Verbotene Liebe von Yuri91 ================================================================================ Kapitel 23: Kurzer Kampf - gescheitert? --------------------------------------- Ohne auf seine Umgebung zu achten, stürmte Sasuke los. Den Mann vor sich kannte er. Es handelte sich um Kisame, den Sasuke bereits kennen gelernt hatte. Und wenn Kisame hier war, konnte sein Bruder nicht allzu weit weg sein. Schließlich waren die beiden Partner bei Akatsuki. Sasuke rannte so schnell, die anderen konnten ihm unmöglich folgen. Und dennoch schaffte es Kisame, seinen Angriff mit dem Katana gerade so mit dem eigenen Schwert blocken zu können. “Ah! Itachis kleiner Bruder“, gab Kisame mit einem hinterhältigen Grinsen von sich. “Wo ist er?“ verlangte Sasuke zu wissen. Das Katana und Kisames Schwert kreuzten sich noch immer. Momentan wollte Sasuke den Akatsuki nicht umbringen. Noch nicht. Erst brauchte er die Information, wo sich sein Bruder aufhielt. Doch anstatt auf seine Frage zu antworten, blickte Kisame zu Naruto und den anderen. “Ihr schon wieder. Wir laufen uns wirklich oft über den Weg, wie?“ „Du…“ gab Naruto voller Wut von sich. Sasuke wusste nicht was hinter ihm geschah. Da Naruto aber nicht auf sie zugestürmt kam, hielt Kakashi Naruto wohl zurück. Sasuke konnte Naruto verstehen. Seit Jahren war Akatsuki hinter dem Kyubi, das in Naruto versiegelt war, her. Und wenn Sasukes Informationen stimmten, war sein Bruder auf das Kyubi angesetzt. „Wo ist er?“ wiederholte Sasuke seine Frage voller Hass. „Itachi? Tja. Nicht hier. Tut mir Leid. Da muss ich dich wohl enttäuschen.“ Ein breites, selbstgefälliges Grinsen zeichnete sich auf Kisames Gesicht ab. Sasukes Hass wurde größer. Für wen hielt dieser Kerl sich? Dennoch glaubte Sasuke ihm. Wenn Itachi hier wäre, würde Kisame dies wohl auch sagen. Und falls nicht, würde sein Bruder von alleine hier auftauchen. Bisher hatte Itachi noch nie ein Zusammentreffen mit Sasuke gescheut. Da Kisame ihm wohl nicht weiterhelfen konnte, würde er jetzt sterben. „Ihr habt wohl meinen Waffenlieferanten erwischt. Oder eher den von Kakuzu. Nur weil ihr Kakuzu erledigt habt – habe gehört das warst du, Kopierninja – muss ich jetzt diesen Job übernehmen. Und dann treffe ich schon wieder euch.“ „Also steckt Akatsuki dahinter.“ Es war unnötig es noch einmal zu erwähnen, aber ein Ninja ging immer auf Nummer sicher. Daher verstand Sasuke Kakashis Handeln. Jetzt würden sie Kisame aber nicht länger lebend benötigen. Sasuke entfernte sich einen Schritt von Kisame, befreite so sein Katana und holte mit eben diesem aus. In unglaublicher Geschwindigkeit ließ er sein Katana auf Kisame niederfahren. Wie durch Butter glitt die scharfe Klinge durch Kisames Körper. Voller Hass blickte Sasuke auf den Akatsuki, der wenige Sekunden nach dieser Attacke zu Wasser wurde. Ein Doppelgänger. Sasuke hätte es sich denken können. Aber solche Doppelgänger waren auch nicht mit dem Sharingan zu erkennen. Natürlich hatte es sich während des kurzen Kampfes aktiviert. Es geschah ganz automatisch. Sasuke musste nicht einmal mehr darüber nachdenken. Sasuke wandte sich von dem Wasserdoppelgänger ab und sah sich um. Mit seinem Sharingan nahm er die Umgebung anders war, konnte aber niemanden ausmachen. Aus den Augenwinkeln nahm Sasuke wahr, wie Naruto und Kakashi neben ihn traten. Narutos Hände waren vor Wut zu Fäusten geballt. “Wo steckt der Mistkerl?