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When I see you smile

tzk x me+0
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kurz zur Entstehung dieses OS: Morgens das Lied "When I see you smile" im Kopf gehabt (uralter Rocksong, kenne den Interpreten nicht, sry), an den Computer gesetzt, an Metos Lächeln gedacht, losgeschrieben, und das hier kam dabei raus.

Ich weiß immer noch nicht sehr viel über Borderline, aber ich musste diesen OS einfach schreiben und teilen, und hab alles einfließen lassen, was ich weiß.

Der Rest ist Fanfiction. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe mehrere Versionen eines zweiten Teils dieser Fanfic geschrieben, habe jedoch überlegt, welche davon ich hier hochlade.
Meine Wahl ist soeben auf die neueste und irgendwie kürzeste Version gefallen, die ich eben erst geschrieben habe und wo auch ein bisschen mehr Recherche zu der Borderline-Thematik eingeflossen ist, weil ich da inzwischen viel mehr weiß. Komplett anzeigen

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When I see you smile ...

Die dunklen Wolken ziehen sich zusammen, versperren mir jeglichen Blick auf das Blau des Himmels, auf die Sonne, das Licht. Ich wende meinen Blick vom Fenster ab, er bleibt automatisch an der Schublade hängen, in der ich meine Messer liegen habe.
 

Die Stimme in meinem Kopf flüstert mir zu: „Schneide dich, mach schon, Tsuzuku!“ Das Gefühl, am Abgrund zu stehen, überkommt mich. Und ich komme nicht dagegen an. Öffne die Schublade, nehme eines der Messer heraus, meine Schritte tragen mich ins Bad, vor den Spiegel. Ich muss mir ins Gesicht sehen, wenn ich mich verletze.

Heute gehe ich nirgendwo hin, deshalb bin ich nicht geschminkt und trage auch keine Kontaktlinsen.
 

„Borderline-Disorder“ Das Wort zuckt mir durch den Kopf, als ich mein T-Shirt mit den aufgedruckten Worten ‚Find your Avalon‘ ausziehe und nach einer Stelle zwischen meinen Tattoos suche, wo noch Platz für Schnitte ist. Es ist kaum noch unberührte Haut übrig, einer der Gründe, warum ich überhaupt so stark tätowiert bin. Es ist ein Versuch, mich am Schneiden zu hindern, wenn auch kein besonders erfolgreicher. Aber irgendwo in mir ist noch ein Teil übrig, der das alles nicht will und sich zu beschützen versucht. Doch heute hat er keine Chance.
 

Der erste Schnitt tut noch weh, den zweiten spüre ich schon fast nicht mehr. Wenn ich mich schneide, also absichtlich, verliere ich jedes Gefühl, jede Beziehung zu meinem Körper. Der dritte Schnitt geht tiefer, tut wieder weh, doch der Schmerz ist nichts Unangenehmes, fühlt sich sogar irgendwie gut an.
 

Ich weiß ja, dass ich krank bin. Hab ja sogar schon die Diagnose. Seit das Ganze einen Namen hat, weiß ich zwar, was mit mir los ist, doch an meinem Verhalten hat sich kaum etwas geändert. Ich verletzte mich weiter, komme Menschen zu nahe, stoße sie dann wieder von mir, weil ich plötzlich Angst vor ihnen bekomme, und leide unter teils extremen Stimmungsschwankungen. Dazu die Schuldgefühle, weil ich genau weiß, dass die anderen unter mir zu leiden haben.
 

Der vierte Schnitt ist ein fast positiver Schmerz. Ich schließe die Augen, genieße ihn und spüre die sanft kitzelnden Blutstropfen, die meinen Arm hinunterlaufen.
 

Das laute Schrillen meiner Türklingel reißt mich aus der Trance. Und gleich auf hundertachtzig.

Wer wagt es, ausgerechnet jetzt bei mir anzukommen?!!

