Zu weit gereist oder doch passend? von Fuyuko_the_white_Fox (Kagome x Inu no Taishou) ================================================================================ Kapitel 12: Voller Gefahren --------------------------- Erst stand sie, wie vom Donner gerührt, da und sagte nichts. Dann lächelte sie breit und verschränkte ihre Hände hinter ihrem Rücken. "Ich würde dich sehr gern auf den Ball begleiten. Die Frage ist eher, ob du dich mit einer blinden Frau blicken lassen willst und ob du es riskieren willst, dass ich dich total blamiere, denn mit einer blinden Lady zu tanzen, ist alles andere als einfach." "Es gibt außer dir niemanden, den ich ich fragen wollen würde. Außerdem sind du und Tsuki no Haru die einzigen Frauen im Schloss und Tsuki no Haru hält sich von solchen Veranstaltungen immer fern." "Das ist zwar nicht das romantischste, was ich je gehört habe, aber ich habe schon schlimmeres gehört. Außerdem sollte ich wohl froh sein, überhaupt von jemanden gefragt worden zu sein. Wer würde schon mit einer blinden Frau auftreten wollen?" "Ich. Außerdem hast du es sehr gut geheim gehalten. Außer uns, sind mir nur Sesshoumaru und Tsuki no Haru bekannt, die davon wissen." "Du bist ein Schleimer.", schmollte Kagome, doch dann kicherte sie leicht "Aber irgendwie bist du auch ein Schatz. Wenn du weißt, worauf du dich da einlässt, komme ich gerne mit." Taro war erleichtert, dass sie 'ja' gesagt hatte. So konnte er auf dem Ball sichergehen, dass die männlichen Gäste ihre Hände bei sich behielten. ~Das, und du kannst deinen eigenen Profit daraus ziehen.~ //Kennst du überhaupt die Bedeutung des Wortes 'Stolz'?// ~Davon hast du doch schon genug. Außerdem wäre der mir nur im Weg. Glaub mir, vor einigen Tausand Jahren waren die Leute nicht besser als ich.~ //Dann kann ich mich wohl glücklich schätzen, damals nicht gelebt zu haben, was?// ~Da kannst du nur für dich sprechen. Wenn du damals gelebt hättest, hätte ich viel weniger Arbeit und das wäre mir eigentlich auch lieber.~ //Und mich nennst du faul?// ~Klappe.~ //Wieso kommst immer wieder mit dieser Antwort, wenn es auf ein Thema zugeht, dass dich beleidigen könnte?// ~Weil du die Klappe halten sollst!~ Taro entschied dazu, mal darauf zu hören und sich stattdessen mehr auf Kagome zu konzentrieren. Zusammen gingen sie noch im Garten spazieren und redeten über dieses und jenes. Doch hier sollte sich Kagomes Vorsicht als gut erweisen... Ein Busch raschelte leicht und man könnte meinen, dass es der Wind war. Doch es war nicht der Wind, der die Zweige des Gebüschs bewegt hatte. Es war ein Youkai. Mit Pfeil und Bogen ausgerüstet. Er bewegte sich mit äußerster Vorsicht, denn er wusste, dass man dem Inu no Taishou alles zutrauen konnte. Es gab nichts dümmeres als den Herrn der Hunde zu unterschätzen. Langsam und darauf bedacht, keinen unnötigen Lärm zu machen, spannte er den Bogen und zielte auf den Hals des Weißhaarigen. Wenn er es schaffte, den Inu no Taishou auszuschalten, wäre Yokubou-sama bestimmt sehr zufrieden mit ihm. Plus, er hätte eine bessere Chance, bei der jungen Inuyoukai zu punkten. Da konnte man doch gar nicht 'nein' sagen, oder? //Und Abschuss.