte. "Ja, es sind bald einundzwanzig Jahre. Seit meiner Ankunft in Oto hat sich sehr viel verändert. Viele Geschäfte sind erst vor fünfzehn Jahren errichtet und eröffnet worden. Ich erinnere mich, wie herunter gekommen meine Bar gewesen ist, aber ich habe hart gearbeitet, viele Jobs angenommen, um genügend Geld zu verdienen und meine Bar Stück für Stück aufgebaut. Drei Jahre habe ich kein anderes Ziel verfolgt und Ihr seht, was ich erreicht habe" erzählte der Herr vor ihr und machte sie darauf aufmerksam, dass ihr Okonomiyaki kalt wurde. Nickend ergriff sie ihr Besteck, um welches sie zuvor gebeten hatte und kostete, nickte ihm anschließend anerkennend zu und ließ ihn stumm wissen, dass es ihr schmeckte. "Aber warum ausgerechnet Oto? Hatten Sie nie Angst vor Orochimaru-sama?" fragte sie nach und war überrascht, als er verneinend seinen Kopf schüttelte. "Ich kam ohne Erwartungen und Ängste in das damals noch sehr kahl wirkende Dorf. Ich besaß nichts außer meinen Lebenstraum" erklärte er ihr, nicht ohne ihr zu erzählen, dass er seine Eltern im dritten Shinobikrieg verloren hatte, bei dem er auch sein linkes Bein hatte einbüßen müssen. "Trotz meiner körperlichen Einschränkung erhielt ich die Chance, mir meinen Lebenstraum zu erfüllen. Ich habe es nie bereut, diese Entscheidung getroffen zu haben und bin glücklich" fuhr er fort und merkte ihr an, dass sie grübelte und offenbar nicht so wirklich zu wissen schien, wie sie auf seine Worte reagieren sollte. "Ich... Ich habe mich dazu entschieden, in Oto zu bleiben, also... Bei Orochimaru-sama" erhob sie erst ihre Stimme wieder, nachdem sie das letzte Stück vom Okonomiyaki aufgegessen hatte und ergriff ihr Glas Wasser. "Als seine Frau?" fragte Kenji, wobei er sich für seine dreisten Worte sofort wieder entschuldigte und ihr ein Tuch reichte, weil sie sich beim Trinken verschluckt hatte und noch immer ihrem Hustenanfall erlegen war. "Verzeiht, Shizu-sama, ich wollte Euch keineswegs zu nahe treten" wiederholte ihr Gegenüber seine Entschuldigung noch einmal und nahm das Tuch entgegen, welches sie ihm zurück reichte. "Wenn ich Orochimaru-sama heiraten würde, der Gedanke allein ist total absurd und passt nicht in mein Weltbild, würden meine Freunde mich endgültig fallen lassen. Sie können Orochimaru-sama weder an meiner Seite tolerieren, noch akzeptieren. Ich... Ich habe damit ein Problem, verstehen Sie? Früher habe ich ähnlich gedacht, für mich war Orochimaru-sama nichts weiter als ein gieriger, ekelhafter und krankhafter Kerl, dessen Angewohnheiten mich immer wieder angewidert haben, aber seit einiger Zeit... Seit einiger Zeit denke ich nicht mehr so oberflächlich und ich habe mich bei ihm für mein respektloses Verhalten entschuldigt, aber... Ich weiß doch auch nicht, was ich denken oder gar fühlen soll" erzählte sie dem Braunhaarigen von ihrem Problem, der ihr aufmerksam zugehört hatte und nun zu überlegen schien. "Ich kann nachvollziehen, wie Euch zumute sein muss. Natürlich weiß ich von den Grausamkeiten, die Orochimaru-sama verübt, aber ich kann Euch nicht verdenken, dass Ihr Euch ein wenig Toleranz von Euren Freunden erhofft. Habt Ihr Euren Freunden je von Euren Wünschen erzählt?" antwortete Kenji nach einigen Minuten und setzte Kaffee auf. "Jein... Ich kenne die Meinung meiner Freunde. Mein Zwillingsbruder hasst und ekelt sich vor Orochimaru-sama. Yuuki zeigt ihre Abneigung auch oft und... Ich glaube, dass Saori die einzige Freundin ist, die gar kein Problem mit Orochimaru-sama besitzt. Im Gegenteil, sie findet ihn und seinen Charakter interessant und kam immer gut mit ihm aus" erwiderte Shizu leise und verschränkte ihre Finger ineinander, während ihr der wohltuende Geruch vom Kaffee in die Nase stieg. Ja, eine Tasse Kaffee