Low of Love von DCMarvelFan ================================================================================ Kapitel 4: Narben ----------------- Unter lautem klackern bewegte sich die voll farbige Billardkugel, nachdem sie von der Weißen angestoßen worden war, fiel in eines der Löcher, des Billardtisches. Zufrieden hob Natsuki den Queue in die Höhe und ging um den Tisch herum um einen besseren Stoß zu landen. Sie und Mai befanden sich in ihrer Stammkneipe, wo sie und ihrer Kollegen oft den Tag ausklingen ließen, bevor sie anschließend nach Hause fuhren. „Und du bist wirklich sicher, dass wir nicht zu dir fahren sollten?“, kam es von Mai. Die Frage lenkte Natsuki beim nächsten Stoß ab,so dass die weiße Kugel daneben rollte. „Ach verdammt, Mai! Deinetwegen habe ich daneben gezielt!“, fuhr sie ihre Partnerin an, seufzte kurz und sagte dann etwas ruhiger: „Ich habe doch gesagt, dass ich mir das anders überlegt habe und mit dem Vanilleeis essen auf ein anderes Mal verschieben. Du bist jetzt dran.“ Während Mai mit ihrem Queue zu Zielen begann, ging Natsuki zu einem Tisch,auf dem eine Flasche mit Bier stand. In diesem Moment sah Natsuki wie Tate die Kneipe betrat. Er trug ein T-Shirt und eine schwarze Lederjacke. Er sah sie und kam zum Billardtisch. Als Mai ihn sah, zeichnete sich eine leichte Rötung auf ihrer Wange ab. „H-hi Tate“. Natsuki bemerkte sofort was los war. „Hi“, sagte er „Hab gehört, dass ihr zwei fiese Kerle verhaftet habt.“ „Ach nicht der Rede wert“, sagte Natsuki „Hey, hast du Lust weiter zu spielen? Ich müsste langsam nach Hause.“ „Was!?“, sagte Mai entsetzt und die Rötung in ihrem Gesicht wurde stärker. „Entschuldige uns einen Moment“, sagte Mai zu Tate und zog sie etwas weiter weg von ihm. Dann flüsterte sie: „Was soll das? Willst du mich etwa verkuppeln?“ „Was hast du denn? Er ist ein netter Kerl. Und du kennst ihn schon, seit wir beide im Revier angefangen haben“, sagte Natsuki. „Ja aber...“, erwiderte Mai. „Du denkst so oft an andere und überhaupt nicht an dich.“ Sie schaute wieder zu Tate „Gib ihm eine Chance“, bat Natsuki mit Nachdruck. „Du bist echt gemein“, schmollte Mai. „Hey, ich bin der böse Cop in unsern Team. Schon vergessen?“, sagte diese und löste sich von Mai. Sie ging zu ihrem Platz, wo ihre Lederjacke lag, nahm diese und ihren Helm mit. „Viel Spaß noch, ihr beiden“, bemerkte Natsuki frech zu den beiden und erntete einen vernichtenden Blick von Mai. Die Abendluft umfing Natsuki, als sie nach draußen trat und die Straße entlang ging, die zu den Parkplätzen des Reviers führte. Da die Kneipe in der Nähe des Reviers war, konnte man ohne Probleme zu Fuß hin gehen. Das war einer der Gründe, warum sie zur Stammkneipe des Polizeireviers geworden war. Im Revier war eine Nachtnotbesetzung tätig, deren Aufgabe es war eingehende Notrufe entgegen zunehmen und, wenn nötig einem Ermittler, wie Natsuki, aus dem Schlaf zu klingeln. Natsukis Ducati war fast das einzige Fahrzeug auf dem Parkplatz. Natsuki war ein Freigeist, oft waren die vielen Vorschriften der Polizeiarbeit sehr ermüdend. Auch, wenn es ein paar gab, die ihre Berechtigung hatten. Und, wenn sie Motorrad fuhr, konnte zumindest sie einen Teil ihres Freiheitsdrangs ausleben. Natsuki schwang sich auf die Maschine, zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch, da es etwas kühl war, setze den Helm auf und ließ die schwere Maschine auf die Straße rollen. Der Motor heulte auf und sie spürte die gewaltige Kraft, die unter der Ducati gefangen gewesen war, nur um jetzt frei gelassen zu werden. Natsuki konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als sie los fuhr. Natsuki genoss die Fahrt. Sie liebte es, wenn der Fahrtwind nach ihren langen Haaren griff und genoss die Fahrt nach Hause. Sie fuhr in die Tiefgarage ihres Apartmenthauses, stieg dort ab und fuhr mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock, wo sich ihre Wohnung befand. Natsuki ließ die Tür ins Schloss fallen, und schaute sich in ihrer Wohnung um. Insgesamt war die Wohnung ein großes Zimmer plus einem Bad und einem Schlafzimmer. Das große Zimmer war in eine Küche, die Natsuki fast nie benutzte, und ein Wohnzimmer unterteilt, das aus einer kompletten Wohnzimmergarnitur bestand. Natsuki setze sich auf eines der Sofas, zwischen den beiden Sofas stand ein kleiner Abstelltisch auf dem sich ein Stapel mit Bikermagazinen befand und daneben stand ein Bilderrahmen, indem ein Bild von Natsuki und einer Frau mit kurzen, roten Haaren und grünen Augen zusehen war. „Nao“ flüsterte Natsuki leise „Ich vermisse dich so.“ Sie strich mit zwei Fingern liebevoll über das Bild. Erst jetzt spürte Natsuki die Müdigkeit des Tages in sich. Sie stellte das Bild wieder auf den Tisch, stand auf und ging vom Zimmer aus in ihr Bad, wobei sie sich beim gehen ihre Klamotten auszog, bis sie nackt im Bad stand und in die Dusche stieg. Sie genoss das Wasser während sie duschte, irgendwie hoffte sie, dass all ihre Sorgen und ihre Trauer um Nao von dem Wasser weg gespült zu werden. Als Natsuki schließlich aus der Dusche stieg, trat sie vor den Badspiegel und schaute auf eine Schussnarbe an ihrer Schulter, die sie sich bei einem Einsatz für das SWAT zugezogen hatte. Im Grunde hatte die Sache mit Nao, genau mit dieser Narbe angefangen. Am Anfang als Natsuki neu ins SWAT-Team gekommen war, war Nao ihr gegenüber sehr feindselig gewesen, ohne dass Natsuki wusste warum. Als Natzuki bei einem Einsatz dann angeschossen wurde und im Krankenhaus lag, hatte Nao ihr gestanden, dass sie Natsuki liebte. Eine andere Narbe an der Hüfte hatte sie bei einem kleinen Unfall mit ihrer Motorrad bekommen, jemand anderes wäre nach so was nie wieder auf eine Maschine gestiegen. Aber nicht Natzuki, denn das gehörte zu dem, was sie selbst aus machte. Sie gab nie auf. Aber einige Narben waren nicht nur äußerlich, sondern tief in ihrer Seele. Natsuki zog sich ihrer Unterwäsche an und legte sich so in ihr Bett. Sie dachte daran was vor drei Monaten passiert war. Wie hatte sie sich nur so gehen lassen können? Aber als sie diesen Mann gesehen hatte, wie er über dem heulenden Mädchen stand, die Faust erhoben. Da hatte sie nur noch Rot gesehen, sie hätte diesen Mann wahrscheinlich umgebracht, wenn man sie nicht davon abgehalten hätte. Natsuki seufzte „Vielleicht sollte ich wirklich mit der Psyologentante reden.“ Und mit diesem Gedanken schlief sie ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)