fatal desire von teta ================================================================================ Kapitel 31: ------------ Der Tag zog sich wie Kaugummi. Nicht nur, dass sich die allmorgendliche Visite verlängert hatte, jetzt musste er auch noch den liegengebliebenen Papierkram der letzten Wochen erledigen. Mamoru ließ sich seufzend in den Stuhl zurück fallen und betrachtete stirnrunzelnd den nicht kleiner werdenden Stapel an Ordnern vor sich auf dem Schreibtisch. Er hatte sich zwar extra ins Schwesternzimmer zurück gezogen, um sich besser auf seine Arbeit konzentrieren zu können, aber wirklich geholfen hatte das nicht. In seinem Kopf geisterten trotz allem die immer gleichen Fragen umher. Und dazwischen tauchte Bunnys Gesicht auf. Wie sie ihn anlächelte, sie schmollend ihre Lippen verzog oder auch den Tränen nahe zu ihm aufblickte. Er hatte ihr so oft weh getan, sie im gleichen Moment aber wieder in glückliche Höhen gewuchtet. Letzteres war ihm wesentlich lieber. Nie hätte er gedacht, dass es so schwer sein würde, eine Beziehung zu führen. Wenn sie das überhaupt taten. Momentan war es nur eine kleine Affäre, regelmäßiger Sex. Wirkliche Gefühle brachte nur er über die Lippen. Sollte er Minako Glauben schenken? Liebte Bunny ihn wirklich? »Ich kann Sie nicht einfach hier reinlassen. Und ausgerufen wird nur in Notfällen.« Mamoru drehte sich zur Tür des Schwesternzimmers. Direkt davor war der Empfangstresen und scheinbar ein kleiner Tumult, hörte er doch die Stationsschwester nur selten so laut reden. Neugierig stand er auf und folgte der Stimme. Als er durch die Tür linste, sa er nur zwei blonde Haarbälle, die aufgeregt hin und her wippten. »Bunny?«, fragte er ungläubig. »Du kennst das Mädchen?«, fragte die Stationsschwester, eine schon etwas ältere Frau mit kurzen schwarzen Locken, ihn, worauf er nickte und antwortete: »Sie ist ...«, er dachte kurz nach, beendete dann aber doch lächelnd die Antwort mit: »Meine Freundin.« »Du hast eine Freundin?«, fragte Frau ungläubig und sah immer wieder zwischen ihm und Bunny hin und her. »Was ist los? Ist was passiert?«, er machte sich ernsthaft Sorgen. Vielleicht hatte Motoki wieder eine neue Forderung gestellt oder etwas weitaus Schlimmeres. Warum würde Bunny sonst den weiten Weg bis ins Krankenhaus zurücklegen? Diese zuckte nur mit den Schultern. »Ich wollte dich sehen.«, gab sie kleinlaut zu. »Das ist alles?«, fragte die Stationsschwester empört. Sie sprach genau das aus, was Mamoru dachte, allerdings fand er es eher amüsant und liebenswert. Deswegen lächelte er der Schwester auch entschuldigend und extra charmant entgegen, ehe er Bunnys Hand ergriff und sie zärtlich mit sich zog. »Ich wollte eh gerade Pause machen.«, benatwortete er Bunnys fragenden Blick, als er sie ins Treppenhaus führte und die Stufen hoch schob. Er wollte ihr seinen Lieblingsplatz zeigen. Dort, wo er die meiste Zeit seiner wenigen Pausen verbrachte und entweder lernte oder einfach nur seinen Gedanken nachhing. »Ist das erlaubt?«, frgate Bunny, als sie schließlich auf dem großen Flachdach des Krankenhauses standen. »Ich glaube nicht.«, gab Mamoru zu. Ehrlich gesagt, hatte er sich darüber noch nie irgendwelche Gedanken gemacht. »Aber solange wir nichts kaputt machen oder die Patientenruhe stören, ist es den meisten egal.« Er zog seinen weißen Kittel aus und breitete ihn so auf dem Steinboden aus, dass zwei Personen bequem darauf Platz nehmen konnten. Dann machte er eine einladende Geste in Richtung Bunny, sie möge sich setzen. »Sehr zuvorkommend.