Die Entdeckung der Unendlichkeit von Guardian (Dum spiro spero) ================================================================================ Kapitel 2: Mors certa, hora incerta ----------------------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Mors certa, hora incerta. - Der Tod ist gewiss, seine Stunde ungewiss. England - Birmingham, 21st Century | August 24 Hermione Jean Granger wohnte provisorisch hundertfünfzig Kilometer nordwestlich von London in der Region West Midlands, bekannt als zweite Stadt Englands, weit abseits von ihren Freunden, anderen Hexen und Zauberern. Sie bezog ein kleines, ansehnliches und bequemes Muggelhotel, an einem Ort, an dem sie vorerst keiner vermuten würde. Es war in vergangener Zeit einiges geschehen, so viel, dass die junge Hexe den Abstand suchte und nun hunderte von Büchern um sich herum hatte, um damit eine Lösung ihres Problems zu finden. Es war komplex, kaum möglich erdenkbar und doch war das aufschlussreiche Gespräch mit Professor Dumbledore, vor einigen Wochen, eine plausible Antwort auf eine Vermutung, welche sie erst nicht für existent hielt. Es war so schlimm, dass sie bisher noch mit keinem darüber gesprochen hatte, noch nicht einmal mit ihrem besten Freund Harry Potter. Wie auch? Als sie Mitte Juni ihre Eltern von ihrem Gedächtniszauber erlösen wollte, damit sie wieder eine Familie hatte, somit Geborgenheit und Liebe, ereignete sich ein weiteres emotionales Tief. Es kostete sie einige Zeit ihre Eltern ausfindig zu machen, da der Gedächtniszauber ein mächtiger Zauber war, den sie noch zusätzlich modifiziert hatte. Doch als sie nach Melbourne apparierte, in die Hauptstadt des Bundesstaates von Viktoria in Australie und in die geräumige Wohnung kam, fand sie nur eine verstörende Leere vor. Der Name und ihre Anschrift stimmten, das konnte sie hundertprozentig sagen. An diesem Morgen sprach Hermione mit deren Nachbarin Miss Fortune, eine ältere und freundliche Dame, und erfuhr so, dass die Familie Granger vor etwa vier Monaten verstorben war. Schuld war ein betrunkener Autofahrer. Ihre Eltern waren verstorben! Dieser Gedanke schlug täglich in ihr Herz hinein, nahm ihr den Atem. Bissige Schreie manifestierten sich in ihrem Inneren und verschlangen ihre Gefühle, ihre Prioritäten und Lebenshaltung. Die innere Hoffnung sank weitgehend in sich zusammen, erschuf ihr eigenes schwarzes Loch. Wie tief sollte sie fallen? Zusätzlich zu ihren zerschmetterten Gefühlen, Leere und Ruhelosigkeit, machte sich nun auch Angst, Misstrauen und Kummer breit. Wie konnte sie nun das bewältigen, worauf sie ihre ganze Hoffnung verbannte? Nun war sie ohne Eltern, wie ihr schwarzhaariger bester Freund. Sie schrieb mit ihm täglich, welchen die junge Gryffindor sehr vermisste und nun ihr einziger Kontakt zur Zauberwelt war. Sie schottete sich beabsichtigt ab, worauf die Verbindung zu ihren Freunden und Schüler täglich geringfügiger wurde. Wieder kam eine braune Eule an ihr Fenster angeflogen, zweimal in der Woche. Die junge Hexe öffnete vorsichtig das große Fenster im Wohnzimmer, nahm den Brief an sich und bot der kleinen Eule Luly, Harrys Eule, einen Keks und ausreichend Wasser an. Schweigend öffnete sie das Pergament, überflog ihn kurz und ließ genauso schnell wieder davon ab. Minchen, liebe Mine, ich weiß wie Du Dich fühlst. Wollen wir uns nicht einmal treffen? Ich möchte Dir helfen und beistehen. Ginny