Verbotene Liebe von Yuri91 ================================================================================ Kapitel 28: Happy Birthday! --------------------------- Es war Freitagabend und Sakura kämpfte sich, voll beladen mit ihren Einkaufstüten, durch die vollen Straßen. Heute war aber wirklich viel los! Und die Taschen waren so schwer! Wieso hatte sie sich dazu überreden lassen, Kakashis Einkäufe gleich mit zu übernehmen?! Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. Heute hatte Sakura immerhin Geburtstag! Und Kakashi hatte Sakura einen schönen – hoffentlich romantischen – Abend zu zweit versprochen! Dafür musste sich Sakura auch noch umziehen. Es war fast acht Uhr! Beim Einkaufen war einfach alles schief gegangen. Sie konnte die Produkte nicht finden, die sie benötigte, die Schlange an der Kasse war unglaublich lang und dann war ihr auch noch eine Tüte kaputt gegangen. Bis Sakura alles wieder eingesammelt hatte, waren auch schon wieder die Minuten verstrichen. Sasuke, Sai und Naruto hatten zum Glück auch an ihren Geburtstag gedacht. Aber außer einem „Herzlich Glückwunsch zum Geburtstag!“ hatte es nichts gegeben. Was Sakura etwas enttäuschte. Klar, sie wollte nicht feiern, aber irgendwie hatte sie für ihren 18. Geburtstag mehr erwartet. Und was hatte es gegeben? Ein hartes Training, anschließend war Sakura bei Kakashi gewesen und jetzt einkaufen. Während sie sich durch die Menschenmasse drängte, bemerkte Sakura die Blicke, die auf sie gerichtet waren. Guy hatte seinen Mund natürlich nicht halten können. Jetzt ging das wilde Gerücht um, Sasuke hätte mit Sakura Schluss gemacht und aus Verzweiflung hätte sie sich an Kakashi gewandt. Als ob er irgendeine Notlösung wäre! Und daran konnte man wieder einmal sehen, wie schnell falsche Gerüchte gestreut waren. Glücklicherweise war Tsunade nicht sauer. Ansonsten lief es zwischen Kakashi und Sakura besser als je zuvor. Das kleine > Ich-liebe-dich-Problem < war gelöst und damit war eine zentnerschwere Last von ihr gefallen. Erleichtert seufzte Sakura auf. Ihre Wohnung kam in Sicht. Jetzt waren es nur noch wenige Meter, dann war sie ihre schwere Last los. Vor der Haustür angekommen, stellte Sakura etwas umständlich die Taschen ab, kramte nach ihrem Schlüssel und öffnete die Tür. Dann, wieder voll beladen, erklomm Sakura die drei Stockwerke, bis zu ihrer Wohnung. Auch jetzt wiederholte sie die anstrengende Prozedur. Sekunden später stand sie, etwas außer Atem, in der Küche und räumte die Inhalte der Taschen in die entsprechenden Schränke. “Kakashi?“ rief Sakura in ihre Wohnung hinein. Verwundert, darüber, dass Kakashi nicht antwortete, runzelte Sakura die Stirn. Sie räumte die letzten Sachen, wie Butter, Quark und Wurst, in den Kühlschrank, dann ging Sakura aus der Küche hinein in ihr Wohnzimmer. Entweder war Kakashi hier oder in ihrem Schlafzimmer. Natürlich könnte er auch gerade duschen, aber das hatte er bereits getan, als Sakura zum Einkaufen aufgebrochen war. Als Sakura die Wohnzimmertür öffnete, sah sich Sakura irritiert um. Um sie herum herrschte vollkommene Dunkelheit. Mit der Hand tastete Sakura nach dem Lichtschalter. Als sie ihn unter ihren Fingern spürte, drückte sie auf das Plastik. Direkt darauf flammte das Licht an. Erschrocken zuckte Sakura zusammen, als ihr auf einmal laut „Überraschung!