wäre nun wirklich nicht schlecht. "Ich kann Euch nur einen Ratschlag geben, Shizu-sama" teilte Kenji mit, goss ihr eine Tasse Kaffee ein und stellte ihr Milch und Zucker bereit. "Sprecht noch einmal in aller Ruhe mit Euren Freunden und erzählt ihnen, wie Ihr Euch fühlt" konnte er ihr nur raten und erhielt ihr zaghaftes Kopfnicken. Schmunzelnd, nach einigen Minuten, in denen er die Theke abgewischt hatte, stützte sich Kenji auf der Theke ab und sah sehr wohl die Skepsis in ihren dunkelroten Augen, die Shizu ihm nun entgegen brachte. "Ich erinnere mich, dass Ihr vor einem knappen Jahr noch anderer Meinung wart, wie Ihr zuvor bereits zugegeben habt. Ihr scheint also doch sehr starkes Interesse an unseren dunklen König zu haben" belächelte er ihre Sinneswandlung und lachte leise, als sie fragend ihre linke Augenbraue hob. "Kennt Ihr den Film 'Der dunkle König des verborgenen Reiches' etwa nicht?" erkundigte er sich und als sie verneinend ihren Kopf schüttelte begann er ihr von der Handlung zu erzählen. "Der dunkle König strebte stets nach Macht, opferte seine Gefolgsleute und will die Herrschaft an sich reißen. Kriege werden ausgefochten, bis er auf Nora, die Prinzessin des Nebelreiches, trifft, in die er sich unsterblich verliebt. Im Zweikampf verschont er ihr Leben und beginnt ab diesem Zeitpunkt, um ihre Gunst zu kämpfen. Nora zeigt allerdings wenig Interesse, nimmt aber den Friedensvertrag an, den er mit ihr aushandelt. Erst als sie bemerkt, wie verbissen er ist, lässt sie sich nach und nach auf ihn ein, mit dem Wissen, dass an seinen Händen das Blut vieler unschuldiger Menschen klebt. Allerdings hält das kurze Glück nicht lange an, sein Reich wird von allen Seiten attackiert und als Nora zwischen die Fronten gerät, handelt er zum ersten Mal zum Wohle eines anderen Menschen. Er opfert sich für die Frau, die er liebt und stirbt in ihren Armen" verriet er ihr ausführlich die Handlung, nicht ohne zu betonen, dass dieser Film vor einigen Jahren in aller Munde war. Shizu sah Kenji eine ganze Weile ungläubig in die Augen, wusste um den Vergleich, den der Braunhaarige zu ziehen versuchte und schüttelte schließlich ihren Kopf. "Ihr solltet Euch den Film bei Gelegenheit ansehen, Shizu-sama. Ihr werdet vielleicht verstehen, wieso Orochimaru-sama die reale Version des dunklen Königs ist. Ihr seid seine Prinzessin, die...". "Kenji, es liegt nicht in seiner Natur, also... Ich bin zufrieden mit unserem jetzigen Verhältnis" fiel sie ihm unsicher ins Wort und neigte ihren Kopf, als er hinter der Theke hervor kam, seine Schürze auf einen der Barhocker ablegte und sie anschließend bat, auf ihn zu warten und auf sein Geschäft zu achten. "Aber...". "In fünf Minuten bin ich zurück" rief er ihr noch zu, bevor er die Bar verließ und Shizu allein mit ihren Gedanken blieb. "Der dunkle König, wie passend" murrte sie, nippte an ihrer Tasse und stützte ihr Kinn auf ihre linke Hand, während sie einen leisen Seufzer ausstieß. "Und seine Prinzessin bin ich allerdings nicht. Er duldet nur viel, mehr nicht" fuhr sie murrend fort und dachte an die Handlung, die ihr verraten hatte, dass es sich um eine verbotene Romanze handelte, die tragisch und sehr traurig zu enden schien. Abermals schüttelte sie ihren Kopf, denn sie kannte den Sannin, der von solchen Gefühlen nichts hielt und sich für keine einzige Person auf dieser Welt opfern würde. Derweil liefen Hidan und Yuuki an den geöffneten Geschäften vorbei und hielten nach Shizu Ausschau, die sich irgendwo im Dorf aufhalten musste. "Ich schwöre es dir, Yuuki-chan. Sie hat sich mit Sicherheit irgendwo verkrochen und lacht uns aus, weil wir sie nicht finden können" maulte der Jashinist, denn sie liefen nun schon seit einer halben Stunde durch das Dorf. "Wir