Someday we'll be free, like the Stars von BlitzCat ================================================================================ Kapitel 2: 3. Dornröschen & die Idioten --------------------------------------- ''Ob wir zurück zu Spandam kehren werden und genauso weiter arbeiten wie vorher? Oder gehen wir endlich unseren eigenen Weg...?'', in ihrem Kopf kreisten immer wieder und wieder die selben Fragen. Mit den Händen gegen die Wand gestemmt, stand Mai am nächsten Vormittag unter der heißen Dusche, mit dem Blick auf den Boden gesenkt. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten: ''Nur ein einziges Mal möchte ich frei sein, einmal meinen Weg selber bestimmen und nicht mehr bloß wie ein Blinder Befehle befolgen...''. Unwillkürlich musste sie an die Zeit in Water 7 denken. Es war zwar eine längerfristige Mission, doch hatte sie dort das erste Mal das Gefühl ein wenig frei zu sein, denn Spandam und die Weltregierung saßen ihnen dort nicht alle 5 Minuten im Nacken und sie hatte sogar Gefallen daran gefunden in einer Bar zu arbeiten. Ihr Blick wanderte hoch auf ihre Arme und musste ungewollt daran denken, dass sie niemals wirklich frei sein würde, denn die Narben ihrer Kindheit erinnerten sie immer daran, wo sie aufgewachsen war und wo sie hin ''gehörte''. Mai's Unterarme waren übersät mit Narben, hauptsächlich vom Training. Wunden die sie einfach nicht richtig verheilen ließ, die immer und immer wieder aufplatzten und somit unschön verheilten, aber auch von Schwerthieben, die sie mit ihren bloßen Armen abwehrte. Ihr Blick war nun starr auf die Wand vor ihr gerichtet und fuhr mit einer Hand an ihren Bauch. ''Ich Idiot hab' mich doch selbst zum Eigentum der Weltregierung gemacht.'' Mit 15 Jahren, ließ sie sich das Zeichen der Weltregierung auf den Bauch tätowieren, vollkommen freiwillig. Ruckartig sah sie zur Tür, als sie merkte, dass jemand in ihrem Zimmer war. Mai drehte das Wasser ab, wrang sich die Haare, so gut es ging aus, verließ die Duschkabine und wickelte sich leicht hastig ein Handtuch um. Schnellen Schrittes stapfte die junge Frau zur Tür und riss diese auf. Ecki stand in ihrem Zimmer und schaute ihr entgegen. ''Ach da bist du, kein Wunder, dass du keine Antwort gibst, wenn man klopft.'' ''Ja, guten Morgen. Auch ich gehe ab und zu mal duschen, Ecki... Ich dachte schon, es hätte sich grad sonst wer ins Zimmer geschlichen.'', Mai seufzte auf. ''Was gibt es denn, dass du mich suchst?'', eine kurze Weile starrte er sie an, doch der Ältere grinste dann nur. ''Mach dich schnell fertig, dann zeig ich es dir.'' Wieder seufzte die Weißhaarige, ging wortlos wieder ins Bad und schloss die Tür. //Was kann denn jetzt so wichtig sein...// Ohne Eile machte sich Mai fertig, trocknete ihre Haare und zog sich ein paar Sachen an, die sie sich in den letzten Tagen besorgt hatte. Nach einer für Ecki gefühlten Ewigkeit kam sie wieder aus dem Bad. ''Erfahre ich jetzt mal, was los ist? Ich hab noch nicht gefrühstückt, da mag ich keine Überraschungen...'', schmollte sie schon fast. Ecki griff nach ihrer Hand und zog sie eilig mit sich. ''Wir sollten uns beeilen, die anderen sind auch schon dort.'' Mai begriff nicht, was los war. Eilig verließen sie das Gasthaus und gingen