“ „Er ist nicht da. War niemals hier“, erklärte Kakashi. Auch dieser benutzte sein Sharingan und sah sich wie Sasuke um. “Was? Aber wenn es ein Doppelgänger war, muss das Original in der Nähe sein“, warf Sakura ein. “Das stimmt auch. Normalerweise. Erinnert ihr euch an unseren Kampf mit Itachi? Wie wir im Nachhinein feststellen mussten, hatten wir lediglich gegen eine Projektion gekämpft.“ “Du meinst, eine Projektion hatte auch jetzt den Doppelgänger erschaffen?“ fragte Sakura nach. Kakashi verneinte. “Kisame ist ein Gegner mit unglaublich viel Chakra. Ich kenne niemanden, der mehr hätte. Daher denke ich, haben seine Doppelgänger einen größeren Radius zur Verfügung, in dem sie sich von dem Original entfernen können. Kisame kann Kilometer weit weg sein.“ Dasselbe dachte Sasuke auch. Ob es ihm gefiel oder nicht, eine Verfolgung würde nicht viel bringen. Dessen war sich Sasuke bewusst. Der einzige Grund, warum Sasuke die Sache auf sich beruhen ließ war der, dass er Itachi wohl nicht finden würde. Dieses Mal nicht. Aber ein nächstes Mal würde es sicherlich geben. Das wusste Sasuke einfach. Schweigend packte Sakura ihre Sachen zusammen. Die Mission war beendet, sie hatten einen Gefangenen. Daher konnten sie nicht länger im Hotel bleiben. Kakashi hatte mit der Geschäftsleitung geredet, die natürlich davon unterrichtet war, dass sie mehrere Shinobi beherbergten und auch angestellt hatten. Warum, das wussten sie selbstverständlich nicht. Sakura seufzte auf. Sie hatte keine Lust die restliche Nacht im Wald zu verbringen. Sie verstand natürlich, dass sie mit dem Gefangenen hier nicht übernachten konnten. Dennoch bevorzugte Sakura das Bett anstatt ein Zelt. Und die Nacht dauerte auch nicht mehr lange. Es war gegen zwei Uhr morgens. Sie würden eine Zeit lang durch den Wald laufen. Vielleicht ein, zwei Stunden und dann würden sie sich schlafen legen. Das bedeutete, es gab vielleicht vier, fünf Stunden zu schlafen. Wenn Sakura nicht Wache halten musste. Nach einigen Minuten hatte Sakura ihre Sachen soweit zusammen gepackt. Sasuke war bereits fertig. Weiter schweigend verließen die beiden das Zimmer. Als sie zum Empfang kamen, waren Kakashi und Naruto bereits da. Sai tauchte fast zeitgleich mit ihnen auf. „Können wir?“ erkundigte sich Kakashi. Alle nickten. Nur Naruto fragte: „Wo ist der Gefangene?“ “Draußen. Ein Doppelgänger von mir bewacht ihn.“ Und dann ging es nach Hause. Die Stimmung war unangenehm, während sie durch den Wald liefen. Kakashi trug den Gefangenen, Sai war still wie immer. Naruto und Sasuke aber machten Sakura Sorgen. Naruto war sehr gedankenverloren und ruhig. Etwas, das nur selten bei ihm passierte. Sakura hatte es schon mehrfach erlebt. Er wurde immer so, wenn es um Akatsuki ging. Sakura konnte nur erahnen wie sich Naruto fühlen musste. All die Jahre, die er bereits wusste das Akatsuki hinter ihm her waren und immer wieder mussten sie gegen sie kämpfen. Und die Kämpfe waren schwierig. Sasuke dagegen dachte wohl an seinen Bruder. Es waren nur Vermutungen, aber Sakura war sich sicher das Sasuke gehofft hatte, durch Kisame an seinen Bruder zu gelangen. Es musste eine große Enttäuschung für ihn gewesen sein, feststellen zu müssen, das weder Kisame noch Itachi wirklich da gewesen waren. Jetzt fragte sich Sakura, ob Sasuke wieder gehen würde. Gestern noch hatte der Uchiha ihr versichert, dass er bleiben würde. Aber das hatte er auch vor Jahren getan und hatte sich nachts aus Konoha geschlichen und sich Orochimaru angeschlossen. Sakura wollte das nicht schon wieder erleben. Die Angst und Sorge um Sasuke. Der verzweifelte Versuch ihn zu finden und zur Rückkehr zu bewegen. „Sasuke“, begann Sakura leise. Sie lief neben dem Uchiha, der starr geradeaus blickte. “Ich weiß was du sagen willst. Und nein, ich werde bleiben. Das habe ich dir doch versprochen.