gehen noch diese Straße runter und wenn wir sie anschließend nicht gefunden haben, dann können wir von mir aus zurück gehen und auf Shizu warten" versuchte Yuuki den Silberhaarigen weitgehend zu beruhigen, dessen Laune sie natürlich verstehen konnte, denn er verspürte nun einmal nicht das Bedürfnis, über Stunden durch die Kälte zu laufen, nur um Shizu zu finden. "Aber wirklich nur noch diese verfickte Straße" erwiderte Hidan, ehe er wieder nach Shizu Ausschau hielt und in jedes Geschäft hinein blickte. Yuuki seufzte angestrengt, tat es ihm gleich und überprüfte ebenfalls jedes Geschäft, ehe sie stehen blieb und einen Blick auf das Schild über der Tür warf. Eine Bar, war ihr einziger Gedanke, ergriff das rechte Handgelenk des Jashinisten und deutete auf die Person, die sie an der Theke sitzend erkannt hatte und warf noch einmal einen Blick zur Tür, in welche ein Schild mit der Aufschrift 'Geschlossen' hing. Kannte ihre Freundin etwa den Besitzer dieser Bar? Yuuki wusste es nicht, setzte sich in Bewegung und atmete noch einmal tief durch, bevor sie schließlich die gläserne Tür öffnete. "Geschlossen" murmelte Shizu, denn Kenji hatte zwar nur von fünf Minuten gesprochen, aber er brauchte meist länger für die Wege mit seiner Prothese. "Wissen wir, aber wir haben uns gefragt, was du in einer geschlossenen Bar tust" wurde ihr entgegnet, weswegen sie ihren Kopf zur Tür drehte und Yuuki und Hidan erblickte. "Ich kenne den Barbesitzer und bin von ihm eingeladen worden" rechtfertigte sich die junge Frau mit den dunkelroten Augen und wendete sich wieder ihrer Tasse Kaffee zu. "Was wollt ihr von mir?" fragte Shizu schließlich, hörte leise Schritte, die sich ihr näherten und sah Yuuki abschätzig an, die sich neben ihr auf den freien Barhocker setzte. "Ich möchte mit dir reden, Shizu" teilte Yuuki ihr Anliegen mit und sah sehr wohl die Skepsis in den dunkelroten Augen ihrer Freundin. "Worüber? Etwa darüber, wie abartig ihr mich findet? Nur zu, sagt mir, was ihr noch so über mich denkt und lasst mich anschließend in Ruhe" erwiderte Shizu und durch ihre erhobene Stimme wurde der Silberhaarigen bewusst, dass ihre Freundin verzweifelt ihre eigentlichen Gefühle unterdrückte. Die Traurigkeit war durch Wut ersetzt worden, die Shizu ihnen nun deutlich machte. "Du bist nicht abartig. Meine persönliche Abneigung gegenüber Orochimaru hat doch überhaupt nichts mit dir zu tun. Wie kommst du bloß auf diesen Gedanken?" erklärte Yuuki ihr ruhig, um ihr verständlich zu machen, dass sie ein falsches Bild von ihren Freunden besaß. "Aber Yoshi hat... Hidan hat doch auch...". "Ich weiß nicht, was Yoshi über dich denkt, aber seine Meinung solltest du dir auch nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Was Hidan betrifft, er hat sich einfach nur unpassend und sehr direkt ausgedrückt. Du weißt doch, dass er nie nachdenkt, bevor er spricht" fiel Yuuki ihrer Freundin ins Wort und ignorierte den Jashinisten, der etwas Unverständliches vor sich her murrte. "Ich lasse dich doch nicht hängen, Shizu. Ich bin und bleibe deine Freundin, völlig egal, für was oder wen du dich entscheidest" versicherte die Silberhaarige ihrer Freundin, welche zwar noch nicht wirklich überzeugt wirkte, ihr aber dennoch zögerlich zunickte. Noch bevor Yuuki erneut hätte die Frage stellen können, was für eine Pille Shizu eingenommen hatte, wurde die Tür geöffnet, ehe ein etwas älterer Mann mit braunem Haar die Bar betrat. "Entschuldigung, wir werden selbstverständlich die Bar verlassen" erhob Yuuki ihre Stimme, stieg vom Barhocker und hielt inne, als der Mann mit den braunen Augen verneinend den Kopf schüttelte und sich in Bewegung setzte. Nun erst fiel Yuuki auf, dass der Fremde ein wenig humpelte und beobachtete, wie ihrer Freundin