A Vampire's Heart von Springflower (Wenn Familie zur Gefahr wird...) ================================================================================ Kapitel 9: Light A Fire ----------------------- Der nächste Vollmond rückte immer näher. Je näher er kam, desto unruhiger wurden die Stadtbewohner in der Gegend der Wälder. Was wird diesmal passieren? Wer wird diesmal getötet? Klar, die Hauptstadt hatte den Befehl gegeben, dass alle Einwohner sich zu Hause verbarrikadieren sollen und alle Türen und Fenstern verriegeln, aber konnte das dem Unheil überhaupt standhalten? Zur Not wurden ein par Magier in den Städten stationiert, sodass sie die Stadt beschützen konnten, wenn es nötig war. Camelia wurde mit Gray und Ever nach Oshibana versetzt. Sie kamen in einem kleinem aber gemütlichem Bauernhaus unter. Die Besitzerin war eine alte Dame. Diverse andere Magier wurden zu anderen Städten egschickt. Für andere war es vielleicht nur eine Patroullie, aber für Camelia war es etwas ganz Besonderes. Sie musste herausfinden, was die Kreaturen waren, die ihr geliebtes Land bedrohen. Das waren wahrscheinlich auch die Gedanken der anderen Magiergilden. Aber sie trug die Verantwortung. Kurz vor Sonnenuntergang gingen Camelia und Gray nochmal durch die Stadt um alle Türen und Fenstern zu kontrollieren. An manchen undichten Stellen stellten sie Lacrimas auf, um auf Nummer sicher zu gehen. Niemand hatte auch nur die leiseste Ahnung, was sich in der Nacht abspielen wird. Nach gut zwei Stunden kamen sie wieder an ihrer Unterkunft an. Ever hatte der alten Frau bereits geholfen das Abendessen vorzubereiten. Ziemlich erschöpft ließen sie sich aufs Sofa fallen. „So schlimm?“, wollte Ever wissen. Darauf bekam sie keine Antwort. Nachdem sie gegessen haben, erkannten sie erst das ernstes Problem: Es gab nur zwei Schlafzimmern mit jeweils einem Doppelbett. Ever hatte sich bereitserklärt mit der alten Dame in ein Zimmer zu gehen. Da blieben nur noch Gray und Camelia übrig. Das Zimmer war alles andere als groß. Wenn man zu zweit drin war und nicht auf dem Bett lag, war es ziemlich eng. „Du kriegst das Bett.“, erklärte sich Gray bereit. Camelia stieß daraufhin einen verächtlichen Lacher aus. „Dummkopf, schon mal einen Vampir schlafen gesehen?“, fragte sie zurück. „Ja, du hast geschlafen wie ein Baby.“, zog er sie grinsend auf. Sie briet ihm eine über. „Ich war betrunken! Du kriegst das Bett, ich hab eine andere Methode.“, meinte sie nur. „Wie du meinst, aber beschwer dich nicht, wenn der Boden ungemütlich ist.“, konterte er. „Du glaubst, ich würde ernsthaft auf dem Boden schlafen?“, fragte sie ungläubig. Dann schüttelte sie lachend den Kopf und legte sich beide Hände auf die Brust. Sie ließ sich zurückfallen. Ein Kristall umschloss ihren Körper. Sie wurden eine Einheit. Gray schüttelte daraufhin nur den Kopf und legte sich aufs Bett. Es war schon etwas unheimlich mit einem Kristall in einem Zimmer zu schlafen. Er lugte zu dem Kristall hinüber, der mitten in der Luft schwebte. So schlafen also Vampire? Sie hatte ihn nicht verarscht? Da heulte der Wind auf und die kahlen Äste der Bäume schlugen gegen das Dach. Die Baumkronen raschelten gefährlich. Der Vollmond stand über der Stadt. Wolfgeheul kam von überall. Das war das Signal für Camelia. Der Kristall versprang mit einem Schlag und sie landete auf dem Boden. „Sie kommen.“, flüsterte sie und lief zum Fenster. Der Mond erhellte die Nacht und tauchte die Stadt in ein silbernes Licht ein. Klang ja alles schön und gut, aber der Sturm sagte etwas anderes aus. Immer wieder peitschten vereinzelne Äste gegen das Fenster. Das Heulen verstärkte sich. Camelia glaubte sogar Poltern und Schritte zu hören, aber sie konnte es nicht wirklich sagen. Die Geräuschkulisse war zu laut und es waren viel zu viele Geräusche auf einmal. Aber sie sah wie ein Baum herausgerissen wurde und auf ein Haus krachte. Zum Glück wohnte in diesem Haus niemand. Da kam Ever hereingestürzt. „Eine Tür wurde aufgebrochen!