Krieg der Eier von Fara_ThoRn ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3 - Familiengeheimnisse und dunkle Gartenhäuschen (ohne Adult) --------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 3 - Familiengeheimnisse und dunkle Gartenhäuschen (ohne Adult) Dort sitzt sie. Meine Familie. Sie unterhalten sich miteinander, lachen und mein Opa hat ein kleines Feuer entzündet. Wenn die Sonne weg ist, wird es noch immer sehr kalt. Meine Mutter bemerkt uns als erstes. Immer noch im Klaas' Arm, versuche ich mich von ihm zu lösen, doch er hält mich beharrlich fest. "Entspann dich. Alles Okay." Er lächelt mir aufmunternd zu.  "Ah da sind die zwei ja endlich! Opa hat schon mal unser privates Osterfeuer entzündet. Los setzt euch. Sekt?" Ich will hier weg! Ich komme mir vor wie in der Twilight Zone. "Klar. Immer doch!" Klaas schnappt sich zwei Gläser und hält mir eins hin. Am besten ich lege mir gleich die ganze Flasche an den Hals. Mit einem Schluck ist das Glas leer. "Sag mal? Kannst du nicht warten? Wir wollen anstoßen." Ich bekomme von Tina einen Klaps auf meinen Hinterkopf. Autsch!  Wir setzten uns zu den anderen an den Tisch und Klaas füllt mir nach. "Jetzt warte aber." Seine Hand fährt mir übers Knie.  "Hey!" Vor Schreck rutsch mit das Glas aus der Hand und landet auf dem Boden.  "Ach, Simon! Das gibt's doch nicht!" Meine Mutter sieht mich böse an.   Klaas steht auf und beugt sich hinunter um die Scherbe aufzulesen."Sorry. War meine Schuld", murmelt er. Ihn nun zwischen meinen Beinen knien zu sehen, ist auch nicht besser. Ich werde nervös. "Lass die Finger davon. Du schneidest dich noch! Komm mit Simon. Hilf mir mal Schippe und Besen zu holen." Warum braucht Oma Hilfe beim Schippe und Besen tragen? Aber Omas Worte sind in diesem Haus Gesetz. Also folge ich ihr gehorsam.  "Und? Hat er mit dir geredet?", fragt sie mich, als wir in der Küche stehen und sie in dem Besenschrank rumwühlt. Aha! Daher weht also der Wind. Mir wird die Schippe in die Hand gedrückt. "Ja, hat er", gebe ich zu.   "Und? Hast du mir was zu sagen?"  "Wird das jetzt ein Verhör?"  "Ja." Oma: kurz und knapp. Nur die nackte Wahrheit.  Ich seufze auf und kratze an dem Schippenstiel rum. "Wieso habt ihr nichts zu mir gesagt? Das ihr es wisst?"  Meine Oma schaut mich an und setzt sich auf die lange Küchenbank. "Du hättest es geleugnet." Da hat sie wohl Recht. Trotzdem. Ich fühle mich hintergangen und ausgeschlossen. Wieder haben sie alle etwas gemeinsam, was mich ausgrenzt. Das, was mich immer ausgegrenzt hat, grenzt mich nun wieder aus, weil sie wissen was mich ausgrenzt und ich wusste bis jetzt nicht, dass sie es doch wissen. Okay. Das versteh noch nicht mal ich mehr so ganz. "Wir wollten dich nicht hintenherum überführen. Ich habe mich mit Klaas unterhalten und er hat mir versprochen mit dir zu reden. Ich hielt das fürs Beste. Ihr wart, … seid!, beste Freunde." "Wenn das so einfach wäre." Ich setze mich ihr gegenüber. "Klaas war schon immer mehr als ein Freund für mich." Unruhig harre ich aus, bis sie Antwortet. "Meinst du, ich wüsste das nicht?" Was scheint sie denn nicht zu wissen? Verblüfft schaue ich sie fragend an. Sie deutet meinen Blick richtig und fährt fort. "Es war offensichtlich. Du hast nur von ihm geredet damals. Klaas hat das gemacht, Klaas ist so klug, Klaas sieht so gut aus, alle Mädchen sind hinter ihm her. Du wurdest richtig eifersüchtig." Sie lacht hell. Na danke auch! "Er hat dich auch sehr gemocht." Ich horche auf. Na klar hat er mich gemocht. Sonst wären wir keine Freunde geworden. "Wenn du es wusstest, warum hast du mich ständig mit Enkelkindern und Ehefrau genervt?"  "Na, um dich endlich aus der Reserve zu locken! Aber da bist du genauso stur wie dein Opa!" Ich grinse. Ja. Meinem Opa was aus der Nase zu ziehen ist schwer. "So! Jetzt heulen wir mal nicht rum und trauern der Vergangenheit nach. Glaub mir, das bringt nichts außer Sorgenfalten. Und wenn du die einmal hast, will dich kein Mann mehr!"  "Danke Oma. Sobald die erste Falte auftaucht, lass ich mich einäschern!"  Beide fangen wir an zu lachen. Sie schafft es immer mich aufzumuntern. Wie konnte ich sie nur so lange nicht besuchen? *** "Und? Gehst du wieder zurück nach Amerika?" Meine Schwester unterhält sich mit Klaas. Interessantes Thema. Ich spitze die Ohren. "Eher nicht. Mein Arbeitsvertrag ist ausgelaufen. Ich könnte ihn zwar verlängern lassen, aber ich denke, ich bleibe erstmal in good old germany." Das erleichtert mich jetzt aber. So schnell breche ich nicht mehr den Kontakt zu ihm ab. Ich will ihn wieder besser kennenlernen. Oder am liebsten noch viel mehr als nur kennenlernen. "Was hast du da drüben denn genau gearbeitet?", frage ich deshalb.  "Reisebetreuer. Ich war überall in Amerika unterwegs und habe deutsche Reisegruppen betreut."  "Wow. Da werde ich ganz neidisch. Muss spannend gewesen sein."  "Oh ja! Ich könnte dir Storys erzählen! Aber genug jetzt von mir. Ist es nicht Zeit?" Zeit für was? Möchte er schon gehen? Das darf er nicht! "Stimmt ja!", ruft meine Schwester und schaut auf ihre Armbanduhr. "Dann mal alle schnell die Jacken holen. Bernd? Machst du unser Feuer aus?" Klar! Jetzt fällt es mir wieder ein. Wie kann ich nur so vergesslich sein? Ich schiebe es mal auf Klaas, der alle rationalen Gedanken aus meinem Kopf gelöscht hat. Heute Abend geht's zum Osterrad abfackeln. Und wie es aussieht, kommt Klaas mit. Und als hätte er meine Gedanken gelesen, steht er gerade auf und schaut mich an. "Kommst du mit rüber? Meine Eltern wollen auch mit. Ich will ihnen schnell Bescheid sagen, dass wir uns losmachen."  "Klar", antworte ich erleichtert. Alleine mit meiner Familie möchte ich jetzt echt nicht sein. Ihre Fragen bezüglich gewisser Umstände kann ich jetzt schon hören. "Treffen wir uns dann alle unten an der Straßenecke?" "Können wir machen", antworte ich meiner Mutter und laufe mit Klaas an meiner Seite los. Wir laufen wie immer durch den Garten, um auf das Nachbargrundstück zu gelangen. Klaas hat nur ein T-Shirt an und scheint dementsprechend zu frieren. Kurzentschlossen lege ich meinen Arm um ihn."Besser?"  Er nickt mir lächelnd zu. "Ich bin die Kälte hier nicht mehr so gewöhnt. Die letzten zwei Wochen war ich in Miami."  "Ach du armes Kerlchen! Tust mir gar nicht leid!"  "Hey!" Klaas stupst mich mit dem Ellenbogen an und lachend schlagen wir uns durch die Büsche, um auf die andere Grundstücksseite zu gelangen. Von weitem kann ich schon das Wohnhaus sehen, welches hell erleuchtet auf uns wartet. "Ist eigentlich wieder alles klar zwischen dir und deinen Eltern seit du zurück bist?"  