«, grinste sie ihn an und ließ sich sanft nieder, immer darauf bedacht, dass der kurze Rock ihrer Schuluniform nicht verrutschen konnte. Eine belustigende Geste, dachte Mamoru, hatte er doch bereits jeden Milimeter ihres atemberaubenden Körpers eingehend erforscht. Er setzte sich neben sie und hielt ihr eine Verpackung mit fertigen Sandwiches hin. »Ist nichts Besonderes, aber ich habe leider gerade keine Zeit für ein 4-Gänge-Menü.«, entschuldigte er sich. Bunny strahlte ihn trotzdem an und griff sich nach kurzem Überlegen das größte der Brote, in das sie genüsslich biss und mit vollem Mund ein Danke nuschelte. Dieses Mädchen war einfach einzigartig, stellte er lächelnd fest. »Erzähl mir was von dir.«, forderte sie ihn kauend auf. »Was willst du denn wissen?«, fragte er verblüfft. Bunny zuckte mit den Schultern: »Was ist damit, was Motoki zu dir gesagt hat? Das mit deinen Eltern.« Mamoru verkrampfte sich. Er wusste, was sie meinte. »Sie sind tot.«, antwortete er flüsternd. »Sie sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als ich noch ein Kind war.« Er wollte ihr die Einzelheiten nicht erklären. Er wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde und es war auch nicht das passende Thema für den jetzigen Zeitpunkt. »So lange bist du schon alleine?«, fragte Bunny plötzlich und er konnte die Trauer in ihren Augen erkennen. Es fühlte sich nicht an wie Mitleid, das kannte er zur Genüge, war sein ganzes Leben doch von Trauerbekundungen und bedauernden Blicken gezeichnet. In Bunnys Augen dagegen schien tiefe ehrliche Traurigkeit verborgen. Und sie schien weder seinem harten Schicksal, sondern wirklich ihm selbst zu gelten. War er alleine, einsam? Mamoru dachte darüber nach. Sicher, er hatte keine Eltern mehr und ihm nahestehende Verwandte waren ihm ebenfalls nicht bekannt. Aber er hatte sich irgendwann damit abgefunden und war dadurch sehr früh selbstständig geworden. »Du sollst nicht mehr alleine sein.«, flüsterte Bunny und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Allein diese Geste ließ sein Herz schneller schlagen. Er drehte sich zu Bunny, die ihn voller Wärme ansah, ehe sie ihm einen zärtlichen Kuss gab. »Ich liebe dich.«, hauchte sie. Mamoru starrte sie einen kurzen Moment mit großen Augen an. Sie hatte es gesagt. War das wirklich wahr oder träumte er nur? Dieses wunderschöne liebenswerte Mädchen hatte ihm tatsächlich ihr Herz geschenkt. Mamoru konnte sich nicht erinnern, wann er je so glücklich gewesen war. Er zog Bunny an sich und küsste sie, erst ganz zart und vorsichtig, ehe sie ihm Zugang gewährte und er die Verschmelzung ihrer Lippen vertiefen konnte. Diesmal schien alles von Bunny auszugehen. Sie drückte ihn sanft, aber bestimmt nach hinten, so dass er nun direkt unter ihr lag. Es überraschte ihn ein wenig, als das blonde Mädchen sich auf ihn setzte und langsam die Knöpfe seines Hemdes öffnete. Als ihre Fingernägel vorsichtig über seine Brust kratzten, schloss er seufzend die Augen. Diesmal war es anders als sonst. Nicht nur, dass Bunny die Initiative ergriff, auch dass alle Berührungen sanfter und liebevoller waren. Lag es daran, dass sie beide nun um ihre Gefühle füreinander wussten? Mamoru wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken, sondern nur noch genießen. Im Moment war ihm alles egal. Der Ort, die Zeit, all die Probleme schienen gleichgültig, solange er mit Bunny zusammen war und spürte, dass ihre Liebkosungen nur ihm galten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)