Goldrausch ( S.T.A.L.K.E.R. ) von WalkingGhostPhase ================================================================================ Kapitel 4: Los gehts -------------------- Am nächsten Morgen wurde ich durch einen Piepston geweckt. Anatolij, einer in einem grünlichen Ganzkörperanzug und zwei in Duty Kleidung standen im Raum. Das müssen wohl die Leninisten sein, obwohl hier wohl jeder ein Anhänger Lenins ist. Ich habe nichts gegen Kommunisten, obwohl ich den Kommunismus für einen schönen Traum hielt. Der Mensch ist leider zu raffgierig, das sehe ich ja an mir selbst, sonst wäre es wohl nie zu den Spielschulden gekommen. "In einer Stunde seid ihr fertig." sagte Anatolij und ließ uns stehen. "Dir auch einen guten Morgen, Arschloch." sagte ich leise. "Wir sind Apparatschik und Jalava. Wir begleiten euch. Das ist Fomin, auf den wir aufpassen sollen. " Auch wir anderen stellten uns vor. "Die treffen noch ein paar Vorbereitungen, dann gehts los. Ihr könnt nochmal eine rauchen gehen oder so." Die beiden Dutys verließen den Raum wieder. Ich ließ mir einen PDA ausgeben und erklären und bekam ein Messer, eine kleine Pistole und eine Kalaschnikow. Dann ging ich nochmal nach draußen um meine Morgenzigarette zu rauchen. Etwas abseits stand einer der Dutys mit Anatolij. "Du weißt, das ich dagegen bin, das du diese Mission begleitest, Kyrill." "Ja, ich weiß es ja, aber die Partei braucht mich. Bisher bin ich doch immer wieder gekommen. Mach dir keine Sorgen, Vater. Die Liebe zu Lenin wird mich zurückbringen und wäre es wirklich so gefährlich, würde mich die Partei nicht schicken." Anatolij umarmte seinen Sohn. "Ich möchte nicht noch ein Kind verlieren." Ich ging ein wenig abseits, damit sie mich nicht bemerkten. Apparatschik war also Anatolijs Sohn. Nach und nach kamen die anderen raus. Ich ging rein und holte schnell meinen Proviant. Ich schob mir noch schnell ein Stück Trockenfleisch in den Mund und nahm einen Schluck Wasser. Schließlich hatte ich seit gestern Morgen nichts vernünftiges mehr gegessen. "Also los, auf gehts." sagte Apparatschik. Wir machten uns auf den Weg in Richtung des roten Waldes. Die Zone schien sehr friedlich. Das Gras war sehr hoch und durchwachsen von roten Blumen. Die Morgensonne schien uns ins Gesicht. Hier und dort sahen wir wildernde Hunde, die uns aber ignorierten. Wahrscheinlich gab es zu dieser Jahreszeit noch genug zu fressen. Fomin gab uns ein Zeichen stehen zu bleiben. "Wartet...ich messe eine sehr intensive Strahlung. Hier muß etwas sein." Ich blickte nach vorne, aber konnte nichts sehen. "Ja, ich sehe es." sagte Jalava. Ich schaute ungläubig. "Wo denn? Da ist doch nichts." Einer der anderen grinste "Na dann geh doch vorwärts, ich sehe es auch. Dort bei dem Gebüsch." Jetzt achtete ich drauf und konnte ein Flirren der Luft ausmachen. "Was ist das?" Fomin nahm eine Schraube und warf sie in das Flirren. Es gab eine Explosion und die Erscheinung war verschwunden. "Wir nennen es Anomalie. Es ensteht durch starke Strahlung. Da gibts verschiedene Arten. Hier vermute ich einen Brenner. Sie fügt ihrem Opfer starke Verbrennungen zu, die meistens tödlich enden. Die harmloseste ist noch die Karusellanomalie, da wirst du nur durch die Luft geschleudert und überlebst schwer verletzt. Ich kann dir die verschiedenen Arten auf dein PDA laden." bot Fomin mir an. Ich nickte interessiert. So zog der Tag an uns vorrüber. Wir hielten kurz an um etwas zu essen. Jalava stand auf und winkte Apparatschik zu sich. "Siehst du das Glimmen dort hinten in dem Abgrund? Es könnte gut sein, das dort ein Artefakt ist. Hilf mir mal." Ich ärgerte mich ein wenig, das ich bisher keins gefunden habe. Die lassen sich schön teuer verkaufen, aber ich hatte wohl kein Glück. Jalava sicherte sich mit einer Rettungsleine und kletterte den Abhang hinunter. Er blieb eine Weile weg. Ich zündete mir eine Zigarette an und ließ meinen Blick umher schweifen. Ich war nicht schlecht in Form, aber auch nicht durchtrainiert. Das Laufen mit dem Gewicht auf dem Körper strengte mich doch sehr an und ich freue mich, wenn ich in meinem Schlafsack kriechen kann. Ich bemerkte, als Apparatschik und Jalava zurückkamen. Jalava hatte eine Kugel in der Hand, die überirdisch leuchtete. "Das ist ein Mondstein. Ist er nicht schön?" Meine Mitstreiter schauten etwas neidisch. "Dafür kriegt man richtig gut Geld. Naja, wir würden Geld kriegen, ihr seid ja ohnehin verpflichtet alles abzuliefern, was ihr findet."sagte Leonid. Yurij gab ihm ein Zeichen das er schweigen sollte. "Dafür sorgt Duty ja auch sehr gut für uns und wir sind von der kommunistischen Ideologie überzeugt. Wenn man logisch denkt ist der Kommunismus das einzige, was eine fortschrittliche Gesellschaft am Leben erhält. Früher oder später werdet ihr das auch noch begreifen. Ich hab z.B. von dir, Alexej, gehört, das du ganz schön ausgebeutet wurdest. Das würde dir im Kommunismus nicht passieren." Apparatschik fixierte mich mit einem durchdringenden Blick. "Du und ihr anderen könntet euch Duty anschließen und so unsere Position stärken." Ich wußte, das ich es hier mit einem Fanatiker zu tun habe, so beschloss ich mich auf keine Diskussion einzulassen. "Ja, ich denke darüber nach, jetzt bin ich erstmal froh, wenn ich überlebe. Ich hab eine Familie und..." Apparatschik unterbrach mich. "Deine Familie kannst du ja auch weiterhin unterstüzen. Möchtest du denn nicht, das deine Tochter in einer wohlständigen, modernen Gesellschaft aufwächst? In der sie gut ausgebildet ist? In der Frieden und keine Ausbeutung herrscht? Und in der sie mehr ist als nur eine Frau? Gleichberechtigt?" Oh man, muß diese Diskussion jetzt sein? "Du, ich bin hundemüde, ich sagte doch, ich denke darüber nach, wenn wir zurück sind und natürlich möchte ich das." Ich zog eine Flasche Vodka aus dem Rucksack. "Komm, wir trinken jetzt erstmal was." Die anderen drei waren sofort dabei, aber die beiden Dutys lehnten ab. "Alkohol ist ein Mittel, das die Entstehung des proletarischen Bewußtseins verhindert und eure Sauferei ein Ergebnis des Lebens in einer kapitalistischen Gesellschaft." Jalava spuckte verächtlich auf den Boden. Fomin griff schüchtern ebenfalls zur Flasche, was ihm einen strafenden Blick von Apparatschik einbrachte. "Es ist nachgewiesen, das Alkohol den Einfluss der Strahlung mindert." sagte Fomin zu seiner Verteidigung. Nach der Pause ging es weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)