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Goodnight, my Love

MarcoxAce
von

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You need to go, Ace...To reach for the sky

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gekürzte Fassung

Es war eigentlich eine ganz gewöhnliche Nacht ohne besondere Vorkommnisse gewesen und dennoch nahm sie in Marcos Gedächtnis einen ganz besonderen Platz ein. Ein recht ruhiger Abend, an dem Ace sich in ihrem nun gemeinsamen Zimmer aufhielt, um gemütlich die letzten Stunden dieses Tages zu genießen. So hatte die sogenannte Feuerfaust sich auf den Decken seines Bettes mit einem wohligen Seufzen breit gemacht und dabei seinen Hut quer übers Gesicht gelegt, damit er seine verschränkten Arme besser als Kopfkissen nutzen konnte.

Marco sah diesem Schauspiel von dem Schreibtisch aus gezwungenermaßen zu, da die ausgeprägten Muskeln auf Aces gesamten Oberkörper sich doch ganz interessant bei jeder Bewegung präsentierten. Diesen Fehler korrigierte Whitebeards rechte Hand jedoch sehr schnell, indem er den jüngeren Teufelsfruchtnutzer kurzerhand einen Log-Port zuwarf. Dieser stieß zielgerecht gegen Aces Kopf, worauf Marcos Zimmergenosse nur faul seinen Hut etwas anhob und den besagten Gegenstand träge in Augenschein nahm „...Was ist das?“.

„Ein Log-Port“, antwortete der Phönix knapp, während er sich wieder den Dokumenten auf seinem Schreibtisch widmete „Manche Leute auf dem Schiff machen sich Sorgen, dass du mit deinem Striker nicht wieder zurück findest“. Die darauffolgende Stille war ziemlich unerwartet und bereitete dem Phönix fast schon etwas Sorgen, was sich durch Aces plötzlich hörbaren Schritten aber schnell erübrigte.

„Sie sollten sich lieber über Schlafmangel bei mir Gedanken machen, denn mit dir in einem Raum sind ruhige Nächte nicht gerade an der Tagesordnung“, erwiderte der jüngere Pirat schließlich und schob dann mit einer schnellen Handbewegung die Blätter auf Marcos Tisch zu einem unordentlichen Stapel zusammen. Der Phönix reagierte darauf mit einem schnellen Griff zur schwankenden Kerze, gegen die Ace versehentlich bei seiner Aktion gestoßen war.

„Die Berichte werden morgen auch noch hier sein, also geh endlich mal schlafen. Viel interessantes steht da eh nicht drin“, fuhr Ace mit einem kleinen Grinsen fort, während der Phönix ihn einen genervten Blick zuwarf. „Wer hat dir gesagt, dass du an meine Dokumente gehen darfst?“, fragte Marco schließlich, worauf der jüngere Pirat aber nicht antwortete. Die Feuerfaust lehnt sich stattdessen einfach nur etwas über den Schreibtisch und pustete leise die Kerze aus, was den kompletten Raum in eine stille Dunkelheit hüllte. Marco beobachtete dies mit noch immer leicht gereizter Stimmung, bis Aces Atem jedoch plötzlich sein Ohr streifte „Gute Nacht, Marco“.
 

Ace erinnerte sich wahrscheinlich gar nicht mehr an diese Nacht, doch als sein schwerer Atem jetzt drei Jahre später erneut Marcos Ohr streifte, war es fast alles, woran der Phönix denken konnte. Es war nämlich auch genau an diesem Tag, als Whitebeard ihm diesen ganz besonderen Auftrag gab - 'Er ist sehr stark, aber auch unerfahren. Pass also gut auf ihn auf'.

„Marco“, flüsterte plötzlich eine schmerzverzerrte Stimme, was den Phönix sofort in die Realität zurück zerrte. Ace bekam dieses eine Wort nur unter starken Husten und pfeifenden Atemzügen zustande, was die eisigen Klauen der Angst nur tiefer in Marcos Herz bohrte. Zu dieser Tat hätte es nie kommen dürfen, der jüngere Pirat hätte niemals auf dem Schafott knien dürfen...hätte sich niemals von Akainu provozieren lassen dürfen.
 