“ Überrascht blickte Sakura den jungen Mann neben sich an. Sasuke hatte sich wirklich in den letzten Tagen radikal verändert. Und wie es schien zum Positiven. Erleichtert seufzte Sakura auf, lächelte Sasuke dankbar an. „Du wirst deine Chance bekommen. Und wir werden dir helfen.“ „Ich weiß.“ Und damit schwiegen Sakura und Sasuke wieder. Auch wenn sich die Atmosphäre nicht gebessert hatte, so war eine Sorge von Sakura genommen. Natürlich gab es immer noch genügend Dinge, um die sie sich sorgte, aber das wichtigste war momentan erst einmal geklärt. „Wir werden hier ein Nachtlager aufbauen“, erklärte Kakashi nach einem Moment. Sie alle blieben stehen. Überrascht sah sich Sakura um. Diese Lichtung kannte sie. Hier hatten sie und Kakashi Rast gemacht, als sie von den Banditen überfallen worden waren. Kurz blickte Sakura zu Kakashi, der ihr ein Lächeln zuwarf. Schnell waren zwei Zelte aufgebaut. Sonderlich mehr Platz bot die kleine Lichtung auch nicht. Es hätte Sakura auch gewundert wenn doch. “Zwei werden in dem einen, zwei in dem anderen Zelt schlafen. Abwechselnd wird einer von uns die Wache übernehmen“, entschied Kakashi. „Sai, wenn du die erste Wache übernehmen würdest.“ Auch wenn es als Bitte formuliert war, so war jedem bewusst, dass es sich um einen Befehl handelte. Sakura hoffte mit Kakashi in einem Zelt schlafen zu können, daher war sie nicht minder überrascht, als Kakashi erklärte, er würde mit Sasuke in einem Zelt schlafen. Naruto und Sakura würden das andere bekommen. Als sich die Kunoichi neben Naruto legte, sah er sie verwundert an. “Habt ihr Krach?“ erkundigte sich der junge Mann. „Nein, wieso?“ „Weil Kakashi bei Sasuke schläft, anstatt bei dir.“ Zu Beginn hatte sich Sakura auch gewundert. Jetzt war sie sich sicher den Grund zu kennen, warum Kakashi das tat. Natürlich erklärte Sakura es ihrem blonden Freund. „Ich glaube, es ist wegen Sasuke. Ich denke nicht das Kakashi glaubt, Sasuke würde wieder abhauen. Vielmehr denke ich, er will mit Sasuke reden. Wegen dem, was heute Nacht geschehen ist.“ Einen Moment dachte Naruto über ihre Worte nach. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und nickte entschieden. „Genau!“ sagte er selbstbewusst. „So wird es sein. Das habe ich mir auch gedacht!“ Genervt verdrehte Sakura die Augen. Wenn sie nicht zu müde wäre, würde sie Naruto eine Kopfnuss verpassen. Da sie es aber nun einmal war, begnügte sich Sakura mit einem zurecht weisenden: „Baka! Du bist überhaupt nicht zu diesem Schluss gekommen! Das habe ich dir doch erst erklären müssen!“ „Tehe!“ war alles, was Naruto dazu sagte und sich verlegen lächelnd den Hinterkopf kratzte. Erneut verdrehte Sakura die Augen. Entschieden drehte sie sich auf die Seite, legte sich mit dem Rücken zu Naruto. “Ich will jetzt schlafen. Kapiert?“ “Ist ja gut! Gute Nacht.“ Ein Lächeln schlich sich auf Sakuras Lippen, während sich Naruto neben sie legte. Dieser Junge war wirklich ein Chaot. Aber ein liebenswerter. Wenigstens schaute Naruto nicht länger so ernst drein. Hoffentlich dachte er jetzt nicht mehr an Akatsuki. Müde gähnte Sakura. Sie war wirklich müde. Grund genug um nicht länger darüber zu grübeln, ob Kakashi bei seinem Tun Erfolg haben würde oder nicht. Nach nur wenigen Minuten war Sakura tief und fest eingeschlafen. „Hey Sakura! Aufwachen!