Über die Kapitulation des Herzens vor der Vernunft von MissXilas (Oder: Wie der Krieg unsere Liebe zerbrach und uns Pains Frieden brachte) ================================================================================ Kapitel 1: Herbst ----------------- „Es war das Vernünftigste. Ich sagte Euch doch, dass ich Hokage werde.“ - Naruto Es war sehr später Spätsommer... oder war es doch schon Anfang Herbst? Die Blätter in den obersten Baum verfärbten sich langsam und kündigten so den näher kommenden Herbst an. Die schwere Sommerluft erstickte die fernen Rufe der Zikaden und lockten vergeblich die Menschen in die Wälder, welche mit ihren kühlen Schatten und verborgenen Seen einen Entspannung gelobten. Die Sonne begann sich dem Horizont zu nähern und färbte den leicht mit Wolken behangenen Himmel in ein leuchtendes Orange. Das abendliche Gold und das leuchtende Rot verschmolzen in sanften Übergängen zu dem Orange, was den auszubildenden Hokagen als Markenzeichen diente. Naruto stand auf dem Dach der Hokagen-Villa und ließ den Blick über das betriebsame Dorf gleiten. Emsig wuselten sie durch die Straßen, kauften ein, lachten schlugen letzte Balken an... Ihr Gerede ebbte in der luftigen Höhe der wieder aufgebauten Villa ab. Sie war der alten nachempfunden, aber in die untere Mauer waren Steine verwendet, welche die Namen aller gefangenen Krieger aus Konoha Gakure trugen. Sie waren gut lesbar für alle und regelmäßig kamen die Bewohner und legten Blumen nieder. Es sollte die künftige Generation daran erinnern, dass Frieden nicht gleich Frieden ist und man nicht anderen seine Interpretation davon aufdrängen dürfe. Naruto seufzte schwer und ließ den Kopf hängen. „Pain... wir haben endlich Frieden...“, murmelte er mit einem grimmigen, bitteren Lächeln. Gerne hätte er gewusst, was der frühere Schüler seines Senseis Jiraya, Pain, über den Verlauf des Krieges und dessen Ende gedacht hätte. Naruto hätte zu gerne gewusst, was Pain mit dem Frieden getan hätte, würde jetzt er und nicht Naruto hier oben stehen. Naruto fuhr sich wirsch durch die Haare, es war ein harter Tag für ihn. Der Grund war Kakashis Unterricht gewesen. Oma Tsunade war nach dem Krieg psychisch alles andere als stabil gewesen und Sakura ließ sie nicht unbeaufsichtigt. Deswegen war es nun Kakashis Aufgabe, den jungen Uzumaki darin zu unterrichten, was er wie als Hokage zu tun habe. Unter anderem hat er Naruto heute noch ein mal über den Aufbauplan des Dorfes unterrichtet und ging mit ihm zusammen den Finanzhaushalt durch. Wie es nicht anders sein konnte, fehlte es überall an allem und es war nun hauptsächlich Narutos Aufgabe, eine Lösung dafür zu finden. Aber was sollte man schon groß finden, wenn er doch im Büro belagert wurde und keine Chance hatte, sich außerhalb seines Schreibtisches eine Meinung zu bilden über die jetzige Lage? Es wurmte ihn so sehr, dass er auf fremder Augen angewiesen war und hielt den Druck kaum aus, wenn sie alle auf ihn einredeten und eine Lösung von ihn erwarteten. Aber nie ließen sie ihn in Ruhe! Seine einzige Hoffnung war die Hilfe aus Suna Gakure. Dadurch das er mit dem Kazekagen Gaara sehr gut befreundet war und sie sich einander immer gut geholfen hatten, hatte sich Gaara dazu bereit erklärt Konoha beim Wiederaufbau zu helfen, wenn Suna weiterhin so gute Fortschritte machen würde. Dennoch... „Hey.“ Diese eine vertraute Stimme ließ seine Laune wieder etwas aufheitern. Sakura hatte sich zu ihm gesellt und stellte eine heiße Tasse Tee neben den ausgelaugten Fast-Hokagen. Naruto hob etwas den Kopf und betrachtete die Rosahaarige. Sie hatte ihren Blick in die Ferne gerichtet und umklammerte mit beiden Händen ihre Teetasse. Sie sah blasser aus als sonst und hatte tiefe Augenringe. Auch wirkte sie etwas abgemagerter, aber dennoch lächelte sie leicht. „Hey...