~*~
 

Zwei Wochen zuvor...
 

Der starke Regen in den letzten Tagen war selbst für diese Gewässer recht ungewöhnlich und verursachte eine gewisse Unruhe in Marcos Gedankengänge. Einige Crewmitglieder scherzten, dass dies das Omen eines schrecklichen Tages sein würde, was die Laune des Phönixes aus irgendeinen Grund negativ beeinflusste. Er machte sich schon seit dem Tag von Aces Abreise ziemliche Vorwürfe, weshalb diese Dinge doch nun sehr an seinen Nerven zerrte. Dies bemerkte auch die Crew recht schnell, weshalb solche Gespräche innerhalb nur weniger Stunden verstummten.

Der Regen verflüchtigte sich schließlich am vierten Morgen, was das Meer und den Wind ebenfalls wieder sehr ruhig stimmte. Marco nutzte diesen Umschwung für einen kleinen Ausflug auf eine nahe gelegenen Insel, die ihm beim näheren betrachten plötzlich sehr bekannt vorkam.

„Hey, Marco! Hast du schon einmal eine so große Melone gesehen?“, fragte Ace mit einem breiten Grinsen, als er eine große, grüne...Frucht in seinen Händen hielt. Der Phönix warf dem jüngeren Pirat daraufhin nur einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder mit seiner Umgebung beschäftigte „Die wachsen hier in der Gegend ziemlich häufig, da die Bewohner sie durchgehend anbauen“. Ace wurde bei diesem Satz sehr hellhörig und befand sich wenige Sekunden später auch schon auf seinem Weg in die entgegengesetzte Richtung. Der Phönix beobachtete dies mit einen kleinen Seufzen, woraufhin sich aber schnell ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich. Der jüngere Pirat war schon immer sehr eigen, was unter gewissen Umständen schon einen gewissen Reiz hatte.

Diese Gedanken und ähnliche verschwanden jedoch innerhalb weniger Minuten, unter dem Druck von plötzlich aufkommender Sorge. Ace war durchaus in der Lage sich selbst zu verteidigen, dennoch zerrte ein seltsames Gefühl an Marcos Herzen.

Ein Gefühl, welches der Phönix jetzt noch extremer spürte und die Umgebung um ihn herum auf einmal sehr kalt wirken ließ. Es fühlte sich wie eine seltsame Verbindung zu etwas Unbekanntem an, welches ihn fremde Angst spüren ließ und dann...nichts.

Das Gefühl riss wie ein dünner Faden von seinen Gedanken ab, was Marco schneller in die Luft beförderte, als je eine Situation bevor. Im untersten Bewusstsein wohl wissend, dass es schon längst zu spät war...
 

~*~
 

„Bleib ganz ruhig, Ace. Alles wird wieder gut, nur musst du jetzt hier bei mir bleiben, hast du verstanden?“, die Nervosität in Marcos Stimme war fremd und absolut fehl am Platz, was Ace aber seine jetzige Situation schneller begreifen ließ. Die leicht zitternde Hand, die immer wieder in einer vertrauten Geste durch sein Haar strich war ebenfalls Beweise genug und dennoch nickte er. Dabei schrie sein schmerzerfüllter Körper, dass es nicht wieder gut werden würde.

Das seine glasigen Augen, die verzweifelt versuchten offen zu bleiben und das viele Blut eigentlich schon bittere Wahrheit genug sein mussten. Aber Ace konnte es einfach nicht sagen, was nicht zuletzt an dem betäubenden Schmerz in seinem Brustkorb lag. Der jüngere Pirat spürte kaum noch Marcos stützende Anwesenheit und konzentrierte sich deshalb verzweifelt auf seine stockenden Atemzügen, während sich gewisse Erinnerungen vor seinem inneren Auge wiederspiegelten.
 