“ Unsanft wurde die junge Frau durch Schütteln an der Schulter geweckt. Noch ziemlich verschlafen öffnete Sakura die Augen und blickte in die blauen Augen von Naruto. Mit einem breiten Grinsen sah er sie an. Genervt seufzte sie auf. Wie konnte man nur jetzt bereits so gut gelaunt sein? Vor allem nach nur so wenig Schlaf. „Sakura! Wach auf!“ “Ich bin doch schon wach“, erwiderte sie mehr schlafend als wach. „Dann steh auf!“ Sakura wollte sich schon die Decke über den Kopf ziehen, als Naruto ihr einfach diese wegzog. “Hey!“ protestierte Sakura. Gnadenlos öffnete Naruto auch noch die Zeltplane, sodass grelles Sonnenlicht in das Innere schien. Genervt richtete sich Sakura auf. Es hatte ja eh keinen Sinn weiter zu schlafen. “Naruto, du Sklaventreiber.“ “Wer ich? Sag das Kakashi. Sei froh. Du und Sasuke, ihr musstet keine Wache halten.“ Wenigstens etwas. Zum Glück für Sakura, sonst hätte sie noch weniger Schlaf bekommen. „Und warum bist du schon so gut gelaunt? Und das am frühen Morgen?“ „Ich hatte die letzte Wachschicht. Bin also schon einen Moment wach.“ Inzwischen war Sakura einigermaßen wach. Mit einem Grinsen verließ Naruto das Zelt. Sakura indessen fing an das Zelt, zumindest die Schlafsäcke, zusammen zu räumen. So würde sie nicht länger in Versuchung geraten, weiter zu schlafen. Nachdem das getan war, stand Sakura auf und trat hinaus auf die Lichtung. Die Sonne schien bereits darauf und wärmte einen angenehm. “Morgen“, murmelte Sakura vor sich hin. Die Jungs waren bereits allesamt wach und saßen auf der Wiese. Naruto und Sai aßen gerade, Sasuke war anscheinend schon fertig. Kakashi las sein Flirtparadies. “Na, auch endlich aufgestanden?“ fragte Naruto breit grinsend zwischen zwei Bissen. Als Antwort schenkte Sakura ihm einen vernichtenden Blick. Normalerweise war Sakura kein Morgenmuffel, aber wenn man nur so wenig Schlaf hatte, wer konnte da schon gut gelaunt sein? „In ein paar Stunden werden wir wieder in Konoha sein“, erklärte Kakashi. „Wo ist eigentlich der Gefangene?“ erkundigte sich Sakura. Erst jetzt war ihr aufgefallen, dass der Mann fehlte. Fragend sah sich Sakura um. „Er ist mit Narutos Doppelgängern um die Ecke. Er musste mal wohin.“ Verstehend nickte Sakura. Schnell aß sie ihr Frühstück. Sasuke, der bereits fertig war, begann sein Zelt zusammen zu räumen. Kurz darauf half Sai ihm. Nach wenigen Minuten waren beide Zelte zusammengeräumt, der Gefangene war auch wieder bei ihnen. Dann konnten sie aufbrechen. In der Zwischenzeit war Sakura wieder etwas munterer geworden. Das Laufen durch den Wald tat gut, um wach zu werden. Außerdem freute sich Sakura wieder daheim zu sein. Auch wenn es schön im Hotel gewesen war, sie mochte ihr Bett und ihre kleine Wohnung. Wenn sie nach Hause kam, würde sie wohl erst einmal putzen müssen. Das war immer das Lästige, wenn Sakura von Missionen kam. Da niemand da gewesen war, war es staubig. Als Sakura noch bei ihrer Mutter gelebt hatte, hatte ihre Mutter für sie aufgeräumt. Seitdem ihre Mutter aber vor zwei Jahren an einer Lungenentzündung gestorben war, hatte Sakura ausziehen müssen. Das kleine Haus, indem sie bis dato gelebt hatte, konnte Sakura nicht bezahlen. Schwerenherzens hatte sie sich eine kleine Wohnung ausgesucht. Ein leiser Seufzer entfuhr ihr. “Alles in Ordnung?“ Besorgt musterte Kakashi sie. Sakura setzte schnell ein Lächeln auf. Immer wenn sie daran dachte, würde sie am liebsten losweinen. “Ja. Alles bestens. Wieso?“ „So siehst du aber nicht aus.