fatal desire von teta ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Wie sich herrausstellte, war sie tatsächlich 16. »Mamoru, das ist Bunny.«, hatte Motoki sie vorgestellt. Ein merkwürdiger Name. Aber seltsamerweise schien er perfekt zu ihr zu passen. Ein kleines Häschen, dass vor dem großen bösen Wolf beschützt werden muss, sinnierte Mamoru. Er wartete ab, bis Motoki sein Schauspiel beendet hatte und wieder einmal die Ausrede missbrauchte, er müsse unbedingt nochmal in die Unibibliothek um etwas enorm Wichtiges zu recherchieren. Mamoru verdrehte unbeobachtet die Augen, als er sich einen Kaffee eingoss. Es verblüffte ihn immer wieder, wie leicht sich Frauen von dem charmanten Äusseren seines Freundes beeinflussen ließen und zum kleinen Dummchen avancierten, die einfach alles glaubten und sei es noch so fantastisch. Motoki verabschiedete sich rasch und plötzlich war Mamoru allein mit dem Mädchen. Nicht zum ersten Mal musste er sich um Motokis Freundinnen kümmern, wenn er die Chance hatte, bei einer anderen Frau einen, wie er es immer so humorlos umschrieb, wegstecken zu können. Und wie immer fragte sich Mamoru, wie sein Freund es trotz den ständigen Techtelmechteln noch schaffte, sein Jurastudium auf die Reihe zu bekommen. Er drehte sich zum Wohnzimmer um, wo diese Bunny auf dem Sofa saß und unschlüssig in einem der herumliegenden Magazine blätterte. Sie hatte faszinierend blaue große Augen und eine süße kleine Stupsnase über einem Mund, der nicht nur zum Küssen einlud. In ein paar Jahren würde dieses Mädchen jedem Mann den Kopf verdrehen, da war sich Mamoru sicher. Seltsamerweise konnte er Motoki sogar ein bisschen verstehen. Diese kleine Blondine hatte etwas Besonderes an sich. Etwas, dass auch seinen Jagdinstinkt weckte und er tief in sich das Bedürfnis hatte, herauszufinden, wie unschuldig sie wirklich noch war. »Was glotzt du so?« Mamoru schreckte aus seinen Gedanken hoch. Was hatte sie gerade zu ihm gesagt? Er musste sich verhört haben. Mit fragendem Gesichtsausdruck wollte er lieber nochmal nachfragen, öffnete gerade den Mund. Als Bunny ihn erneut anblaffte: »Reicht es dir nicht, dass du mir die Tür vor der Nase zugehauen hast?« Mamoru war sprachlos. Wie redete dieses Gör mit ihm? Vielleicht war seine anfängliche Einschätzung doch nicht gerechtfertigt. Nach wenigen Sekunden des Schweigens hatte er sich allerdings wieder gefangen und stellte langsam seine Tasse weg. Er wollte wissen, was in diesem Mädchen vor sich ging. War sie wirklich nur wütend, weil er sie bei der Begrüßung so unfreundlich behandelt hatte oder war da doch mehr. Zumindest war es durchaus interessant zu sehen, dass sie wohl zwei Gesichter besaß. Das freundliche und unschuldige gegenüber Motoki. Und dieses, was sie ihm jetzt zeigte. Welches war echt? Er setzte sich ihr gegenüber und betrachtete sie einfach nur stumm. Da war ein Funkeln in ihren Augen, das von Ehrgeiz und Mut zeugte. »Willst du nicht ein Foto machen? Dann hast du mehr davon.«, ihr Blick war unfreundlich. Mamoru lächelte trotzdem. »Findest du es gut, wie du mit mir redest?«, fragte er und stützte sich auf seine Knie auf, um sein Kinn auf seine gefalteten Hände zu legen. »Findest du es gut, dass du mich wie einen Esel im Treppenhaus stehen lassen hast?« Dieses Mädchen gefiel ihm. Sie hatte scheinbar keinerlei Scheu oder gar Respekt vor ihm. Motoki würde noch sein blaues Wunder mit ihr erleben und ein kleines bisschen hatte er auch Mitleid mit ihm. Aber nur minimal. Mamoru versuchte, sichtlich amüsiert, zu erklären: »Ich war nur überrascht, weil du so jung aussiehst.« Bunny schnaubte. »Wäre es besser, wenn ich wie eine alte Schachtel aussehe?« Jetzt war sein Ehrgeiz gepackt. Er wollte sie reizen, ihre harte Hülle knacken. »Ich finde dein Aussehen durchaus anziehend.«, antwortete er und setzte sein hinreißendstes Lächeln auf. Scheinbar brachte das bei seinem Gegenüber rein gar nichts. Genervt verzog sie das Gesicht und sprach mit gespielt angewiedertem Ton: »Du bist nicht nur unhöflich, sondern auch noch ein Schleimer, was?« Das saß. Noch nie hatte ihn eine Frau derart beleidigt. Und das, obwohl er ernsthaft versucht hatte, mit ihr zu flirten. Jeder andere hätte jetzt wahrscheinlich aufgegeben. Aber Mamoru hatte es schon immer gehasst, zu verlieren. Er dachte ernsthaft darüber nach, wie er es bewerkstelligen konnte, dass dieses Mädchen ihn mochte. Sie sollte ihn anbetteln, bei ihr zu bleiben. Dass sie eigentlich mit Motoki zusammen war, blendete er aus. Nein, es war ihm schlicht egal oder höchstens ein weiterer interessanter Aspekt in einem Plan, der plötzlich in seinem Kopf anwuchs. Eine vollkommen verrückte Idee, von der er aber einfach nicht abzubringen war. Lächelnd blickte er die noch immer scheinbar wütende Bunny an. Ja, er würde Motokis Konkurrent werden. Natürlich nicht öffentlich. Aber er hatte ab jetzt ein Ziel vor Augen. Er würde sich Bunnys Unschuld holen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)