“, schrie sie verschreckt. Gray und Camelia sahen sich kurz an und rannten ihr hinterher. Kaum hatten sie sdie Tür aufgerissen, schon blies ihnen ein starker Wind entgegen. Etwas angesäuert ließ Camelia den Wind verstummen und rannte woran. Tatsächlich standen Türen und Fenstern eines Hauses meilenweit offen. Schreie kamen aus dem Inneren. Ehe sie bemerkten, was los war, sprang ein slanger schwarzer Schatten an ihnen vorbei und rauschte ins Haus. Die Schreie verstärkten sich. Da stan ihnen plötzlich ein wildes Tier gegenüber. Es sah aus wie ein Wolf, aber es war deutlich größer. Es fletschte die Zähne und knurrte laut. Dabei leckte er leckte es sich das Blut immer wieder vom Maul ab. „Woah!“ In letzter Sekunde zog Gray Camelia zurück, ehe der Wolf sie angefallen hätte. Völlig verstört starrten sie in die goldenen Augen des Tieres und wussten nicht, was sie tun sollten. Wenn sie das Tier angreifen würden, würden sie wahrscheinlich selbst getötet werden. Wenn nicht, würden es noch mehr Opfer geben. Da heulte der Wind wieder auf und die Bäume raschelten. Camelia erhaschte einen schnellen Blick auf den Nachthimmel. Der Vollmond hatte seinen Höhepunkt erreicht. Immer mehr Wölfe heulten auf und sie kamen immer näher. „Camelia, ich lenk sie ab!“, meldete sich Gray urplötzlich. „Was?“, zischte sie. Doch er reagierte schon nicht mehr darauf sondern for den Boden ein. Natürlich machte es die Tiere noch wütender und sprangen ihn an. „Jetzt!“, brüllte er. Wie ein Blitz zischte sie davon. Er grinste leicht. Er konnte sie beschützen. Doch ehe er sich versah, hatte ihm ein Wolf in den Arm gebissen. Er schrie auf. Das Viech hatte ihm den Knochen durchgebissen. Ein anderes nutze siene Unachtsamkeit und sprang ihn an. In dem Moment rauschte ein weißer Blitz an ihm vorbei und bahnte sich durch die Massen. Ein Wolf nach dem anderen jaulte und verstummte dann augenblicklich. Dutzende von Sachen vielen auf den Boden, aber Gray konnte nciht erkennen, was es war. Er wusste nur, wer es war. Ein Wolf knurrte ihn kurz an und sprang ihn an, doch er konnte sich schon gar nicht mehr wehren. Er konnte seinen linken Arm nicht bewegen und klar sehen konnte er auch nicht mehr. Als sich das Biest in der Luft nähert, jaulte es plötzlich auf und fiel zur Seite. Hinter ihm stand eine Person und hielt etwas Großes, Rotes in der rechten Hand. Da wurde ihm schwarz vor Augen. Als Gray wieder aufwachte, durchzuckte ihn ein schrecklicher Schmerz durch den linken Arm. Er musste ein paar Male blinzeln um zu verstehen, was vor sich ging. Die Ereignisse in der Nacht liefen wie ein Film vor ihm ab. Nachdem der Wolf ihn angegriffen hat, riss der Film. Er konnte sich an nichts erinnern, was danach passiert ist. In dem Moment ging die Tür auf und Camelia kam mit einem Verbandskasten bewaffnet herein. Sie staunte nicht schlecht als sie sah, dass er aufgewacht war. „Du bist schon wach? Wie geht´s dir?“, fragte sie leicht besorgt. „Wie soll´s mir denn gehen?“, fragte er zurück und richtete sich auf. Doch als er das gewicht auf den linken Arm verlagerte, durchzuckte ihn wieder dieser Schmerz. Widerwillen musste er sich wieder hinlegen. „Offenbar nicht anders als vor zwanzig Minuten.“, stellte sie trocken fest und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. Minutenlang sahen sie sich nur an. Da hob Camelia die Hand... und verpasste ihm eine Ohrfeige. „Bist du wahnisnnig geworden?! Er hätte dich töten können!“, donnerte sie ihm entgegen. „Du hast Angst.“, stellte er fest und hielt sich die Wange so gut es ging. „Natürlich hatte ich das! Ich dachte, du würdest sterben!“, entgegnete sie nur. Er tätschelte ihr kurz den Kopf. „Ich werde dich nie verlassen, versprochen. Und du mich dafür auch nicht.