fatal desire von teta ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Sie war verschwunden. Mamoru wollte sich am liebsten in den Hintern beissen. Die ganze Zeit über hatte er sich stets in der Nähe der Bar und dem Raum darum aufgehalten um sie unbemerkt im Auge behalten zu können. Und dann verließ er ein einziges Mal kurz seinen Beobachtungsposten, um eine Zigarette zu rauchen. Er hatte sich dieses elende Laster schon lange abgewöhnt, aber ab und an verspürte er den Appetit danach. Besonders, wenn er sehr viel Stress hatt oder, so wie jetzt, Ablenkung brauchte. Suchend blickte er sich in den Gängen um. Die meisten Besucher waren schon gegangen und einzelne Schüler am Aufräumen. Aber von einem blonden Mädchen mit langen Zöpfen war nicht der Hauch einer Spur zu sehen. Mamoru wollte schon fast aufgeben und genervt selbst die Heimreise antreten. Als er sie sah. Auch, wenn sie hinter einem großen Baum auf dem Schulhof versteckt, ob von ihr selbst beabsichtigt oder nicht, saß. Er konnte förmlich spüren, dass es Bunny war. Langsam ging er durch die große offen stehende Tür und geradewegs auf sie zu. Sie kauerte in einer seltsamen Haltung an den dicken Stamm geleht auf dem Boden. Als er näher kam, erkannte er eine Weinflasche in ihrer Hand, offen, aber er konnte nicht erkennen wieviel daraus bereits fehlte. Er konnte es sich allerdings vorstellen, als er Bunnys Gesicht sah. Ihre Augen waren glasig und ihre Wangen stark gerötet. Und ihr Blick, als sie zu ihm aufsah, sprach Bände. »Immer noch hier?«, lallte sie und musste sich ein Kichern unterdrücken. Mamoru ging augenblicklich vor ihr in die Hocke und betrachtete sie besorgt. »Wenn ich gewusst hätte, dass eure Schulfeste immer so enden, wäre ich Amis Einladungen wahrscheinlich eher gefolgt.«, er nah Bunny die Flasche aus der Hand und besah sich das Etikett. Anerkennend meinte er: »Ein guter Jahrgang.« »Kennst du dich mit sowas aus?« , sie schaute ihn aus großen fragenden Augen an. »Kein bisschen.«, gab er trocken zurück, was Bunny einen minutenlangen Lachanfall verschaffte und Mamoru sich irgendwann selber grinsend neben sie setzte. »Also, was feierst du?«, fragte er und nahm einen großen Schluck aus der Flasche. Aus Bunnys Gesicht wich die eben noch vorherrschende Freude einem tieftraurigen Ausdruck. Sie starrte auf den Boden vor sich und Mamoru hatte den unbestimmten Verdacht, dass ihr Kummer etwas mit seinem Mitbewohner zu tun haben könnte. »Es ist wegen Motoki.«, flüsterte Bunny fast lautlos. Bingo! Ob sie herausgefunden hatte, dass er ein doppeltes Spiel mit ihr spielte? Was hieß doppelt? Dutzendfach. »Ich will ihn nicht enttäuschen.« , erzählte sie weiter. Sie lallte noch immer ein wenig, aber der Lachanfall eben schien sie wohl ein Stück weit ernüchtert zu haben. »Er ist so viel älter als ich und hat bestimmt schon eine Menge Erfahrung.« Wenn du wüsstest, dachte Mamoru. »Und ich kann ihm gar nichts vorweisen. Das ist so armselig.« »Was soll daran armselig sein?«, fragte Mamoru und nahm abermals einen Schluck Wein. Eigentlich schmeckte er ihm gar nicht, aber er wusste nichts mit seinen Händen anzufangen und wollte nicht nur steif neben Bunny sitzen. »Andere Mädchen in meinem Alter haben schon viel mehr erlebt. Und ich? Ich hab noch nicht mal einen Jungen geküsst.« Mamoru musste unwillkürlich lächeln. War dieses Mädchen sonst immer schon fast boshaft zu ihm, schien der Alkohol sie nun regelrecht zu besänftigen. Sie saß wirklich hier neben ihm und erzählte ihm auch noch von ihren Sorgen. Irgendwie gefiel ihm das. »Das ist alles?« Bunny schaute ihn nun doch böse an und spuckte fast vor Zorn: »Lachst du mich aus?« »Nein.«, Mamoru schüttelte den Kopf. »Ich finde es nur merkwürdig, dass du dir über so eine Belanglosigkeit den Kopf zerbrichst. Lass es doch einfach auf dich zukommen und genieß den Moment, wenn es so weit ist. Es ist nur ein Kuss, was soll da schon groß schief gehen?