Ich reiße ein Taschentuch aus der Box auf der Fensterbank, wische hastig das Blut von meinem Arm und ziehe das T-Shirt wieder über. Im Wäschekorb hinter mir liegt meine schwarze Sweatjacke, die ziehe ich darüber, damit, wer auch immer da jetzt vor meiner Tür steht, nichts von den Schnitten zu sehen bekommt.

Noch ein kurzer Blick in den Spiegel, Fassade aufsetzen, dann gehe ich zur Tür.
 

Durch den Türspion sehe ich Meto im Treppenhaus stehen. Er trägt die üblichen buntschwarzen Klamotten und hat seine türkisblauen Haare unter einer schwarzen Mütze versteckt. Als er meine Schritte hört, winkt er und grinst mich durch den Spion hindurch an.
 

Mit einem Schlag sind meine Wut und Angst wie weggefegt. Als wären sie nie dagewesen. Das Gefühl vom Schneiden ist vergessen, die Schnitte tun nicht mehr weh, sondern tun so, als wären sie gar nicht da. Wärme breitet sich aus, ich spüre mein Herz schlagen.

Ich stehe da wie angewachsen. Und ein winzig kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.
 

Meto klopft ungeduldig gegen meine Wohnungstür. Ich muss mich wieder kurz sammeln, dann mache ich auf.

Er steht vor mir, grinst mich an, dieses breite, süße Meto-Grinsen, für das ich ihn augenblicklich umarmen und küssen könnte.

Meine Gedanken gehen völlig durch, spielen mir im Kopf einen Film vor, in dem Meto mir um den Hals fällt, seine vollen Lippen auf meine drückt, mich anstrahlt und jeden Drang, mich zu verletzen, einfach davonjagt, wie Sonnenstrahlen, die jede Finsternis vertreiben. Einen Film, in dem ich keine Angst mehr habe, in dem ich sein und tun kann, wie ich nun einmal bin.
 

Meto sieht mich fragend an. Wahrscheinlich kann er mir mal wieder ansehen, dass in meinem Kopf das reinste Kino abgeht und fragt sich jetzt, was ich da wohl für Filme laufen habe.
 

Ich bitte ihn herein, er zieht seine Schuhe aus, geht durch bis ins Wohnzimmer und lässt sich auf mein Sofa fallen. Selbst wenn wir allein sind, ohne Kameras und andere Leute, dauert es immer eine ganze Weile, bis er ein paar Worte verliert.
 

Mit einem Mal verschwindet das Lächeln aus Metos Gesicht. Ich folge seinem Blick und sehe, dass ich die Badezimmertür nicht zugemacht habe und das blutige Taschentuch achtlos auf dem Boden liegt, leuchtend rot die Flecken, unübersehbar.
 

Er sieht mich an, ernst, fast wütend. Mit einem Ruck steht er auf, macht zwei Schritte auf mich zu und drückt mich aufs Sofa nieder. Reißt den linken Ärmel meiner Jacke hoch und sieht die Schnitte, aus denen schon wieder kleine Blutstropfen quellen. Rennt ins Bad, schnappt sich dort die Box mit den Taschentüchern und drückt, als er wieder neben mir sitzt, eine ganze Ladung von den weichen, dünnen, weißen Blättern auf die Spuren meiner Selbstverletzung.
 

„Tsuzuku…“, sagt er leise. „Kann man dich überhaupt noch allein lassen?!“

Kann man das? Bin ich alleine noch lebensfähig? Oder brauche ich jetzt schon jemanden, der auf mich aufpasst und mich vor mir selber schützt?

Ich zucke mit den Schultern, weiß keine rechte Antwort.

Meto zieht sein Handy raus, tippt eine Nachricht an irgendwen und sagt dann: „Ich bleib jetzt bei dir.“

„An wen hast du geschrieben?“, frage ich.

„Koichi und MiA.“

Natürlich. Damit sich die beiden auch noch Sorgen um mich machen… Als ob’s nicht reichen würde, dass ich selbst Angst um mich habe, und Meto.
 

Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wäre Mejibray meine Arbeit und sonst nichts gewesen, doch insbesondere Meto hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er ist der festen Überzeugung, dass wir mehr sind als eine Band, mehr als Kollegen. Dass wir Freunde sein müssen, die füreinander da sind, auch wenn jeder in Sachen Selbstproduktion seine eigenen Sachen macht.

Und irgendwann hat er damit auch mich überzeugt, die anderen sowieso.
 

Man merkt es ja schon daran, wie ich auf sein Lächeln reagiere. Irgendwann ist es so gekommen, dass mich dieses Grinsen förmlich schweben lässt. Dass ich meine Sorgen, die Angst, die schlechten Gefühle und den Schmerz vergesse, wenn ich Meto lächeln sehe. Dass es neben dem Singen die einzige Sache ist, die mich so vollkommen entspannen kann.
 

„Weißt du… eigentlich wollte ich mit dir ein paar Filme schauen. Ich hab welche mitgebracht, die dir bestimmt gefallen würden“, sagt er nach einer Weile.

„Können wir ja“, antworte ich.

„Meinst du, das lenkt dich ab?“

Ich nicke, stehe auf, wobei ich die Taschentücher fest auf die Schnitte drücke. Meto steht ebenfalls auf, holt meinen Verbandskasten, von dem er längst weiß, wo er sich befindet, und drückt mich an den Schultern zurück aufs Sofa. „Erst verbinden, dann Film schauen.“
 

Nachdem er meinen Arm vorsichtig und fürsorglich mit weißen Mullbinden verbunden und das Ende mit einem Pflaster befestigt hat, holt er Decken aus meinem Schlafzimmer und verwandelt mein Sofa in eine Kissen- und Deckenlandschaft. Zwischendurch lächelt er mich immer mal wieder aufbauend an und weiß wahrscheinlich nicht mal annähernd, was dieses Lächeln in mir auslöst.
 

Meto und ich haben einen ähnlichen Filmgeschmack und er hat ein paar wirklich gute Streifen mitgebracht, sodass wir den Rest des Nachmittags tatsächlich vor der Mattscheibe verbringen. Er hat sogar Kuchen mitgebracht und als ihm auffällt, dass ich mal wieder nichts essen mag, versucht er doch tatsächlich, mich zu füttern. Man könnte sagen, er zieht eine Art Meto’sches Tsuzuku-Aufbauprogramm durch und ich muss zugeben, dass er das ziemlich gut macht. Jedenfalls geht es mir nach dem zweiten Film sehr viel besser.
 

Wir liegen, in die Decken eingekuschelt, auf dem Sofa und in meinem Bauch flattert etwas wie ein fröhlicher Schwarm Schmetterlinge. Ja, ich bin wohl verliebt. Aber wie kann man denn so einen süßen, fürsorglichen Menschen wie Meto auch nicht lieben?

In meinem Kopf sind Gedanken wie „Ich müsste das mal so einplanen, dass ich ihn auf der Bühne küssen kann“ oder „Auf Tour müssen wir mal in einem Zimmer schlafen.“
 

„Mund auf, Tsu, das ist das letzte Stück Kuchen“, reißt mich der süßeste Kerl der Welt aus meinen verliebten Gedanken und hält mir das letzte Stückchen Marmorkuchen unter die Nase.

Gehorsam mache ich den Mund auf und schlucke dann das kleine Stück mit viel Schokolade dran runter.

Und so wuschig wie ich jetzt nun mal bin, rutscht mir eine Frage raus, die ich im nächsten Moment lieber für mich behalten hätte: „Kannst du bei mir übernachten?“

„Kannst du echt nicht alleine bleiben?“

Ich schüttele den Kopf. Zwar geht es mir wieder gut, doch ich traue dem Frieden nicht und außerdem … würde ich heute Abend liebend gern in Metos Armen einschlafen. Aber das kann ich ihm ja wohl nicht sagen, also schiebe ich eben meine Störung vor.