will Dich auch wieder sehen, da sie Dich sehr vermisst. Sie will wieder über Frauendinge sprechen, von denen ich ihrer Meinung nach keine Ahnung hätte. Alle vermissen Dich. Ron auch, wenn er es auch nicht direkt gesagt hat. Du weißt doch wie er so ist. Als ich hörte, was er damals zu Dir gesagt hatte, habe ich bestimmt eine Woche nicht mehr mit ihm Gesprochen. Er hat sich bei mir entschuldigt und wollte Dir auch schreiben. Hat er? Es hat sich einiges getan. Die Vorbereitungen für die Neueröffnung der Schule beläuft sich auf Hochtouren und alle packen mit an. Einige neue Lehrer sind eingestellt und auch viele Schüler wiederholen ihr siebtes Schuljahr. Ich werde es machen, also sind wir beide schon mal zu zweit. Ich hoffe Du kommst nächste Woche. Schulleiterin McGonagall hat alles soweit im Griff und die Wunden einiger haben sich behoben. Und nun das Wichtige, was ich Dir Schreiben möchte: Snape ist aus dem Koma erwacht. Ihm geht’s soweit gut. Er streut wie sonst auch seine super-tolle-mega-geile und unwiderstehliche Laune. Ich habe ihm seine Erinnerung wieder gegeben und seither bekomme ich keine Beleidigungen, wie sonst zu hören. Merkwürdig oder? Aber das bleibt sicherlich nur, bis die Schule wieder beginnt. Wie es aussieht übernimmt er auch wieder seinen Unterricht in Zaubertränke. Professor McGonagall hat vermehrt auf ihn eingeredet, so hat mir das Sir Nicolas verraten. Laut dem Ministerium wurden alle Anklagepunkte gegenüber Snape fallen gelassen, er muss jedoch eine Bewährung ableisten und so auf Hogwarts bleiben. Viele sind noch misstrauisch, denke aber, das es sich legen wird. Wir wissen schließlich die Wahrheit. Ich habe auch schon mit dem Portrait von Professor Dumbledore gesprochen. Es war ziemlich komisch. Noch komischer war, als er nach Dir gefragt hatte, mit so einem Ausdruck, den ich nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Er weiß etwas, was ich nicht deuten kann, dabei ist er nur ein Bild. Weißt Du etwas? Bitte, schreib mir schnell zurück. Du weißt ich bin im Grimauldplatz N°12 aufzufinden und habe für Dich ein Zimmer hergerichtet, wo Du immer zu Hause sein darfst. Die dazugehörige Bücherei soll ganz Dir gehören. Grüße von Ginny. Harry Hermione biss sich auf die Lippen. Okay, sie musste noch einmal von vorne anfangen, dachte die junge Hexe zerknirscht. »Sieben Horkruxe..« Sie schlug soeben zum fünften Mal ein Buch aus der privaten Bibliothek von Professor Dumbledore auf und erkundigte sich um die genaue Grundlegenden Kenntnisse über Horkruxe, aus Angst etwas zwischen den Zeilen nicht erkennen zu können. »Horkruxe sind oft unscheinbare Objekte, in denen ein dunkle Hexe oder Zauberer einen Teil seiner Seele außerhalb seines Körpers aufbewahrt. So geschieht das nur durch einen Mord, wodurch sich dann ein Teil einer Seele spaltet und ein schwarz-magischer Zauber diese in einen Gegenstand entsprechend einschließt. So lebt in einem Körper dann keine ganze Seele mehr, da sich ein anderer Teil in einem Gegenstand befindet und dort aufbewahrt wird. Der Horkrux gezeugte Gegenstand bleibt immer noch erdgebunden, auch dann, wenn der eigentlich Körper mit seiner Seele auf natürlichem Wege stirbt oder getötet wird, da dieser sich in einem unversehrten Horkruxgegenstand befindet. Die verbliebene Seele in dem gebundenem Gegenstand kann sich in fremde Körper einnisten oder mit fremder Hilfe wieder in einen