Nachdenklich schweigt Klaas eine Weile, bevor er mir antwortet. "Anscheinend ja. Es wurde kein Ton darüber gesprochen was vor meiner Abreise war." "Also doch keine richtige Akzeptanz?" "Sagen wir mal so: Waffenstillstand trifft es eher. Mein Vater redet zwar wieder mit mir, schaut mir dabei jedoch nicht in die Augen." Autsch. "Meine Geschwister reden ihm zwar immer wieder ins Gewissen, aber das nützt nichts. Meine Mutter steckt das mittlerweile ganz gut weg. Nur halt nicht mein Papa …" Ich drücke ihn fester an mich und greife nach seiner Hand. Das Zittern in seinem Körper wird stärker und er bleibt stehen. Fest zieht mich Klaas in seine Arme. "Danke", haucht er in mein Ohr. "Danke? Für was?"  "Das du da bist." Hmm. Eigentlich kein großes Ding. Er ist doch für Jahre nach Amerika gegangen. Und eigentlich ... "Eigentlich hab ich zu danken." "Kein Ding." Er löst sich von mir, fährt sich mit der Hand übers Gesicht und zieht mich wieder mir sich. "Na dann mal los. Ab in die Höhle des Löwen!"  "Jetzt macht du mir Angst." "Brauchst du nicht Simon. Ich passe schon auf, dass dich keiner frisst. Außer ich natürlich." Er lacht erneut und steckt mich damit an. Es ist immer noch genauso wie früher. Nur irgendwie besser. *** Das Osterrad ist erfolgreich am Ende des Hangs angekommen, und nun stehen wir alle um das brennende Ding herum und beglotzen es, als sei es das Wundervollste überhaupt. Kinder werfen lauter Kram in die brennenden Überreste, rennen schreiend umher und werden hier und da von besorgten Eltern zurückgezogen, damit sie nicht Gefahr laufen, in den lodernden Scheiterhaufen zu fallen. Wir stehen zusammen mir den anderen Gaffern davor und schauen zu, wie Stroh und Holz endgültig von den Flammen gefressen werden. Das Feuer ist unglaublich warm, sogar einige Meter weit entfernt spürt man es heiß auf der Haut brennen. Hinter mir ist es nicht weniger heiß. Klaas umschlingt mich von hinten, sein Kinn ist auf meiner Schulter gebettet. Es fühlt sich so gut an, ihn hier bei mir zu haben. So merkwürdig vertraut, als hätten wir uns niemals aus den Augen verloren. Wir stehen inmitten der Menschenmenge und nicht gerade wenige heimliche und auch mehr als offensichtliche Blicke gehen in unsere Richtung. Wenn man genau hinhört, glaubt man das Getratsche der hiesigen Dorfbewohner über uns zu hören. Aber das juckt mich nicht. Nicht mehr. Schließlich fahre ich morgen wieder nach Hause. Unwohl ist mir bei dem Gedanken allerdings schon. Klaas wohnt zur Zeit bei seiner Familie. Nicht, dass die Dorfsippe morgen mit Mistgabeln und dem Rest des kokelnden Osterrades auf ihn losgeht, sobald ich mit meinem Auto davongebraust bin.  "Die Anderen glotzen schon", raune ich ihm deshalb zu, um ihn zu warnen. "Lass sie doch. Oder ist es dir unangenehm?" "Mir nicht. Du musst damit leben."  Er kichert, wovon ich eine Gänsehaut im Nacken bekomme. "Sollen sie ruhig glotzen." Klaas haucht mir einen Kuss auf den Hals. "Lange bleib ich eh nicht hier."  Er will also doch wieder von hier weg! Verstehen kann ich es. Hoffentlich nicht wieder auf einen anderen Kontinent. "Weißt du schon wohin es dich verschlagen wird?"  "Noch keinen Schimmer ..." Bedeutet das jetzt was Gutes, oder was Schlechtes? Nun, wirklich! Keinen Schimmer. Ich lehne mich noch dichter an seine Brust und schließe die Augen. Ich höre das Knistern des Feuers und die leisen Atemgeräusche hinter mir. Meine Arme liegen auf seinen und ich streichle zart über den Stoff der Jacke, die er sich vorhin schnell übergezogen hatte. Den Rest der Menschen um uns blende ich aus.  