schnellen Schrittes zum Krankenhaus. Langsam aber sicher ahnte sie, was so wichtig sein könnte. Ungewollt huschte ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht. Nach recht kurzer Zeit kamen sie schon an Lucci's Zimmer an und gingen rein, natürlich hatte Ecki Mai schon wieder los gelassen. Die anderen waren auch schon dort und unterhielten sich mit dem endlich wieder wach gewordenem Agenten. ''Oh hat sich Dornröschen auch mal her bewegt.'', kam es sarkastisch von Lucci, der mittlerweile in seinem Bett saß, mit Hattori auf seiner Schulter. ''Ich habe keine Woche durch geschlafen, also wer ist hier Dornröschen?'', kam es trocken von Mai zurück. Jabura fing lauthals an zu lachen. ''Da hat sie wohl dieses Mal recht.'', auch Ecki und Kumadori konnten ein leichtes Kichern sich nicht verkneifen. Mai erntete einen leicht grimmigen Blick seitens Lucci, doch herrschte schlagartig Stille, als Califa diese eine Frage stellte. ''Also was machen wir jetzt, Lucci, wohin gehen wir, wenn du wieder vollkommen fit bist? Enies Lobby ist ja wohl ausgeschlossen.'' Einige Minuten herrschte eine unangenehme Stille, bis der Anführer der CP9 zu reden anfing. ''Ein paar Tage werden wir noch hier bleiben, danach werden wir uns zum Marine Ford aufmachen, dort wird Spandam wohl auch sein. Danach werden wir ja sehen, ob wir weitere Anweisungen erhalten. Vielleicht wird er auch vorher versuchen, Kontakt mit uns aufzunehmen.'' Weiterhin herrschte diese unangenehme Stille. ''Ich will mal alleine mit Lucci reden. Könntet ihr uns kurz alleine lassen?'', erhob Mai sich. ''Chapapapa, hast du uns etwa was zu verheimlichen, Mai?'', funkte Eule dazwischen, dieser erntete von ihr doch bloß einen finsteren Blick. ''Ich denke, wir werden es früher oder später noch erfahren, also kommt schon Leute.'', versuchte Ecki ein wenig zu beschwichtigen, denn von der weißhaarigen Agentin war langsam ein leises Knurren zu hören. Mit einem leisen Gemurmel verließen alle anderen Agenten das Zimmer, sodass Mai alleine mit Lucci zurück blieb. ''Was gibt es denn so wicht-...'', Lucci konnte seinen Satz gar nicht zu Ende sprechen, da viel ihm Mai schon ins Wort. ''Das ist doch nicht dein Ernst, dass du uns jetzt dahin jagen willst?! Denkst du wirklich, dass die uns freudig empfangen werden, nach dieser beschissenen Niederlage! Wir alle kennen doch Spandam und, leider Gottes, seinen Einfluss, den er auf manche auswirken kann. Der wird UNS doch für seinen gesamten Scheiß verantwortlich machen!'' Eine ganze Weile lang hörte der Schwarzhaarige der aufgebrausten Frau zu, doch irgendwann wurde ihm ihr Gebrüll zu viel. ''Halt doch endlich mal den Rand! Du bist ja bald schlimmer als Eule mit deinem Gerede.'' Still und verdutzt starrte sie ihn an und lies sich innerlich nochmal seine Wortwahl durch den Kopf gehen. ''Ja auch ich weiß wie Spandam tickt, ich rechne ja damit, dass er sich zuerst bei uns melden wird. Auch ist mir klar wie er zu Wutausbrüchen neigt, das brauchst du mir nicht so einzuprügeln.'', giftete er Mai leicht an. ''Solange wir Agenten im Namen der Weltregierung sind, ist es unsere Pflicht, auf schnellstem Wege wieder zurück zu unserem Oberbefehlshaber zu kehren!''