“ Ein laut der Resignation entfuhr Sakura. Warum hatte Kakashi auch so eine gute Beobachtungsgabe? Außerdem sollte sie wirklich aufhören immer selbst Gegenfragen zu stellen. So konnte sie einfach keinem längeren Gespräch entgehen... Kurz blickte sich Sakura um. Naruto, Sai und Sasuke liefen vor ihnen. Dieses Mal war es an Naruto, der den Gefangenen trug. Sakura wollte aber nicht das einer der Jungs ihr Gespräch belauschten. Naruto und Kakashi wussten über den Tod ihrer Mutter bescheid, die anderen aber nicht. Und Sakura wollte nicht, das die anderen sie bemitleideten. „Ich habe nur eben an meine Mutter gedacht. Sie fehlt mir.“ Den letzen Satz hatte Sakura nur leise gesagt, für Kakashi war es aber gut genug zu verstehen gewesen. „Ich weiß. Ich würde sagen, es lässt mit der Zeit nach, aber das stimmt nicht.“ Aus Kakashis Stimme war der Schmerz zu hören, den er bereits seit Jahren mit sich herum trug. Auf einmal hellte sich Sakuras Gesicht auf. Sie sah nicht länger traurig aus, aber auch nicht glücklich. Eher zuversichtlich. Ihr war gerade etwas eingefallen. „Aber ich hab ja jetzt dich“, sagte Sakura und erklärte damit ihr Verhalten. Unter seiner Maske lächelte Kakashi. “Ja. Das hast du.“ Die Sonne schien draußen sehr heiß. Im Büro der Hokage war es deutlich angenehmer. Dieser Sommer würde wohl ein sehr heißer, trockener werden. Kakashi blickte zu Tsunade. Sie saß wie gewöhnlich hinter ihrem Schreibtisch. Riesige Stapel von Papieren und Akten türmten sich zu beiden Seiten von Tsunade auf. Wenige Meter von der Hokage entfernt stand Kakashi. Den Gefangenen hatte er vor sich abgestellt. Er war bewusstlos. Gleich würde er wohl Ibiki übergeben werden, eventuell auch der Anbu. Auch wenn Kakashi schon so einiges an Informationen erfahren hatte, gab es sicherlich noch mehr zu erfahren. Jetzt würde Kakashi zunächst einmal seinen Bericht abliefern. Kurz und knapp hatte Kakashi die Tage in dem Hotel zusammengefasst. Erzählte, wie er seine Schüler eingeteilt hatte, wie Sai, Sasuke und Naruto an die Informationen für das gelingen der Mission beschaffen hatten. Natürlich ließ er das kurze Zusammentreffen mit Kisame nicht außen vor. “Hm. Also steckt Akatsuki dahinter.“ „Ja“, bestätigte Kakashi Tsunades Theorie. „Der Unterhändler hat mir erzählt, das er diese Arbeit bereits seit fast zehn Jahren für Akatsuki übernimmt. Bisher war Kakuzu, der Mann, der Asuma umgebracht hat, dafür zuständig Waffen und Geld zu besorgen. Seit seinem Tod übernimmt dies wohl Kisame.“ „Gibt es noch mehr?“ „Ja. Dieser Mann hier“, Kakashi deutete auf den Gefesselten vor sich, „meinte, es gibt noch mehrere Orte, an denen Akatsuki mit Waffen beliefert wird. Auch arbeiten noch mehrere für Akatsuki, die die Waffen besorgen. Der Mann konnte mir aber nichts darüber sagen, wer noch alles die Waffen an Akatsuki liefert. Er hat sich immer nur mit Shin Yuro getroffen.“ „Gut.“ Zufrieden nickte Tsunade Kakashi zu. „Dann werde ich den Gefangenen vorsichtshalber noch etwas befragen lassen.“ Wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür und Shizune, gefolgt von einem Anbu, betrat das Büro. Tsunade deutete auf den gefesselten Mann und befahl ihn zum Verhör zu bringen. Es dauerte nicht lange, dann war der Mann von dem Anbu weggebracht worden. Shizune blieb und stellte sich neben Tsunade. “Kakashi, ist sonst noch etwas?“ erkundigte sich Tsunade und sah fragend zu dem Jonin, der nicht so aussah, als würde er gehen wollen. Eigentlich war er mit dem Wegbringen des Gefangenen entlassen. Er hätte gehen können. Doch noch etwas trieb Kakashi an zu bleiben. Er musste erst noch etwas klären. „In der Tat hätte ich noch ein Anliegen.