“, versprach er ihr. „Und übrigens, ich weiß, du hasst es, wenn ich Sachen über dich hinweg entscheide, aber das frage ich dich jetzt, immerhin geht es nur dich was an. Ich kann deinen Arm sofort heilen. Oder wir machen es auf die altmodische Art und Weise.“ Er sah auf seinen geschwollenen Arm. Kein Wunder, der Knochen war durchgebissen wprden. Was hatte er denn erwartet? Ein heiler Arm? Es wäre besser, wenn Camelia das heilen könnte, aber andersseits, verstößt das gegen die Naturgesetzte. Nicht jeder hatte eine Freundin, die die Zeit nach Belieben vor- oder zurückdrehen konnte. „Wie lange wird das dauern?“, wollte er wissen. „Um zu verheilen drei Monate. Aber du kannst deinen Arm für ein halbes Jahr nicht gebrauchen.“ „Passt ja.“, grommelte er und machte es sich auf dem Bett bequem. Camelia sah ihn fragend an. „Na mach schon. Verbände ran, eine Schiene rein und den ganzen anderen Kram auch. Ach ja, und schreib mich für das halbe Jahr in der Gilde krank.“,  fing er an zu grinsen. Nachdem er die ganze Prozedur durchgestanden hatte, fing er an dähmliche Fragen zu stellen. Die Narkose hatte etwas zu spät eingesetzt. „Wie spät ist es eigentlich?“ „Sieben.“ „Und du gehst keine Wölfe jagen?“ „Ich find die später auch noch. Es hat geschneit. Die Spuren wird man noch sehen.“ „Bezahlst du meine Miete?“ „Nein.“ „Suchst du dir einen neuen Partner?“ „Nein.“ Camelia wurde mit jeder Frage genervter. „Gehst du noch auf Aufträge?“ „Nein.“ Bevor er die nächste Fragen stellen konnte, stand sie auf und sah ihn streng von oben an. „Jetzt halt mal die Klappe, ja? Und wehe du bleibst nicht liegen!“; zischte sie und ging zur Tür hinaus. Ein paar Stunden darauf  ging Camelia mit Ever in den nahegelegenen Wald. Der Schnee war tatsächlich liegengeblieben und sie werden nach Spuren suchen. Tatsächlich mussten sie nicht lange suchen. Da fanden sie den ersten Pfotenabdruck im Schnee. Er war groß, geradezu gigantisch. Er war größer als eine menschliche Hand.Camelia sah weiter, folgte der Spur und erstarrte. Ein paar Meter weiter vorn sah sie den zweiten. Zwei, vier, sechs, acht, zehn Metern? „War das... ein Sprung?“, Ever sah sich willkürlich um. Was war das nur für ein Monstrum? Daraufhin schüttelte Camelia den Kopf und folgte der Spur weiter. Etwas weiter vorn sahen sie etwas Rotes auf dem Boden. Es bilde eine ganze Lache. Sie mussten nicht hinsehen. Sie wussten bereits, was es war. Vorsichtig gingen sie herum und folgten den Spuren. Es gab zwar keine Änderungen am Klima, aber die Spuren wurden immer schwerer zu erkennen. An einem Ort waren sehr viele versammelt. Zehn, vielleicht sogar zwanzig. Da reichte es Ever. „Camelia, ich steig aus. Ich kann das nicht mehr! Ich habe Angst!“, ihr waren unbewusst die Tränen in die Augen gestiegen. Sie zitterte leicht und sah sich unsicher um. Camelia bemerkte ihre tiefste Verzweiflung. Sie wollte auch nicht, das ihr Schützling sowas mit ansehen musste. Der Anblick war nicht gerade angenehm. „Ever, du kannst sofort wieder zurück. Aber ich muss noch weiter. Du kannst aber schon zurück.“, erklärte sie verständnisvoll. Da fing Ever wie wild an den Kopf zu schütteln. „Allein zurück? Das kann ich nicht! Ich komme mit!“, bat sie und umklammerte Camelias Arm. Camelia lächelte ihr aufmunternd zu und tätschelte ihr den Kopf. Egal wie erwachsen Ever auch wirken mochte, sie war immer noch ein Kind. „Na los, gehen wir.“, munterte sie sie auf und folgte eine der vielen Spuren. Weiter vorn wurde der Abdruck immer kleiner. Da blieb Camelia abrupt stehen und beugte sich zu einem Abdruck hinunter. Der blutverschmierte Abdruck sah aus... wie ein Stiefel. Ein Stiefel mit Krallen. „Wölfe tragen keine Stiefel.“, ergänzte Ever und klammerte sie enger an sie. Auch Camelia schluckte. Wölfe tragen gewiss keine Stiefel. Weiter vorn sahen sie nur noch aus wie Stiefel. „Camelia, was ist das? Als wäre es Mensch... und Wolf.