Goldrausch ( S.T.A.L.K.E.R. ) von WalkingGhostPhase ================================================================================ Kapitel 2: Der Auftrag ---------------------- Am nächsten Tag wurde ich vom Telefon geweckt. War das schon der Anruf, den ich erwartete? Ich stand schnell auf. Yulia war arbeiten und unsere Tochter Anna in der Schule. "Hallo?" sagte ich. "Alexej, na schon wach? Komm gegen 3 Uhr in die Botschka Bar. Bis dann." Innerlich freute ich mich ein wenig. Es scheint also geklappt zu haben. Gegen halb drei ging wieder das Telefon. Ich ahnte ja, dass es die Firma war, die mich brauchte. Allerdings beschloss ich nicht auf das Treffen zu verzichten. Ich könnte innerhalb von einem Monat meine kompletten Geldsorgen los sein und mein Freund war nicht die Art Mensch, die übertrieb. Wir kannten uns schließlich schon lange. So brach ich auf zu dem Treffen. Ich ging in die verrauchte Bar und machte meinen Freund an einem Ecktisch mit einem älteren Mann aus. Der Mann war sehr dünn und schien Brandwunden zu haben. Ich begrüßte meinen Freund und stellte mich dem Väterchen vor. "Mein Name ist Alexander Fedorowitsch, ich bin sehr an dem Auftrag interessiert." Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes. "So, Sie heißen genauso wie ein alter Freund von mir. Mein Name ist Anatolij Stephanowitsch. Ich will nicht viel drumherum reden. Der Auftrag ist nicht ohne und ich kann nicht garantieren, dass Sie lebend zurück kommen." Oh man, wie soll ich das Yulia erklären, dachte ich. Allerdings weiß ich nicht, wielange ich meine Gläubiger noch hin halten konnte. Anatolij bemerkte meinen Blick. "Allerdings reden wir hier über eine Summe von 2,000,000 UAH. Das ist für einen Ukrainer doch viel Geld." Als ich die Summe hörte, wußte ich, das ich annehmen würde. Schon mit der Hälfte könnte ich meine Schulden gut bezahlen. Den Rest würde ich für die Ausbildung meiner Tochter anlegen. Vielleicht ist ja sogar eine kleine Reise drinnen mit meiner Familie. Mir fiel sein leicht aroganter Tonfall auf, ebenfalls hatte ich seinen Dialekt erkannt. Die Russen blickten ja schon zu Sowjetzeiten auf uns herab. "Wissen Sie, Anatolij Stephanowitsch, ich habe leider keine Wahl. Ich nehme an." Anatolij Stephanowitsch holte einen Zettel heraus, wohl erleichtert, das ich nicht mehr über den Auftrag hören wollte. "Sehr gut, ich dachte mir schon, dass Sie zu der Sorte intelligenter Ukrainer gehören. Dann unterschreiben Sie hier, Alexej." Wer hatte ihm erlaubt mich bei meinem Spitznamen zu nennen? Wenn ich ihn nicht so dringend bräuchte, würde ich ihm was erzählen. Sein gönnerhaftes Getue ging mir ohnehin auf die Nerven, aber ich beschloss freundlich zu bleiben. "Sämtliche Fundsachen, die Sie unterwegs finden, dürfen Sie natürlich zu Ihren Gunsten verkaufen. Alexej, ich weiß das Sie Geldsorgen haben." Er holte einen Umschlag heraus. "50,000 UAH als Anzahlung. Allerdings müssen Sie am besten gegen 8 Uhr bereit sein. Dann würden wir uns hier treffen und in die Zone aufbrechen." Verdammt, ich könnte Yulia nichts mehr erklären, sie kommt immer erst um 9. Dennoch, mit dem Geld könnte sie meine Gläubiger erstmal ruhig stellen bis ich wieder da bin.Zögernd nahm ich das Geld. "Gut, dann werde ich um 8 wieder hier sein mit einem Fahrer. Die Getränke gehen auf mich." Anatolij stand auf, bezahlte und verschwand. "Sieht wohl so aus, als wärst du ein gemachter Mann, Alexej. Du mußt nur überleben." neckte mich mein Freund. "Ja, sieht wohl so aus. Allerdings werd ich jetzt nach Hause und Yulia zumindest eine Nachricht hinterlassen." Ich verabschiedete mich und ging zurück nach Hause. Zu Hause nahm ich einen Zettel und schrieb: "Liebste Yulia, du weißt, es tut mir so leid, das du wegen mir solche Sorgen hast. Ich habe einen lukrativen Job bekommen, der mich allerdings zwingt euch eine Weile zu verlassen. Mit diesem Geld wirst du eine Weile Ruhe vor meinem Gläubiger haben. Ich werde in ein paar Wochen zurück sein und dann sind wir alle unsere Schulden los, das verspreche ich dir. Ich bitte dich auf mich zu warten und mir zu vertrauen, meine geliebte Frau. Wenn ich zurück bin fahren wir zum Tempel des Himmels in China. Das hast du dir doch immer gewünscht. Bitte achte gut auf unsere Tochter. In Liebe, Alexej." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)