Feuer und Eis von Mich1 (...in der Stunde der Entscheidung [RuNa]) ================================================================================ Kapitel 7: Schicksal -------------------- Ruffy konnte es nicht glauben. Es war unglaubwürdig - doch er sah es. Die Illusion zeigte es. Alles zeigte es! Der Kapt'n schüttelte den Kopf. Nami konnte doch nicht so ein winziges Schiff gehabt haben! Neon flog immer noch seelenruhig über den ruhigen Wellen und machte keine Anstalten, da wegfliegen zu wollen. Wartete er auch ein Kommando von Ruffy? Oder wollte er selber nicht runter? Doch warum? Was sollte der Grund sein, dass Neon immer noch in der Luft schwebte? "Öhm. Ne-" "Psst." "Waru-" "Psst." "Jetzt sage endl-" "Psst!" "Ab-" "Jetzt sei endlich leise, Ruffy! "Psst!" Neon verdrehte die Augen und seufzte entnervt. Warum verstand dieser Idiot nicht, dass er nichts sagen sollte? Man sagt nichts, wenn man in der Vergangenheit Menschen in der Nähe hat. Es durfte nicht passieren, dass Nami heraus kam. Es war eine Veränderung des vergangenen Zeitflusses. Es hörte sich extrem an - aber dadurch könnte Nami gar nicht der Strohhutbande beitreten. Und das war das Risiko, von dem Ruffy wohl nichts wusste. Er konnte vielleicht Rätsel in einem Bruchteil einer Sekunde lösen - in riskanten Sachen ging er aber nur darauf los. Immer ohne Plan - Auf gut Glück würde das schon irgendwie klappen. Neon schüttelte seinen Kopf. Ruffy musste doch wissen, dass man ohne Plan nicht weit kommen würde. Und weil er keinen Plan hat, riskiert er sich selbst und sein näheres Umfeld. Das müsste doch Ruffy seit dem Einbruch in das Impel Down bemerkt haben! Wegen keinem Plan sind zehn Jahre von Ruffys Leben einfach weg! Und für was? Für nichts! Und warum? Weil diese verdammte Strohbirne einfach keinen Plan hat! