Senseless von Mob ([AU || SoRiku || Akuroku]) ================================================================================ Kapitel 2: Ch.02 ---------------- 02 Die Neugier siegte über die Vernunft des Älteren, er trat die Tür auf. Als nach knapp einer Minute nichts passierte, war er sich sicher, dass niemand dort drin auf sie warten würde. Er betrat den kleinen Raum. Er wurde durch eine Deckenlampe beleuchtet, die flackerte und in regelmäßigen Abständen knisternde Geräusche von sich gab. An einer Wand stand eine Kapsel, was Riku sofort erkannte, die Glastür war zerbrochen und halb offen. Gegenüber stand die Bedienungseinheit. Hatte der Junge etwa hier geschlafen? Im Gegensatz zu Riku fand der Kleinere kein Interesse an der ganzen Technik, außerdem wollte er sich hier umsehen, da er das letzte Mal nicht in der Lage dazu gewesen war. Er trat über Glasscherben, lief zu der Kapsel und erkannte erst jetzt einen Brief, der neben ihr auf einem kleinen Tisch lag. „Hast du was gefunden?“, fragte der Jüngere als er den Zettel in die Hand nahm um durchzulesen, was dort geschrieben stand. „Hm, ja. Diese Konsole ist recht leicht zu bedienen“, Riku tippte einige Dinge ein, die für seinen Geschmack viel zu offensichtlich waren. Wie konnte man sich solch einfache Passwörter einfallen lassen, wenn dies alles hier zunächst so versteckt worden war. Auf dem Monitor vor ihm tauchte ein Bild auf, sie zeigte einen kleinen Jungen. Neben dem Bild stand ein Name, sowie Alter, Geburtsdatum und eine Reihe von Aktionen, die für die Schlafkapsel eingestellt waren. „Sieh dir das hier mal an“, die Worte des Älteren hinderten ihn daran weiter zu lesen, er kam mit dem Brief in der Hand zu der Maschine, schaute den Bildschirm mit großen Augen an. „Das...bin ja ich“, er erinnerte sich schwach an den Tag an dem dieses Bild gemacht wurde. Es war heiß, sein Vater war nicht da gewesen, er war alleine mit einem Mädchen gewesen – sie war bestimmt mindestens zehn Jahre älter gewesen als er. „Sora, du warst auf dem Foto fünf Jahre alt. Die Maschine hat dich für 13 Jahre schlafen lassen, zumindest enden die Aufzeichnungen nach 13 Jahren. Außerdem...“, Riku friemelte sich weiter durch das Programm. „Dass du in der Zeit, in der du geschlafen hast, nicht den Wissenstand eines Fünfjährigen behalten hast ist eine sehr interessante Technik hier drin. Die ganzen Jahre hast du gelernt – unterbewusst“, er würde gerne herausfinden, wie die Technik funktionierte. Sora hingegen nahm sich den Brief wieder vor, die Worte in ihm ließen ihn stutzen. Sora, wenn du dieses hier liest, wirst du bereits aus deinem Schlaf erwacht. Es tut mir leid, dass ich dich mit solch einer Bürde alleine lassen muss. Ich bin nicht mehr, das Land ist in Chaos verfallen. Deine Mutter und ich haben dich für die letzten Jahre hier versteckt gehalten, damit du nicht dasselbe Schicksal erleiden musstest wie wir. Ich bitte dich als dein Vater, rette diese Welt. Sie lag mir so sehr am Herz wie deine Mutter und du. Du trägst das Vermächtnis der Lichtfamilie in dir, du bist einer der Menschen, die nie der Dunkelheit so begegnen wird, wie es die Anderen tun. Ich liebe dich mein Sohn, bitte such die auf, die das neue Regime verachten und eine Regierung anstreben, in der das Licht und die Dunkelheit Seite an Seite leben können. Der Brünette sah die Wörter ungläubig an, sein Kopf fing an zu schmerzen. Er kniff seine Augen zusammen, atmete schwer ein. Mit seinem plötzlichen Verhaltensumschwung zog er die Aufmerksamkeit des Älteren auf sich. „Sora, ist alles in Ordnung?“, Riku klang besorgt, wandte sich zu dem Anderen. Der atmete schwer ein, versuchte seine Konzentration wieder zu finden, aber die starken Kopfschmerzen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. „Hn...