handlungsfähigen Körper geschaffen werden. Bisher hat man herausgefunden, dass die Seele in einem Horkrux Instabilität aufweist und gegenteilig funktionieren kann, das heißt, wenn der Mensch getötet wird, stirbt sein Körper, doch die Seele in dem Horkruxe bleibt unversehrt, während bei der Zerstörung eines Horkruxes mit der enthaltenen Seele der Körper unversehrt erhalten werden kann. Die einzigen Mittel für die Zerstörung von Horkruxe sind von Kobolden gefertigte Waffen, schwarz-magisch erzeugte Dämonsfeuer und Basiliskengift.« Hermione Jean Granger dachte zum wiederholten Mal an die Gegenstände: »Tom Marvolo Riddle erschuf sieben davon, als Symbol seiner Stärke, eine magische Zahl zur Stärkung seiner Macht. Der erste Horkrux war sein eigenes Tagebuch und ein riskantes, da er nicht bloß Voldemorts Seele konservieren sollte, sondern eine Aufgabe zu erfüllen hatte. Sein zweiter Horkrux war ein plumper Goldring, in dessen schwarzen Stein das Peverell Wappen eingraviert war, und den Marvolo Gaunt als Familienerbstück der Gaunts an seinen Sohn und Stammhalter Morfin Gaunt weitergeben hatte. Die Zerstörung kostete Professor Dumbledore einen nicht heilbaren Fluch. Dritter Horkrux war ein Medaillon mit Slytherin Gravurzeichen, das Merope Gaunt geerbt hatte und aus Geldnot verkaufte. Lord Voldemort besaß ihn später durch einen Mord an einer reichen Sammlerin. Regulus Black stahl ihn damals und eignete ihn sich an. Zerstört hat ihn am Ende Ronald Weasley. Ein weiterer Horkrux war ein Trinkpokal von Helga Hufflepuff , auch aus dem Besitz der reichen Sammlerin Hepzibah Smith. Sein fünfter Horkrux war das Diadem von Rowena Ravenclaw, welches sich zum späteren Zeitpunkt im ´Raum der Wünsche«`aufhielt. Voldemorts sechster Horkrux war Harry Potter, der infolge von Mord durch ihn vernichtet wurde. Und den letzten Teil seiner Seele setzte er in Nagini, seiner Schlange. Neville Longbotton zerstörte sie mit dem, in Basiliskengift getränkten Gryffindor Schwert. Sieben Horkruxe, sieben Seelenspaltungen.« Doch vor zwei Monaten kam ihr unerwartet ein Gedanke, welcher schmerzte und Übelkeit hervorrief. »Ein Seelenbruchstück löste sich damals mit Voldemorts Todesfluch auf Harry Potter und wurde so zum Horkrux, ohne horkruxtypischen und schwarz-magischen Absicherungen«, murmelte Hermione in sich hinein. Aber weder ihr bester Freund Harry noch Voldemord wussten von diesem unbeabsichtigten Horkrux. Nur die Suchenden nach dem Horkrux wussten davon und das waren Professor Dumbledore und Professor Snape. Später dann auch ihre beiden Freunde und sie selbst. Zuletzt erkannten sie Harry als weiteren Horkrux, aber auch nur durch die letzte Erinnerung von Severus Snape. »Verdammt, was könnte es sein?«, fluchte die Gryffindor wieder einmal in sich hinein. Sie waren alle dumm. Wie konnte ihnen dieser Fehler nur unterlaufen? »Im Grunde genommen, wissen nur wir und die beiden Professoren von den sieben Horkruxen, der dunkle Lord dennoch nicht. Er wusste nicht von Harry als Horkrux. Das heißt, es gibt noch einen Seelenteil von Tom Marvolo Riddle und so wie es der Zufall will, bekommt er sicherlich seine Chance, wieder einen Krieg zu entfalten. Was ist also der wirkliche siebte Horkrux? Nagini musste seiner Berechnung nach der sechste erschaffene Horkrux gewesen sein.