« Bunny zog die Knie an den Körper und legte ihren Kopf darauf ab. »Du hast doch gar keine Ahnung. Klar, kann da was schief gehen. Was, wenn ich nicht gut bin? Wenn ich keine Luft bekomme? Oder sabbere?« Mamoru runzelte die Stirn. Solche Fragen hatte er sich noch nie gestellt. Warum auch? Küssen war schließlich nichts, was man lernen musste. Jeder konnte küssen, auf seine Art und Weise. Und trotzdem saß dieses Mädchen hier neben ihm und machte sich so viele, teilweise auch vollkommen unwichtige oder gar verrückte, Gedanken darüber, dass er nicht wusste, ob er darüber lachen oder weinen sollte. »Bunny.« Sie hob den Kopf und sah ihn fragend mit ihren großen blauen Augen an. Der Anblick war einfach unwiederstehlich und bestärkte Mamoru noch in seinem Vorhaben. Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie. Erst war sie wie versteinert, doch dann öffnete sie ihre Lippen und ... tat nichts. Zumindest, bis sie ihn von sich weg stieß. »Bist du bescheuert?« , Bunny sprang erregt auf, hielt sich aber am Baum fest, um nicht zu schwanken. Mamoru verzog das Gesicht. »Ok, das war wirklich nicht besonders gut.« Bunny erstarrte. Und jammerte dann los: »Siehst du? Wenn du Motoki gewesen wärst, hättest du mich jetzt mit Sicherheit ausgelacht.« Mamoru erhob sich ebenfalls. »Da hilft nur Eines. Du brauchst Übung.« »Und du brauchst scheinbar eine aufs Maul.« »Wer nicht will... «, Mamoru drehte sich um, als wolle er gehen. Das war gemein und wahrscheinlich auch halbe Erpressung. Aber er wusste, dass er nur so sein Ziel erreichte. Zumindest hoffte er das. Als er schon fast wieder im Schulgebäude war und sich gar nicht mehr so sicher war, ob seine Strategie nicht doch fehlschlug, hörte er endlich das erlösende Wort aus ihrem Mund. »Warte.« Er drehte erst nur den Kopf um und grinste. »Du darfst Motoki nichts davon erzählen.« Nun drehte er auch den Rest seines Körpers in ihre Richtung und antwortete: »Warum sollte ich?« , langsam lief er auf sie zu und kam erst ein paar Zentimeter vor ihr zum Stehen. »Also gut, schließ die Augen.« »Wenn du irgendwas perverses machst...« »ich sage dir rechtzeitig Bescheid, bevor ich die Tierkadaver raushole.« Bunny verzog angeekelt das Gesicht: »Sowas machst du?« Mamoru verdrehte die Augen: »Natürlich, jeden dritten Mittwoch im Monat. Und jetzt schließ schon die Augen und atme ganz ruhig weiter.« Das blonde Mädchen tat wie ihr gehießen und doch konnte man ihre Anspannung scheinbar mit Händen greifen. Mamoru legte seine Hände auf ihre Schultern, strich mit den Daumen sachte über ihre Wange und beugte sich langsam vor. »Entspann dich einfach und mach das Gleiche, was ich tue.« , flüsterte er und versiegelte erneut ihre Lippen mit seinen. Zwar war sie im ersten Moment wieder eine lebende Statue, doch als Mamoru mit seiner Zunge über ihre Unterlippe glitt, schien alles ganz schnell zu gehen. Bunny öffnete den Mund, empfing Mamoru bereits mit ihrer Zunge und nach kurzer Zeit war sie bereits in der Lage mit ihm zu spielen, ihn zu reizen und so sein Blut in Wallung zu bringen. Mamoru konnte nicht anders. Er zog sie an sich, umfasste ihr Gesicht und vertiefte den Kuss wie es nur möglich war. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Dieses Mädchen machte ihn so wahnsinnig, dass er sich kaum noch unter Kontrolle hatte. Ehe es zu spät war, löste er sich von ihr. »Wow.« , flüsterte sie atemlos und bestätigte damit das, was auch Mamoru gerade dachte. »Naja, dann danke.« , Bunny lächelte ihn an. Und es war echt. Wenn sie gewusst hätte, dass sie ihm gerade eine Mordslatte verschafft hatte, würde ihr das Lachen wahrscheinlich vergehn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)