“ entgegen tönte. Mit großen Augen sah Sakura die versammelten Anwesenden an. Mehrfach musste sie blinzeln. Sie konnte kaum glauben, was sie da sah. Alle waren da. Sasuke, Naruto, Sai, Ino, Lee, Shikamaru, Tenten, Hinata, Kiba, Shino, Neji, Choji, Kakashi und sogar Tsunade und Shizune. Das Wohnzimmer war mit Fähnchen und Bannern in bunten Farben dekoriert. Ihr Sofa und der Tisch hatten einem großen Holztisch und Bänken Platz machen müssen. Darauf standen drei köstlich aussehende Kuchen. Eine Schwarzwälderkirschtorte war zusätzlich noch mit achtzehn Kerzen versehen. Eine Überraschungsparty. Sakura konnte es kaum glauben. Ihre Freunde schmissen doch tatsächlich eine Überraschungsparty für sie! Vor lauter Freude quietschte sie laut auf und kam auf ihre Freunde zu gerannt. Einer nach dem anderen umarmten Sakura, gratulierte ihr, was letztendlich in einer mehr oder weniger freiwilligen Gruppenumarmung endete. „Oh man! Ihr spinnt doch! Das ist so…super!“ „Ja, weiß ich doch!“, gab Ino zufrieden von sich. „Ich hab hier ja auch alles organisiert!“, erklärte Naruto. „Einen Scheiß hast du!“ donnerte Ino los. „Wegen dir sind wir fast nicht fertig geworden!“ mischte sich nun auch Kiba ein. Weiterhin breit lächelnd sah Sakura ihre Freunde an. Tsunade, Shizune und Kakashi schüttelten resigniert ihre Köpfe. Sakura störte es nicht. Sie freute sich viel zu sehr. „Wie wär’s, wenn du dich jetzt erst einmal umziehst“, schlug Sasuke vor. Sakura blickte an sich hinab. Sie trug eine alte Jeans und ein verwaschenes, blaues T-Shirt. Sonderlich prickelnd sah es wirklich nicht aus. Daher stimmte Sakura Sasukes Vorschlag zu und verschwand in ihrem Zimmer. Den meisten viel es nicht einmal auf, weil sie zu sehr mit diskutieren beschäftigt waren. Mit sich und dem Verlauf des Abends zufrieden, blickte Kakashi in die Runde. Ino, Kiba und Naruto stritten sich, was Sasuke, Neji und Shikamaru mit genervten Blicken quittierten. Sai dagegen lächelte in die Runde, Choji bediente sich an den Knabbereien und Lee versuchte den Streit zu schlichten. Tenten und Hinata redeten mit Shizune, während Tsunade auf Kakashi zukam. „Die Überraschung war ein voller Erfolg.“ „War auch schwierig genug, Sakura davon zu überzeugen, nicht hierher zu kommen“, erklärte Kakashi. Vor allem heute Abend war es schwierig gewesen. Sakura wollte unbedingt zu sich, weil sie noch die Blumen gießen musste. Also hatte Kakashi sich dazu bereit erklärt, diese Arbeit auf sich zu nehmen, wenn Sakura dafür Einkaufen ging. „Aber ohne die Hilfe der anderen, hätte es nicht funktioniert. Und letztendlich war es Sasuke gewesen, der die Idee dazu hatte.“ Bei Kakashis Worten weiteten sich Tsunades Augen überrascht. Das hatte sie wohl nicht geahnt gehabt. Auch Kakashi war von Sasukes Verhalten überrascht gewesen, aber das passierte in letzter Zeit häufiger. Von den anderen hatte wohl auch keiner eine Ahnung davon, wessen Idee das hier war. Von Naruto und Sai abgesehen. „Sakura braucht aber lange“, bemerkte Tsunade. Kakashi warf einen Blick auf die Uhr. Es war gerade einmal zehn Minuten her, dass Sakura in ihrem Zimmer verschwunden war. Sicherlich stand sie ahnungslos vor dem Schrank und wusste nicht, was sie anziehen sollte. „Möchtest du nicht einmal nachsehen gehen?