« Was sollte sie machen? Nach der Erkenntnis durch den Tod ihrer Eltern, rang die junge Hexe nach ihrer Fassung und suchte durch ihre neu gewonnene Erkenntnis der Horkruxe, das Gespräch mit dem Portrait von Professor Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore. Sie hatte ein mulmiges Gefühl, als sie das Büro nachts heimlich unaufgefordert betrat und dann die Steintreppen langsam hinaufstieg, ohne ein Passwort nennen zu müssen, was ihr missfiel. Die Personen in den Portraits schliefen alle, schnarchten und kaum ein weiterer Laut kam von ihnen, nur Professor Dumbledore schien sie dann zu bemerken. Sein blick war lieblich, freundlich und auch einladend, was es Hermione nicht gerade vereinfachte. Sie wusste nicht, wie sie mit ihrem ehemaligen Schulleiter umzugehen hatte. Sie mochte ihn, dennoch waren einige Zweifel vorhanden, alleinig die Tragödie seiner eigenen Familie und die Ausnutzung von ihrem Tränkemeister Severus Snape, wodurch ihre Meinung über ihren ehemaligen Schulleiter noch definiert werden mussten. Zurück in der Gegenwart blickte die junge Gryffindor durch ihre zeitlich begrenzte Wohneinrichtung. Nächste Woche würde sie wieder zurück nach Hogwarts gehen und ihr siebtes Jahr wiederholen, musste aber nicht zu allen Pflichtstunden erscheinen, da dies die Vereinbarung und Bedingung war, die sie gegenüber Schulleiterin McGonagall geäußert hatte. Sie hatte zwar vollkommen zugesichert, dass das ihre wenigste Sorge sein sollte, dennoch schien sie ziemlich besorgt zu sein. Hermione brauchte Zeit. Sie musste noch mehr recherchieren, noch viele Fragen beantworten, in der innigen Hoffnung, eine Lösung zu finden und auch eine mögliche Antwort zu dem letzten Verbleib des siebten Horkruxes. Eines wusste sie mit Bestimmtheit: Es hatte etwas mit Godric Gryffindor zu tun. Denn seine bisherigen Horkruxe bezogen sich auf jeden einzelnen Gründer von Hogwarts und nur allein von Godric Gryffindor gab es noch keinen Horkrux. »Was könnte es sein?« Sie musste zurück zur Schule, damit sie genau dies herausfinden konnte. Und das alleine, ohne ihre Freunde. Sie wollte Harry Potter, ihren besten Freund, nicht diese Bürde aufhalsen, da er ihrer Meinung nach schon zu viel ertragen musste, alleinig schon den Tod. Wie viel soll ein Mensch noch ertragen? Sie musste sich erkundigen, welche Gegenstände, Orte oder Hinterlassenschaften mit Gryffindor in Verbindung zu bringen wären. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Erst kam ihr der Gedanke, später, wenn er wieder gesund war, mit Professor Snape darüber zu sprechen, dennoch hielt sie die Tatsache davon ab, das er selbst auch schon vieles ertragen, gar erleiden musste. Sie wollte Severus Snape schützen, ihn davor bewahren. Der Gedanke ließ sie erschrecken, dass es der Severus Snape war, der sie jahrelang beschimpft und ihr das Leben schwer gemacht hatte. Aber seit sie aufgebrochen war, um in den Krieg zu ziehen, sah sie ihren Professor mit anderen Augen, weil sie spürte, dass er auf ihrer Seite stand und das seit Jahren. Jeder zweifelte an ihm, doch sie wusste, es war anders. Alleinig durch das gestohlene Portrait von Phineas Nigellus Black erfuhr die junge Hexe von Severus Snape als Doppelspion. Durch einen schwer, unauffindbaren Bewältigungs,- und Abhörzauber, welcher modifiziert wurde, konnte sie die Gespräche zwischen dem Tränkemeister und dem ehemaligen Schulleiter Nigellus Black belauschen, zwar nicht immer, so aber konnte sie sich einiges zusammen reimen. So konnte die Gryffindor