“, seine rechte Hand legte sich an die Stirn, der Schmerz wurde stärker. Unfähig ihm zu helfen musste der Ältere mit ansehen, wie das Kronensymbol an dessen rechter Wange anfing zu leuchten. Irritiert beobachtete er die Situation, was genau geschah da gerade bei dem Kleineren? Im nächsten Moment knackte es einmal, ehe das Licht im Raum versagte, sowie die komplette Konsole der Schlafkapsel. Der Weißhaarige zuckte zusammen, mit solch einer Welle von Energie hatte er nicht gerechnet, aber er hatte sie auch nicht gespürt. Der Junge musste über eine überwältigende Lichtkraft verfügen, die konnte Riku nicht spüren. Die Lampe knisterte laut, ein paar Funken fielen von der Decke, Sora öffnete seine Augen langsam und sah in das besorgte Gesicht des Älteren. Sein Kopf hörte auf zu dröhnen, der Schmerz ließ nach, Was war denn gerade passiert? „Ist alles wieder in Ordnung bei dir?“, erkundigte er sich, seinen Blick nicht von Sora abwendend. Dieser nahm sich zusammen und nickte schwach. „Ich glaub schon, aber was ist da grad passiert?“, fragend wanderte sein Blick durch den Raum. Der Bildschirm der Konsole war gesplittert, die Lampe machte noch immer knisternde Geräusche, den Brief hatte er noch in der Hand. Der Größere runzelte die Stirn, verschränkte die Arme vor seiner Brust. Das fragte er ausgerechnet ihn? „Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung. Du hast diesen Brief gelesen, hast dich am Kopf gefasst und dann hat plötzlich das Symbol geleuchtet. Im nächsten Moment hast du wohl den kompletten Strom in dem Gebäude hier lahm gelegt“, mit seinem Zeigefinger deutete er auf seine rechte Wange, musterte es eindringlich. „Ich selbst hab jedoch nichts von dieser unheimlichen Macht gespürt, die du in dem Moment ausgestrahlt hast“, stellte er zuletzt fest. Verwirrt sahen die Aquamarine in das Gesicht seines Gegenübers. Macht? Wovon faselte der Andere da? „Ich versteh nicht ganz“, murmelte der Brünette, schaute sich erneut in dem kleinen Raum um. Ein Poltern aus dem Nebenraum zog die Aufmerksamkeit der Beiden auf sich, im nächsten Moment stand eine schwarze kleine Gestalt vor ihnen. „Urgh... das ist eins von diesen Dingern, die mich verfolgt haben“, Panik stieg in dem Kleineren auf, er wich ein paar Schritte zurück. „Hm, also suchen sie immer noch nach dir“, zu der Verwunderung von Sora blieb der Weißhaarige standhaft, lief näher an den Gegner heran. Er streckte seine rechte Hand aus, keine Sekunde später erschien ein seltsam aussehendes Schwert in seiner Hand. „Woah, was ist denn das?“, fragte der Jüngere erstaunt, beobachtete wie sich Riku der Gestalt näherte. „Ein Schwert, irgendwie müssen wir den Lurch doch loswerden“, es klang in den Ohren des Anderen wie eine ferne Sprache. Lurch? Was meinte er damit? Und was war das denn für ein Schwert? Dann ging alles ganz schnell. Die schwarze Gestalt kam mit kleinen, seltsamen Schritten auf den Weißhaarigen zu, der holte mit seinem Schwert aus, senkte es zu Boden, erzeugte so eine dunkle Welle die wenige Sekunden später die Gestalt in Nichts auflöste. Die Aquamarine musterten den Größeren, das Schwert in dessen rechter Hand löste sich wieder auf. „Die, die dich verfolgen sind Herzlose. Sie sind die Lakaien von denen, die die Macht über dieses Land besitzen. Sie suchen nach Lichtquellen und sollen sie vernichten“, Riku wusste, dass der Kleinere damit nicht viel anfangen konnte, aber irgendwie musste er ihm langsam erklären, was hier vor sich ging. „Was stand denn in dem Brief Sora?