“, stotterte sie. Ihr Zittern verstärkte sich als Camelia nach dem blutverschmierten Schnee griff. Es waren einzelne Haare zu erkennen. Menschenhaare und Wolfshaare. Die Spuren führten noch tiefer in den Wald. Sollten sie ihnen nun folgen oder nicht? Ever Griff verstärkte sich als Camelia nun weiterging. „Nein! Ich kann das nicht mehr! Bitte, ich muss zurück!“, flehte sie weinerlich. Camelia sah keinen Ausweg. Sie musste es tun. Sie trat einen Schritt auf ihren Schützling zu, packte sie fest an den Schultern und sah ihr in die Augen. „Du hast keine Angst mehr. Wir sind gleich durch. Halt bitte solange aus.“ Sie wollte es nicht tun, aber es war ihre einzige Chance, herauszufinden was ihre heimat bedroht. Ever beruhigte sich augenblicklich und folgte ihr schweigsam. Sie kamen an einer Höhle an. Sie wollte sie gerade betreten als eine eiskalte Hand ihre Schulter berührte. Instinktiv wirbelte sie herum und zog ihre Dolche heraus. Vor ihr stand Gray. „Willst du uns umbringen?!“, fluchte sie lesie und steckte ihre Waffen wieder zurück. Gray sah sie amüsiert an. Camelia hatte... Angst? Das war ihm bisher fremd. „Und was machst du überhaupt hier draußen?! Wer hat dich überhaupt rausgelassen?! Du solltest im Bett liegen und schlafen!“, donnerte sie ihm entgegen. Abwehrend hob er einen Arm. Sah zwar urkomisch aus, interessierte ihn aber herzlich wenig. „Ich wollte nur wissen, ob du nciht vom großen, bösen Wolf aufgefressen wurdest.“, zog er sie auf. Ever warf ihm einen finstern Blick zu. Er wollte hoch etwas hinzufügen als Camelia langsam die Hand hob. Ihr Blick wra starr nach vorn gerichtet. „Moment! Großer, böser Wolf? Menschenspuren? Vollmond?“, in ihrem Gehirn fügte sich gerade alles zusammen und ergab ein Bild, das in Tausend Splitter zersprang. „Es gibt sie“, flüsterte sie, „es gibt sie wirklich! Sie sind zurück!“ Panisch drehte sie sich um als könne sie der nächste Wolf anfallen. Ihre Augen spiegelten pure Angst wieder. „Was? Camelia, was?“, versuchte Gray sie zu beruhigen. „Werwölfe! Sie sind nicht nur eine Legende! Es gibt sie wirkicht!“, schmiss sie ihm an den Kopf. „Was weißt du darüber?“, wollte er wissen und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Nicht viel, aber es gibt eine Legende, dass es entweder Vampire oder Werwölfe gibt. Immer wenn Werwölfe auftauchen, bedeutet das das Ende einer Ära. Der Ära der Vampire.“, den letzten Satz hatte sie beinahe geflüstert. „Wir müssen zurück.“, schlussfolgerte Ever. Gray drückte seine beste Freundin an sich und begleitete sie zurück ins verwüstete Dorf. Den ganzen Rückweg über war Camelia nicht anzusprechen. Sie hatte dermaßen Angst, dass sie Grays Hand nicht für eine Sekunde losließ. Erst als sie Magnolia erreichten, erwachte sie aus ihrer Starre. Erza empfing sie am Bahnhof. Als sie Camelia in dem Zustand sah, war sie auch geschockt. Wenn selbst Camelia Angst hatte, dann bedeutet das schon was. Sie wurde in ihr Haus gebracht, das sie auch nicht wieder verließ. Ein paar Tage später wurde die Gildentür aufgerissen und Iris kam hereingestürmt. Schnurstracks kam sie auf Gray zu. „Stimmt es, dass ihr Werwölfe gefunden habt?“, wollte sie wissen. Ihr Unterton war schwer einschätzbar. „Ja, es stimmt. Aber wenn du jetzt auch wie Camelia in Trace fällst, hab ich nie was gesagt.“, antwortete er barsch. Sie kam hier reingeschneit ohne irgendjemand zu begrüßenund verlangte dann auch noch eine anständige Antwort? Immerhin kommt sie nur noch reingeschneit wenn es ihr grade passt. „Camelia ist in Trance gefallen?“, fragte sie verächtlich und lachte kurz auf. Gray warf ihr einen bitteren Blick zu. „Das ist geradezu lächerlich! Hätte sie früher an die Existenz geglaubt, wäre es kein Schock, aber wer nciht hören will, muss ja für gewöhnlich leiden.“, behauptete sie spitz. Da reichte es Gray endgültig. Er stand auf und knallte mit der Hand auf den Tisch. „Iris, es reicht!“, brüllte er sie an. Doch sie verschränkte nur die Arme und grinste. „Was denn? Stimmt es etwa nicht?