~*~
 

„Ich hasse Regen“, murmelte Ace genervt, während er seinen Hut vorsichtig neben sich auf den Boden legte. Der Phönix beobachtete dies mit einem kleinen Grinsen im Gesicht, da Ace seit ungefähr fünf Minuten ununterbrochen wegen etwas so kleinem wie Regen meckerte. Eventuell lag es auch an seinen Teufelskräften, aber diese Insel musste gründlich auf feindliche Piraten untersucht werden und sowohl Marco, als auch Ace waren für diese Mission ausgewählt worden.

Keiner der Beiden hatte mit diesem starken Regen gerechnet, jedoch war diese Tatsache leider nicht zu ändern, weshalb die zwei Piraten nun in einer kleinen Höhle ausharren mussten. Von Feinden war auf der Insel sowieso keine Spur, sodass sie wahrscheinlich die ganze Nacht in diesem kleinen Unterschlupf verbringen durften.

„Stell dich nicht so an, auf dem Meer regnet es ständig und da machst du nicht so einen Aufstand“, antwortete Marco schließlich und lehnte sich dann in einer sitzenden Position mit dem Rücken gegen die Felswand.

Es war zwar alles andere als bequem, aber der Phönix hatte schon mit wesentlich schlechteren Bedingungen ähnliche Situationen überlebt.

Ace antwortete darauf nur mit ein paar gemurmelten Worten und zog anschließend seinen Dolch, um sich mit seiner vorhin entdeckten Melone zu beschäftigen. Der Phönix betrachtete damit ihr Gespräch als beendet und schloss deshalb beruhigt seine Auge – nicht zuletzt um den Anblick eines nassen Aces zu entkommen. Es war immerhin einfach nicht fair, dass die kleinen Wassertropfen langsam über den Oberkörper des jüngeren Piraten gleiten durften, während er nur von weitem beobachten durfte.

Dabei bemerkte der Phönix jedoch nicht Aces eigenen musternden Blicke, die auf Marcos gesamten Körper ruhten. Es war ein Spiel, welches die Beiden schon seit Monaten spielten, aber dennoch keiner den ersten Schritt wagte. Immerhin glich dies einem Sprung von eine sündhafte Brücke, die Whitebeard mit dem Wort 'Brüder' schon vor langer Zeit eigentlich unzugänglich gemacht hatte.

Marco zuckte demnach kaum merkbar zusammen, als Ace sich plötzlich ziemlich nah neben ihn setzte und es sich ebenfalls gemütlich machte „Was soll da-“. „Gute Nacht, Marco“, unterbrach die Feuerfaust sofort jeglichen Versuch, dieses Nähe auf Richtigkeit zu diskutieren, was den Phönix nach kurzem nachdenken auch tatsächlich verstummen ließ. Morgen würden sie ohnehin in einem verbündeten Dorf ankommen und dann wäre diese Nacht sowieso vergessen.
 

~*~
 

Alkohol war schon immer ein gutes Mittel, um Vorsätze oder Grenzen zu durchbrechen. Ganz besonders irgendein Gebräu, dass die Dorfbewohner speziell für Menschen mit Teufelsfrüchten kreiert haben...was immer das auch heißen sollte. Jedenfalls schien es ganz egal zu sein, wie trinkfest eine Person war, dieser Alkohol würde selbst Whitebeard zu seinen Favoriten erklären.

Es war noch nicht einmal ein besonderes Fest, sondern jeglich nur ein kurzer Besuch in einer Bar, nachdem Marco und Ace die Sicherheit dieser Menschen ohne Zweifel festgestellt hatten.

Dem Phönix blieb also nicht einmal die Chance entsprechend zu reagieren, als beide sich schließlich in ein ihnen zur Verfügung gestelltest Zimmer zurückzogen und Ace ihn mit leicht zitternden Händen zu sich zog. Der Kuss der daraufhin folgte war aggressiv und keines falls zurückhaltend, was Marco aber nicht wie von Ace fast schon befürchtet aus seinen leicht angetrunkenen Zustand holte, sondern den Phönix sofort zu ähnlichen Taten ermunterte.

