Dark Kingdom von teta ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Die Damentoilette war genauso durchgestylt wie der Rest des Ladens. Überall Glas, schwarze Fliesen und Schwarzlichtlampen. Bunny stand vor dem Waschtisch mit dem riesigen Spiegel, der sich über die gesamte Wand erstreckte. Ihre Wangen waren rosig und ihre Haut glühte. Eigentlich müsste ihr kalt sein, zumindest wenn man ihre Klamotten betrachtete. Naru hatte sie fast zwei Stunden in ein Outfit nach dem anderen gesteckt, bis sich Bunny schließlich ergeben hatte und dieses verdammt kurze schwarze Kleid mit den dünnen Trägern ausgewählt hatte. Es stand ihr, keine Frage. Und es ließ sie älter wirken. Aber trotzdem zog und zupfte sie die ganze Zeit über an sich herum. Entweder am Saum, weil der Stoff wieder zu weit hochgerutscht war oder an ihrem Ausschnitt, wenn ihrer Meinung nach viel zu viel zu sehen war. Es nützte dennoch nichts. Mamoru sah nur das kleine Mädchen in ihr. Die Tür öffnete sich quietschend. »Was denn? Nicht mal hier hab ich meine Ruhe?«, Bunny drehte genervt den Kopf. »Oh, Naru.« »Bunny, hier ist es der Wahnsinn, oder?« »Naja.«, sie drehte den Wasserhahn auf. Scheinbar hatte Naru ein paar Gläser zu viel geleert, hatte sie doch Mühe, sich neben ihr am Waschtisch festzuhalten. »Dieser Saphir ist ein Traum.«, schwärmte sie lallend. »Saphir also.« Warum benannte man seine Kinder nach Edelsteinen? Oder waren das nur Künstlernamen? »Ich bin vorher echt noch nie einem Mann begegnet, der so gutaussehend und geheimnisvoll ist.« »So toll ist das auch wieder nicht.«, Bunny trocknete stirnrunzelnd ihre Hände ab. Und sie wusste, wovon sie da redete. Die attraktiven mysteriösen Männer schien sie ja magisch anzuziehen. Sie hatte wahrscheinlich sogar den König unter ihnen kennenlernen dürfen. Und trotzdem war er ein Idiot, der sie immer wieder zu einer neuen Peinlichkeit verleitete. Zähneknirschend zerknüllte sie das Zellstoffpapier in ihrer Hand. »Du Bunny?«, fing Naru an. »Würde es dir was ausmachn, wenn du alleine nach Hause fährst?« Bunny drehte sich überrascht um: »Was?« »Saphir hat mich noch auf eine Privatparty eingeladen.« »Aber du kennst ihn doch gar nicht.«, das konnte nicht ihr Ernst sein. Dieser Typ war die Unheimlichkeit in Person. Von so jemandem lässt man sich nicht einladen. »Ist doch egal. Manchmal begegnet man einem Menschen und...« »Naru.«, Bunny umklammerte die Schultern ihrer Freundin. »Das ist wirklich nicht gut. Dieser Typ ist gefährlich.« »So ein Blödsinn.«, Naru riss sich los. »Du bist nur neidisch.«, schrie sie und rannte aus dem Waschraum. Neidisch? Auf so einen Typen? Bunny hoffte inständig, dass es nur am Alkohol lag, dass ihre Freundin so reagiert hatte. Und überhaupt... Sie war doch mit Umino zusammen. Die beiden waren das Traumpaar der Schule. Hatte sie das etw vollkommen vergessen? Vielleicht hatte Mamoru Recht. Und in diesem elenden Blubberwasser war wirklich irgendwas drin. Irgendwas, dass aus freundlichen Mädchen wilde Partymäuse machte, die jede Vorsicht vergessen hattn. Sie musste verhindern, dass so etwas passierte. Naru war doch ihre Freundin. Bunny hechtete aus der Tür. Ihr schlug diese furchtbare laute Musik entgegen und eine Wolke aus Schweiß, billigem Parfum und Zigarettenrauch hüllte sie ein. Sie zwängte sich vorbei an heißen Körpern, die sie gar nicht