„Okay, ich bleib hier“, sagt er. „Ich mag dich auch ehrlich gesagt gar nicht allein lassen.“
 

Wir sehen noch einen Film an, draußen ist es längst dunkel, dann frage ich: „Wollen wir jetzt schlafen gehen?“

Meto nickt, steht langsam auf und packt die eine Decke zusammen, ich nehme die andere. In meinem Schlafzimmer ist es kalt und so machen wir auch hier ein regelrechtes Nest aus Kissen und Decken, in dem es sich gut aushalten lässt.
 

Meto ahnt nichts von meinen Gefühlen, zieht sich vor meinen Augen bis auf die Unterwäsche aus (was mich schon annähernd verrückt macht) und kriecht dann zu mir unter die Decke.

„Ist das okay so? Ich meine wegen der Nähe?“, fragt er. Anscheinend hat er sich über Borderline informiert, damit er weiß, wie er mit mir umgehen soll.

Ich nicke. „Alles okay.“

Und das ist nicht mal gelogen. In diesem Moment ist wirklich alles okay, wenn man von dem Verband und den Schnitten darunter einmal absieht. Aber in mir drin, da ist gerade echt alles gut. Meto liegt in meinen Armen, ich spüre, wie sich sein Brustkorb hebt und senkt mit seinen Atemzügen, und seinen Herzschlag. Er macht mich so unfassbar glücklich und weiß es nicht mal.
 

„Wir drei, MiA, Koichi und ich, wir haben dich wirklich gern, Tsuzuku“, sagt er leise. „Und wenn du dich verletzt, dann tut das auch uns weh. Vielleicht hilft dir das, dagegen anzukommen?“

„Vielleicht…“, antworte ich und denke an das berühmte Butterfly Project. Ich habe es schon mal damit versucht, doch gebracht hat es nicht viel. Wenn diese miese Stimme da ist und mir sagt, ich soll mich schneiden, ist dagegen einfach kein Ankommen.
 

Meto legt seinen Arm um mich, zieht mich an sich und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Mein Herz rastet fast aus vor Freude, und ich schmiege mich an ihn, will mehr und kann nicht, weiß genau, dass ich es nicht bekommen werde. Und bin doch in diesem Moment unsagbar glücklich.
 

Irgendwann werde ich ihm sagen, was ich empfinde. Wenn der richtige Augenblick dafür da ist…

When I see you smile, Part 2: Love me slowly

Die Einsamkeit zerrt an mir, brennt wie glühende Kohlen auf meinem Herzen. Ich drehe mich unruhig von einer Seite auf die andere, seit Stunden schon, ich kann einfach nicht schlafen. Und wie immer kommt meine Vergangenheit in mir hoch, alles, was ich verbockt habe, wo ich mir und anderen furchtbar weh getan habe.
 

Mein Körper sehnt sich voller Schmerz nach Nähe, nach einem anderen Körper nah bei mir, und mein Herz schreit verzweifelt nach Liebe. Es ist niemand da, der mich hält und der mein Herz daran hindert, sich vor Verzweiflung zu zerreißen. Ich bin allein, ganz allein.
 

Bitte, warum sterbe ich nicht einfach? Mein letzter, restlos verzweifelter Wunsch. Meine Rettung, wenn ich das Leben einfach nicht mehr ertrage. Komm, süßer Tod, umarme mich, wenigstens du.

Ich bin gut darin geworden, mich in diese Gedanken zu versenken. Es passiert fast automatisch, und es macht dieses leichte, ruhige Gefühl.
 

Doch irgendwas ist seit einer Weile anders. Es fällt mir seltsam schwer, mich auf mein Ende zu freuen. Ich kann mich diesem Gefühl nicht mehr so sehr hingeben wie noch vor ein oder zwei Monaten. Der Tod antwortet nicht mehr, wenn ich nach ihm rufe.
 