kleine Signale weiter geben, in denen Mister Black jene Information an ihren Professor weitergab und ihnen schließlich so geholfen hatte. Sonst hätten sie niemals die Möglichkeit gehabt, an das Schwert von Godric Gryffindor zu gelangen und auch die weitere Chance, die Horkruxe ihrer dunklen Magie zu berauben. Die Hilfe im Forest of Dean war sehr bereichernd, und spätestens dort erkannte die junge Hexe, wer ihr heimlich geholfen hatte, da nur Nigellus wusste, wo sie sich befanden. Nur durch kleine Information von ihr. × × × × England - Birmingham, 21st Century | August 27 Die Gryffindor saß im Schneidersitz zu Boden und hielt soeben das Buch »Besitztümer der Gründer« in ihrer Hand. Die Bücher, welche sie derzeit alle in Beschlag nahm, stammen alle aus der Verbotenen Abteilung im Zaubereiministerium, mit der Zustimmung von Zauberminister Kingsley Shacklebolt. Durch die Rettung der Zauberwelt hatte sie unfreiwillig einige Privilegien erlangen können, so auch einen Arbeitsplatz im Ministerium, welchen sie aber höflich abschlug. Sie wollte erst einmal einen ehrlichen Schulabschluss, den besten überhaupt. Sie erzählte Kingsley, dass sie sich mit allen Zaubern der Welt Kenntnisse aneignen wollte, damit sie sich für einige Abteilungen im Ministerium bewerben könnte, wenn es soweit war. Keiner im Ministerium hinterfragte dies weiter, sie kannten ihre Einstellung zu Büchern und Wissen, und holte sich noch zusätzlich die letzte Bestätigung von der Schulleiterin Minerva McGonagall und dem Portrait Professor Dumbledore. Keinen überraschte es, dass sie sich für Bücher interessierte und so auch keiner einen Einwand dagegen fand. Keiner wollte wissen, hinterfragen oder wurde misstrauisch für das, was sie sich aneignen wollte oder gar weshalb. Scientia potentia est - Wissen ist Macht! Hermione erinnerte sich wieder kurz an den Vorfall mit Ronald Weasley. Schlammblut. Dieses Wort machte ihr Kummer und noch immer spürte sie in der Zauberwelt, dass sie als Muggel kaum eine Chance haben sollte, andere zu überzeugen. Schließlich hatte sie nur ihr Wissen, was viele verängstigte und sie immer noch als Streberin galt. Dabei wollte Hermione nur beweisen, dass es nicht zählt, welche Herkunft man hatte und was für einen Einfluss man ausüben sollte. Hermione Jean Granger wusste selbst, dass sie keinen Wert hatte, dennoch musste sie kämpfen. Was sollte sie nun machen? Den Rat von Professor Dumbledore befolgen oder sein Rätsel durchschauen? »Oh Miss Gryffindor, jeder Mensch wie Sie mit Wissen und Kühnheit, der meint: Mut und Tapferkeit sind stets vereint. Eintausend Jahr und mehr ist es her, da wacht ein Wächter tief im Meer. Dunkle Wege, nasse Gassen und ein sichtbar dunkler Schatten bewacht die Maße. Dem Tod so nah, einflussreich, führt der Weg ins dunkle Reich. Ein dunkles Mal wird Dich verführen und mehr Einsamkeit verbüßen, doch des Wächters Macht stets über Dich so wacht. Die Antwort bleibt verborgen, auch wenn der Orden sich macht die Sorgen.