“ Mit seiner Frage holte er ihn aus seinen Gedanken, ob er den Inhalt sinnvoll wiedergeben konnte wusste er nicht, deshalb hielt er ihm das Stück Papier hin. „Um ehrlich zu sein verwirrt mich das was dort geschrieben steht“, mit der rechten Hand strich er sich durch die kurzen braunen Haare, ließ sich all das Geschehen nochmals durch den Kopf gehen. Es machte alles keinen Sinn für ihn. „Also hatte ich recht“, ein schwaches Grinsen legte sich auf die Lippen des Älteren, er faltete den Brief zusammen und hielt ihn Sora entgegen. „Wir müssen uns beeilen. Wir fahren zu einem Freund. Der wird dir helfen können, all dass Wirrwarr zu richten“, Sora hatte nicht einmal die Möglichkeit etwas zu sagen, der Andere packte den Kleineren am Arm und verließ mit ihm schnurstracks das Labor. „Freund?“, er stolperte Riku hinter her, die Beiden erreichten den Sandgleiter. Sie setzen auf, ehe sie sich mit dem Gleiter in Bewegung setzten. Die Arme des Brünetten legten sich an die Hüfte des Größeren um den Halt auf dem Gefährt zu bewahren, er lehnte seinen Kopf wieder gegen den Rücken des Mannes vor ihm. „Er kennt sich sehr gut mit den Geschehnissen der Vergangenheit aus, er wird dir einiges erklären können“, der Weißhaarige wusste, dass der besagte Freund ihm helfen konnte. Wenn es jemanden gab dann ihn. Die Sonne hatte sich hinter dem Horizont verzogen, wechselte sich grad mit dem Mond ab, als die Beiden bei einem großen Gebäude ankamen. Im Gegensatz zu dem Unterschlupf von Riku schaute es hier aus, als wär es mal eine Art Labor gewesen, es hatte drei Stockwerke, von denen das oberste jedoch halb zerstört war. Einige von den Außenwänden sahen geflickt aus, viele Fenster schienen mit Holzbrettern verbarrikadiert zu sein, aber so genau erkannte Sora es nicht, da schwache Licht der Sonne nicht mehr zusehen ließ. Sie stiegen von dem Gleiter, liefen zu der kleinen Tür neben einem großen Fenster, was mit Holz von außen verriegelt war. Der Ältere klopfte drei Mal an die Tür, in einem bestimmten Rhythmus um zu verdeutlichen, wer vor ihr stand. Nach wenigen Minuten hörten sie wie das Türschloss entriegelt wurde, sie öffnete sich vor ihnen. „Riku, komm rein“, eine Person wurde sichtbar, als erstes stachen dem Jüngeren die feuerroten Haare in die Augen. Dann blitzen ihn zwei Smaragde an. „Wer ist das?“, die Augen beäugten ihn skeptisch, als sie das Symbol an seiner Wange erblickten blitzen sie erneut auf. „Lass uns rein, ich erklär dir gleich alles okay?“, ein wenig Nervosität machte sich in ihm breit, da sie vielleicht doch von den Herzlosen verfolgt wurden. Ohne ein weiteres Wort öffnete sich die Tür gänzlich, hinter ihnen schloss sie sich gleich wieder. Die Tür wurde verriegelt, der Rothaarige lief an ihnen vorbei, stumm folgten sie ihm. „Also, raus mit der Sprache, was geht hier vor?“, fragend wandte sich der für Sora Unbekannte sich zu Riku. Mit seiner rechten Hand wies er seine Gäste dazu sich hin, sich auf eine Art Couch zu setzen. Die Beiden nahmen das Angebot an, Sora biss sich auf die Unterlippe und wusste nicht, was er sagen sollte und ob er überhaupt irgendwas sagen sollte. „Dieser Junge, wo hast du den denn gefunden? Das Symbol, ist doch das der Lichtfamilie oder nicht?“, misstrauisch musterten die Augen Sora eindringlich, überfordert von der Situation schaute er zu Boden. „Sein Name ist Sora, er stand heute bei mir in meinem Versteck. Er ist aus einem Labor in Sektor 24.“ „Ein Labor? Im Sektor 24 wurde doch schon so viel geforscht, woher kommt da plötzlich ein Labor?“, der Rothaarige setzte sich den Beiden gegenüber auf einen Hocker. „Ich denke, dass es ein Schutzmechanismus der Einrichtung war, die es versteckt gehalten hat. Sora hat dort geschlafen, für die letzten 13 Jahre. Sein Vater hat ihn dort hingebracht als das Regime gestürzt wurde“, für Sora war es faszinierend, wie geordnet all dies bei Riku klang. In seinem Kopf war noch immer alles durcheinander, er könnte nicht mal ansatzweise erzählen, was gerade vor sich ging. Er fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare, richtete seinen Blick auf den Unbekannten auf dem Hocker vor ihm. „Du willst mir also weiß machen, dass dieser Bengel ein Nachkomme der Lichtfamilie ist, ja?