“, seufzte Naruto zurück, richtete sich auf und nahm die Tasse in die Hand. Der Geruch von Pfefferminze kroch ihn in die Nase und erfrischte ihn schon jetzt etwas. „Harten Tag gehabt?“, fragte Sakura im Alltagston. Dem Blonden entging nicht, dass sie seine Laune erraten hatte. Deswegen hatte sie ein Lächeln aufgesetzt und fragte in einer Alltagsstimme. Sie würde nie offen ihre Sorge um ihn zeigen, wenn er ihr direkt in die smaragdgrünen Augen sehen konnte. Er erkannte in ihnen, dass auch sie etwas belastete, doch fragte er nicht nach. Sie war bei ihm vorsichtig und er bei ihr. Dennoch konnte er erahnen, was sie so fertig machte. Es waren die Kranken und Verletzten, die eine halbe Ewigkeit brauchten, um wieder fit zu werden. Und wie er Sakura kannte, schaffte es sie sehr, so viel Chakra zum heilen zu verwenden und nebenbei wieder Chakra in sich zu sammeln. Und es war der Schlafmangel, denn sie arbeitete oft ganze Nächte durch ohne sich auch nur eine Pause zu gönnen. Das wirkte sich natürlich auch auf die Haruno aus, welche immer ernster und introvertierter wurde und deren Lächeln mehr und mehr seine Fröhlichkeit verlor. Vor Naruto stand eine um Jahre gealterte Sakura, welche er immer aufrichtig geliebt hatte und welche nun so ausgemergelt vor ihm stand und dieses falsche Lächeln lächelte. Das hatte sie sich anscheinend von Sai angeeignet, jener Soziopath, der nicht mit Gefühlen umgehen konnte und bei Sakura immer ins Fettnäpfchen trat. Und genau das machte Naruto melancholisch. Er vermisste die Rosane, welche immer hinter ihm stand und ein Lachen hervor brachte, dass sein Herz schneller schlagen ließ. Zunehmend verwirrt nippt er an seinem Tee und lehnt sich locker gegen die Brüstung, den Rücken zum Dorf gewandt. Die Blauen Augen, welche ermüdet und schwer geworden waren, hafteten nun an Sakura, die geduldig auf eine Antwort seinerseits wartete. „Ging so... wir machen mehr Fortschritte aber und fehlen immer noch viele Hände...“, antwortete er schließlich. Er wollte ihr nicht gestehen, dass er sich ohnmächtig fühlte gegenüber der Flut an Verantwortung und Pflichten, die über ihn einbrachen. Sakura aber gab sich nicht mit der Antwort zufrieden. Warum auch? Sie kannte ihren Teamkollegen nun zu lange und zu genau, dass er nun wie ein offenes Buch vor ihr lag. Ihr lächeln erstarb und in ihren matten Augen blitzte kurz etwas auf. Dann seufzte sie resigniert und fragte mit einer hochgezogenen Augenbraue: „Und wie geht es dir?“ Er senkte seinen Blick, was ihm nichts brachte. Sie stellte ihre Tasse energisch auf der Brüstung ab und stellte sich direkt vor ihm. Naruto hatte jegliches Zeitgefühl verlohren, ansonsten hätte er sich nicht so sehr darüber erschrocken, dass Sakura nun deutlich kleiner war als Naruto. „Seit wann bist du so klein?“, kam es überrascht aus seinem Mund, als er beschwichtigend die Arme Hob und sich flüchtig nach hinten lehnte, um ihrem strengen Blick zu entkommen. Wie früher grinste er etwas nervös. Wie früher... „Idiot! Du bist gewachsen seit der Krieg begonnen hat!