“ Sie musterte ihn provozierend. Da mischte sich auch Erza ein, die die ganz Zeit genervt zugehört hatte. Das war doch nicht mehr Iris, die da spricht! Nciht die Iris, die immer so höflich und freundlich war! Die Person, die hier stand... grenzte an eine Schlampe. „Iris! Spinnst du?!“, donnerte ihr in dem Moment Natsu entgegen. „Was denn?! Sie hat es nicht anders verdient! Wegen ihr sitze ich jetzt auf der Straße! Nur weil sie mich vor die Tür gesetzt hat, muss ich Miete zahlen! Ich habe kein Einkommen!“, konterte sie zurück. „Dann such dir nen Job! Oder komm zurück zur Gilde! Verdammt Iris, das hier ist deine Familie!“, brüllte Natsu sie an. Iris hielt einen Moment lang Inne. Familie. Fairy Tail war doch ihre Familie, oder etwa nicht? Nein, Fairy Tail war nicht mehr ihre Familie. Schon lange nicht mehr. Sie hatten sie verlassen als sie sich auf Camelias Seite gestellt haben. Und sobald etwas mit Camelia zu tun hat, gehört es ihrer Vergangenheit an. Mit Camelia will sie ncihts mehr zu tun haben. Sie drehte sich um und ging wieder. Als Iris gegangen war, verließ auch Gray das Gildenhaus um nach Camelia zu sehen. Er ging direkt in den ersten Stock, wo er sie gestern versteinert seitzen gesehen hat. Da saß sie. Auf der Liege vor dem Balkon. Ihr Blick war starr nach vorne gerichtet. Genauso hat sie auch dagesessen als er sie gestern beuschen kam. Sie hatte nichts gegessen oder getrunken. Sie saß einfach nur da und starrte in die Leere. Sie bemerkte ihn nicht einmal als er hereinkam. Sie sah ihn erst an als er sich zu ihr setzte. Ihre strahlende Augen waren trüb geworden. „Camelia, rumsitzen wird dir auch nichts bringen. Du musst handeln.“, versuchte er sie aufzumuntern. Sie schüttelte nur den Kopf. Da reichte es ihm endgülitg. Er holte aus und knallte ihr diesmal eine. Es reichte nicht aus um ihre Barriere zu durchdringen, aber es reichte aus um sie aus der Starre zu reißen. Seine Hand prallte an ihrer Barriere ab. Wie vom Tarantel gestochen sprang sie auf und fauchte ihn an. „Was sollte der Mist?!“, rief sie empört. Er grinste sie leicht an. Dieses Funkeln war in ihre Augen zurückgekehrt. „Willkommen zurück.“, begrüßte er sie grinsend. Camelia sah sich leicht verwirrt im Raum um. Auf dem Kaffeetisch stand ein Tablett mit einer Tasse eiskaltem Tee und ein Pfirsch. Erst da spürte sie das Kratzen im Hals. Alles in ihr schrie nach Blut. Schnell rannte sie zum Kühlschrank und saugte eine Blutkonserve aus. Sie hatte so eilig alles aufgesaugt, dass noch etwas Blut am Mundwinkel hängen blieb. Genüsslich wischte sie den letzten Tropfen mit der Hand ab. „Seit wann bist du so schwach?“, hörte sie ihn sagen. „Was?“ Sie verstand nicht wirklich, was er meinte. „Du bist in Trance gefallen, total weggetreten. Das ist dir noch nie passiert.“ „Es kann doch egal sein, wie oft ich in Trance falle! Das hat alles seine Gründe!“  „Was ist dein Problem?“, fuhr Gray sie unwirsch an. „Was mein Problem ist? Mein Problem ist, dass du einfach nicht erkennst, wie wichtig die Sicherheit dieses Landes ist!“, meinte sie bestimmend. Gray raufte sich fast die Haare. Verstand sie wirklich nicht worum es hier wirklich ging? „Du bist in Trance gefallen! Das tust du doch sonst nie!“, protestierte er. „Sonst hätte mich mein Gewissen zerstört! Verstehst du das denn nicht?!“, bekam er gereizt zurück. „Nein, das verstehe ich nicht! Wieso kannst du nicht einfach damit leben?“, wollte er wissen. „Hör zu, ich habe immer überlebt und wenn man als Einzige überlebt, hat man Vieles miterlebt und das vergisst man nicht einfach so! Genauso wenig werde ich die Legenden vergessen, denn sie sind wahr!“ „Wann hatten wir den unseren letzten Auftrag erledigt?“, schien er das Thema zu wechseln, doch sie ließ es nicht durchgehen. „Was soll das denn jetzt?“, fauchte sie ihn an. Sie hasste es, wenn man versuchte vom Thema abzulenken. „Die Frage war ernst!