wahrnahmen in ihrem Rausch aus Tanz und lkohol. Irgendwann hatte sie es doch geschafft. Und sah gerade noch, wie Naru in einen blauen Sportwagen stieg, dessen Tür von Saphir aufgehalten wurde. Bevor auch er um sein Auto lief und einstig, blickte er in ihre Richtung. Nein, nicht nur in ihre Richtung. Er sah sie direkt an. Bunny fröstelte. Das konnte nie und nimmer ein Zufall sein. Dieser Typ war ihr unheimlich und diese Aktion verbesserte ihr Bild über ihn nicht ein Stück. Saphir starrte sie noch immer durchdringend an, schaute dann kurz nach oben. Bunny folgte seinem Blick, drehte sich um. Auf einer Art Balkon stand Diamond, in seiner Hand ein Glas, dass er ihr lächelnd zuprostete. Sie schüttelte verwirrt den Kopf, drehte sich zu Saphir zurück. »Verschwunden.«, stellte sie frustriert fest. Wie machten diese Typen das immer? Bunny eilte auf die Straße, vielleicht konnte sie noch sehen in welche Richtung das Auto gefahren war. »Na sieh mal einer an.« Bunny erstarrte. Diese Stimme. Wie in Zeitlupe drehte sie sich um. Da stand er. Das Narbengesicht. Zufrieden stellte Bunny fest, dass sein rechter Arm in einer Schlinge ruhte. »Wir haben noch eine Rechnung offen.«, wisperte er und kam auf sie zu. Bunny wich zurück. Sie hatte Angst. Sie war schon wieder vollkommen allein und hilflos. »Und diesmal kann dir dein Freund nicht helfen.«, das Narbengesicht zog ein Messer, zeigte damit auf sie. »Ganz sicher?«, hörte sie hinter sich. Bunny drehte sich um, blickte genau auf Mamorus Brust. Wo kam er so plötzlich her? »Du! Wegen dir ist unsere Gang die Lachnummer der Stadt.«, das Narbengesicht spuckte ihr vor die Füße. »Vielleicht lachen sie auch, weil ihr euren Haufen ernsthaft als Gang bezeichnet.«, erwiederte Mamoru trocken. »Du elender...«, der Narbengesichtige setzte zum Sprung an, kam auf sie zu. Bunny kniff die Augen zusammen, wartete auf den Angriff. »Das hatten wir doch schon mal.«, Mamoru war zur Seite gegangen, ihm so ausgewichen, hatte in derselben Bewegung allerdings auch den gesunden Arm des Mannes ergriffen und drückte ihm den jetzt auf den Rücken. »Willst du deinen anderen Arm auch noch einbüßen?«, fragte Mamoru rohend. »Mamoru, nein!«, Bunny sah ihn flehend an. So viel Gewalt konnte sie einfach nicht ertragen. »Lass ihn.« »Wie du willst.«, Mamoru zuckte mit den Schultern und stieß das Narbengesicht von sich, dass er unsanft auf dem Bürgersteig landete. »Du kannst sie nicht immer beschützen.«, grinste er, während er sich mit dem Handrücken über den Mund wischte. Mamoru drehte sich erneut zu ihm, blickte ihn mit kalten Augen an: »Lass deine Finger von ihr.« Bunny durchfuhr es eiskalt. Dieser Mamoru machte ihr eindeutig Angst. War es das, wovor er sie gewarnt hatte? »Alter, weißt du wer das ist?« Bunny drehte sich zu der flüsternden Stimme. Sie gehörte einem jungen Mann, der scheinbar zu dieser Gang gehörte. Ihm war die nackte Angst ins Gesicht geschrieben. Wen meinte er? Sie folgte seinem Blick. Der war genau auf Mamoru gerichtet. Aus dieser Position konnte man seine geheimnisvolle Tättowierung erkennen. Hatte es etwas damit auf sich? »Willst du hier bleiben?«, fragte Mamoru plötzlich. Sein Blick hatte sich wieder geändert. Er war immer noch ernst, aber nicht mehr so eisig. Sie schüttelte stumm den Kopf und folgte ihm eilig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)