“, kam es leicht pikiert von Sakura. Wie früher drohte sie ihm mit einer Faust, dann aber verschränkte sie die Arme und atmete kurz durch. Dann fragte sie noch mal mit etwas mehr nachdruck nach seinem Empfinden und Naruto gab auf. Da er wusste, dass Sakura die einzige war, die ihn in seiner Lage verstehen konnte, öffnete sich der Uzumaki der angehenden Ärztin und ließ von seiner Unentschlossenheit betreffend der Zukunft des Dorfes sowie seine unendliche Unsicherheit gegenüber seiner Taten kein Detail aus. Spätestens als er Pain erwähnte trat etwas in Sakuras Blick, was er von ihr ersehnt hatte. Es waren Mitgefühl und Verständnis, denn Sakura, wie sie ihm erzählte, ging es kaum anders. Da sie bei Tsunade gelernt hatte wurde sie nun ständig dazu gebracht, wichtige Entscheidungen zu treffen. Schon mehrere male hat der Leiter des Krankenhauses sie zur Rechenschaft gezogen, wenn sie in ihrer Überforderung eine falsche Entscheidung traf, dass ihr in der Hektik mehrerer Operationen schon einige verstorben waren und dass sie deswegen nicht mehr schlafen konnte. „Hast du... machst du deswegen die Nächte durch?“, fragte Naruto vorsichtig. Sakura zuckte mit den Schultern: „Ja“, sie machte eine kurze Pause, dann gestand sie: „... wenn ich bis zur Ohnmacht arbeite, habe ich keine Alpträume... ich sehe sie dann nicht...“ Mit 'sie' meinte die Rosahaarige niemand anderen als die Menschen, denen sie nicht helfen konnte, bei denen sie versagt hatte. Er sah, wie sie mit den Tränen kämpfte, aber ihm viel nicht mehr ein, als sie in den Arm zu nehmen. Es war ein Reflex. Er konnte sie nicht mehr so leiden sehen, nachdem sie beinahe ihren Sensei verloren hätte und nun auch noch über den Verlust ihrer Eltern klagte. Er wusste, wie alleine sie sich fühlte, er spürte ihren Kummer und es schmerzte ihn sehr, dass er ihr nicht helfen konnte. Sanft packte er sie an den den Schultern und sah ihr direkt in die Augen. Über seinen eindringlichen Blick erschrak die junge Frau und erstarrte, da sie mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte, nun, da sie sich ihm endlich offenbart hat und als Zeichen ihres Vertrauens den Kopf an seine Brust gelegt hatte und sie Umarmung sanft erwiderte. Dieser Beistand tat beiden gut und sie schlossen beide die Augen, dann das Gefühl immer noch einander zu haben, war das, woran sie sich erinnern mussten. Nun hielt der Bonde sie auf Abstand und sah sie ernst und durchdringend an. Im Hintergrund war das leuchtende Rot des Himmels immer intensiver und war von orange-gelben Wolken gestreift. Die Geister von Minato und Kushina, Narutos Eltern und ebenfalls Legenden im Dorf, schwebten so über Rosa und Orange, als Naruto langsam zu sprechen begann: „Sakura... ich verspreche dir hiermit noch ein Versprechen.“ Sakura wollte ihn unterbrechen, aber der junge Mann schüttelte heftig mit dem Kopf: „Nein, Hör mir zu! Ich verspreche dir hier und jetzt, dass ich alles tun werde, was ich kann, damit du hier... in Konoha, das Leben haben wirst, was du verdient hast... das Leben was ich dir bieten kann!“ Es vergingen ein paar Augenblicke in denen Sakura ihn gebannt anstarrte. Sie kannte seine Versprechen ihr gegenüber und wusste, dass er es um jeden Preis einhalten würde. Sie lächelte. Und dieses mal war es ein echtes Lächeln, ein liebevolles Lächeln, was auch ihre Augen erreichte. Behutsam legte sie ihre kalte Hand an seine Wange und hauchte die Antwort „Ich weiß, Naruto... Ich danke dir! Für alles!“ Es war nun Naruto, der erstarrte. War es denn Möglich? War diese Sanftheit dieses mal ernst gemeint? Bestand die Hoffnung, dass sie für ihn genau das empfand wie er schon lange für sie empfunden hatte? „Sa-sakura..?