eine Videokassette gereicht wurde. "Möchten Eure Freunde vielleicht auch eine Tasse Kaffee?" erkundigte sich Kenji, erhielt jedoch keine Antwort von Shizu, weil sie das Cover des Filmes betrachtete und wendete sich ihren Freunden zu. "Ich bin Kenji, freut mich, eure Bekanntschaft zu machen. Setzt euch doch" stellte sich der Besitzer der Bar vor und band sich seine Schürze um, während er wieder hinter die Theke trat. "Freut uns ebenfalls. Mein Begleiter heißt Hidan und ich bin Yuuki" lächelte die Silberhaarige, während der Jashinist zu ihnen heran trat, sich auf einen der freien Barhocker setzte und schielte zu Shizu rüber. "Den Film kenne ich. Die Foltermethoden des Königs am Anfang waren ganz nach meinem Geschmack. Der Rest war nicht so mein Fall" erläuterte Hidan seine persönliche Meinung, weswegen nun auch Yuuki den Film, den Shizu in der Hand hielt, näher betrachtete. "Darf ich?" fragte Yuuki und erhielt die Videokassette, die sie in ihrer Hand drehte, um die Inhaltsangabe auf der Rückseite lesen zu können. "Klingt interessant" murmelte die Silberhaarige und nickte zaghaft, als Kenji fragte, ob sie eine Tasse Kaffee trinken mochte, während Hidan ablehnte. "Mal sehen, überzeugt bin ich immer noch nicht so ganz" erwiderte Shizu, nahm die Videokassette zurück, die sie neben sich auf die Theke legte und nickte Kenji dankbar zu, der ihr den Film für die nächsten Tage leihen würde. Dafür hätte er nicht zu seiner Wohnung laufen müssen, zudem sie wusste, dass der Braunhaarige im zweiten Stock wohnte. "Ich bin mir absolut sicher, dass Ihr meine Meinung teilen werdet, Shizu-sama" schmunzelte Kenji und reichte der Silberhaarigen eine Tasse Kaffee, während er im Augenwinkel sah, wie Shizu die Arme vor der Brust verschränkte und etwas Unverständliches vor sich her murmelte. "Welche Meinung?" fragte Yuuki interessiert nach, fügte ihrem Kaffee Milch und Zucker hinzu und hob erstaunt ihre linke Augenbraue, als Kenji ihr und Hidan verriet, worüber er sich sich zuvor mit Shizu unterhalten hatte. "Sie sind ein Verräter, Kenji" fühlte sich die junge Frau übergangen und trank ihren Kaffee aus, holte Geld aus ihrer linken Manteltasche und bezahlte die zwei Kaffee. "Ich bin nur ehrlich, Shizu-sama" erwiderte er ihr und war überrascht, als sie vom Barhocker stieg und die Videokassette an sich nahm. "Ich bin trotzdem nicht seine Prinzessin. Punkt" rief sie noch, streckte Kenji frech die Zunge entgegen und verließ die Bar, ohne auf ihre Freunde zu warten. "Danke, Kenji" dachte sie sich insgeheim, denn durch das Gespräch mit ihm hatte sie die Kraft gefunden, um mit Yuuki zu reden, welche ihr deutlich gemacht hatte, dass sie immer miteinander befreundet bleiben würden. Ja, sie fühlte sich nun besser und war auch ein wenig erleichgtert, dass sie sich offenbar grundlose Sorgen gemacht hatte. Zu wissen, dass sie nicht verachtet wurde, zumindest nicht von Yuuki, half ihr wieder auf die Beine und hatte ihre Zweifel bezüglich ihrer Entscheidung weitgehend zerstreut. Mit jenem Wissen trat Shizu den Heimweg an und sah noch einmal zur Videokassette hinab, die sie in ihrer rechten Hand hielt. Ein diabolisches Grinsen erschien auf ihren Lippen, beschleunigte ihr Schritttempo und lachte leise, während sie die verwunderten Blicke, die ihr von den Bürgern des Dorfes geschenkt wurden, gekonnt ignorierte. Etwa eine Stunde später betraten Yuuki und Hidan die Unterkunft, hatte sich die Silberhaarige noch eine Weile mit Kenji unterhalten und erfahren, wie lange er schon ihre Freundin kannte und das sie hin und wieder dessen Gast in der Bar gewesen war. "Er wirkte wie ein normaler Bürger. Bisher habe ich immer geglaubt, dass es in Oto nur so von Abtrünnigen wimmelt, aber offenbar leben in Oto auch ganz normale