Stattdessen muss ich an jemanden denken, der droht, mein ständiges Sehnen nach dem Tod langsam auszulöschen. Der mit seiner Art und allem, wie er ist, dafür sorgt, dass ich mich doch immer wieder ans Leben wage. Dessen breites, süßes Lächeln mich vor Glück wahnsinnig macht, und bei dem meine größte Angst ist, dass ich bei ihm dieselben Fehler mache wie bei allen anderen vor ihm.
 

Und auf einmal höre ich seine Stimme, ganz leise, durch die geschlossene Tür meines Hotelzimmers.

„Tsuzuku?“, fragt er, seine Stimme klingt ein wenig rau. „Alles okay bei dir?“

Einen Moment lang weiß ich nicht, ob ich antworten soll. Gefühle, Gedanken, alles blitzt durch meinen Kopf, dann stehe ich langsam auf und öffne die Tür.

Meto trägt einen bunten Schlafanzug mit Teddys drauf, hat in der einen Hand Ruana und in der anderen ein Kopfkissen, er sieht aus wie ein kleines Kind, das nicht schlafen kann und deshalb bei seinem älteren Geschwisterkind ankommt.
 

„Ich … hatte so ein … komisches Gefühl …“, sagt er leise. „Du … hast geweint, oder?“

Ich nicke nur, sagen muss ich nichts, meine wahrscheinlich rotgeweinten Augen sprechen für sich. Es erscheint mir unpassend, Meto so vor der Tür stehen zu lassen, und so lasse ich ihn ins Zimmer, obwohl drinnen schon nach einem Tag Aufenthalt ein heilloses Chaos herrscht.
 

Er sieht mich vorsichtig und fragend an, und ich deute auf das Bett, dass er sich dort setzen kann, weil beide Stühle im Raum mit meinen endlosen Mengen an T-Shirts und anderen Sachen bedeckt sind. Einen Moment lang herrscht seltsame Stille zwischen uns, dann setze ich mich neben ihn.
 

Meto lächelt, und dieses unglaublich süße Lächeln verfehlt seine Wirkung auf mich nicht. Ohne weiter nachzudenken, lehne ich mich an ihn, was mir einfach unglaublich gut tut. So gut, dass mir wieder Tränen in die Augen steigen. Meto legt seinen Arm um mich und ich fühle mich auf einmal ganz sicher und geborgen. Wenn er mich hält, kann mir nichts passieren.
 

„Das tut dir gut, oder?“, fragt er mit seiner leisen, so selten zu hörenden Stimme.

„Ja“, antworte ich und mein Körper schmiegt sich ganz von selbst näher an seinen.

„Ich kann bei dir bleiben, wenn du willst.“ Seine Hand streichelt meinen Oberarm, ganz lieb und warm und vorsichtig. „Dann bist du nicht allein.“

Ich bin nun mal wirklich nicht gut darin, mich selbst zu beherrschen. Und so kommt mir in meiner wahnsinnigen Sehnsucht wieder diese Frage über die Lippen: „Kann ich in deinen Armen liegen?“

Er lächelt wieder. „Klar.“ Legt sich hin, in mein Bett, und schaut mich einladend an. „Komm her, Tsuzuku, du musst keine Angst haben.“

Wie könnte ich da widerstehen? Auch widerstehen war noch nie meine Stärke. Und so liege ich einen Moment später wirklich in seinen Armen, fühle seine Atmung und seinen Herzschlag, dazu die Berührung seiner Hände auf meinem Körper. Es fühlt sich seltsam unwirklich an.
 

Meto … kann es wirklich wahr sein? Ist es mir nach all den Jahren, nach all dem Schmerz und all meinen Fehlern doch endlich vergönnt, jemanden ganz heil und glücklich einfach zu lieben? Bist du es, der mein Herz endlich wieder ganz macht?

Liebst du mich? Schlägt dein Herz gerade wirklich ein wenig schneller oder bilde ich mir das nur ein? Was empfindest du für mich, wo du doch weißt, wie ich bin? Wo du doch dieses Wort und seine Bedeutung kennst, das Brandmal auf meiner Seele, das, was man Borderline nennt?
 

