Mein grosser Bruder Balthazar von tenshi_vl (Castiels Kindheit) ================================================================================ Kapitel 1: Das andere Küken --------------------------- "Balthazar, komm bitte sofort her. Es gibt etwas wichtiges, das ich mit dir besprechen muss." Etwas unsicher spähte der kleine Engel durch den schmalen Türspalt. Ariel wollte normalerweise nicht mit ihm über sichtige Dinge sprechen. Es sei denn, er hatte mit ihm ein Hühnchen zu rupfen und das war viel zu häufig der Fall. Auch wenn Balthazar erst drei Engeljahre alt war, verursachte er ein Durcheinander nach dem anderen. Manchmal war es bloss ein Unfall, aber meistens wollte Balthazar die anderen Engel zur Weissglut treiben. Er spielte den anderen gerne Streiche, seine Lieblingsopfer waren Raphael und Uriel. Der letztere war auch Opfer seines letzten Streichs geworden, er hatte ihm nämlich Leim über die ganzen falkenähnlichen Flügel verteilt. Da das erst am Tag zuvor passiert war, befürchtete Balthazar, dass Ariel davon Wind bekommen hatte und ihn bestrafen wollte. Ariel wusste längst, dass Balthazar an der Tür stand, weshalb er rief: "Balthazar, steh da nicht nur so rum. Beweg deinen gefiederten Hintern sofort hier rein." Balthazar zögerte kurz, bevor er langsam die massiven Holztüren öffnete. Das Küken näherte sich seinem grossen Bruder, unsicher was als nächstes passieren würde. Er blieb vor dem älteren stehen, sein Blick auf den Boden geheftet. Ariel machte einen Schritt auf ihn zu und beugte sich zu seinem Mündel hinab. Er wuschelte lachend durch seine kurzen blonden Haare. "Komm schon, mach nicht so ein Gesicht. Ich habe gute Neuigkeiten. Wir sollen Vater besuchen." Balthazars Kopf schoss sofort nach oben, Verwirrung war seinem Gesicht klar abzulesen. "Also wiast du mich nicht bestaafen?" Der Sprachfehler des Kleinen liess Ariel grinsen. "Nein, natürlich nicht. Wieso sollte ich? Bloss weil du Uriels Flügel zusammengeklebt hast?" Der kleine Engel schluckte unwillkürlich bei dem Namen. Ariel lachte lediglich, bevor er fortfuhr: "Nein, das war einfach brilliant und irre komisch. Aber falls dich jemand fragt, habe ich dir dafür die Ohren lang gezogen, ok?" Er zwinkerte und das Küken zwitscherte vergnügt. Er umarmte seinen grossen Bruder, der auch sein Ziehvater war. Ariel hob sein Mündel hoch und lächelte ihn an. "Bist du bereit?", fragte er. "Ja!", quietschte Balthazar. Daraufhin wurde Ariels Lächeln breiter und er breitete seine feuerroten Flügel aus, bevor er aus dem Fenster flog. Sie schossen durch die Luft und flogen über einige Himmel hinweg. Balthazar streckte seine Arme aus und kicherte. Er liebte das Gefühl von Wind in seinen Haaren und cremefarbenen Flügeln. Es dauerte eine Weile, bis die beiden Gottes Garten erreichten. Bisher war Balthazar erst zwei mal hier gewesen und es war immer ein spezielles Erlebnis für den jungen Engel. Sie traten ein und Gott lächelte sie warm an, während er sie begrüsste: "Ariel, da bist du ja. Und der kleine Balthazar ist auch da. Wie schön." Er kniete sich nieder um den jungen Engel zu begrüsssen, der ihn seinerseits anlächelte. Gott grinste und strich Balthazar durch seine Haare und Flügel. "Oh, schau nur, wie schnell du wächst. Du bist mittlerweile ja ein grosser Junge. Balthazar strahlte stolz und seinen Flügel zuckten freudig. Ariel betrachtete die Szene lächelnd, wurde dann aber bald wieder ernst. "Wieso hast du un herbestellt, Vater?", fragte er. Gott lächelte