“ schlug Tsunade vor. Dabei warf sie Kakashi einen vielsagenden Blick zu. Kakashi hob skeptisch eine Augenbraue hoch. Das die Hokage einen Hang zum Glücksspiel und dem Alkohol hatte, wusste Kakashi. Aber das sie dazu auch noch pervers war! Schließlich konnte Tsunade davon ausgehen, wenn Kakashi zu Sakura ging, würde es noch einen Moment länger dauern, bis Sakura fertig war. Doch es war nicht nötig, dass Kakashi nach Sakura sah. In diesem Moment öffnete sich die Schlafzimmertür und Sakura trat heraus. Kakashi musste an sich halten, um Sakura nicht gleich wieder ins Schlafzimmer zu verfrachten. Sie trug ganz schlicht eine enge, weiße Jeans – die ihren Hintern wirklich unglaublich gut zur Geltung brachte – und dazu ein dunkelgrünes Oberteil, das weit geschnitten war, sodass die halbe Schulter nackt war. Um dies besser zu unterstreichen, hatte Sakura ihre Haare hochgesteckt. Nur ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. „So, jetzt kann die Party losgehen!“ erklärte Sakura gut gelaunt und streckte enthusiastisch einen Arm in die Luft. Die silbernen, roten und grünen Armbänder, die sich darum befanden, klimperten leise. „Yeah!“ gaben Kiba und Naruto fast unisono von sich. Ihre kleine Auseinandersetzung war augenblicklich vergessen. „Jetzt musst du die Kerzen ausblasen!“ verlangte Ino. „Und welches Feuer?“ erkundigte sich Sakura mit einem skeptischen Blick auf die Kerzen, ohne jegliche Flamme. „Oh, Moment, das haben wir gleich!“ Schnell machte sich Ino daran, mit Streichhölzern die Kerzen anzuzünden. Anschließend ging Sakura zu dem Kuchen. Alle stellten sich um das Geburtstagskind herum. „Los! Mit einem Mal, Sakura!“ verlangte Naruto. „Genau! Das wirst du schaffen!“ feuerte Lee ebenfalls Sakura an. Mit einem Lächeln beugte sich Sakura über den Kuchen, holte tief Luft und blies die Kerzen aus. Lediglich zwei Kerzen brannten weiter, deren Feuer kurz darauf auch erloschen. „Und jetzt Kuchen!“ Es war der erste Satz, den Kakashi heute von Choji vernahm. Das er erst etwas zum Essen sagte, überraschte ihn nicht. So liebenswert wie Choji auch war, genauso verfressen war er. „Aber erst schneidet Sakura den Kuchen an!“ entschied Ino, blickte streng zu Choji, während sie Sakura das Messer hinhielt. Es war kurz nach Mitternacht, als die letzten Gäste gingen. Sie hatten nicht länger bleiben können, da am nächsten Tag entweder Training oder eine neue Mission anstand. Sasuke, Naruto, Sai – und zu Kakashi Überraschung – Neji und Hinata, waren die letzten Gäste gewesen. Im Moment waren Sakura und Kakashi dabei, die letzten Reste der Party wegzuräumen. Missbilligend räumte Sakura eine Sake Flasche nach der anderen in eine Mülltüte. Es war kein Wunder gewesen, dass Shizune mit Tsunade als erstes gegangen war. Die Hokage war sehr schnell dicht gewesen. Überschwänglich hatte sie erklärt, wie toll sie es fand, dass Sakura und Kakashi ein Paar waren und das sie hoffte, Hinata wäre nicht länger so schüchtern und prüde und sie solle doch endlich lockerer werden, damit sie auch ein wenig Spaß haben würde. Die Zweideutigkeit ihrer Worte war niemandem entgangen. Während Hinata feuerrot im Gesicht wurde und auch Naruto beschämt zu Boden blickte, lachten alle anderen. Daraufhin jedoch entschied Shizune, das Bett wäre jetzt der geeignetere Ort für die betrunkene Hokage. Niemand – außer Tsunade natürlich – hatte etwas dagegen einzuwenden. „Lass uns den Rest morgen wegräumen“, schlug Kakashi vor, als Sakura bereits zum wiederholten Male herzhaft gähnte. „Aber“, begann Sakura zu protestieren. Mit einem Kuss hatte Kakashi die junge Frau schnell zum Schweigen gebracht. Sogleich schlang Sakura die Arme um seinen Nacken. Kurherzhand hob Kakashi Sakura hoch und trug sie ins Schlafzimmer. „Dafür bin ich nicht zu müde“, erklärte Sakura prompt