Mein grosser Bruder Balthazar von tenshi_vl (Castiels Kindheit) ================================================================================ Kapitel 3: Schlechte Neuigkeiten -------------------------------- Der siebenjährige Castiel sass im weichen, grünen Gras und sah seinem Bruder beim Fliegen zu. Nach einer Weile landete Balthazar mehr oder weniger elegant und grinste seinen kleinen Bruder an. „Hast du das gesehen?! Ich konnte auf den Füssen landen! Ganz ohne irgendwie zu fallen!“ Castiel schmollte und wandte sein Gesicht von seinem grossen Bruder ab. Der blonde Engel beugte sich zu seinem kleinen Bruder runter und fragte: „Cassie, was ist los?“ Castiel sah zum anderen mit seinen feuchten, riesigen blauen Augen auf und jammerte: „Bali, wann kann ich fliegen lernen?“ „Cassie, du weisst, dass du noch zu klein bist. Du wirst es lernen, sobald du zehn wirst, genau wie alle anderen Engel. Keine Sorge, Ariel wird es dir auch beibringen.“ „Aber ich will es jetzt lernen!“ „Cassie, es ist nicht-“ „Balthazar!”, rief ein Engel und unterbrach die beiden. Es war Anael, eine von Ariels Kameraden aus seiner Garnison und auch eine enge Freunden des Engels. Sie eilte zu ihnen und landete in ihrer Nähe. Sie schien ernst und Balthazar stand wieder auf. „Hallo Anael, was willst du?” Castiel stand ebenfalls auf und versteckte sich hinter seinem grossen Bruder, unsicher was er tun sollte. Anael adressierte den Älteren: „Es gibt da etwas, was ich dir sagen muss“, mit einem kurzen Blick auf Castiel fügte sie hinzu: „Alleine.“ „Schön“, stimmte Balthazar zu und wandte sich seinem kleinen Bruder zu: „Cas, ich werde mit Anael mitgehen um mich kurz mit ihr zu unterhalten. Bitte bleib hier und warte auf mich, okay?” Irritiert nickte der schwarzhaarige Engel und setzte sich an genau dem Ort hin. Balthazar wusste, dass Castiel sich jetzt keinen Millimeter bewegen würde, bis er zurückkommen würde, um ihn zu holen, deshalb wandte er sich nun Anael zu und die beiden flogen etwa einen Kilometer weiter, damit sie ganz alleine waren. „Also, was konntest du mir nicht sagen, solange Cas in der Nähe war?“, fragte Balthazar ungeduldig. Er mochte es nicht, Castiel allein zu lassen und noch weniger mochte er sie. Sie kramte etwas aus der Tasche ihrer Robe und zog eine feuerrote Feder hinaus. Sie reichte die Feder Balthazar, der sie sofort musterte. Seine Eingeweide zogen sich zusammen, da er sofort erkannte, wem sie gehörte. „Ariel… Was ist mit ihm? Wo ist er?” Sie schüttelte ihren Kopf. „ Die Kämpfe sind schlimmer geworden. Ariel, er- Diese Feder ist alles, was von ihm übrig ist. Balthazar, er ist tot.“ Balthazar starrte sie ungläubig an, sein Blick war leer. „Was?”, stammelte er heiser. „Es tut mir leid. Ich war bei ihm, als er gefallen ist, aber ich konnte ihm nicht helfen.“ Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Balthazar brach zusammen, Tränen liefen sein Gesicht hinab, während er sich vorsichtig an die Feder in seinen Händen klammert. Wieso hatte Ariel ihn allein gelassen? ‚Wenn wir Luzifer aufhalten, können wir die Sache beenden. Wir können die Kämpfe beenden‘, hallte Ariels Stimme in seinem Kopf. Er fühlte Anaels Hand nicht auf seiner Schulter, hörte ihre sanften Worte nicht. Alles, was er fühlte war eine tiefe Leere, bis er sich an Ariels letzte Worte erinnerte: „ Balthazar, verspricht mir, egal was passiert, du wirst auf Castiel aufpassen. Du bist für ihn verantwortlich.“ Balthazar wischt die Tränen von seinem Gesicht und stand auf. Überrascht blickte Anael den kleinen Engel an. „Balthazar? Was-“ Er sah ihr direkt in die Augen, jede Spur von Trauer war verschwunden. „Ich kann jetzt nicht traurig sein. Ich habe einen kleinen Bruder, den ich beschützen muss!