So übernahm der ältere Pirat schnell die Kontrolle über den Kuss und kostete seinen Triumph nach einem kurzen Kampf über Dominanz mit einem etwas langsameren Zungenspiel gänzlich aus.

Diese Euphorie rückte jedoch für den klaren Verstand ein wenig zur Seite, als Ace sich plötzlich an seinem weißen Hemd zu schaffen machte.

„Warte...hör auf, Ace“, hauchte Marco, als er vom Kuss plötzlich zurückschreckte und die Feuerfaust ein kleines Stück von sich weg schob „Wir sollten aufhören“.
 

„Ich will nicht aufhören“, murmelte Ace sofort mit rauer Stimme, die einen Schauer der Lust über den Rücken des Phönixes jagte. Der jüngere Pirat hatte schon so lange auf solch eine Chance gewartet, weshalb er ihre begrenzte Zeit auf keinen Fall mit reden verschwenden wollte. „Möchte dich endlich spüren...“, fuhr die Feuerfaust schließlich fort, während seine Lippen konstant Marcos Nacken entlang küssten und als er einen starken Griff an seinem Oberarm spürte, der ihn nicht wie erwartet weg stieß, sonder an Ort und Stelle hielt, biss er schließlich in die Halsbeuge des Phönixes „... und zwar hier und jetzt“.

„Gott verdammt“, flüsterte Marco, als er die brennende Lust in Aces Augen sah und jegliche Gegenwehr sich fast komplett verflüchtigte. Der Phönix wollte so gerne dem jüngeren Piraten geben, was er hier so deutlich verlangte, jedoch mussten ein paar Sachen vorher geklärt werden. „Du treibst mich schon viel zu lange in den Wahnsinn, weißt du das? Wie oft wollte ich dich schon willenlos unter mir sehen“, zwang Whitebeards rechte Hand schließlich unter bröckelndem Willen hervor, woraufhin Ace mit einem zittrigen Atemzug seine Hand über Marcos Oberkörper wandern ließ. Dieser packte den jüngeren Piraten mit einem fast schon schmerzhaften Griff nun auch am anderen Arm und drängte Ace gegen einen großen Holztisch in der Mitte des Raums, auf dem einige Karten und eine Öllampe standen „Beantworte mir nur eine Frage, Ace“.

Die Feuerfaust keuchte nach diesem Satz frustriert auf, ließ sich dann aber mit groben Bewegungen auf den Tisch heben. „Bist du sicher, dass du alles für was dein Tattoo auf dem Rücken steht hintergehen willst, für nur diese eine Nacht?“, fragte der Phönix in einem geflüsterten Stimmton, worauf Ace plötzlich sehr still wurde und seine Finger sich in die Tischkanten krallten.

„Ich suche hier nicht nach einem One-Night-Stand“, gab der jüngere Pirat mit gehauchter Stimme nach einem kurzen Moment zu, während sein träger Blick zum Boden wanderte. Marco ließ diese Worte noch einmal in seinen Gedanken wiederhallen, bevor er seinen Zeigefinger unter Aces Kinn platzierte und den jüngeren Piraten sanft wieder zum Blickkontakt zwang „Gut so, denn sonst hätte ich dich von diesem Tisch stoßen müssen“.

Die Feuerfaust schien über diese Antwort recht überrascht zu sein, jedoch war es sehr schwer nach Wörtern dafür zu suchen, da Marco sich daraufhin zwischen seine Beine drängte und nun direkt vor ihm stand. „Ich hoffe...“, raunte der Phönix anschließend, während er sich leicht nach vorne lehnte und seine Hand langsam über Aces ausgeprägten Muskeln gleiten ließ, bis hin zu den Reißverschluss und Gürtel seiner schwarzen Hose.