und lächelte ihn voller Erwartung an. Sogleich regte sich etwas in seiner Hose. Aber das Stillen seiner und Sakuras Begierde, würde hinten anstehen müssen. Ausnahmsweise. „Ich habe dir noch gar nichts geschenkt“, begann Kakashi. Sofort hatte er Sakuras volle Aufmerksamkeit. Fragend und gleichzeitig neugierig musterten Sakuras grüne Augen ihn. „Bin gleich wieder da“, erklärte Kakashi, gab Sakura einen flüchtigen Kuss, stand auf und verließ das Schlafzimmer. Gespannt saß Sakura in ihrem Bett. Sie war total aufgeregt. Bisher hatte sie – von Blumen einmal abgesehen – noch nichts von Kakashi geschenkt bekommen. Was sie auch nie für nötig gehalten hatte. Aber auf ihr Geburtstagsgeschenk freute sich Sakura. Die Minuten verstrichen und Sakura fragte sich langsam, weswegen Kakashi so lange brauchte. Was war das denn bitte für ein Geschenk? Mit jeder Minute die verstrich, wurde Sakura immer hibbeliger. Um wenigstens etwas zu tun zu haben, zog sich Sakura um und streifte sich ihr weißes, knappes, fast durchsichtiges Nachthemd über. Anschließend saß sie wieder in ihrem Bett und wartete. Ein Blick auf die Uhr sagte Sakura, dass es jetzt fünf Minuten vor ein Uhr nachts war. Kakashi war jetzt seit einer guten Viertelstunde weg. Langsam begann Sakura sich Sorgen zu machen. Da vernahm Sakura das leise Knarren ihrer Wohnungstür. Kurz darauf wurde die Klinke von Sakuras Schlafzimmertür heruntergedrückt, die Tür öffnete sich und ein etwas abgehetzter Kakashi erschien in der Tür. Erleichtert atmete Sakura auf. „Was war los?“ fragte sie besorgt, verfolgte jeden der wenige Schritte von Kakashi, bis er bei ihr war. „Tut mir Leid. Ich war mir sicher, dass ich das Geschenk mithatte. Aber ich habe es bei mir daheim liegen lassen und…“ „Und du hast es nicht gefunden“, beendete Sakura den Satz für Kakashi. Inzwischen kannte sie ihren Teamkollegen gut genug um zu wissen, dass Kakashi doch recht vergesslich war. „Ich hatte lediglich vergessen, wo ich es abgelegt hatte“, gab Kakashi verlegen von sich. „Happy Birthday“, wünschte er ihr und hielt Sakura ein rechteckiges, in weißem Geschenkpapier verpacktes Geschenk hin. Eine rote Schleife war darum gebunden. Ohne das Sakura das Geschenkpapier entfernen musste, wusste sie bereits, um was es sich handelte. Ein Buch! Und darüber freute sich Sakura jetzt schon. Außer wenn es… „Es ist doch hoffentlich keines von Jiraiya geschriebenen Büchern, oder?“ erkundigte sich Sakura skeptisch. „Nein. Nein.“ Erleichtert riss Sakura regelrecht die Schleife ab – das Kakashi dabei erschreckt drein sah, bemerkte sie nicht - entfernte das Geschenkpapier und hielt Sekunden später ein altes, dickes, in Leder gebundenes Buch in Händen. Es war eine Sammlung von Geschichten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Alles von Autoren, die Sakura vergötterte. Das hier war das perfekte Geschenk! „Danke!“ Überschwänglich fiel Sakura Kakashi um den Hals. Küsste ihn innig. Viel zu schnell zog sich Kakashi zurück. Mit unruhigem Blick, suchte Kakashi das Bett ab. „Das war noch nicht alles. Wo hast du die Schleife hingetan?“ Irritiert runzelte Sakura die Stirn. Kakashi sah besorgt drein, während er das Bett durchsuchte. „Ich habe sie, glaube ich, auf den Boden geworfen.