Was mache ich jetzt? Das hier darf morgen nicht enden! Auf jeden Fall muss ich mit Klaas in Kontakt bleiben. Ihm meine Nummer geben, und hoffen, dass er mich ebenfalls nicht mehr aus den Augen verlieren will. Bis dahin beschließe ich, dass alles hier einfach noch so lange zu genießen, wie es geht. Dann sehe ich weiter. Aber wie gesagt: Ich lasse ihn nicht nochmal so einfach aus meinem Leben verschwinden! Das hier ist perfekt für einen Neuanfang. Das Feuer verjagt den Winter für die Dorfbewohner, und für mich ganz persönlich soll es mein altes Leben verscheuchen. Angst vorm entdeckt werden ade! Endlich kann ich ganz der sein, der ich sein will! Ich fange an zu lächeln. "Was ist den so lustig?", werde ich auch sogleich von meinem Hintermann gefragt.  "Ich fühle mich einfach gut gerade." "Schön ... Ich auch." Ein Schauer jagt mir durch den Körper. Ich öffne meine Augen wieder und schaue rundum in die vielen Gesichter. Viele davon kenne ich. Nachbarn, ehemalige Schulkameraden, Freunde von früher. Und der Wichtigste von allen ganz dicht bei mir. "Klaas? Wir bleiben doch in Kontakt, oder?"  Ich fühle wie er hinter mir kurz aufhört zu atmen. "Natürlich! Was dachtest du den?" "Ich ... keine Ahnung." Meine Augen schließen sich wieder. "Geh nur nie wieder so weit weg."  Klaas lacht leise. "Dito kann ich jetzt nicht sagen, oder? Du musst wieder nach Frankfurt." "Frankfurt ist aber nicht Amerika", wende ich ein. "Stimmt. Bis nach Frankfurt ist es ein Katzensprung von hier aus." Das hört sich doch vielversprechend an! *** "Simon? Wir wollen gehen. Jenny quengelt schon eine ganze Weile lang. Sie ist müde. Kommt ihr mit, oder wollt ihr noch etwas bleiben?", fragt Tina, die über mir aufragt. Klaas Mutter hat eine Decke mitgebracht, auf der wir beide nun sitzen. Geredet hatten wir kaum miteinander. Dazu war es hier viel zu laut und unruhig gewesen, was uns aber auch nicht wirklich gestört hat. Einfach beieinander zu sitzen hat auch vollkommen gereicht. Ich schaue zu ihm rüber. "Wollen wir auch gehen? Wir haben ja alles gesehen." "Ja. Es lehrt sich sowieso langsam." Wir sind uns also einig. Schnell haben wir alles eingepackt und sind zum Aufbruch bereit. "Simon?"  "Hm?" Ich hebe gerade den kleinen Korb meiner Schwester hoch, als ich zu Klaas aufschaue. Er leckt sich über die Lippen.  "Zu dir oder zu mir?" Grinsend steht er da, mit der Decke in der Hand, als könne er kein Wässerchen trüben.  Mir stellen sich sämtliche Härchen auf meinem Körper auf, als mir die Bedeutung seiner Worte klar wird. Doch leider: "Bei mir im Zimmer schlafen die Kleinen. Das heißt, ich schlafe mit den Anderen im Wohnzimmer." "Oh. Bei mir ist es vielleicht auch nicht so gut. Wegen … du weißt schon", meint er leise und schaut zu seiner Familie, die weiter hinten steht. "Was hast du denn vor?" Ich schnappe mir seine Hüfte und halte ihn fest. Tief blicken wir uns in die Augen. "Ähmm ... also ... Scheiß Timing!" Da hat er recht! Familientreffen eignen sich nicht zum Männer aufreißen. Aber mir kommt da eine Idee. "Hast du ein Zimmer für dich allein?" "Ja. Aber die Wände sind so dünn und ich will nicht ..." "Egal. Hör zu: Ich schlafe heute Nacht bei dir. Aber vorher machen wir einen Abstecher zu meiner Oma." Fragend blickt er mich an, bekommt aber keine weitere Auskunft von mir. Wenn er sich ein bisschen anstrengt, kommt er von selbst darauf, was mir da so vorschwebt. Vielleicht. An der Hauptstraße trennen sich unsere Wege. Meine Familie läuft weiter und Klaas seine läuft die Seitenstraße zu unserer Linken hoch. "Warte kurz. Ich gebe nur schnell die Decke ab." Klaas will schon hinter den Anderen herlaufen. Doch ich kann ihn noch gerade so am Arm festhalten.  "Nix da! Die brauchen wir gleich. Ich muss noch was aus meinem Auto holen."  "Deinen Koffer?" Wer ist jetzt begriffsstutzig?  "Nein." Ich krame meinen Schlüssel hervor und schließe die Beifahrertür auf. Im Handschuhfach werde ich schnell fündig. "Hier, halt mal." Kondome und eine Minipackung Gleitgel wandern in seine ausgestreckte Hand.  "Kannst du mir sagen, was wir damit jetzt anfangen sollen?" Verwundert hält er mir die Tütchen unter die Nase.  "Oh nein! Bitte sag bloß nicht, du bist noch nicht aufgeklärt?" Gespielt enttäuscht schaue ich ihn an.  "Ha ha. Ich frage mich nur: WO?"  "Immer noch nicht draufgekommen?", grinse ich ihn an und hebe abwartend eine Augenbraue. Kopfschütteln. Gut, bekommt er eben noch etwas Bedenkzeit, um vielleicht doch noch daraufzukommen. In der Zwischenzeit hole ich eine zweite Decke und meine Notfall-Winter-Jacke aus dem Kofferraum. "Bitte folgen, der Herr!" Ich drängle mich an Klaas vorbei und laufe zum Hintereingang. Schnell huschen wir wieder in Großmutters Garten wo wir ungesehen durch das feuchte Gras laufen. *** "Na, klingelt's jetzt?" "Simon. Das ist Wahnsinn! Wir frieren uns die Ärsche ab!"  Ich breite die Decken und meine Jacke auf dem Boden aus. "Dann müssen wir eben unsre Ärsche gegenseitig warm halten."  Trotz meines Vorschlags, steht Klaas wie ein Häufchen Elend vor dem Eingang des kleinen Gartenhäuschens. Früher einmal hatten wir hier schon mal übernachtet. Wir wollten unbedingt im Herbst nochmal Zelten, doch es wurde uns draußen zu kalt und im Schuppen war es zu dunkel. Also blieb nur noch das Gewächshaus oder eines unserer Zimmer. Das Gewächshaus gewann. Dort war es noch warm von der Sonne und die Tomatenpflanzen von meinem Opa boten zusätzlichen Schutz. Das Leuchten der Straßenlaternen bot ausreichend Licht um sich zurechtzufinden. So auch jetzt. Das Einzige was fehlt, sind die Pflanzen. Dafür haben wir jetzt genug Platz für uns. "Warte kurz hier. Ich hole besser noch ein paar Stuhlauflagen aus dem Schuppen." Wir werden schließlich nicht jünger und ich habe keine Lust auf einen schmerzenden Rücken morgen früh. "Hoffentlich hab ich danach keine Erde an gewissen Stellen", murmelt Klaas und begutachtet den Boden genauer.  Ich lache leise. "Du kennst doch meine Oma. Hier könntest du vom Boden essen. Alles Picobello!"  Im Stechschritt gehe ich zum Schuppen. Abgeschlossen. Irgendwo ist der Schlüssel versteckt. Doch wo ich auch suche, nirgends zu finden.  "Suchst du den hier?"  "AHHHH!" Ich schrecke auf. Klaas hat sich hinterhältig an mich herangeschlichen. Der hat Nerven! Im Dunkeln hier umherzuschleichen! "Pscht!", weist er mich zurecht.  Ich will ihn schon anschnauzten, entdecke dann aber was kleines, das er mir vor die Nase hält. In seinen Fingern baumelt der Schlüssel für die Tür. "Wo hast du den her?"  "Deine Oma versteckt ihn jetzt hinten. Unterm Fensterbrett." Klasse! Das muss einem doch mal gesagt werden! Woher wusste Klaas das eigentlich? Egal! Ungeduldig schließe ich auf. Quietschend schwingt die Tür auf und wir treten ein. Die Auflagen liegen immer gleich griffbereit rechts neben dem Eingang. Bingo! Sie liegen, nicht so wie der Schuppenschlüssel, an ihrem angestammten Platz. Zwar sehe ich sie nicht, kann sie aber ertasten. Ich greife mir vier Stück, gebe die Hälfte ab und schon sind wir wieder auf den Rückweg. "Wenn das deine Oma wüsste", kichert Klaas. Ich hab das dumme Gefühl, dass sie sich sowas schon denken kann. Sie kennt uns. … Ich will gar nicht dran denken!  "Fast wie früher", sage ich, während wir die Auflagen unter die Decken schieben.  Klaas nickt. "Nur das mir gerade das Herz bis zum Hals schlägt." Mir geht es ebenso. Meine Hände zittern leicht und in meinem Bauch rumort es. Ich kann mich nicht erinnern, vorm Sex jemals so aufgeregt gewesen zu sein. "Okay. Sieht alles ganz bequem aus", stelle ich zufrieden fest und drückte testend meine Handflächen auf unsre improvisierte Liege. "Ja ..." Von hinten werde ich von Klaas gepackt und sanft an seine Brust gedrückt. Zart küsst er sich meinen Hals entlang. Mit meinen Lippen fange ich schließlich seine ein. Verlangend schiebe ich meine Zunge in sein fremdes Reich wo ich heiß empfangen werde. Nach einem längeren Zungengefecht, löse ich mich schwer atmend von seinem weichen Mund. Allerdings nicht zuletzt, weil mir vom nach hinten drehen der Hals langsam steif wird. Das geht definitiv auch bequemer! Ich drehe mich deshalb um und schaue ihm in die Augen. "Ist dir jetzt warm genug?", flüstere ich ihm zu. Als Antwort erhalte ich ein Grinsen und weitere Küsse, die mir einen Schauer nach dem Anderen bescheren.  * Zitternd und keuchend liegen wir uns in den Armen. Doch durch die Nachwehen meines Orgasmus fange ich bedrohlich an zu schwanken, weshalb ich mich vorsichtshalber wieder zurücksinken lasse und den schweißüberströmten Klaas einfach mit mir ziehe. Erschöpft schmiegt er sich an meine Seite. "Mensch ... Simon ... Wow!"  Leise kichere ich, unfähig darauf zu Antworten, oder überhaupt einen gescheiten Satz zu bilden. Leicht und schwerelos treibe ich dahin. Sanft wird mir über die Wange gestrichen, hinab über meinen Hals, das Schlüsselbein entlang wo Klaas' Hand auf meiner Brust zur Ruhe kommt. "Dein Herz rast. … Genau wie meins." Jetzt wo er es sagt ... Ich wende meinen Kopf und schaue direkt in sein Gesicht. Seine Augen funkeln durch das schwache Licht. Er scheint zu lächeln. "Wir sollten uns auf den Weg machen. Sonst erkälten wir uns noch, so verschwitzt wie wir sind", sagt er leise, wobei er recht hat. Das Problem ist nur, dass ich nicht will. Bei ihm ist bestimmt noch die halbe Sippschaft wach. Sowas verhagelt doch nur die gute Stimmung. Aber Klaas zieht sich schon das Hemd an und scheint sich nicht von unschönen Gedanken an seine Familie die Stimmung nehmen zu lassen. Na gut. Wenn es sein muss ... "Schade das noch keine Tomaten hier wachsen", kichert Klaas. "Wieso?" "Die wären bestimmt schön rot jetzt. Und zuckersüß ..." Eine Hand packt mich im Nacken und zieht mich näher an ihn heran. Leicht geschwollene Lippen legen sich auf meine und lassen mich begierig seufzen. Hier werden nicht nur die Tomaten rot ... ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)