Menschen" dachte sich Yuuki und hob fragend ihre linke Augenbraue, als sie die laute Stimme ihrer Freundin hörte, die beim Sannin im Labor zu sein schien. Neugierig beschleunigte sie ihre Schritte, denn vielleicht ging es bei der lauten Diskussion um diese Pillen, deren Wirkung ihr immer noch unbekannt war und stieg mit Hidan die Stufen hinab, ehe sie verwundert vor dem Labor stehen blieb, deren Tür offen stand. Augenblicklich prustete Hidan los und stützte sich bei ihr vor Lachen ab, während Yuuki noch nicht so recht wusste, ob sie über das sich ihr bietende Bild lachen durfte, obwohl sich auch ihre Mundwinkel allmählich etwas hoben. "Beuge dich doch einfach meinem Willen, Orochimaru-sama" murrte Shizu, welche das linke Bein des Sannin mit ihren Händen umschlossen hielt und an ihm zerrte, während sich Orochimaru selbst bei eine der Liegen fest hielt, um nicht von seiner Schülerin in sein Zimmer verschleppt zu werden. "Niemals" hielt er gegen ihren Willen und verfluchte seine momentane Gestalt, weil er ihr unterlegen war. "Füge dich" presste sie zwischen ihren Zähnen hervor und hoffte inständig, dass ihm bald seine wenige Kraft ausging, die er nutzte, um sich an die Liege zu klammern. "Nein" war seine klare Antwort und ignorierte das dümmliche Gelächter des Jashinisten, der seine derzeitige Lage offenbar äußerst amüsant zu finden schien. Verwundert, als sie sein Bein aus ihrem Griff entließ, hing er mehr oder weniger an der Liege, dachte aber nicht im Traum daran, seinen einzigen Halt zu verlassen. "Bitte..." hörte er ihre lieblich klingende Stimme direkt neben seinem rechten Ohr und durchschaute ihre Taktik. "Nein, Shizu-chan" blieb er bei seiner Verneinung, denn er wollte sich keinen Film, der eine Romanze enthielt, mit ihr ansehen. "Bitte..." hauchte sie ihm zu und schmunzelte, als er etwas Unverständliches vor sich her murmelte und vermutlich ihre Hartnäckigkeit verfluchte. "Bitte, Orochimaru-sama" wiederholte sie ihre Bitte, legte ihre Arme um seinen kleinen Körper und wartete geduldig ab. Orochimaru stieß einen angestrengten Seufzer aus, drehte seinen Kopf in ihre Richtung und tötete sie mehrere Male mit seinen Blicken. "Komm schon. Nur dieser eine Film" versprach sie ihm und endlich ließ er die verdammte Liege los, weshalb sie ihn auf ihre Arme heben konnte. "Gewonnen" dachte sie sich insgeheim und am liebsten hätte sie ihm ihren Sieg unter die Nase gerieben, aber wenn sie das nun täte, würde die ganze Diskussion von vorne beginnen, auf die sie allerdings keine Lust verspürte. "Ich hasse dich und deine penetrante Art" kommentierte er ihr Verhalten, verschränkte seine Arme vor der Brust und knirschte leise mit den Zähnen, als sie leise kicherte. "Ich weiß" grinste sie ihn an, setzte sich mit ihm in Bewegung und trat an Yuuki vorbei, die zwar noch ihren Mund öffnete, um etwas zu sagen, es aber vorerst bei ihrem jetzigen Wissensstand beließ und schmunzelte, als sie das diabolische Grinsen auf den Lippen ihrer Freundin erspähen konnte, die ihren persönlichen Sieg über das Böse hatte erringen können. "Was hältst du davon, Yuuki-chan?" wollte Hidan wissen, der sich inzwischen beruhigt hatte und auf ihre Antwort gespannt war. "Es ist ihre Entscheidung. Wir, ihre Freunde, können nur ein Auge auf sie halten und hoffen, dass sie ihre Entscheidung nicht irgendwann bereuen wird. Vorerst genügt mir das Wissen, dass sie sich einigermaßen wohl fühlt" erwiderte Yuuki wahrheitsgemäß und setzte sich in Bewegung, um zur Treppe zu gelangen. Ja, im Augenblick schien Shizu beim Sannin gut aufgehoben zu sein, weswegen sie künftig nichts mehr sagen würde. Ihrer Freundin zuliebe, die Orochimaru wohl wirklich in ihr Herz geschlossen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)