Ich weine. Doch ich spreche in diesem Moment nicht aus, warum. Meto hält mich einfach, streichelt mich sanft und süß und sagt liebe, beruhigende Dinge zu mir. Ich fühle so viel, viel zu viel, und als sich das Chaos dann plötzlich lichtet, ist da dieses unglaublich starke, warme, süße Gefühl in mir, für das ich erst keine Worte habe.

Es ist mir irgendwie bekannt, aber nicht vertraut, fühlt sich anders an als das, was ich bisher ‚Liebe‘ genannt habe. Dieses neue Gefühl ist weniger überschwänglich, sehr viel ruhiger und zugleich stärker. Es fühlt sich … stabil an, fest, unzerbrechlich. Ich wusste fast nicht mehr, was das ist, Stabilität.
 

„Ich hab dich lieb, Tsu“, sagt Meto leise. „Fühlst du das?“

Ich nicke, mein Herz klopft aufgeregt gegen meine Rippen. Und ich weiß, dass es mir erst einmal genügt, dieses ‚Ich hab dich lieb‘. Es fühlt sich sicherer an als ein ‚Ich liebe dich‘.
 

Was immer aus Meto und mir werden kann, ich will langsam machen, uns beiden Zeit geben, nichts überstürzen. Aus meinen Fehlern lernen, weil Meto mir viel zu wertvoll ist, um ein Scheitern zu riskieren.

Und so ist es kein Kuss auf den Mund, keine hemmungslose Lust und Liebe, die uns verbindet, sondern nur eine süße, unschuldige Umarmung, und ich küsse ihn nur auf die Wange. Ich spüre, dass es ihm ebenso genügt wie mir, und fühle dieses neue Gefühl, für das ich noch keinen rechten Namen weiß.
 

„Wir machen ganz langsam, okay?“, sagt Meto leise, und so, wie er das sagt, weiß ich zum ersten Mal, dass er für mich genauso empfindet, wie ich für ihn. Aber er will langsam machen, vorsichtig sein, mich auf eine Weise lieben, die für mich und für ihn passt und sicher ist.

„Ganz langsam“, antworte ich und schließe die Augen, fühle die Sicherheit seiner Arme um mich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ich hoffe, dieser OS hat euch gefallen.

Lasst doch bitte Kommentare und/oder Favos da. ^^

lg
Haru Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, dieses kleine Textchen hat euch gefallen.
Vielleicht, wenn mich meine Muse zu dieser FF noch mal knutscht, gibts auch noch mal mehr davon.
Versprechen tu ich aber nichts, denn Yasashikunai Mirai geht eindeutig vor.

lg
Haru Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (11)

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Von: daietto_usagi
2018-11-08T21:49:21+00:00 08.11.2018 22:49
O.o Meine Güte, da kuckt man einfach so nochmal überall rum und merkt das man zwar Teil 1 von 2014 gelesen und kommentiert hat, aber Teil 2 nicht. O.o Ich bin... seltsam. Dann hol ich das doch gleich mal nach. >u<

*fertig gelesen hab*
Argh... der Anfang ging mit Worten los, wie sie ich selbst in bestimmten Situationen nicht besser formulieren hätte können. Zitat: "Mein Körper sehnt sich voller Schmerz nach Nähe, nach einem anderen Körper nah bei mir, und mein Herz schreit verzweifelt nach Liebe. Es ist niemand da, der mich hält und der mein Herz daran hindert, sich vor Verzweiflung zu zerreißen. Ich bin allein, ganz allein."

Oh wie oft ich genau so gedacht habe. Es sicherlich auch hin und wieder noch tun werde, wenn ich doch wieder zu sehr an dieses Thema denke, was mit im Leben einfach nicht gegönnt sein soll. ó.o Aber ich will mich hier und jetzt gar nicht da rein denken, sonst wird es mir wieder zu dunkel und das will ich jetzt nicht.