“, er zögerte. Jetzt würde der Augenblick perfekt sein, da sie sich ausgesprochen hatten. Jetzt, wo das Thema Zukunft doch beide unsicher machte und sie einander doch so sehr brauchten! Sein Herz begann schneller zu schlagen, denn endlich würde er eine ehrliche Antwort von der Frau bekommen, die er doch schon so lange begehrte. Die Frage lag schon förmlich auf seinen Lippen, würde er nicht Kakashi sehen, der am Aufgang stand und eine wichtig aussehende Akte in der Hand halten. Innerlich warf Naruto dem Grauen ein Kunai direkt in die Stirn um diese neue Art von Zweisamkeit mit seiner lang ersehnten Liebe endlich zu teilen, als er sich nur widerwillig von Sakura löste. „Merk dir bitte wo wir waren, ja?“, bat er sie, bevor er etwas zu entnervt zu Kakashi rief: „Schon gut, schon gut, ich komme ja...“ Tick. Als die Nacht über Konoha Gakure kam, brachte sie langsam die Stille. Und mit der Stille nahmen die Gedanken überhand. Und mit den Gedanken kam die Verzweiflung. Tack. Es war drei Uhr in der Früh als Naruto sich abermals auf die andere Seite seines Bettes wälzte. Sein neues Zimmer, welches ihm zugeordnet wurde lag nahe an der Villa und somit im Nord-West-Viertel. Ob es nun daran lag, das Naruto nur noch wenige Sachen besaß oder dass sich nicht zu Hause fühlen konnte. Die weißen, kargen Wände waren die Leinwand für die Schatten, die an seinen Fenstern vorbei liefen, eine Uhr unterbrach die unnatürliche Stille. Tick. Zehn nach sieben Uhr. Der blonde Ninja lag still auf seinem Bett. In seinen hektischen und unruhigen Träumen hatte er die Decke von sich geworfen, sie lag nun irgendwo am Fußende. Es bringt doch nichts, dachte Naruto und setzte sich auf. Er betrachtete seine leeren Handflächen. Tack. Das war nicht die erste Nacht, die Naruto schlaflos verbrachte. Immer und immer wieder weckte ihn die selbe Art von Traum auf: Er steht vor den alten Toren von Konoha. Sasuke stand vor ihm und hatte die Hände tief in seine Hosentaschen gesteckt, als er genervt den Kopf kurz sinken ließ, bevor er Naruto wieder ansah: „Komm schon, Blödmann! Dir liegt doch nichts am dorf, warum wartest du noch? Such dir ein besseres Ziel!“ Er schmiss Naruto sein Stirnband hin, Sasuke war selbst in seinen Träumen nicht zu erreichen. Sasuke war allen Anschein nach immer schon der Freidenker gewesen, einer, welcher nach seinen eigenen Regeln lebte. Naruto streckte eine Hand aus und griff nach Sasuke doch jemand anderes packte seine Hand. Es war Sakura gewesen. „Bleib hier... bitte verlass mich nicht!“, hörte er Sakuras Stimme flehen, doch als er zu der Quelle sah, erblickte er die blaugrauen Augen seiner Mutter. Hinter ihr stand sein Vater; auch er sah alles andere als erfreut aus. Minato bewegte die Lippen, aber es kamen die Schreie vieler Menschen aus seinem Mund. Es waren die Schreie des Krieges gewesen. „Mom? Dad?“, fragte Naruto unsicher, aber ein Regen aus weißen Kirschblütenblätter legte sich wie ein Vorhang zwischen ihnen und umhüllte den Uzumaki und stürzte ihn in einen Abgrund des Nichts. Tick. Tack. Tick. Tack. War es Unentschlossenheit oder Zukunftsängste, die er zwar jetzt alle umsetzen könnte, welche er erfüllen könnte, die ihn doch so in Unsicherheit stürzten. Er dachte an seine Eltern, welche ihm auf Grund von Machtdurst genommen worden waren. Er hatte den Namen seiner Mutter bekommen, Uzumaki. Ein Clan. Aber er kannte ihn nicht. Nicht einen einzigen, außer seiner Mutter und dieses rothaarige Mädchen, Karin, welche nun wieder mit Sasuke unterwegs war. Wenn er aber noch nicht mal wusste, wer alles zu jenem Clan dazu gehörte, wie sollte er dann je wissen, wer zu seiner künftigen Familie zugehören würde? Wie soll er mit seinem jetzigen Pensum gemischt aus seiner Ausbildung und seinem Schlafmangel je erkennen, wenn er sich verlieben würde? Halt! Liebte er denn nicht schon jemanden? War es nicht Sakura gewesen, welche er schon so lange beschützt hatte? Würde sie nun, da sie immer noch so eng beieinander waren nun endlich seine Gefühle erwidern? Würde sie mit ihm Kinder haben wollen? Tick. Tack. Tick. Tack. TICK. TACK! Naruto stöhnte auf, griff sich verzweifelt in seine fast schon schulterlangen Haare und ließ den Kopf hängen. „Ich brauche Luft!