Wassermelone von Berrii (Anka & Mattes) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Nach der Prüfung packte das Mädchen ihre Sachen, sie wollte so schnell wie möglich nach hause. Ehe Mattes ihr folgen konnte, hatte sie den Raum verlassen und ließ sich mit der Menge mit nach draußen strömen. „Hey guckt mal, da ist der nuttige Bücherwurm!“, riefen draußen ein paar Mädchen ihr nach, fast der ganze Schulhof starrte sie an, am liebsten wäre sie sofort im Erdboden verschwunden. Mattes hatte es mitbekommen und rannte ihr nach: „Anka, warte!“ Er bekam ihre Hand zu fassen, doch sie entriss sie ihm: „Fass mich nicht an, hörst du!“ Er schaute in ihre grünen Augen. Sie weinte, das hatte er noch nie gesehen. „Vergiss mich einfach!“, schluchzte sie und rannte davon. Mattes blieb stehen, wie vom Schlag getroffen. Was war passiert? Der ganze Schulhof war am toben, überall lachten welche, viele Mädchen schrien Anka Gemeinheiten hinterher und Mattes stand hilflos da. Zuhause angekommen brach Anka heulend in ihrer Wohnung zusammen, das war zu viel für sie. Die ganze Schule wusste, das sie mit Mattes im Bett war und die Gerüchte hatten bestimmt viel größere Ausmaße als die Wahrheit, es war ihr so peinlich. Es klingelte. „Anka!“ Natürlich, es war Mattes. „Anka, bitte mach die Tür auf, ich hör dich doch!“, er klopfte, er klingelte, rief immer wieder ihren Namen, doch sie rührte sich nicht. Sie weinte sich all ihren Kummer aus dem Herzen, bis es ganz klein war. So fühlte sich das also an, wenn man verletzt wurde. „Bitte Anka, lass mich rein..“, bettelte Mattes, er klang verzweifelt. Aber Anka hatte beschlossen, ihn nicht reinzulassen. Sie würde ihn nie wieder rein lassen. Irgendwann, es wurde schon dunkel draußen, gab Mattes auf. Tief betrübt machte er sich auf dem Heimweg. Er achtete kaum darauf, wo er hinlief, er machte sich große Sorgen um Anka, andererseits war er stinksauer auf diese ganzen Idioten, die ihr das angetan hatten. War sie so auch zu diesem Mal in ihrem Gesicht gekommen? Hatte ihr jemand eine verpasst? „Verdammte scheiße!“, er trat sauer gegen einen Mülleimer, der aber dank guter Befestigung stehen blieb und mit einer Delle davon kam. Wieso musste das alles passieren? Er hatte niemandem von ihr erzählt, wie konnte das sein? Die nächsten Tage verbrachte Anka mit Scheuklappen. Sie schaute niemanden an, hörte Musik, wenn sie nicht grade in einer Prüfung saß, so blieb ihr die Welt fern. Mattes hatte mehrmals versucht sie anzusprechen, doch sie ignorierte ihn und lief einfach an ihm vorbei. Als sie die letzte Prüfung abgegeben hatte, atmete sie erleichtert auf. Jetzt musste sie nur noch auf ihre Ergebnisse warten und konnte dieser Schule den Rücken zuwenden. Erleichtert stand sie auf, kramte wieder ihre Kopfhörer raus und steckte sie sich ins Ohr. Musik an und raus aus dem Raum, da packte Mattes sie am Arm: „Anka, bleib stehen!“ „Lass mich.“, sie riss sich los, wobei die Kopfhörer aus den Ohren fielen. „Verdammt nochmal Anka hör mir zu!“, schrie er verzweifelt. Sie starrte ihn an. Und beide wurden vom halben Jahrgang angestarrt, der gesamte Flur war mucksmäuschenstill. Ihr Herz klopfte. „Du hast mir nichts zu sagen.“, sagte sie leise, drehte sich um und ging. Er blieb zurück, mit dem Gefühl, das sie ihn für immer verlassen hatte. „Hey Mattes.. Kommst du mit uns ins Café?“, ein Mädchen machte ihm schöne Augen. Er erkannte sie, genauso wie ihre Freundinnen. Mit der Hälfte war er im Bett, alle standen auf ihn. Und sie alle hatte Anka verletzt. Es war seine Schuld. „Ich will mit keiner von euch irgendwo hin, ich will überhaupt keine von euch blöden Weibern mehr!“, brüllte er sauer und verließ die Schule, von Pfiffen und Rufen begleitet. Er war an allem schuld, diese ganzen Mädchen, es waren so viele die auf ihn standen und er war mit mehreren im Bett, als er Finger hatte. Einige wohnten in seinem Viertel, vielleicht hatte irgendeine Anka gesehen, vielleicht hatte eine ihr Gespräch an dem einen Morgen aufgeschnappt und die Tratschküche gab den Rest dazu. Er rief einen Freund an, er musste wissen was genau da abging. Anka wusste es bereits. Ihr Postkasten war voller Hassbriefe. Ging es jedem Mädchen so, mit der Mattes geschlafen hatte? Sie hatte sowas noch nie mitbekommen und jeder wusste doch, wie flatterhaft er war, wieso war es bei ihr so schlimm? Es klingelte. Mal wieder. „Wer ist da?