ihn an, bevor er antwortete: "Nun, ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Ich weiss, dass Balthazar eine Bürde sein kann und fiel Zeit frisst, aber ich hätte gerne, dass du noch einen Engel unter deine Fittiche nimmst." Balthazar sah ihn überrascht an, als er fragte: "Ich bekomme einen kleinen Bwuda?" Ariel wollte das Anliegen seines Vaters ablehnen. Balthazar war bereits mehr, als er händeln konnte. Obwohl er seinen kleinen Bruder mehr als alles andere liebte, war er doch unglaublich anstrengend. Er grummelte missmutig: "Ich weiss nicht, ich würde eher nicht-" "Was?!", quietschte Balthazar entsetzt und starrte seinen Bruder unglücklich an. Der Blick auf seinem Gesicht war herzzerreissend. "Du willst meinen kleinen Bwuda nicht haben?" "Was- urgh-" Ariel seufzte. Er konnte dem Hundeblick in Balthazars blauen Augen nichts abschlagen. "Na schön. Ich bin mir sicher, dass wir das hinkriegen." Gott lächelte die beiden Engel vor ihm an. Innerhlab eines Wimpernschlags lag ein Bündel schwarzer Federn in seinen Händen. Er überreichte es an Ariel, der den Babyengel in seinen Armen genauer betrachtete. Er hatte schwarzes Haar und schlief tief. Balthazar begann an Ariels Robe zu ziehen, während er herumheulte: "Ich will ihn auch sehen!" Als Ariel Balthazar, dessen Gesichtszüge sofort weich wurden, das Baby zeigte, erklärte Gott ihnen: "Sein Name ist Castiel und seine Gnade ist aus dem selben Material gefertigt wie deine, Balthazar, deshalb wirst du ihm auch näher stehen, als jeder andere Engel. Ihr könnt nun gehen." Ariel nickte Gott zu und ging in die Knie. "Balthazar, ich will, dass du auf meinen Rücken kletterst und dich gut festhälst. Ich will nicht, dass du runterfällst, ok?", fragte der ältere Engel. Er nickte bloss etwas unsicher, tat dann aber wie ihm aufgetragen worden war. Ariel flog davon, langsamer diesemal, damit keines der Küken herunterfiel. Als sie in Ariels Nest zurückkehreten, wo auch Balthazar momentan ebenfalls wohnte, da er noch zu klein war um allein zu wohnen, landete Ariel und Balthazar sprang von seinem Rücken. "Gib ihn mir!" , quieckte der kleine Engel. Ariel seufzte, übergab Castiel dann aber an seinen Bruder. Er erklärte ihm sabei eingänglich: "Na gut, aber du musst sehr, sehr vorsichtig sein und achte auf seinen Kopf. Übrigens, Balthazar, du bist von nun an ein grosser Bruder, das heisst du bist für Casiel mitverantwortlich, verstehst du das?" Balthazar nickte eifrig und nahm den Babyengel entgegen. Er wiegte Castiel vorsichtig in seinen Armen. "Hey Cassie, du bist jetzt zu Hause", murmelte er. Das Baby lächelte im Schlaf. Ariel wuschelte durch Balthazars Harre und gab zu: "Scheint als ob er dich bereits am liebsten hat. Komm, lass uns schlafen gehen. Du musst schrecklich müde sein und Castiel schläft sowieso bereits." Als Antwort gähnte Balthazar. "Aba ich will niihicht", protestierte das Küken schläfrig. Ariel lächelte und brachte ihn zu Bett. Er legte sich neben die beiden Küken. Balthazar kuschelte sich an ihn, Castiel schlief immer noch in seinen kleinen Armen. Ariel lächelte zufrieden und legte seine grossen, roten Flügel über sie. Seine haselnussbraunen Augen betrachtete seinen kleinen Brüder, die vor ihm lagen, und seufzte zufrieden. Sie waren zum niederknien, dennoch hoffte er inständig, dass Castiel nicht so anstrengend sein würde wie Balthazar. Er schloss die Augen und sein Bewusstsein glitt langsam in einen leichte Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)