Über Erzengel von tenshi_vl ================================================================================ Kapitel 8: Menschen ------------------- „LUUUUUUUUUUUUUUCI!!!!”, rief eine aufgeregte Stimme fröhlich. Luzifer rieb sich die Schläfen. Gabriel war mittlerweile zwar schon fast ein ausgewachsener Engel, aber manchmal benahm er sich einfach immer noch wie in Kind. Der blonde Erzengel versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, als die Tür aufschwang und Gabriel hineineilte. Auf seinem Gesicht hatte er dasselbe dämliche Grinsen, welches er immer hatte, wenn er aufgeregt war. Und er war es jetzt mit Sicherheit. “Luci! Hast du es gehört?!“, versuchte der Jüngere das Interesse seines Bruders zu wecken. Luzifer seufzte und sah auf. „Was gehört?”, erkundigte er sich ungeduldig. „Vater hat was Neues gemacht!“ „Vater hat etwas erschaffen?”, wiederholte der Erzengel überrascht. Gott hatte seit mehreren Jahrhunderten nichts geschaffen, daher wurde die Neugierde des Erzengels natürlich sofort geweckt. „JA! Man, du solltest mir besser zuhören. Es soll wohl die Arbeit mehrere hundert Jahre sein.“ „Wirklich?“, erkundigte sich Luzifer und stand auf, „Also? Was ist es?“ „Sie werden Menschen genannt. Kümmerliche, kleine Gestalten, aber witzig anzusehen.“ „Ist das so…“ „Ja, Homo Sapiens Sapiens oder sowas… Offensichtlich haben sie gegen alle anderen Spezies gewonnen und sollen die Erde beherrschen.“ Luzifer ging um seinen Tisch herum und stand nun vor seinem kleinen Bruder. „Zeig sie mir.“ Gabriel grinste. „Ich wusste doch, dass du das sagen würdest“, bemerkte der Jüngere und ging dann voran, hinaus aus Luzifers Arbeitszimmer, bevor er seine sechs goldenen Schwingen ausbreitete. Er warf Luzifer ein breites Grinsen zu und schoss dann in den Himmel. Es war schon einige Jahre, dass Luzifer hatte schneller fliegen können als Gabriel, er konnte nicht einmal mit seinem kleinen Bruder mithalten und Gabriel liebte es. Endlich konnte er mal etwas besser als sein Bruder. Er landete im Garten Eden, wenige Sekunden bevor Luzifer es ihm gleichtat. „Wieso sind wir im Garten?“, fragte der Ältere. Gabriel lächelte und erwiderte: “Ich schätze, Dad wollte sie in seiner Nähe.” Der blonde Erzengel musterte die beiden Menschen misstrauisch. Das Paar sass einfach nur da und schenkte den Engeln keinerlei Beachtung. „Können sie uns etwa nicht sehen?“, mutmasste Luzifer. „Nein. In unserer wahren Gestalt sind wir unsichtbar für sie. Offenbar ist unsere Gestalt und Stimme zu viel für sie, deshalb beschützt Dad sie hier drinnen. Und, was hältst du von ihnen?“ „Was soll ich sagen…“, gab Luzifer leise von sich und sah der blonden Frau zu, wie sie den braunhaarigen Mann küsste. „Sie wirken etwas dreckig und… chaotisch.“ Gabriel lachte. “Ja, das habe ich von dir erwartet. Eigentlich sind sie einfach haarlose Affen.” „Kleine Schlamm-Affen“, gluckste Luzifer. Plötzlich erstarrten die beiden, als die mächtige Stimme ihres Vaters durch ihr Bewusstsein rang. Er rief sie zu seinem Thronsaal und die beiden Erzengel schwangen sich sofort in die Lüfte. Obwohl sie nicht mehr als sein paar Sekunden brauchten, standen Michael und Raphael bereits dort. „Was hat denn so lange gedauert?”, zog der Älteste die beiden auf. „Wir waren im Garten”, erklärte Gabriel grinsend. Ihr Vater hob seine Stimme und die Erzengel verstummten sofort. „Meine Söhne, ich habe euch aus einem ernsten Grund hergerufen. Ich will, dass ihr alle eure Treue gegenüber den Menschen schwört. Ich will, dass ihr euch vor ihnen verneigt, sie als euch überlegen akzeptiert und mehr liebt als mich.“ Die vier Erzengel sahen vollkommen überrascht zu ihrem Vater auf. Michael war der erste, der die Initiative ergriff und vortrat. „Mein älterster Sohn. Knie nieder und schwöre.“ Michael tat wie er geheissen wurde. Er fiel auf ein Knie, bevor er versprach: Ich schwöre meinen Gehorsam gegenüber der Menschenrasse. Ich schwöre, sie zu lieben und zu respektieren, sogar mehr als dich, Vater.“ Nun folgte Raphael schnell dem Beispiel seines Bruders und warf sich zu Boden. „Ich verspreche, die Menschheit zu schützen und ihnen zu dienen, genauso wie du es wünschst, Vater“, fügte er hinzu. Gabriel sah unsicher zu seinem grossen Bruder hinüber, ehe auch er sich verbeugte. „Ich schwöre, wie meine Brüder es taten, die Menschheit zu lieben und ihr zu dienen. Ihr beizustehen und sie gegen jeden Feind zu verteidigen.“ Die drei Erzengel knieten, doch Luzifer konnte das einfach nicht. Sein Vater blickt ihn an, ehe er ihn aufforderte: “Nun, Luzifer, mein Sohn, du bist an der Reihe.“ „Nein“, erwiderte der Blonde leise. „Entschuldige, was?“, erkundigte sich ihr Vater. „Nein!”, wiederholte der Erzengel lauter und näherte sich seinem Vater. „Wie kannst du das sagen? Wie kannst du von mir erwarten irgendjemanden mehr zu lieben als dich?! Diesen widerlichen, dreckigen Dingern zu dienen. Sie sind uns nicht überlegen, sie sind nicht mal halb so gut wie wir!“ Gott seufzte traurig. „Luzifer, bitte, mach es dir nicht schwerer, als es ist und überdenke das nochmal.“ „NEIN! Ich werde mich ihnen NIEMALS beugen!“, rief Luzifer wütend und flog davon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)