“, fragte Anka durch die Tür. Wenn es Mattes war, würde sie nicht öffnen. „Ich, Tessa.“ Überrascht machte Anka die Tür auf: „Hey..“ Mehr fiel ihr nicht ein. Tessa legte den Kopf schief und schaute sie besorgt an: „Die Meute liebestoller Mädchen setzt dir ganz schön zu, was?“ Anka nickte bitter und ließ sie rein: „Sie geben sich sehr viel Mühe, das ich sie nicht vergesse.“ „Die beruhigen sich schon wieder.“, sie legte ihre Jacke ab und setzte sich auf Ankas Bett, „Gerüchte tauchen auf und verfliegen wieder.“ Anka lächelte ungläubig: „In diesem Falle anscheinend nicht.“ „Du hast doch nicht wirklich mit ihm geschlafen, oder?“, fragte Tessa und legte ihre Füße auf Ankas Tisch. Anka setzte sich neben sie, nach lügen war ihr nicht, aber die passenden Worte fand sie auch nicht. Tessa schaute sie ungläubig an: „Anka? Nicht dein Ernst? Du hast mit Mattes geschlafen?“ Sie wurde rot: „Doch..“ Tessa musste lachen: „Ich fasse es nicht. Ehm..“ Ihre Freundin struppte sich durch ihre kurzen blonden Haare und strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht: „Wie viel ist den wahr von den Gerüchten?“ „Da stellt sich wohl die Frage, was du alles gehört hast.“, das Mädchen ließ beschämt den Kopf hängen. Sie hätte niemals mit ihm ins Bett steigen sollen. „Hm.. Größtenteils heißt es, das du mehrmals bei ihm warst, ihn verführt hast.. Sowas eben.“ „Die Wahrheit bitte.“ Tessa schaute sie an: „Warum soll ich dir die Grausamkeiten erzählen? Sag mir lieber die Wahrheit, selbst wenn du mit ihm geschlafen hast, geht sie das doch nichts an.“ „Ich- ich hab nur einmal mit ihm geschlafen. Es war nicht geplant, es war nicht mal vorherzusehen!“, Anka kamen die Tränen wieder hoch, „Ich hab ihnen doch nichts getan..“ Tessa nahm sie in den Arm und zum ersten Mal in ihrem Leben begriff Anka, warum Freunde so wichtig waren und das sie, ohne es zu wissen, eine sehr gute an ihrer Seite hatte. Nach einiger Zeit sprach Tessa: „Ich glaube, ich weiß warum sie so sauer sind. Das Mattes immer hinter dir her war, wussten alle, er ist schon so lange in dich verknallt und jetzt, wo er dich eigentlich hat, kotzt es sie an, weil er für sie nicht mehr verfügbar ist.“ Anka wischte sich die Tränen aus dem Gesicht: „Wieso verknallt? Ich dachte er steht nur auf mich..“ „Anka!“, Tessa lachte, „Ich meine, ich weiß ja das du durch deine ganzen Bücher ein etwas verzerrtes Weltbild hast, aber das musst du doch sehen. Er ist total in dich vernarrt, er springt immer um dich rum, macht Witze, grinst dich ständig an, das macht er doch mit keiner anderen!“ „Das wusste ich nicht, ich dachte er macht das auch mit anderen.“ „Ach du dumme Nudel.. Ich hätte dich öfter mit nach draußen nehmen sollen, du bist viel zu selten unter Leuten.“, Tessa lehnte sich zurück gegen die Wand und behielt einen Arm und Anka. Beide schauten gegenüber aus dem Fenster, wie die Sonne hinter einem Haus langsam versank. „Wie war es mit Mattes?“, fragte das blonde Mädchen leise. Anka seufzte bei der Erinnerung: „Berauschend.. unfassbar.“ Ihre Freundin kicherte: „Ja, so ist das.“ „Du hast doch nicht auch mit ihm geschlafen?“, fragte Anka abrupt. Tessa lachte: „Ach bitte, ich steh nicht auf den Typ Sunnyboy.“ Sie stand auf. „Wir werden jetzt ins Kino gehen Anka, danach Cocktails trinken und morgen, meine Liebe, kaufen wir unsere Abikleider!“ In den nächsten Tagen gab Tessa ihr quasi einen Crashkurs was Freizeitgestaltung anging, sie wusste gar nicht das Tessa so viel unternahm. Beim Kleider kaufen war Tessa sehr anstrengend, nichts gefiel ihr und so waren sie den einen Tag da, den nächsten Tag dort und solange sie nichts hatte, verbat sie Anka eines zu kaufen, denn vielleicht sah sie ja ein noch besseres. „Solange ich schaue, kannst du das doch auch, wer weiß, dann siehst du ein viel Hübscheres und ärgerst dich!“ Anka probierte sich quer durch alle Farben, aber am besten stand ihr grün. Dann, Anka wusste nicht im wievielten Laden sie waren, sah sie das Kleid, was sie wollte. Tessa lachte, als Anka grinsend damit in einer Umkleide verschwand. „Nun komm schon raus, ich will es sehen!“, ungeduldig zupfte Tessa am Vorhang der Umkleide, „Sonst komm ich rein!“ Anka trat grinsend wieder raus und Tessa klatschte begeistert. „Mädchen, du bist endgültig aufgetaut!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)