Auf den Kosten der Tochter von Mera_Mera_no_Karin ================================================================================ Kapitel 8: ----------- In dem kleinen Raum lagen sich drei offenbar sturzbetrunkene Männer gröhlend in den Armen. Sie saßen auf dem Boden vor einem runden Holztisch, auf dem dicht an dicht geleerte Flaschen standen, und hatten sichtlich eine Menge Spaß. Während Ace laut losprustete, als einer der drei seinem Sitznachbarn spielerisch mit der Hand durch den Bart fuhr und andeutete ihn küssen zu wollen, konnte ich nur angewidert die Stirn runzeln. Es gab für mich fast nichts Schlimmeres als stark alkoholisierte Männer. Mir fehlte komplett das Verständnis dafür, wie man sich nur so volllaufen lassen konnte. Ja, die drei sahen aus, als hätten sie Spaß, aber wussten sie auch, wie lächerlich sie sich vor den anderen machten? War es ihnen egal? Vielleicht konnte ich es auch einfach nicht begreifen, weil ich selbst noch nie in meinem Leben einen Schluck Alkohol getrunken hatte. Sonderlich scharf darauf war ich auch nie gewesen, so kam es aber natürlich, wie es kommen musste. Kaum dass ich mich auf Aces Drängen hin auf den freien Platz neben Marco gesetzt hatte, drückte er mir auch schon einen großzügig gefüllten Krug Bier in die Hand. „Auf Marcos Retter! Ähm, wie war noch gleich der Name?“, der eben noch „umgarnte“ Mann beugte sich strahlend auf den Tisch und hob seinen Krug. „..Kai...“, antwortete ich widerwillig, doch meinem freudlosen Tonfall wurde keine Beachtung geschenkt. Stattdessen hoben auch alle anderen ihre Krüge. „Auf Kai!“, rief der Trunkenbold nun, woraufhin alle Männer gemeinsam anstießen. Um nicht ganz unhöflich zu sein, deutete auch ich kurz an, meinen Krug zu heben und nippte anschließend an ihm. Der Geschmack überraschte mich. Es schmeckte so, wie Mutters Hopfentee immer roch: bitter und herb. Am liebsten hätte ich meinem Reflex nachgegeben und es wieder zurück in den gläsernen Krug gespuckt, aber damit hätte ich wohl nur unnötige Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. So trank ich das spritzige Gesöff, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Während ich innerlich damit kämpfte, mir nichts anmerken zu lassen, traf mich Marcos kühler Blick über den Rand seines Bierkruges. Er rückte ein weiteres Stück vom feuchtfröhlichen Treiben der drei Schluckspechte ab und saß nun zu meinem Missfallen dicht bei mir. „Schmeckt es dir etwa nicht,....Kai?“, flüssterte er zu mir gewandt und grinste dabei hörbar. Auf Blickkontakt mit ihm konnte ich gut verzichten, deshalb hielt ich meinen Blick starr auf den hellen Schaum meines Bieres gerichtet und entschloss mich dazu, mehr zu trinken. Alles nur um den verdammten Schein zu wahren. Ich setzte den Krug an und nahm diesmal gleich drei, vier große Schlucke, bevor ich erleichtert das Gefäß wieder senken konnte. „Sicher, schließlich bin ich doch ein echter Kerl.“, gab ich mit gesenkter Stimme zurück, ein wenig verwundert darüber, wie viel Mut mir doch diese paar Schlucke gemacht hatten. Marco schnaubte. „Und was für einer du bist....“ Ich sah nun den drei Clowns am anderen Ende des Tisches zu, wie sie anfingen für sich ein kleines Trinkspiel zu spielen.Von Anfang an gelang es mir nicht, dieses Spiel zu durchblicken, aber eigentlich war es mir auch gleich, was sie dort taten. Sie schenkten mir keine Aufmerksamkeit, worüber ich sehr froh war. Mir genügte es schon, dass ich wieder im Visir dieses Marcos war. Ich wusste, dass er mich immernoch beobachtete. Aus diesem Grund sah ich zur Feuerfaust hinüber, die sichtlich begeistert war von dem Trinkspiel der drei Männer. Mit den glänzenden Augen eines kleinen Jungens feuerte er sie an und nahm hin und wieder auch einen Schluck von seinem Bier. Ich umklammerte meinen Krug fest mit beiden Händen, während ich dem ausgelassenem Schauspiel vor mir zusah. Dabei blieb mein Blick immer wieder bei diesem Ace hängen. Wie er da so saß, nach Vorne gebeugt auf seine Knie... Wie betont seine Armmuskulatur in dieser Haltung war... So wie sie aussah, musste sie steinhart sein. Genau wie seine Bauchmuskeln, von denen man so, in dieser Pose, viel zu wenig sehen konnte. Er war so wunderschön. Dieses freche Grinsen, das sich immer wieder auf seinen Lippen abzeichnete, während er Schluck für Schluck seinen Becher leerte, sein rabenschwarzes Haar, das seinem makellosen Gesicht so schmeichelte und dann noch diese Augen, wo man meinen konnte, dass Flammen in ihnen loderten – das alles an ihm wirkte so...verführerisch...? Ich blickte nach Unten, in meinen Krug. Was zur Hölle war mit mir los? Ich fühlte mich so locker, entspannt und beunruhigenderweise auch irgendwie erregt... Meine Sorgen waren auf einmal wie weggeblasen. Bestimmt hatten sie das Feuer in Port Silence unter Kontrolle bringen können und sicher hatten sich die Kämpfe schlimmer angehört als sie in Wirklichkeit waren. Genau, so musste es gewesen sein. Ich musste nur warten, bis wir den berühmten Captain getroffen hatten und dann würde mich schon einer von ihnen nach Hause bringen. Sie schienen ja doch irgendwie nett zu sein. Ich nickte zufrieden vor mich hin, bis ich eine Hand auf meiner linken Schulter spührte. „Alles okay bei dir?“, hörte ich Marco leise fragen. Ich sah ihn groß an. Was sollte schon sein? Es war doch alles super. Mein Krug war irgendwie leer geworden, aber sonst... Wieder setzte er sein süffisantes Grinsen auf. „Deine Augen sind ganz glasig... Du bist betrunken, oder?“ „Red keinen Unsinn. Alles ist super.“ „Super?“, wiederholter er, doch klang seine Stimme dabei weniger entspannt wie meine. „Hast du keine Angst, du könntest...aus der Rolle fallen?“ „Mach dich locker.“ , mit einer Schulterbewegung ließ ich seine Hand von meiner Schulter gleiten. „Wen muss man hier vögeln, um einen weiteren Krug Bier zu bekommen?“, rief ich lautstark in die Runde, woraufhin alle bis auf Marco laut zu lachen begannen. Fröhlich nahm mir Ace den Krug ab und befüllte ihn neu. „Prost.“, er stieß mit mir an und ich konnte mir dabei ein dümmliches Lachen nicht verkneifen. Die Stimmung war gut, alle hatten Spaß und vor meinen Augen saß ein Mann, der nicht hätte hübscher sein können. Ich fing an mich pudelwohl zu fühlen.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)