„...dass du jetzt keine weiteren Einwände mehr hast“, fuhr Marco mit leiser Stimme fort und biss dann grob in Aces Halsbeuge, wofür der ältere Pirat mit einem lustvollen Stöhnen belohnt wurde. Die Feuerfaust hatte sich schon längst wieder an seinem Hemd festgekrallt und sein ganzer Körper bebte, als Marco seinen Satz endlich beendete „Denn ich habe nicht vor, dich in nächster Zeit gehen zu lassen“.

„Worauf wartest du dann noch?“, forderte der jüngere Pirat schließlich mit Lust getränkten Augen heraus, woraufhin Marco sofort wieder Aces Lippen in Anspruch nahm. Auch hier waren sanfte Bewegungen fehl am Platz, denn dieses Spiel zwischen ihnen ging schon viel zu lange und nun war es an der Zeit in dem sündhaften Feuer zu verbrennen, welches schon immer zwischen ihnen war.
 

~*~
 

Es gab schon viele seltsame Teufelkräfte, aber sich in eine andere Person verwandeln zu können war einfach nur nervig. Vor allem, wenn die besagte Person auf die glorreiche Idee kam, sich als Whitebeards ersten Kommandanten auszugeben.

„Es ist nichts passiert“, sagte Ace zum dritten Mal dieses Abends und klang dabei mehr als gelangweilt, als Marcos Augen erneut misstrauisch über seinen Körper streiften. Dem Phönix gefiel es überhaupt nicht, dass dieser Bastard in seiner Gestalt Ace versucht hatte anzugreifen, was der jüngere Pirat jedoch offensichtlich nicht wirklich nachvollziehen konnte.

„Wie hast du erkannt, dass nicht ich in diesem Moment vor dir stand?“, fragte Marco schließlich und ignorierte dabei völlig den genervten Blick der Feuerfaust.

„Ich meine...er ist an der Rest der Crew einfach vorbei spaziert“, fuhr der Phönix nach einer kurzen Pause fort, in der Ace sich von seinem Bett erhob und auf Marcos Schoss setzte. „Was ist dein Problem Marco? Bist du genervt, frustriert...oder einfach nur eifersüchtig?“, stellte der jüngere Pirat seine Gegenfrage, während sich beim letzten Punkt ein kleines Grinsen auf seine Lippen schlich.

„Er stand dir ziemlich nah-“, fing Marco mit einem gereizten Unterton an und stoppte, als sich ein Zeigefinger plötzlich sanft über seinen Mund legte. „Ich konnte erkennen, dass er mich nicht liebt“, flüsterte Ace anschließend, was den Phönix vollständig verstummen ließ. Solche Dinge wie Liebe wurde niemals zwischen ihnen diskutiert, geschweigen denn laut ausgesprochen, weshalb Marco nun wohl zum ersten Mal in seinem Leben völlig ohne Worte dastand.

Natürlich war es Ace überlassen, diesen Augenblick wieder zu zerstören....„Außerdem stand ich nur im Handtuch bekleidet vor ihm und dieser Idiot hat nicht mal mit der Wimper gezuckt. Ich meine, komm schon! Ich weiß ganz genau, wie du auf diesen perfekten Körper reagierst“.
 

~*~
 

„Sag mir wo Ruffy ist...bitte, Marco“, flüsterte Ace plötzlich mit erschwerter Atmung, während sich seine Hände tiefer in Marcos Hemd krallten. Die Verzweiflung und Angst war deutlich in der Stimme des jüngeren Piraten zu hören und es jagte das kalte Gefühl von Panik durch den gesamten Körpers des Phönixes. Es war klar, dass der jüngere Pirat sich um seinen Bruder sorgen würde, aber der Ausdruck in Aces Augen erzählte eine ganz andere Geschichte. Sie schienen auf etwas vorbereitet zu sein, was Marco in diesem Moment nicht einmal als in Betracht zu ziehende Option sah.

Die grausame Gewissheit, dass dieser Augenblick sein letzter sein könnte und er sich nur noch der Zukunft seines Bruders sicher sein musste.