“ Gespannt sah Tsunade zu Kakashi. Ihre Hände hatte sie wieder zu einem Dach gefaltet und blickte darüber hinweg zu ihm. Lässig steckte Kakashi seine Hände in die Hosentasche, bevor er fortfuhr. „Ich würde gerne beantragen dass meine Schüler nicht länger meine Schüler sind, sondern Teamkollegen.“ Überrascht zog Tsunade eine Augenbraue in die Höhe. “So plötzlich? Ich dachte wir hatten uns darauf geeinigt, dass die vier noch eine Zeit lang deine Schüler bleiben, solange wir nicht wissen, was Sasuke wirklich vor hat.“ „Ich bin inzwischen davon überzeugt das Sasuke in Konoha bleiben wird. Und das Teamwork hat sich deutlich verbessert. Die vier sind alt genug. Sie sind die einzigen aus ihrem Jahrgang, die noch Schüler sind. Außerdem sind sie inzwischen so stark geworden, sie benötigen ganz gewiss keinen Sensei mehr.“ Einen Moment dachte Tsunade über Kakashis Ausführung nach. Dann lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. „Ich weiß am besten das Sakura schon lange über den Status einer Schülerin hinaus ist. Jeder aus deinem Team wäre wahrscheinlich in der Lage selbst ein Team anzuführen. Von Naruto einmal abgesehen. In Ordnung. Wenn du davon überzeugt bist das Sasuke bleiben wird und sich benimmt, dann soll Team 7 ab sofort Team Kakashi heißen. Du bleibst weiter der Teamleiter, aber das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist damit beendet.“ Obwohl Kakashi am liebsten Luftsprünge machen würde und erleichtert ausseufzen wollte, so ließ er sich nichts anmerken. Stattdessen blieb Kakashi cool und gelassen, nickte Tsunade lediglich kurz zu, ehe er sich bedankte, verabschiedete und das Zimmer verließ. Draußen vor der Tür zog Kakashi aus seiner Hosentasche sein Buch hervor. Auf dem Weg nach Hause las er. Das heißt, er versuchte es zumindest. Morgen früh würde Kakashi seinen inzwischen ehemaligen Schülern von den Dingen in Kenntnis setzen. Am liebsten würde er gleich zu Sakura laufen. Aber er würde auch einen Tag ohne sie auskommen. Er war schließlich nicht von ihr abhängig. Aber verliebt. Kakashi konnte noch immer nicht glauben das er sich tatsächlich in Sakura verliebt hatte. Er hatte schon viele kurze Affären gehabt und gerade in seine Schülerin – inzwischen Teamkollegin – musste er sich verlieben. Kakashi konnte nur hoffen, dass die Beziehung auch halten würde. Innerhalb eines Teams war es nie gut Beziehungen zu führen. Letztendlich, wenn es denn zu einem Bruch kam, wirkte es sich immer auf die Zusammenarbeit innerhalb eines Teams aus. Aber darüber wollte Kakashi nicht länger nachdenken. Zu Beginn einer Beziehung sollte man nicht gleich an ein mögliches Ende denken. Gerade als Ninja sollte man die Zeit, die einem zur Verfügung stand, nutzen. Schließlich konnte jede Mission die letzte sein. Und auch das war etwas, worüber Kakashi nicht gerne nachdachte. Fast alle seine Freunde waren tot, ebenso seine Familie. Manchmal fragte sich Kakashi, warum er ein Ninja geworden war. Wohl, weil er das Beste für sein Dorf wollte und die Bewohner Konohas beschützten wollte. Kakashi hob den Blick von seinem Buch, als er vor seiner Haustür stand. Aus seiner Tasche kramte er den Haustürschlüssel, öffnete damit die Tür und betrat sein großes, leeres Haus. Im Moment wäre er wirklich viel lieber bei Sakura. Aber wie er sich bereits gesagt hatte, einen Tag würde Kakashi auch ohne sie auskommen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)