Meto ist hier wie ein Lichtschein der plötzlich vor der Tür steht. So süß in seinem Outfit mit Ruana und dem Kissen in der Hand. Wie ein Pflaster, was plötzlich auftaucht, wenn man allein mit seinen Wunden zu tun hat und sie ertragen muss, jedoch nur bis sich ein warmes, schützendes Pflaster auf die Wunde legt und dir für diesen Moment, wo es hält, deine Sorgen nimmt. Hach ja... manchmal reicht eine liebe Umarmung einfach. Das kann vertrauter sein, als jeder Sex der Welt.
Antwort von: Harulein
09.11.2018 06:39
Huiuiui, das hätte ich nun wirklich nicht mehr gedacht, dass ich auf dieses alte Teilchen noch nen Kommi kriege XD Aber freu ich mich, ist ja von dir <3

Oh usagilein ... ó.ò Mein armes Hasi ... *haru ganz schüchtern die Hand ausstreckt und usagis Schulter streichelt* Ich kenn das ja auch, diese Einsamkeiten, dieses Gefühl "Ich will bei jemandem kuscheln und im Arm liegen" ... Aber ... weißt du ... ich denk dann manchmal an dich, dass ich dich ja hab ... Zwar bist du weit weg und wir können nicht einfach so ein bisschen kuscheln, aber ich denk ganz fest an dich. <3

Ja, Meto ist ein ganz liebes Pflaster. Ich mag dieses Bild von ihm als liebes Wesen, das sich um Tsuzuku sorgt und dessen Wunden mit ganz viel Liebe zudeckt.

*haru usagi mal drück*
*ganz doll lieb hat*
chu chu chu
Von:  YamiYoshi
2018-01-21T11:57:12+00:00 21.01.2018 12:57
Ich mag deinen Schreibstil \(^w^)/

Antwort von: Harulein
21.01.2018 19:13
dankee ^^
Antwort von:  YamiYoshi
21.01.2018 19:25
Bitteschön \(^w^)/
deine Freundin daietto_usagi hat für dich Werbung gemacht \(^w^)/
Von:  Vail_Doll
2017-07-23T02:44:50+00:00 23.07.2017 04:44
Metos Umgang ist unfassbar süß.
Tsuzuku kommt glaubwürdig rüber.
Dafür das du sagst du weißt nicht viel darüber, bist du garnicht so falsch mit deinen geschriebenen Dingen
Antwort von: Harulein
23.07.2017 07:21
Jaa, ich mag Meto gerne so süß schreiben. ^^
Thx, aber zu der Zeit, wo ich das hier geschrieben habe, wusste ich echt noch nicht viel über Borderline und so was, hab das eher intuitiv oder so geschrieben. ^^
thx for comment ^^
Antwort von:  Vail_Doll
23.07.2017 08:24
Verstehe xD
Ah ok
Kein Ding

War sogar inspiriert davon für ne Illustration.
Gleich losgelegt xD aber mehr als Skizze ist noch nicht fertig '-'
Antwort von: Harulein
23.07.2017 08:42
Meine aktuelle Fanfic trieft ja geradezu von der Thematik, da hab ich dann auch mehr recherchiert und so.

Uii, inspiriert von meiner FF? ^o^ Das würde ich ja gern sehen, wenns was wird ^^
Antwort von:  Vail_Doll
23.07.2017 08:52
http://media.animexx.onlinewelten.com/himitsu/mitglieder/bilder/5/8/8275685.jpg?st=kM9gxmF80cgSUSkEeyIh1Q&e=1500796800

Kannst du jetzt schon xD
Aber halt nur Skizze. Nichts sooo gutes...
Und die andere hab ich angefangen. Wenn ich komplett durch hab gibt's Mega xxl kommi xD
Antwort von: Harulein
23.07.2017 11:04
Ich seh's nicht .__.