“, kam es erstickt von ihm, als er sich seine vom Krieg verschlissene Jacke anzog und über den Balkon flüchtete. Es war fast ein Impuls den er nachkam, den er fand sich vor der Tür der nun einsamen Haruno wieder. In ihrem Zimmer brannte noch Licht und ihm war sofort klar, dass auch sie nicht mehr schlafen konnte. Behände sprang er zu ihrem Balkon rauf, atmete noch einmal tief durch. Er sah sie mit dem Rücken zum Fenster sitzen, sie schien irgendetwas hektisch durchzublättern, verharrte, las und begann von vorne. Sie war so tief in ihre Arbeit versunken, dass sie in einem Reflex aufsprang, dabei den Stuhl durch zimmer pfefferte, ein Kunai vom Tisch an sich nahm, dabei einen Stapel Papier umriss und dich mit wildem Blick zum Fenster drehte, dazu bereit, ihren Angreifer entgegenzutreten. Das ganze passierte in einer Schnelligkeit und Präzession, in der sie Sasuke fast Kongruenz machen könnte. Sie sie Naruto erkannte, entspannten sich ihre Züge und sie öffnete ihm erschöpft die Tür. „Erschrecke mich doch bitte nicht so, Idiot!“, murrte sie und Naruto lächelte entschuldigend. „Sollte wohl beim nächsten mal doch lieber klingeln, oder?“, fragte er entschuldigend während Sakura ihn einließ. Ohne groß Worte zu verlieren half er der Haruno, ihre Blätter zu sammeln und zu ordnen. Ein Dokument in der Hand haltend fragte er verwirrt: „Du lernst wenn du nicht schläfst?“ „So mache ich wenigstens etwas, statt nur unnütz rum zu liegen...“, kam es kleinlaut von ihr. Die vergangenen Vorwürfe Sasukes klangen in ihrer Rechtfertigung als sie den Stapel wieder auf ihren Tisch hievte. Dann ging sie leise in die Küche und kochte frischen Tee auf, es war der selbe wie am Nachmittag, Pfefferminze. Als sie wiederkam reichte sie ihm eine Tasse, setzte sich auf ihre Bettkante und sah ihn abwartend an. Als Naruto unschlüssig da stand und verlegen die in die Tasse starrte, begann sie die Konversation: „Warum kannst du nicht schlafen?“ Naruto zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Die Rosane klopfte neben sich aufs Bett und bedeutete ihm, sich zu setzen, dann wartete sie geduldig, bis er zu reden begann. Er erzählte ihr alles von seinem Traum bis zu seiner Unentschlossenheit seiner Zukunft gegenüber. Als er geendet hatte und seinen Tee leerte fragte Sakura verdutzt: „Du... hast... meine Stimme gehört?“ „Ja.“, antwortete der Blonde knapp. Für ihn war es so schlüssig, da es Sakura war, der er sein erstes Versprechen gab, die ihn damals gebeten hatte, Sasuke zurück zu holen. Es war Sakuras Stimme gewesen, die ihn an seine Ziele erinnerte und es war ihre Hand, der er vertraute. Sakura schwieg, er wusste, dass sie sich daran erinnerte und sich nun nichts traute, etwas zu sagen. Verlegen wischte sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr und erst jetzt viel ihm auf, dass sie diese so trug, wie Tsunade und er musste etwas grinsen. Sie war ihr in so vielen Dingen gleich. Und nicht nur ihr, denn sie hatte den selben besorgten Blick, wie seine Mutter. „Sakura?“, fragte er leise, sein Blick war wieder auf die leere Tasse gerichtet, welche er in seinen Händen drehte. Sie hatte bereits einen Sprung, aber irgendetwas brachte sie dazu, sie nicht zu entsorgen. Sie antwortete mit einem „Hm-mh?