“ Sakura konnte gar nicht so schnell reagieren, da war Kakashi vom Bett gesprungen und suchte auf dem Boden weiter. Irritiert sah sie ihm dabei zu. Was hatte er nur? Egal was es war, deswegen brauchte Kakashi doch nicht so ein Theater darum zu machen! Außerdem war eine Geschenkschleife nicht der geeignete Platz, um ein Geschenk zu verstauen. Nach wenigen Minuten des hektischen herum Suchens, tauchte Kakashi wieder vom Boden auf. Mit einem zufriedenen und gleichzeitig erleichterten Lächeln hielt er die rote Schleife in Händen. Erst sah er die Schleife an, dann zu Sakura. Mit den Worten „Ich liebe dich“, reichte er ihr die Schleife. Aufgeregt, was das so wichtiges sein konnte und voller Spannung, nahm Sakura das seidige Stück Stoff entgegen. Im ersten Moment wusste sie nicht so recht, wo sich das Geschenk befinden sollte. Dann fiel ihr das schmale Stück glänzendes Metall auf. Mit wild klopfendem Herzen, zog Sakura das filigrane Schmuckstück von dem roten Band. „Ich hätte es dir vielleicht doch besser direkt geben sollen, aber ich hatte es so für romantischer gehalten.“ Mit großen Augen besah Sakura den schmalen, goldenen Ring, der federleicht auf ihrer Handfläche lag. Während ihr Herz so schnell wie noch nie schlug, schaffte ihr Hirn es nicht, die ankommenden Informationen zu verarbeiten. // Das kann nicht sein! Das ist ein Ring. Ein Ring! Will er etwa…? Ach was! Dafür ist Kakashi nicht der Typ. Oder doch? // Sakura war zu nichts anderem in der Lage, als mit großen Augen verblüfft zu Kakashi zu gucken. Dieser sah nervös drein. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Auch wenn sein Verhalten dafür sprach, hatte Sakura Angst, nachzufragen. Wenn sie falsch lag, war es mehr als peinlich. Eine Zeit lang sahen sich Sakura und Kakashi intensiv in die Augen. Schweigen herrschte zwischen ihnen, aber nicht unangenehm sondern verheißungsvoll. Irgendwann war es Kakashi, der das Schweigen brach. Seine Stimme klang nicht so sicher wie sonst, dafür aber ernst. „Ich weiß, es kommt plötzlich, aber dennoch finde ich, wir gehören zusammen. Für immer. Und daher wollte ich dich fragen, ob du…“ Weiter kam Kakashi nicht. Mehr brauchte er auch nicht sagen. Sakura konnte ihr Glück kaum fassen, geschweige denn das, was Kakashi ihr da eben versuchte zu sagen. Ihr Gehirn hatte schon lange ausgesetzt. Dafür übernahm nun ihr Herz die Kontrolle. Überschwänglich, den Tränen nahe, warf sich Sakura Kakashi an den Hals. Laut rief sie immer wieder „Ja! Ja, ich will!“ aus, während Kakashi erleichtert aufseufzte und sie in die Arme schloss. Das war eindeutig der beste Geburtstag ihres Lebens! Einen Heiratsantrag konnte kein anderes Geschenk toppen! Immer wieder küssten sich Sakura und Kakashi, versuchten etwas zu sagen und schafften es doch nicht. Die Gefühle waren zu überwältigend. Ab und an rollte eine Träne Sakura über die Wangen. Vor Freude. Sogar Kakashis Augen schimmerten verdächtig. Es war einige Zeit vergangen, bis sich Sakura und Kakashi soweit wieder gefasst hatten, damit sie nicht gleichzeitig lachten und weinten und ihre Sprache wieder fanden. „Ich wollte dich nicht drängen“, begann Kakashi. „Überhaupt nicht“, unterbrach Sakura ihn. „Es ist einfach perfekt! Ich liebe dich so sehr! Ich bin froh so froh! So gut habe ich mich noch nie gefühlt!“ „Ich liebe dich auch! Und ich bin mir sicher, dass wir für immer zusammen sein werden.“ „Und glücklich alt und runzelig werden, nicht zu vergessen!“ fügte Sakura mit einem strahlenden Lächeln hinzu. „Und eine Familie gründen.“ „Klar“, stimmte Sakura zu, „aber noch nicht jetzt.“ „Nein, jetzt werden wir erst einmal unsere gemeinsame Zeit zu zweit genießen.