// Surrend verließ der Pfeil die Sehne. Kagome genoss es, so mit Taro reden zu können, ohne dass irgendwer dazwischen funkte. Doch plötzlich vernahmen ihre Ohren Blätterrascheln. Sie hätte es wohl auf den Wind geschoben, wäre da nicht ein klitzekleiner Haken an der Sache: Es war windstill. Nicht ein einziges schneebedecktes Blatt regte sich, bis auf die, die dieses Geräusch verursachten. Sie fühlte genauer und spürte die Anwesenheit einer Person in diesem Busch. Sie hörte leises Holz knirschen und dieses Geräusch war ihr bekannter als alles andere. Ein Bogen, der gespannt wird. Sie ging einfach weiterhin neben Taro her, doch ihre Ohren waren stets auf die Ecke fokussiert, wo ein Pfeil auf den Abschuss wartete. //Bleib ruhig, Kagome. Nur weil er einen Bogen spannt, heißt das noch lange nicht, dass er auf dich oder Taro zielt. Vielleicht trainiert er ja gerade...// Weiter kam sie nicht, da sie den Pfeil surren hörte und merkte, dass er auf sie beide zukam! "Taro, runter!!!!", schrie Kagome, stürzte sich auf ihn und zog ihn so mit zu Boden. Schon schoss der Pfeil über ihnen vorbei und verfehlte sie um Haaresbreite. Taro hob wieder den Kopf, nachdem Kagome ihn zu Boden gerissen hatte und entdeckte den Pfeil, der nutzlos in einen Baum stecken geblieben war. Hätte Kagome nicht so schnell gehandelt, wäre der Pfeil nicht in den Baum, sondern in seinen Hals geflogen. Doch das war es nicht, was ihn in Rage versetzte. Nein, es war vielmehr die Tatsache, dass.....ein paar lange, braune Haare am Pfeil herunterhingen. Zudem konnte er deutlich einen vertrauten Blutgeruch wahrnehmen, den er schon einmal gerochen hatte. Als Kagome vorsichtig den Kopf hob und sich umsah, wurde sein Verdacht bestätigt. Der Pfeil hatte ihre Wange gestreift und ein dünnes Rinnsal Blut rann daran herab. Taro knurrte und in seltener Einigkeit überließ er seinem Biest die Kontrolle. Er kannte es gut genug, um zu wissen, dass es die besseren Foltermethoden und schlimmsten Hinrichtungsarten kannte. Er spürte, wie sich seine Fangzähne und seine Klauen verlängerten und er wusste, dass seine goldenen Iriden zu einem eisigen Blau veränderten und dass das Weiße in seinen Augen durch den Blutrausch blutrot wurde. Er nahm nun einen feinen Geruch von Angst und Furcht wahrnehmen, der aus den Büschen kam. Der Geruch von Angst war stets ein Zeichen für das Raubtier, dass es seiner Beute überlegen war und die Folge war, dass sie zuschlugen. So war es auch bei Taro. Er war ein Inuyoukai, ein Raubtier, dessen Auserwählte gefährdet wurde. Mit sowas war nicht zu spaßen. Er schoss vor und steuerte die Quelle des Geruchs an, woraufhin er kurz darauf einen Wolfsyoukai an der Kehle gepackt hielt. Der Youkai, einer seiner Soldaten, röchelte und versuchte, Luft zu bekommen, doch Taros Biest gönnte ihm das nicht. "Was sollte dieser Angriff?", knurrte sein Biest. Seine Stimme klang seltsam hallend und jeder der Anwesenden merkte, dass es nicht Taro selber war, der sprach. Doch der Soldat weigerte sich, zu sprechen, falls er das überhaupt gekonnt hätte. Taros Biest verlor die Geduld. Der Druck seiner Hand nahm zu und drückte ihm nun vollends die Luftröhre ab. Ein Knacken sagte ihm, dass sein Genick gebrochen war und ein dicker Strahl Blut schoss von da aus dem Körper, wo Taros Klauen 'aus Versehen' die Halsschlagader angeschnitten hatten. Er ließ seine Beute fallen. Wenn er nicht schon erstickt oder an dem gebrochenen Genick gestorben war, dann würde er es spätestens durch den zu hohen Blutverlust. Langsam zog sich sein Biest wieder zurück und Taro kam wieder hervor. Die Augen nahmen wieder ihren gewohnten goldenen Ton an und seine Klauen und Fangzähne schrumpften auf ihre normale Länge