“, fragend und bestätigend, dass sie ihm aufmerksam zuhörte. „Wenn... wenn ich dir sagen würde... das ehm...“, er räusperte sich. Sakura schwieg, auch sie beobachtete ihre Tasse, als würde sie jeden Moment aus ihrer Hand springen. „Wenn... also...“, stammelte er, dann unterbrach ihn Sakura in dem sie ihm auf die Wange küsste. „Sprich nicht weiter.“, flüsterte sie: „Ich weiß, was du sagen willst. Und ich... ich mag dich... auch...“ Nun war es Sakura, welche anfing verlegen zu werden. Um der Situation zu entkommen nahm sie ihm ruppig die Tasse aus der Hand und brachte sie in die Küche. Als sie wieder kam saß er immer noch auf ihrem Bett. Er war sprachlos über ihr Geständnis und es war, als ob sie ihm damit eine sehr schwere Last genommen hätte, denn eine Perspektive konnte sich nun wirklich erfüllen. Naruto sah auf die Uhr, es war schon fast fünf Uhr. „Ich sollte wohl gehen...“, kam es vom Uzumaki und er erhob sich hastig. Fragend sah er Sakura an, in ihrem Blick lag etwas merkwürdiges. „Oder... nicht?“, fragte er wieder. Die Haruno schwieg. Sie starrte auf ihre Füße und brachte kein Wort raus, aber sie schüttelte unentschlossen den Kopf. Naruto kannte seine Teamkollegin nun so gut, dass er zu ihr ging, sie bei der Hand nahm und auf ihr Bett setzte. Er selbet setzte sie neben sich, legte sich hin und zog sie zu sich. Diese unbeschwerte Einfachheit, die sie kommentarlos zu ließ überraschte ihn ungeheuer. Er spürte, wie sie zu ihn ran rückte, den Kopf auf seiner Brust bettete und auf Widerspruch auf ihn wartete. Es ging alles so schnell, fast schon viel zu schnell, aber er spürte selbst, dass ihm diese neue Nähe sehr gut tat. Um ihr Sicherheit zu signalisieren begann er langsam und vorsichtig über ihre weichen Haare zu fahren. Sie rochen süßlich, aber nicht aufdringlich und ihr regelmäßiges Atmen beruhigte auch ihn. Er müsse erst gegen Mittag in der Villa sein, also ließ er es zu, dass er sich von diesem ungeahnten Glück, welches ihn nun umhüllte, nun in einen ruhigen traumlosen Schlaf trug. Ihre Wärme beflügelte ihn in seinen letzten Gedanken dazu, sein Versprechen, welches er ihr auf der Villa gab, für sich zu einen Schwur zu machen. Er hatte nun wieder ein Ziel vor Augen und es war ein gutes Gefühl. Es war ein merkwürdiges Gefühl für Naruto, wieder dem Alltag nach zu kommen, denn er verbrachte die Nächte immer öfter bei Sakura. Ihre Nähe brachte ihm selbst immer ruhigere Nächte und nur noch ganz selten kamen die Alpträume wieder. Wann er sie schlafend neben sich sah, zog er sie näher an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. In ganz stillen Nächten konnte er sogar ihren Herzschlag wahrnehmen. Das Leben, welches so chaotisch gewesen war, bekam allein durch ihre Gespräche wieder Ordnung. Mehr und mehr gewöhnten sie sich so aneinander, das Naruto nicht als ihr Gast sondern als indirekter Mitbewohner bei ihr ein und aus ging. Er fragte sich, ob es bei seinen Eltern früher vielleicht auch so gewesen war, Sakura konnte es von ihren Eltern aus bestätigen. Es wäre so ähnlich gewesen, murmelte sie und wurde rosa im Gesicht. Es waren kleine Eigenarten wie diese, die so gar nicht zu Sakura passen wollten, dass sie ihm gegenüber so schüchtern wurde, aber Naruto nahm es als Zeichen dafür, dass sie dieses indirekte Liebesgeständnis tatsächlich ernst meinte. Langsam aber sicher kam Sakuras Lächeln wieder, was Naruto so an ihr vermisst hatte. Die Wochen vergingen nicht mehr so zähflüssig für den Ninja und er machte auch in seiner Ausbildung zum Hokagen immer mehr