“ „Sakura Hatake. Hört sich super an, wenn du mich fragst.“ „Einfach perfekt.“ Neben ihm lag Sakura und schlief. Kakashi selbst war viel zu aufgeregt, um Schlaf finden zu können. Für Sakura war der heutige Tag wohl etwas zu viel gewesen. Erst die Überraschungsfeier und dann der Heiratsantrag. Daher konnte Kakashi gut nachvollziehen, warum Sakura, nachdem sie sich ausgiebig geliebt hatten, kurz darauf eingeschlafen war. Tief und fest. Selbst jetzt im Schlaf lächelte Sakura glücklich vor sich hin. Das silberne Mondlicht fiel durch das offene Fenster hinein und ließ Sakura feenhaft und zart aussehen. Er war verlobt. Mit Sakura. Niemals hätte Kakashi das für möglich gehalten. Schon lange wünschte er sich, nicht mehr alleine zu sein. Sakura ließ ihn glauben, dass sein Wunsch nun endlich in Erfüllung gehen würde. Manch einer mochte vielleicht sagen, nach sechs Monaten Beziehung konnte man sich nicht einfach verloben. Aber Kakashi wusste, niemals würde er eine andere Frau so lieben können, wie Sakura. Und eine gemeinsame Zukunft und die Gründung einer Familie, konnte sich Kakashi mit ihr sehr gut vorstellen. Und zwar nur mit ihr. Gedankenverloren ließ Kakashi seine Finger durch Sakuras weiches Haar gleiten. Er war schon gespannt darauf, wie sein Team, die Hokage und der Rest von Konoha auf die Verlobung reagieren würde. Eigentlich interessierte das Kakashi nicht sonderlich. Er machte sich nur Gedanken um Sakura. Ihre Freunde würden sicherlich zu ihr halten, auch Tsunade. Aber Kakashi wollte nicht, dass falsche Gerüchte in Umlauf gerieten und wilde Spekulationen aufgestellt wurden. Das einzige, was Kakashi am Herzen lag, war Sakura und ihr Glück. Natürlich auch sein Team, aber an erster Stelle würde immer Sakura stehen. Ob sie wohl weiter in einem Team bleiben würden? Kakashi hoffte es. Aber er war schon lange genug ein Shinobi, um zu wissen, dass Ehepaare selten in einem Team kämpften. Wohl, weil man davon ausging, dass dann falsche Prioritäten gesetzt wurden. Dennoch vertraute Kakashi auf Tsunade und ihr Urteilsvermögen. Sie waren jetzt schon so lange in einem Team, da würde ein Ring am Finger sicherlich nichts an der Situation ändern. So vieles schoss Kakashi durch den Kopf. Nicht nur um das Team, sondern alles, was sich durch die Hochzeit ändern würde und was noch alles zu tun war. Natürlich hatten Kakashi und Sakura noch nicht über einen Termin nachgedacht. Dafür war es auch noch etwas zu früh. Dennoch stellte sich Kakashi die Hochzeit bereits vor. Hauptsächlich der Moment, wenn Sakura in ihrem Kleid den Gang zu ihm kam, um ihm das Jawort zu geben. Bei dem Gedanken daran, lächelte Kakashi zufrieden vor sich hin. Sein Herz wurde weit und schwappte vor Gefühlen fast über. So vieles würde sich ändern und besser werden. Spätestens würde durch die Verlobung jeder wissen, dass Sakura zu ihm gehörte. Dass sie sich liebten und gemeinsam eine Familie gründen und alt werden würden. Egal was die Zukunft für Kakashi bereit hielt, er würde alles mit Sakura angehen. Sein Herz gehörte ihr und das würde für immer so bleiben. Ahnungslos, über was sich Kakashi alles den Kopf zerbrach, lag Sakura friedlich schlafend neben ihm. Er lag glücklich und zufrieden neben Sakura. Ab sofort würde er jeden Abend mit Sakura schlafen gehen und jeden Morgen neben ihr aufwachen. Bis in alle Ewigkeit. Dessen war sich Kakashi so sicher wie über seine Gefühle und seine Liebe für Sakura. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)