« Albus Dumbledore sprach ihr in Rätseln, nickte ihr später freundlich zu und verschwand so leise, wie er gekommen war aus dem Portrait. Er meinte, dieses Rätsel würde meinen Weg weisen. Ein Hinweis von vielen, mehr durfte er nicht sagen. Und seither spielen die Portraits in Hogwarts verrückt. Das Rätsel konnte sie bisher nicht lösen. Sie kam nicht weit genug und auch keine weiteren Hinweise versprachen Erfolg. So konnte Hermione nur erkennen, das mit Wissen und Macht, Mut und Tapferkeit, sie als Gryffindor gemeint war. Doch was war vor über ein tausend Jahre und blieb bis heute? Wer ist der Wächter? Die wichtigsten Punkte die sie erkunden musste waren noch: Der Zeitraum von vor tausend Jahren bis heute, der Ort,- was wohl das dunkle Reich sein soll, dann die Verbindung mit dem dunklen Mal. Das Mal von »Dem, dessen Name nicht genannt werden dufte«? Würde dies der Weg sein oder was soll ihr das sagen? Birgt dieser den Weg zum Horkrux? Die Gryffindor suchte soeben das seltenste Exemplar von Flourish und Blotts mit dem Titel: »Ego sum, qui sum« in ihrer Nähe und fand es schließlich auf ihrem Bett. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es weit nach Mitternacht war und an Schlaf nicht zu denken sei. Dieses Buch existierte seit Jahren offiziell nicht mehr, da es damals verpönt worden war, nicht als realistisch anerkannt und daher Gerüchten zufolge in den Flammen eines Phönixes vernichtet wurde. Bis heute wusste man nichts über diese Kenntnisse, seien sie nun wahr oder nicht, über das welches sie soeben in ihrer Hand hielt. Steckt in diesem Buch genug Wahrheit? Sie hörte vor einigen Monaten von diesem Exemplar, als ein Paar unwissender Auroren darüber diskutierten, was es mit den Gründern auf sich hatten und ihren jeweiligen Geschichten, da nur von Godric Gryffindor kaum etwas hinterlassen wurde, und sprachen dann über das Buch, welches angeblich nur ein Gerücht sei und nie existiert habe. Sie schlug das Buch auf und las die erste Seite. Bis sie irgendwann an einem Punkt angelangt war, der in ihrem Geiste als Wahrheit logisch erschien. Ihr Gefühl bestätigte diese Aussage. »Contra vim mortis non est medicamen in hortis. Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen. Der Weg zur Mut und Tapferkeit. Damals in Godric Hollow's entschloss ich den Weg der Freiheit, des Wissens und der Neugierde zu beschreiten und bereiste so die ganze Welt. Nichts konnte mich halten, noch konnte ich aufhören. Das war zu Anfang nicht so, denn da war ich stets schüchtern und verschlossen. Doch auch mein Geist entwickelte sich mit meiner inneren Magie und so gewann ich neuen Mut. Meine Vater ließ mich ziehen und sagte noch: »Sohn, dies hier soll Deinen Weg führen!«, und überreichte mir damals einen Ring. »Dieser Ring ist schon seit drei Generationen in unserem Familienbesitz und soll nun mit deiner Volljährigkeit dir gehören. Der Ring hat Macht. Solltest du ihn weitergeben, dann so, dass das Herz am rechten Ort doch schlägt und wo Träume niemals untergehen!« Hermione las weiter, fand aber nichts genaueres mehr über die Macht des Ringes, nur die Beschreibung seines Aussehens. Er war Silber, matt verarbeitet und mit einem blauen Saphire ausgestattet, indem man das bewegende Universum mit seinen Sternen erblicken konnte. In der Innenseite des Ringes war die Inschrift: Dum spiro spero. Die Gryffindor sprach einen Zauber und ließ sich diese Worte übersetzen. »Solange ich atme, hoffe ich!« Wie passend, dachte sich Hermione und suchte weiter, von Seite zu Seite und fand wieder einen Textauszug, welcher sie faszinierte. »Meine große Liebe wurde vor meinen Augen getötet, weil jemand Macht für sich gewinnen wollte. Macht über mich, weil ich stärker geworden war, als mir eigentlich bewusst gewesen ist und das, weil ich ein Rätsel löste, was vor Jahren begann. Nur eine Prophezeiung kann ich noch verlauten, obwohl ich kein Seher bin: Eines Wächters Wegen ich nie gekannt, schlug die Tugend mit Tapferkeit und Verstand.