Aber Marco war dafür noch nicht bereit, konnte dieses Schicksal nicht akzeptieren... „Er ist in Sicherheit, mach dir keine Sorgen. Ruffy scheint dir im Punkt Sturheit in nichts nachzustehen“. Das leise, blutige Lachen, welches den Phönix unterbrach bohrte sich wie ein Dolch durch Marcos Herz, da es Aces ehrlichem Lachen so verdammt ähnlich war.

Es war nicht fair, dass ein einziger Fehler all die schönen Momente, die der ältere Pirat mit diesem Laut verband durch das dunkle Blut besudelt wurde, welches nun in dünnen Linien Aces Kinn entlang lief.

„Verdammt, Ace“, flüsterte Marco und schluckte anschließend schwer, als er hilflos mit ansehen musste, wie der jüngere Pirat in seinen Armen zitterte und der Ausdruck in seinen Augen langsam von 'Ich werde bei dir bleiben' zu 'Es tut mir leid' wechselte.
 

~*~
 

„Gute Nacht, meine Kleine“, flüsterte die Feuerfaust mit einem traurigen Lächeln, als er die kleine Leiche eines jungen Kätzchens in ein tiefes Loch unter einem Kirschbaum legte. Er hatte das schwächliche Tier vor einigen Wochen völlig durchnässt auf einer Insel gefunden und mit auf die Moby Dick genommen.

Marco konnte dieser Sympathie nicht ganz folgen, jedoch schien die Katze sich innerhalb Sekunden tief in Aces Herz geschlichen zu haben und der jüngere Pirat kümmerte sich rührend um das kranke Wesen.

Das sie in den frühen Morgenstunden dennoch verstorben ist, war deshalb selbst für den Phönix ein harter Schlag gewesen. Immerhin nahm die Katze ein kleines Stück von der Freude in Aces Augen mit ins Grab, welche wohl für immer verloren sein würde.

„Auf Wiedersehen klingt ziemlich endgültig, weißt du?“, murmelte die Feuerfaust plötzlich, als er sein vollendetes Werk betrübt ein letztes Mal in Augenschein nahm und sich dann der strahlenden Sonne zuwand. Marco folgte Aces Bewegungen und stellte sich mit einem leicht fragenden Blick schweigend neben ihn. „Wir wissen nicht, was nach dem Tod passiert. Also sehen wir uns eventuell danach doch noch einmal wieder“, beendete der jüngere Pirat seinen Satz, woraufhin der Phönix seine blauen Augen ebenfalls nachdenklich über die Umgebung schweifen ließ.

Ace wünschte ihm seit diesem bestimmten Abend so ziemlich immer eine gute Nacht, jedoch war er sich der tiefsinnigen Bedeutung dahinter nie bewusst gewesen. Als Pirat war ihr Leben selbstverständlich zu jeder Zeit in Gefahr, aber über den Tod selbst hatte sich Marco nie sonderliche Gedanken gemacht. Ace dagegen schien in diesem Punkt schon ganz eigene Meinungen gebildet zu haben, was relativ gespaltene Gefühle in den Phönix aufkommen ließ „Du solltest nicht so extrem über den Tod nachdenken, Ace...Du verpasst sonst das richtige Leben“. Der leise gesprochene Satz wurde von einem kleinen Lächeln und einem sanften Kuss begleitet, als Ace ihn daraufhin recht überrascht ansah.

Das kaum hörbare Gute Nacht der Feuerfaust wurde in der Vergangenheit nie von Marco erwidert und auf Grund neuer Ansichten, würde es in Zukunft auch so bleiben.
 

~*~
 

„Thatch wurde ermordet...wir denken es war Teach“.
 

Es war nur ein einziger Satz und doch hatte er so viele Bedeutungen. Als erstes spürte Marco nur eine unheimliche Wut gegenüber diesen verräterischen Bastard, gleichzeitig aber auch eine tiefe Trauer. Thatch gehörte schon lange zur Familie und sie beide bildeten mit Ace ein unzertrennliches Team.