“ „Villeicht 3 Wochen her.“ „Das ist es ja! Erinnerst du dich noch an früher, als wir noch jeden Tag auf einem Auftrag waren? Unser letzter Auftrag ist übrigens fast 4 Wochen her.“, maulte er. „Was kann ich denn dafür? Irgendwas stimmt hier nicht, seit dieses Dorf hier ist! Ich übernehme die Verantwortung für ganz Fiore! Dann kann eben der eine oder andere Auftrag dabei draufgehen!“, fauchte sie ihn an. „Du bist der egoistischte Mensch auf der Welt, weißt du das?! Du nutzte die Sicherheit Fiores als Schutzschild damit du dich den Leuten nicht nähern musst! Das ist absolut feige!“ „Ich bin nicht feige!“ „Weißt du was, mir reichts! Du kümmerst dich nur noch um deine Arbeit und setzt unsere Freundschaft aufs Spiel! Deshalb kann dich niemand leiden und genau deshalb hast du keine Freunde! Genau deswegen hat auch Iris uns verlassen! Wie konnte ich es nur so lange mit dir aushalten?“, rief er wütend und ging. Das ging zu weit. Camelias Nerven waren schon die ganze Zeit über strapaziert, nun brannte auch die letzte Sicherung bei ihr durch. Wütend sah sie sich um. Den nächtsbesten Gegenstand, der ihr ins Auge stach, war ein Kelch aus Kristall. Zornig griff sie danach und schleuderte es ihm hinterher. Ehe er sich versah, erwischte es ihn am Kopf. „Was sollte denn das?“, rief er wütend und nahm eine Gabel vom Tisch und warf sie nach ihr. Sie wich geschickt aus und tastete nach einem Messer, das sie gezielt auf ihn warf. „Niemand beschuldigt mich, wenn ich etwas Gutes tue!“, tobte sie und das Messer flog wie ein Pfeil auf ihr Gegenüber zu. „Du bist wohl wahnsinnig geworden!“ „Ach ja?! Das sagst du so einfach! Du hast mich noch nicht einmal wahnsinnig erlebt!“, donnerte sie ihm entgegen. Gray ergriff die Flucht so schnell es ging. Camelia war auf hundertachzig. Absolut niemand möchte sie jemals so erleben. Absolut niemand. Iris saß währenddessen bei ihrem Mentor und trank Kaffee. Ihr Blick war ins nirgendwo gerichtet und ihr Mentor musterte sie besorgt. „Haben sie tatsächlich Werwölfe entdeckt?“, hinterfragte er. Iris nickte langsam. Natsus Worte hallten in ihrem Kopf wieder. Familie. „Und... glauben sie daran?“, wollte er wissen. Wieder nickte sie. Da seufzte er. „Du musst dich wieder mit ihr vertragen. Zieh wieder bei ihr ein.“, munterte er sie auf. Iris horchte auf. „Ich soll was?“, wollte sie irritiert wissen. War das sein Ernst? Sollte sie tatsächlich wieder bei Camelia einziehen? „Du musst dich wieder mit ihr vertragen. Das kann so nicht weitergehen. Versuch es, bitte.“, bat er sie. Sie sah ihn immer noch verwirrt an. Bei Camelia einziehen? War das sein Ernst? „Du brauchst ein Zuhause. Vertrau mir einfach, ja?“, sprach er weiter. Irgendwie hatte er auch Recht, aber allein der Gedanke mit Camelia unter eine, Dach zu leben machte ihr Angst. Camelia hatte ihr ohne mit der Winper zu zucken das Genick gebrochen. Was würde sie davon abhalten, ihr das Herz herauszureißen? Genau, gar nichts! „Ich kann das nicht.“, protestierte sie. Einerseits weil sie Angst hatte, andersseits weil sie ihr nicht mehr unter die Augen treten konnte. Nicht nachdem, was sie heute in der Gilde gesagt hatte. „Denk bitte über meine Worte nach. Und jetzt geh bitte.“, forderte er sie auf. Sie verließ das Haus schweigend. Kurz nachdem sie gegangen war, klopte ein Mädchen an der Tür. Daniel Stefford streckte den Kopf heraus und zog sie rein. Der Gast sah sich kurz um und nahm dann auf dem Sofa Platz. „Du willst es, nicht wahr?“, wollte sie wissen. Ihre Stimme klang wissend und geheimnisvoll. „Nein, ich will es nicht. Ich brauche es.“, antwortete er mit fester Stimme. Das Mädchen verschränkte die Arme. „Du weißt schon, dass das ein hoher Preis erfordert.“, erinnerte sie ihn. Er nickte nur. „Das weiß ich besser als jeder andere. Aber ich muss sie wiedersehen. Also, hilf mir.“, bat er sie. „Die Natur wird mich bestrafen.“, zweifelte sie. „Du tust das Richtige.