Uff, da hast du dir was vorgenommen XD Ist ja ne doppelte FF und die Kapitel sind auch nicht grad kurz XD
Antwort von:  Vail_Doll
23.07.2017 14:07
http://vaildoll.deviantart.com/art/Sketch-694258643
Klappts jetzt? Sonst hau ich nen blogeintrag raus xD

Ja deshalb dauerts noch '-'
Antwort von: Harulein
23.07.2017 18:35
Wow, das ist ne schöne Skizze. Du zeichnest echt toll ^-^b
Von: abgemeldet
2015-08-16T22:37:29+00:00 17.08.2015 00:37
Omg!
Das ist so niedlich geschrieben.
Echt toll!

Antwort von: Harulein
17.08.2015 07:25
Niedlich? ok ^^
Dankeschön ^-^
Antwort von: abgemeldet
17.08.2015 07:38
Naja Meto's Umgang mit Tsuzuku ist süß. Aber auf eine nicht - Brechreiz - verursachende - Art .
Besser? XD
Antwort von: Harulein
17.08.2015 13:52
Jap xD
Von:  Tesla
2014-11-18T14:18:56+00:00 18.11.2014 15:18
Ich hatte meine WB fast vergessen und warum hab ich keine Info von deiner Neuen FF? Ich hab dich doch aboniert? Naja wie dem auch sei, eine wirklich sehr sehr süße Story, wie immer bei dir und ich muss zu meiner schande gestehen ich würde mir eine Fortsetzung mit der Erklärung und Metos Reaktion gerne lesen.
Eine echt tolle FF und eine echt harte Konkuzrenz für die anderen^.^

LG Tesla
Antwort von: Harulein
18.11.2014 17:02
Thank you ^^

Da bist du schon die zweite, die da ne Fortsetzung haben will (hab die Fanfic auch in FF.de). Ich schreib im Moment sooo viel zu Mejibray, deshalb steht "nen OS fortsetzen" ziemlich weit hinten an. Aber mal sehen, wenn mir was einfällt, schreib ichs auf. Ich verspreche aber nichts.

lg
haru
Von: daietto_usagi
2014-11-12T22:05:28+00:00 12.11.2014 23:05
Sooo fertig mit Lesen! ^^

Also zu erst. Mir persönlich ist das Pairing Tsuzuku und Meto... ungewohnt,
aber da hat jeder eigene Vorlieben. ^^ Danach bewertet man sowas ja nicht.
An sich muss ich sagen das mir der Anfang mit am besten gefallen hat, wo Tsuzuku diese Gedanke und letztendlich auch das Schneiden selbst gemacht hat. Ich hoffe er tut es in Real nicht, aber klar, wir wissen das er Probleme hat, von daher.

Meto hast du sehr... lieb und fürsorglich geschrieben.
Erst dachte ich so: "Hmmm ist Meto so?!" Aber wenn ich so überlege.. ja, er grinst wirklich bedeutend mehr als damals XD.
Das passt wirklich gut. Auch so kleine Details wie mit dem Schriftzug auf Tsu's T-Shirt, fand ich wirklich eine schöne Idee. Das macht es realer und persönlicher.

Alles in Allen eine schöne Story mit Potenzial. ^u^b
Antwort von: Harulein
13.11.2014 11:20
Nya...
Tsuzuku x Meto war das erste Mejibray-Pairing, was ich in einer FF gelesen hab und irgendwie hat's mir sofort gefallen. Ist bis heute mein OTP, wenn auch dicht gefolgt von MiA x Meto.
Hier ist es so gekommen, weil ich zur Zeit bevorzugt aus Tsuzukus Sicht schreibe und ich halt Metos Lächeln so mag. ^^

Bei Meto frag ich mich oft, ob er wohl privat genauso ist wie vor der Kamera, oder besser gesagt, was er wohl anders macht. Und da kommen dann solche Sachen bei raus. Der Kerl ist toll zum Interpretieren. ^^

Ich hab erst überlegt, ob ich vielleicht noch einen zweiten Teil schreibe, aber weil ich gerade an drei Mejibray-FFs gleichzeitig arbeite, steht das erst mal ganz hinten an.


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