zurück. Er hörte Schritte und als er sich umsah, erblickte er Kagome, die auf die Leiche des Youkais sah. "Tut mir leid, Kagome. Du hättest das nicht sehen müssen." "Nein. Ich habe ja sowieso kaum was gesehen. Nur, dass seine Aura erloschen ist. Aber ich habe das Blut gerochen. Und deshalb solltest du jetzt lieber ein Bad nehmen.", meinte sie und hielt sich beim letzten Satz die Nase zu. Taro sah an sich herunter und erkannte, was sie meinte. Sie konnte es zwar nur riechen, aber er war über und über mit dem Blut des Soldaten befleckt. Besonders seine rechte Hand, mit der er den Youkai an der Kehle gepackt hatte und seine Halsschlagader angeschnitten hatte. //Nein, nicht ich. Mein Biest.//, erinnerte er sich. Es fiel ihm immernoch schwer, die Taten seines Biests und seine eigenen, zu unterscheiden und nicht alles auf sich zu nehmen. Er sah wieder auf zu Kagome, die gerade damit beschäftigt gewesen war, die Veränderungen in seiner Aura zu beobachten. Kagome war über die Stimmungsschwankungen des Fürsten ziemlich überrascht. Erst war er bedrückt gewesen und seine Aura schien wie ein schwerer Mantel um ihn zu liegen. Dann wurde er nachdenklich, um dann wieder schwermütig zu werden. Sie fragte sich, was ihn denn beschäftigte, doch sie fragte ihn nicht. Wenn er meinte, sie dürfte es erfahren, würde er es ihr sagen. "Danke, Kagome." Aus ihren Gedanken gerissen, sah sie auf, wo sein Gesicht sein musste und legte die Stirn in Falten. "Wofür?", fragte sie. "Dafür, dass du mir das Leben gerettet hast." Sie wurde rot und wünschte sich insgeheim, sein Gesicht sehen zu können. Sie wollte wissen, wie er sie gerade ansah, doch das sollte wohl sein Geheimnis bleiben. Kagome spürte, wie er an ihr vorbeiging und hörte seine geflüsterten Worte. "Die Röte steht dir, ganz im Gegensatz zu den Falten." Ihr schoss noch mehr Blut in den Kopf und sie horte sein leises Lachen. Wieso musste er so verdammt....anziehend sein?! ~Weil du diejenige bist, die auf ihn steht.~ //Nein, DU stehst auf ihn!// ~Sagt die, die gerade knallrot anläuft vor Verlegenheit.~ //Ach, halt doch die Klappe.// Taro merkte bald, dass Kagome ihm folgte und verlangsamte seine Schritte ein wenig, damit sie aufschließen konnte. Sie holte zu ihm auf und zusammen spazierten sie noch durch den Garten. Doch so gelassen sich Taro auch spielte, innerlich stritt er sich mit seinem Biest. //Verdammt, was hat mich nur geritten, das zu sagen?!// ~Woher soll ich das wissen? Ich bin dein Biest, nicht dein Gehirn.~ //Ich habe mich wie der letzte Idiot aufgeführt!// ~Wie kommst du denn auf die Idee? Hast du nicht gesehen, wie sie rot geworden ist?~ //Was weiß denn ich?!// ~Ach, du meine Güte. Ich freue mich schon auf den Frühling, wo ich dann zu einer bestimmten Zeit die alleinige Kontrolle habe.~ Bei dem Stichwort 'Frühling' sah Taro sich genauer um. Einige Eiszapfen an den Ästen der Bäume tropften und er könnte schwören, dass die Schneedecke dünner geworden war. Es schien, als würde das Tauwetter einsetzen. Plötzlich drehte Kagome wieder um und sah in die Richtung, aus der sie kamen. "Was ist los, Kagome?" "Hast du das nicht bemerkt?", stellte sie die Gegenfrage. Er runzelte die Stirn. Was sollte er bemerkt haben? Doch Kagome fuhr fort. "Die Luft wird immer wärmer... Und ich habe da hinten etwas gehört, als wäre jemand hingefallen." Nun roch Taro es auch. Da, wo Kagome hinsah, konnte er die Luft vor Wärme flimmern riechen. Er spürte auch den stetigen Temperaturanstieg. Deshalb schmolz der Schnee! "Komm mit.", befahl er und fiel sofort wieder in die Rolle des verantwortungsbewussten Fürsten. Er sprintete zu der Quelle der Hitze und hörte, wie Kagome hinter ihm rannte. Sie erreichten schnell den Ort des Geschehens, doch sie wurden aufgehalten. Eine hohe Wand aus Feuer versperrte ihnen sowohl die Sicht als auch den Zugang. //Zum Glück habe ich es immer bei mir.//, dachte Taro, während er aus seinem Haori ein rotes Gewand hervorholte. Er breitete den Stoff aus und legte ihn sich über, sodass auch sein Kopf bedeckt war. "Kagome, komm zu mir!", rief er ihr zu. Als sie zu ihm kam, stellte er sich neben sie und hielt ihr das Gewand ebenfalls über. Kagome spürte, dass er etwas über sie legte und als sie danach tastete, spürte sie ein vertrautes Material. //Das Fell der Feuerratte!// Sie sah nach vorne, wo sie die orange-roten Flammen brennen sah. Feuer brauchte Sauerstoff und war so ebenfalls eine Form des Lebens. Doch hinter dem Feuer konnte sie eine vertraute Aura spüren. War das etwa... "Taro, da hinten ist Tsuki no Haru!" "Was?! Geht es ihr gut?!", fragte er und fragte sich, wie das geschehen konnte. Vor ein paar Minuten ging es ihr doch noch bestens. "Ja, aber sie scheint ohnmächtig zu sein oder so." "Verdammt.", zischte er und ging auf die Flammen zu. Da er das Fell der Feuerratte über sich und Kagome hielt, war sein einer Arm etwas hinter ihr und als er sie damit anstieß, setzte auch sie sich in Bewegung. Sie rannten durch die Flammen, als sie plötzlich daraus hervorbrachen. Kagome sah sich um und erkannte, dass das Feuer einen Kreis um die Hanyou bildete, die genau im Zentrum des sicheren Fleckchens lag. Sie konnte sehen, dass sich die Flanke schwer und angestrengt hob und senkte. Offenbar hatte sie Probleme beim Atmen. Ihre Aura schien genauso zu brennen wie das Feuer um sie herum. Es flackerte und manchmal warf es Funken im hohen Bogen von sich. Da wurde es Kagome bewusst. Das Feuer war Tsuki no Harus Aura! Es war eine Manifestation ihrer Aura in Form des von ihr gefürchteten Feuers! Sie bemerkte eine Bewegung neben sich und merkte, dass Taro den Schutz des Fells verließ und ihr überlegte, wie Inuyasha es schon so oft getan hatte. Dann trat er näher an die Hanyou heran. Taro wollte seiner Beraterin eine Hand auf ihren Hals legen, um sie zu beruhigen, doch kaum dass seine Hand das Fell der Hanyou berührte, zuckte er zurück. Mit zusammengebissenen Zähnen holte er zischend Luft und umklammerte mit seiner linken Hand sein rechtes Handgelenk. Die Handfläche seiner rechten Hand war eine einzige Verbrennung. Er hörte Schritte näherkommen. Er drehte sich um und sah in Kagomes blinde Augen. "Was ist passiert?", fragte sie besorgt. "Ich habe mir die Hand verbrannt. Tsuki no Harus Haut ist kochend heiß!" "Das habe ich befürchtet.", murmelte sie "Siehst du das Feuer um uns herum? Es ist IHR Feuer! Das, welches sie aus Angst nie benutzte! Ich glaube, sie hat es zu lange angestaut und muss es jetzt irgendwie loswerden." "Heißt das, wir können nichts für sie tun?" "Vermutlich nicht. Das Feuer befindet sich in ihrem Körper. Wir können ihr diese Bürde nicht abnehmen." "Aber ich!", hörten sie plötzlich eine fremde Stimme sagen. Taro sah sich um, doch in dem Feuer konnte er nur eine schattenhafte Gestalt erkennen, die scheinbar vier Beine hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)