“ „Nun schon, der Handel ist geschlossen.“, antwortete sie und hielt ihm die Hand hin. Es war nicht wie gewohnt die rechte sondern die linke Hand. Daniel Stefford schlug ein. Erza war auf dem Weg zu Camelias Haus. Als sie ankam, sah sie noch einen stinksaueren Gray davonstampfen. Frangend sah sie ihm hinterher, doch sie erhielt keine Antwort. Iris war eben an der Gilde vorbeigekommen und hatte sie gebeten Camelia auszurichten, dass sie das Kriegsbeil begraben sollten. Sie war selbst zu feige um vorbeizukommen. Es kam ihr Spanisch vor, dass Iris wieder einziehen wollte. Camelia stand an der Türschwelle und wollte gerade das Haus evrlassen als sie angerast kam. „Ich soll was?“, fragte sie, nachdem Erza es ihr erzählz hatte. „Bitte! Tu es für mich! Tu es für uns alle! Das kann man sich doch nciht mehr mit ansehen! Ihr wart mal so gute Freunde! Das darf jetzt nciht so aufhören.“, bat Erza sie. Camelia gab daraufhin keine Antwort. „Bitte!“, das war Erzas letzter verzweifelter Versuch. Sie war auch kein Mensch, der bitte sagt. Camelia zuckte nur mit den Schultern und nickte kurz. Dann ging sie wieder rein und verschloss die Tür. Iris stand unschlüssig vor Camelias Anwesen und wusste nicht ob sie reingehen sollte oder nicht. In dem Moment wurde die Tür aufgerissen und Camelia trat heraus. „Willst du hier festwachsen?“, fragte sie emotionslos. Zögerlich betrat Iris das Haus. Nichts hatte sich verändert. Hinter ihr schloss sich die Tür wieder. Sie nahmen im Wohnzimmer gegenüber Platz und vermieden jeden Blickkontakt. Iris wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte so viele Sachen über Camelia gesagt, ihr die Pest an den Hals gewünscht aber jetzt, als sie sich gegenübersaßen, konnte sie ihr einfach nicht mehr in die Augen sehen. Es war nciht richtig, sowas über sie zu sagen. Ausgerechnet Camelia. Die Person, die in ihren dunkelsten Zeiten zu ihr gehalten hat. Das hatte sie nciht verdient. Vor dem Haus stieg jemand aus dem Auto und tart auf das Haus zu. Er hielt eine Schachtel Streichhölzer in der Hand. „Willkommen zurück.“, meinte Camelia und brach das Eis. Die Person holte einen Packung Streichhölzer heruas und betrachtete ihn. „Danke.“, flüsterte Iris kaum hörbar zurück. „Wir sind ein zusammengewürfelter Haufen. Wir müssen uns wohl wieder zusammenraufen.“, meinte Camelia nur. Iris ncikte leicht. Sie hatte vollkommen Recht. Sie mussten sich wieder zusammenraufen. Es war schon ein Wunder, dass sie noch nicht aufeinander losgegangen sind. Anscheinend hatte Camelia nicht von ihren verwünschungen mitbekommen. Sie lächelte leicht. Vielleicht war Fairy Tail doch ihre Familie. Sie hatten Camelia immerhin ncihts gesagt. Das bedeutet, sie hatten sie nciht verstoßen. Dafür war sie ihnen unglaublich dankbar. Die Person zog vorsichtig einen Streichholz heraus. „Wir müssen uns ausreden.“, begann Iris leise. Camelia ncikte nur. Sie hatte nicht sonderlich viel zu sagen. „Ich habe Vieles über dich gesagt.“, gestand sie. „Ich weiß.“ „Nein, ich habe Vieles nicht richtig gemacht.“ „Ich mache auch Fehler.“, gestand auch Camelia. „Nein! Das meine cih nciht! Klar, doch jeder macht Fehler. Aber ich habe dihc alleingelassen als du in Trance gefallen bist. Ich hätte das nicht tun sollen. Du hast mir immer geholfen und ich lasse dich einfach im Stich.“, um ihre Aussage zu bekräftigen stand sie auf. „Ich hätte dir das Genick nicht brechen sollen. Aber ich wusste nicht, dass du es mir so übel nehmen würdest. Ich hatte nur an mich gedacht.“, sie sah endlich zu Iris auf. „Aber es ist nichts dagegen! Du weißt doch besser als ich, was passieren könnte, wenn du noch tiefer in Trance gesunken wärst!“, sie hatte sich mittlerweile wieder hingesetzt. „Das weiß ich“, meinte Camelia, „ich hätte vermutlich meine Gefühle abgeschaltet um die Angst zu verdängen.“ Schweigen. Dann sahen sie sich endlich an. „Es... tut mir Leid.