« Die junge Hexe erstarrte kurzzeitig und überlegte kurz. Hermione überlegte: »Das klang nach den Worten von Dumbledore, zumindest waren sie nicht unähnlich. Was würde das bedeuten? Wenn ich recht überlege, musste es einen Grund haben, warum Professor Dumbledore so geheimnisvoll wahr. Vielleicht war er ein Geheimniswahrer!? Schließlich musste er als Schulleiter von Hogwarts einige Kenntnisse mit sich gebrachte haben. Vielleicht sollte ich nächste Woche mit allen ehemaligen Schulleitern ein Gespräch führen, wobei Phineas Black es wohl kaum freiwillig machen würde. Anderseits könnte ich ihn ausschließen, da er sicherlich mehr Interesse für das Haus Slytherin hatte. Also eingrenzen und nur ehemalige Gryffindor Schulleiter fragen?« »Mit meinen neu gewonnen Kenntnissen über mein Leben, meinem Wissen und meiner Macht, wollte ich für meine Nachwelt etwas hinterlassen, etwas erschaffen, an dem andere wachsen konnten. Alleine würde ich es nie schaffen, doch meine Freunde würden mir beistehen. So werden Helga Hufflepuff, Salazar Slytherin, Rowena Ravenclaw und ich eine Schule für Hexerei und Zauberei erschaffen, mit dem Namen Hogwarts. Wir haben beschlossen jeweils für jeden ein Haus zu erschaffen.« Weitgehend vertieft in das Buch, erkannte Hermione, dass dieses Buch der Wahrheit entsprach und gerade deswegen wollte man es damals zerstören. »Letzte Seite, letzter Absatz«, flüsterte Hermione leise. »Es ist soweit. Mein Kraft schwindet von Tag zu Tag. Salazar hat uns verlassen und viel Chaos hinterlassen. Unsere Freundschaft zerbrach wegen einer Frau, die wir beide liebten und kein Kampf dieser Welt konnte diese Bürde schmälern. Angesichts dieser Tatsache fing Salazar Slytherin an, nicht reinblütige, also muggelstämmige Hexen und Zauberer zu hassen und zu verachten, weil ihm seine große Liebe seine Gefühle nicht erwidern konnte und schließlich aus rätselhaften Gründen starb. Sie war ein Muggel. Als er uns verließ, hinterließ er eine Kammer des Schrecken, für den künftigen Erben Slytherins. Wir suchten und fanden diese Kammer nie, trotz unserer Möglichkeiten. So überlegte ich, auch einen Raum oder Ort zu Erstellen, der aber für einen Erben Gryffindors sei. Jemandem mit Herz und Verstand, der so Hilfe von Hogwarts erhalten würde, die bisher niemand gekannt hatte. Man muss das Herz von Gryffindor finden, nur durch mehrerer Rätsel, sieben insgesamt. Das erste Rätsel: Erinnerst du Dich an Deine Worte, wo ich fand' Dich an mit vielen Sorgen. An einem Morgen in der Nähe irgendeiner Pforte, trotz meiner Sicht per Sopraorte? Durch Ehrung und Ordnung mich selbst in den Gang versetzt, allen Anschein stets verletzt. Mein Weg schreitet schnell von hier nach dort, an einem sehr verlassenen Ort. Nur einer wird es nie vergessen, war es auch nur Pflichtbemessen, ein Raum ganz reich, sendest mir deinen Traum sogleich. Schein und Sein zwischen Raum und Zeit findet sich ein Niemandsreich, zeitgleich im Erdbereich!« »Das erklärt zumindest den Hass an Muggel und eventuell auch, weshalb das Buch verschwand und angeblich verbrannt wurde«, erkannte Hermione monoton. Doch das Rätsel interessierte sie wirklich und ihre Neugierde nahm Besitz von ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)