Das dieser Verlust nur der Anfang war, konnte der Phönix zu dieser Zeit nicht wissen. Es änderte allerdings auch rein gar nichts an den verletzenden Worten, die Marco an diesem Tag der Feuerfaust an den Kopf warf, als dieser von Aces Plan Teach zu verfolgen erfuhr. Der dadurch verursachte Schaden war da und würde den älteren Piraten noch eine sehr lange Zeit verfolgen.
 

~*~
 

„Du hattest damals wohl doch Recht“, flüsterte Ace nun kaum hörbar, als Marcos Griff sich mit zunehmender Verzweiflung festigte. Es war beiden Piraten mittlerweile längst klar, dass dies hier ihr letzter gemeinsamer Moment sein würde und doch schüttelte Marco nach diesem Satz nur leicht wütend den Kopf. Wie konnte Ace sich in diesem Moment nur entschuldigen, wenn allein der Phönix für die tiefen Wunden zwischen ihnen verantwortlich war?

Es war absolut unberechtigt und viel zu nah an einer endgültigen Verabschiedung „Was zum Teufel redest du da, verdammt? Ich hätte dich damals nicht gehen lassen dürfen“.

Das Zittern in Marcos Stimme veranlasste Ace ein letztes Mal seinen Kopf zu heben und ihm ein kleines Lächeln zu schenken. Die Feuerfaust spürte bereits, wie sein Körper nach Erlösung schrie und jeder tiefe Atemzug nicht mehr genug Sauerstoff in seine Lungen pumpte. „Du musst für mich zusehen, wenn Ruffy seinen Traum verwirklicht“, bat der jünger Pirat unabhängig von dem vorherigen Satz des Phönixes, bevor er seine Stirn sanft auf die von Marco lehnte „...und du musst mir diesen einen Fehler verzeihen, Marco...bitte“.

Der ältere Pirat hatte genau wie die Feuerfaust seine Augen geschlossen und konzentrierte sich für einige Sekunden nur auf die sterbende Wärme in Aces Körper, um die auf seiner Zunge liegenden Bitten zu vertreiben. Ace konnte nicht bei ihm bleiben und die Zeit lief ihnen nur weiter in grausamer Geschwindigkeit davon. Die Feuerfaust hatte dem Phönix schon längst verziehen, selbst wenn Marco es nicht wirklich verstehen konnte. Ihm blieb also nur noch, die Zweifel in den Gedanken des jüngeren Piraten ebenfalls zur Ruhe zu legen, damit er sich für den Phönix nicht weiter quälen musste.

„Ich liebe dich“, flüsterte Marco schlussendlich, nachdem er mit seinem Zeigefinger Ace behutsam zum Blickkontakt zwang und ihn anschließend küsste. Diese Geste unterschied sich so sehr von ihren bisherigen lebhaften Küssen, aber dennoch sprach sie unendlich viele verschwiegene Dinge endlich laut aus.

'Ich verzeihe dir', 'Es tut mir leid' , 'Ich bereue nichts' und ein stilles 'Du kannst gehen...'.

Für Ace schien dies eine bittersüße Befreiung zu sein, da seine dunkelgrauen Augen nun eine endgültige Ruhe ausstrahlten. Ruffy war bei seiner Crew in guten Händen und Marco würde langsam aber sicher mit seinen Schuldgefühlen abschließen können. Es war ein beruhigendes Gefühl, welches Ace ein kaum hörbares „ Ich danke dir“ hauchen ließ, bevor er sich letzten Endes doch nicht mehr gegen die aufkommende Müdigkeit wehrte.

Die Schmerzen waren in den Tiefen seines Unterbewusstseins gerückt und sein Kopf ruhte wieder auf Marcos starker Schulter, während der Phönix ihn beruhigende Sätze zuflüsterte. Die warmen Tränen, die dabei von oben auf seiner Wange landeten verlangten der Feuerfaust ein letztes dankbares Lächeln ab, aber es waren diese drei ganz besonderen Worte, die Ace endgültig unbesorgt in den ewigen Schlaf gehen ließen... „Gute Nacht, Ace".