“, sprudelte es aus beiden heraus. Ein Streichholz strich über die Schwefelkante. Das Herd fing an zu brennen. Camelia und Iris horchten auf. Schnell rannte Iris hin und machte es aus. Ein zweiter Streichholz entzündete. Die Arbeitsplatte fing Feuer. Der Wasserhahn explodierte, doch das Wasser losch die Flammen nicht. Nein, es machte die Flammen nur noch schlimmer. Ein dritter Streichholz fing Feuer. Die gesamte Küche stand in Feuer. Bald hatte es auch schon das Wohnzimmer eingenommen. Iris versuchte verzweifelt alles zu vereisen, doch es klappte nicht. Wenn das so weiterging, würden sie verbrennen! Camelia rannte zur Tür und versuchte sie aufzureißen, doch sie prallte an einer unsichtbaren Barriere ab. Iris versuchte inzwischen die Wasserhahne abzudrehen, doch das Wasser ging einfach nciht aus. Die Flammen loderten überall. Verzweiflung machte sich breit. Auch Camelias Barriere wurde vom Feuer geschwächt. Feuer war die größte Schwäche eines Vampirs. Sie konnte das Feuer auch mit Wind nicht ersticken. Da wurde ihr bewusst, dass es keinesfalls normales Feuer war. „Iris“, schrie sie, „hör auf damit! Es ist Hexenfeuer! Man kann es nicht löschen!“ Iris hielt Inne. Ihr Atem ging schnell. Viel zu schnell. Sie war verzweifelt. Da sank sie auch schon auf den Boden und heulte los. Sie war mit den Nerven am Ende. Camelia musste handeln. Sie entdeckte, dass das Obergeschoss noch kein Feuer gefangen hat und zerrte Iris mit aller Gewalt da hoch. Sie stürmten über die Treppen und waren dann im Obergeschoss angelangt. Angekommen mussten die erfahren, dass das der größter Fehler war. Hier brannte das Feuer mehr denn sonst wo. Als sie zurückkehren wollten, sturzte ein Balken vom Gewölbe herab und riss die Treppen mit ein. Nur knapp konnten sie dem entrinnen. Fast fären sie Hals über Kopf in das Flammenmeer gestürzt. Camelia blieb nur eine Wahl und sie musste handeln. Schnell zeichnete sie einen Kreis in die Luft. Dahinter befand sich absolute Dunkelheit. „Geh!“, befahl sie. Iris sah sie schockiert an. „Willst du mich umbringen?“, fragte sie entsetzt. Camelia lächelte, was sie jedoch als Grinsen missverstand. „Ich habe die Welt bereits gesehen. Ich habe eine Familie, ich habe Freunde. Ich bereue nichts.“ „Warte, du willst mich ins Schattenland exportieren! Du tust das... um mich zu schützen? Dann komm mit!“ „Das Schattenland gewährt nur den Zutritt für eine Person. Geh schon!“ „Nein! Entweder wir gehen zusammen oder wir bleiben zusammen hier! Ich lasse dich nicht zurück!“ „Ist das meine Entscheidung? Dann schließ die Augen und stell dir deine perfekte Welt vor.“ Sie seufzte leicht und wartete, bis Iris die Augen geschlossen hat. „Wir können aus Fiore verschwinden und zusammen mit unseren Freunden ein friedliches Leben leben! Ich könnte ihnen die Welt zeigen.“ „Dann können wir eine eigene Gilde gründen und alle zu Vampire verwandeln, damit wir für die Ewigkeit leben! Weil wir leben!“ Kaum hatte sie das gesagt, spürte sie, dass der Boden unter ihr nachließ. Entsetzt riss sie die Augen auf. Sie sah die Flammen vor sich. Doch der Sog war stärker. Camelia hatte sie unbemerkt ins Schattenland gestoßen. „Camelia!“, schrie sie, während sich das Tor wieder schloss. „Leb wohl. Du bist frei.“, hörte sie Camelia noch hinter dem Schleier sagen bevor die Flammen alles verschlangen. Sie ließ die gesamte Schachtel fallen. Das Feuer breitete sich weiter aus bis alles in rot getaucht war. Das Haus expoliderte.   Hey Leute! Anfangs wollte ich zwei Kapitel daraus machen, aber da ich dachte, dass das erste wahrscheinlich zu langweilig werden wird, hab ich es mir doch anders überlegt. Erst einmal sorry für die Verspätung aber ich hatte letzte Woche fünf Prüfungen gehabt und diese Woche hab ich nochmal die gleiche Anzahl. Das nächste Mal bei A Vampire´s Heart: Vor Sonnenaufgang Xoxo Springflower Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)