. Mai ballte ihre Hände zu Fäusten. ''Tsk, Oberidiot trifft es wohl eher. Das ist doch glatter Selbstmord, wenn wir zu ihm gehen!'' ''Du hörst mir wohl echt kein Stück zu, oder?'', auch Lucci erhob langsam seine Stimme. ''Ich sagte SOLANGE wir im Namen der Weltregierung arbeiten. Warum denkst du, warte ich auf einen Anruf von unserem noch Oberidioten? Glaubst du etwa, dass er nicht alle Hebel in Bewegung setzten wird, um uns loszuwerden?! Genau genommen haben wir durch unser Verschwinden die Flucht ergriffen, als würde er das auf sich nehmen. Spandam wird es wahrscheinlich so aussehen lassen, dass wir mit Absicht gegen die Strohhüte verloren hätten, um dann einfach verschwinden zu können.'' Mittlerweile hatte sich Mai auf den Stuhl neben dem Bett gesetzt und starrte auf ihren Schoß. Lucci beugte sich vor und griff nach dem Kinn der jungen Frau, hob es an und zwang sie dadurch ihn anzusehen. ''Du solltest wissen, dass ich etwas weiter denke als nur von A nach B, schließlich haben wir schon lang genug Zeit miteinander verbracht. Du bist auch nicht die Einzige, die es satt hat, auf das Kommando von so einem inkompetenten Trottel zu hören! Das nächste Mal, wenn du wieder Zweifel an meinen Entscheidungen hast, sag es direkt, anstatt so einen kindischen Aufstand aufzuführen.'' ''Hör' endlich auf, mit mir zu reden, als wäre ich eine kleine Göre...''. ''Dann hör' auf dich wie eine aufzuführen!'', sagte Lucci in einem lauten, herrischen Tonfall und ließ sie wieder los. Einige Momente schwiegen beide, Lucci kehrte langsam wieder zur Ruhe, doch Mai stand auf und verließ wortlos, aber mit einer knallenden Tür, den Raum. Der junge Mann schüttelte nur leicht den Kopf und wandte sich Hattori zu. ''Sie wird immer so ein Hitzkopf bleiben, egal wie oft sie versucht es zu verschleiern.'', sagte er an die Taube gewandt, diese gurrte nur und schlug leicht mit den Flügeln auf. Aufgewühlt stapfte Mai schnellen Schrittes den Krankenhausflur entlang, an den anderen Agenten vorbei, ohne sie anzusehen, Richtung Ausgang. Ecki sah ihr nach und entschied, ihr zu folgen. Zwar bemerkte Mai ihren Verfolger, jedoch blieb sie nicht stehen. ''Mensch bleib doch mal stehen. Was ist denn passiert?'', rief er ihr zu und schaffte es, nach ihrer Hand zu greifen, sodass Mai stehen blieb und er drehte sie zu sich um. Die Weißhaarige schaute jedoch nur stumm zu Boden, dem jungen Mann mit der kantigen Nase gefiel dieses Verhalten gar nicht. ''Was hat er getan?'', fragte er sie ruhig, doch die Kleinere schüttelte nur mit dem Kopf. In einer kleinen Seitengasse standen die beiden eine kurze Weile ruhig da, bis Ecki Mai an sich zog und seine Arme um sie legte. Leicht klammerte sie sich an sein Hemd und vergrub ihr Gesicht an der Brust Ecki's. ''Ich bin eine Idiotin...'', sagte sie leise. ''Ich weiß.'' … ''Du bist auch ein Idiot.'' ''Ja~ das weiß ich auch und genauso, dass du sagen willst, dass Lucci auch ein Idiot ist.'' sagte er mit einem leicht belustigtem Unterton. Ecki legte seinen Kopf auf Mai's. ''Komm, lass uns was Essen gehen, kleine Idiotin.'', flüsterte er der jungen Frau zu, diese nickte vorsichtig. ''Ja, größerer Idiot.'', flüsterte sie mit einem kleinen Lächeln, was ihr Gegenüber jedoch nicht sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)