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Nimmerella
2016-06-21T23:23:51+00:00 22.06.2016 01:23
Gott, mir ist schon damals bei dem Tod von Ace in Ruffys Armen das Herz zerrissen worden, doch das hier toppt das ganze noch. Es war so traurig und doch soo schön, ich hab richtig geheult! :(
Alles in allem war dieser One-Shot wunderschön und hatte genau die richtige Mischung!
Ich liebe ihn <3
Von:  Yuiki
2014-07-12T19:06:12+00:00 12.07.2014 21:06
Ich frag mich ja - mal wieder - warum ich Geschichten überhaupt lese bei denen der Titel mir bereits sagt dass ich heulen und mich dafür hassen werde es gelesen zu haben xD
Hier dachte ich es mir zwar beim Kapiteltitel, hab dann auch extra geschaut ob das Genre Darkfic ist...aber weil es das nicht war hab ich es gelesen...und natürlich geheult wie ein Sturzbach ~.~

Zuerst einmal allerdings ein großes Lob! Du schreibst - abgesehen von ein paar nicht ganz so gelungenen Formulierungen (wie "ausgeweitete" Pupillen xD) - sehr packend, beim Lemon wäre ich fast rot angelaufen so heiß war das ;) und Ace' Tod ging einem wunderbar nahe.
Mittendrin war ich dann irgendwo an der Stelle an der ich unbedingt weiterlesen musste, es aber eigentlich gar nicht wollte weil schon klar war worauf es hinausläuft. Wenn man weiß wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren berührt einen die Geschichte sogar noch mehr, da man all diese Emotionen nachempfinden kann. Aber Weiterlesen wollte ich trotzdem, einfach für diese kleinen Szenen zwischen ihnen, was sie erlebt haben, die Gesprächsfetzen,..

Zusammenfassend kann ich nur sagen dass ich wirklich begeistert bin und mich nur ein Werk zu Marco x Ace bisher so berührt hat wie dieses (die Doujinshi-Reihe von Kyuugou, kennst du die?).
Antwort von:  Miss-Madness
13.07.2014 14:09
Hey
erst einmal danke für dein nettes Kommentar!
Um ehrlich zu sein habe ich lange überlegt, ob ich diesen OS auch unter Darkfic setzen soll. Da ich aber noch nicht so lange auf dieser Seite bin und mir nicht so sicher war, habe ich es doch nicht getan...Sorry wenn ich dich dadurch zu irgendetwas verleitet habe, was du gar nicht lesen wolltest.
Ansonsten musste ich auch gerade echt über meinen Fehler lachen, da ich diese Sprache wohl immer noch nicht ganz so perfekt beherrsche. Tatsächlich schreibe ich jede Geschichte nämlich erst in meiner Muttersprache und übersetze sie dann - wodurch dann solche Formulierungen entstehen xD
Aber ich lerne! Irgendwann werde ich es noch hin bekommen...
Zu guter Letzt möchte ich mich noch für dein Lob bedanken und die Doujinshi-Reihe von Kyuugou kenne ich nicht, aber ich werde sie mir mal auf jeden Fall anschauen ;)
Von:  _Soma_
2014-07-10T13:20:58+00:00 10.07.2014 15:20
Mir sind am Ende echt die Tränen gekommen. Ich mag die beiden wirklich sehr gerne und du hast das sehr schön und Gefühlvoll geschrieben. Man konnte sich richtig gut in die Situationen hineinversetzen, wenngleich ich das Ende immer Hasse, egal von wem x.x
Ich mag es immernoch ganz und garnicht das Ace überhaupt sterben musste, aber das gehört ja jetzt nicht zum Thema.
Wirklich ein sehr schöner OS, weiter so :)

Gruß
Shizu


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