“ Mit diesen Worten flog er davon so schnell seine kleinen Flügel es zuliessen. Er landete vor Castiel, der immer noch am selben Ort sass, an dem Balthazar ihn zurückgelassen hatte. Er watschelte zu seinem grossen Bruder und musterte ihn, bevor er besorgt nachfragte: „Was ist passiert, Bali?“ Er konnte ganz klar fühlen, wie Wellen von Elend von Balthazars Gnade ausgingen. Balthazar kniete sich hin und lächelte Castiel an. Er beruhigte den Kleinen: „Keine Sorge, alles ist in Ordnung. Es geht um Ariel, er wird nicht mehr zurückkehren. Er ist auf einem Abenteuer, dem grössten Abenteuer, das es gibt, um genau zu sein. Er ist ein Held und jetzt brauchen andere seine Hilfe mehr als wir. Deshalb hat er uns verlassen. Aber ich werde bleiben. Ich werde dich beschützen, fest versprochen.“ Castiel fühlte sich traurig und gleichzeitig irgendwie glücklich. „Er wird nie mehr zu uns zurückkehren…?“ Balthazar schüttelte den Kopf, wobei er immer noch sein Bestes tat um sein Lächeln aufrecht zu erhalten. ‚Ich darf nicht in Tränen ausbrechen, nicht jetzt’, dachte er sich, bevor er bestätigte: „Nein, das wird er nicht. Aber das ist schon in Ordnung. Wir werden auch zu zweit Spass haben, stimmts?” Castiel wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. „Ja.“ Er sprang zu Balthazar und schmiegt sich an ihn. Balthazar streichelte seinen Kopf ein wenig, bevor er die Umarmung brach. Er befürchtete, dass Castiel anfangen könnte zu weinen und das wollte er in der Öffentlichkeit vermeiden. Er streckte seine beiden Hände aus und schlug vor: „Komm, lass uns nach Hause fliegen, ok?“ Castiel nahm die Hände vor ihm nickend. Balthazar schlang die Arme um seinen kleinen Bruder und flog los. Er war immer noch ein blutiger Anfänger wenn es ums fliegen ging, aber irgendwie schaffte er es doch, sie beide nach Hause zu bringen. Er wusste, wie sehr Castiel es liebte mit Ariel zu fliegen, deshalb gab er sich viel Mühe, so schnell wie möglich zu fliegen. Sie landeten im Nest von Ariel und Castiel, da Balthazar seit mittlerweile fünf Jahren sein eigenes Nest hatte. Castiel sprang aus den Armen seines grossen Bruders und wandte sich Balthazar mit einem gequälten Blick zu: „Bali, bitte bleib hier. Ich will nicht alleine sein!“ Er klammerte sich an Balthazars Robe so fest er irgend konnte. Balthazar lächelte seinen kleinen Bruder an und streichelte sein dunkles Haar. „Wie wärs, wenn ich wieder hier einziehen würde? Ich verlasse mein Nest fürs erste und wir teilen uns das hier?“ Dieses Angebot liess Castiel strahlen. „Ja! Ja, komm wieder hierher zurück!“, zwitscherte der Kleine fröhlich. „Na gut, ich werde nur kurz gehen und mir die wichtigsten Sachen holen. Glaubst du, dass du solange alleine hier warten kannst?“ Als Castiel eifrig nickte, verliess Balthazar eilig das Nest und flog zu seinem eigenen, wo er sich das Nötigste schnappte und wollte sofort zurückkehren, als er sich an Ariels Feder in seiner Tasche erinnerte. Er zog sie heraus und sah sie sich genauer an. Die Feder wirkte, als wäre sie aus purem Feuer gemacht. Plötzlich hatte Balthazar eine Idee und er schnappt sich ein Stück Leder. Mit den wenigen magischen Fähigkeiten, die er bisher besass, schaffte er es, eine Halskette aus den beiden Dingen zu fertigen und legte sie an. Er stopfte die Feder unter seine Robe und kehrte zu Castiel zurück, der auf dem Bett sass und auf Balthazar Rückkehr gewartet hatte. Der Ältere lächelte und krabbelte selbst ins Bett. Sie waren beide immer noch Küken und benötigten den Schlaf um sich zu regenerieren. Sobald Balthazar sich hingelegt hatte, kuschelte Castiel sich an ihn so gut er konnte. Der ältere Engel lächelte und legte seine türkisen Flügel über die beiden. Er lächelte glücklich und die beiden Engel fielen in einen tiefen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)