“, zweifelnd zog er eine Augenbraue hoch. „Ich weiß, es klingt seltsam, aber es ist wahr“, der Weißhaarige suchte in seiner Tasche nach dem Brief, den sie in dem Labor gefunden hatten. „Schau dir das an“, er reichte es dem Rothaarigen. Schnell überflog dieser die Worte, kratze sich mit seiner linken Hand am Kopf. „Das ist unmöglich. Er hatte doch damals alle von ihnen vernichtet“, er richtete den Blick auf den Kleineren, nervös biss sich der auf die Unterlippe und sah zu Boden. Er drehte den Kopf etwas zur Seite. „Das hab ich auch gedacht, aber anders kann ich mir den Brief nicht erklären. Ebenso das Symbol. Er muss zu ihnen gehören“, es fühlte sich komisch an über den Jungen zu reden, als ob er sich nicht im Raum befände. „Aber dann schwebt er in großer Gefahr. Haben die Herzlosen ihn denn noch nicht bemerkt?“ Er musterte die beiden jungen Männer ihm gegenüber. „Doch das haben sie leider schon, seine Energie scheint ziemlich groß zu sein. Ich kann davon jedoch nichts spüren. Wie sieht das denn mit dem Kleinen aus? Vorhin hat Sora viel Energie erzeugt, das muss er doch gespürt haben oder meinst du nicht Axel?“, Riku sah ihn fragend an. „Da könntest du recht haben“, Axel erhob sich von dem kleinen Metallhocker, ging zu einem Durchbruch in einer Wand und lehnte sich gegen den kühlen Beton. „Roxas?“, rief er in die Dunkelheit. Gespannt blickten die Beiden auf der Couch in die Richtung, in der Axel stand und wartet.Nach einige Minuten tauchte ein blonder Junge am Türrahmen auf, mit großen Augen sah er den Besuch misstrauisch an. "Was ist denn?", sein Blick wanderte zu Axel, der neben ihm stand. "Ich wollte dich nur kurz etwas fragen, hast du vorhin irgendwas seltsames gespürt?" Roxas schien zu überlegen, bevor er leicht mit dem Kopf schüttelte. "Nicht das ich wüsste, warum fragst du? Und wer ist das?" "Das ist Sora, er ist einer der letzte Überlebende der Lichtfamilie", argwöhnisch musterte der blonde Jungen Sora. Unangenehm berührt über die Situation drehte dieser seinen Kopf zur Seite und knabberte an seiner Unterlippe herum. "Im ernst?", keiner schien ihm glauben zu wollen, zusammen mit dem Rothaarigen nahm er gegenüber der anderen Beiden platz. "Scheint ganz so zu sein, Riku war mit ihm in Sektor 24, da muss ein ganzes Labor stehen, aus dem er gekommen ist. Sein Vater hat ihn dort versteckt", Axel gab dem Blonden die Kurzfassung der ganzen Geschichte. "Auf jedenfalls haben wir da die einzige Hoffnung für dieses Land sitzen", die Drei schauten sich abwechselnd an, eh ihr Blick an dem Brünette hängen blieb. "Ich verstehe nicht ganz, warum ich so wichtig bin, dass selbst die Herzlosen nach mir suchen", bei den Begrifflichkeiten war er sich noch unsicher, aber den Namen dieser finsteren Gestalten hatte er sich gemerkt. "Axel, ich hatte gehofft, dass du Sora ein bisschen Geschichtsnachhilfe geben könntest", der Weißhaarige hätte dem Kleineren das selbst auch erklären können, aber es war nicht seine Art viel zu reden. Außerdem hätte er es so erklärt, das Sora kein einzigen Zusammenhang verstehen würde. "Natürlich, entschuldige. Ich bin davon ausgegangen dass du all die Geschehnisse der Vergangenheit genau kennst. Mein Fehler", ein kurzer Blick zu Roxas neben sich und er wusste, was zu tun war. Der Blonde verließ die Runde für einen Augenblick, ehe er mit einer Mappe wieder kam. Die verschiedenen Zettel in ihr schienen kaum geordnet. "Was ist das letzte, an das du dich erinnerst? Falls du es überhaupt kannst", Axel wusste nicht, wie viel bei dem Jungen vor dreizehn Jahren hängen geblieben war. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)