Fortschritte. Nachdem er die vorletzte Prüfung bestanden hatte konnte er nicht widerstehen und führte die Kunoichi zum Essen aus. Sakura war so erfreut, dass sie ihm um den Hals fiel und ihm lautstark gratulierte. Dies war der Moment, in dem Naruto und Sakura wieder so waren, wie sie es vor dem Krieg waren – zwei Ninjas, die nicht ohne einander konnten, die sich gegenseitig forderten und ärgerten... nur mit dem Unterschied, dass Naruto vor hatte, ihr heute ein weiteres Geständnis zu machen. Er hatte es schon des öfteren bemerkt, und er konnte es nicht mehr länger geheim halten. Sie waren noch durch den neuen Park geschlendert, der, wie Sakuras Wohnung, im Nord-Ost-Viertel errichtet worden war. Die Nacht war schon lange angebrochen, dennoch war es eine mondlose Nacht in der nur die Straßenlaternen für Licht sorgten. Ihre angenehm hellen Lichter schlängelten sich durch den Park und führten sie dann die Straße runter, an der ihre Wohnung war. Kaum ein Blatt hing mehr an den Bäumen und es wurde von Nacht zu Nacht immer kälter. Der Winter stand schon so gut wie vor der Tür. Kaum war die Wohnungstür hinter sie geschlossen fasste sich Naruto ein Herz und nahm Sakuras Hände sanft aber bestimmt in seine. Sein Herz schlug schneller gegen seine Brust und er hatte mühe, ruhig zu atmen, denn das folgende würde all seine Hoffnungen und Träume besiegeln. Sie blickten sich lange und tief in die Augen als Naruto sich endlich gesammelt hatte und mit rauer Stimme ihr gestand: „Ich liebe dich, Sakura. Ich liebe dich vom Anfang an schon! Ich kann es nicht mehr verheimlichen... ich will es auch nicht! Seid wir fast schon zusammen leben fühle ich mich... ähm...“ Naruto kratzte sich am Kopf. Ihm fehlten tatsächlich jetzt die Worte ihr zu beschreiben, wie Glücklich er doch mit ihr war, aber Sakuras Lächeln brachte ihn etwas aus den Konzept. Plötzlich griff sie nach seinem Nacken und zog ihn mit sanfter Gewalt zu sich runter. Ihre Antwort hätte nicht eindeutiger sein können: Als sich ihre Lippen trafen, war er überwältigt von ihren sanften Händen, die nun leicht auf seiner Brust ruhten, sie hielt ihn so keineswegs fest sondern gab ihn die Möglichkeit den Kuss zu unterbrechen und er war überwältigt von der Süße ihres Kusses. Sanft schmiegten sich ihre Lippen an seine und er schloss seine Arme um sie. Nur zu gerne erwiderte er diesen Kuss, ein Kuss, in dem so viel mehr als eine Antwort und ein Versprechen lagen. Naruto verlor jedes Zeitgefühl, denn in diesen Moment gab es nur ihn und seine Angebetete. Auch spürte er etwas anderes, etwas unbekanntes. Es war wie eine Art Hunger, die er empfand, obwohl er gerade gegessen hatte. Es war ein Hunger nach mehr, als diesen einen Kuss. Schon zu lange lebte er jetzt mit ihr zusammen, auch wenn alles viel zu schnell kam. Warum sollte er jetzt bremsen? Ihr Kuss wurde immer inniger und leidenschaftlicher, bis Sakura letztendlich den Kuss sanft beendete. Sie atmete etwas schneller und war etwas errötet, trotzdem lehnte sie leicht an ihn. Auch sie konnte diese Gefühle kaum fassen und war berauscht von dem eben geteilten Kuss. Sie räusperte sich leicht, als sie mit einer weichen und liebevollen Stimme antwortete: „Ich liebe dich auch!“ Auch wenn Naruto es längst gewusst hatte, nie hatte er sich diese Worte von der Haruno erträumen können. Nun endlich lag sie in seinen Armen und sie empfand genau so, wie er selbst für sie. Er hob sie hoch und drehte sie vor Freude mit sich: „Ich habe es doch immer schon gewusst! Echt jetzt!“ Das Glück hätte nicht schöner sein können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)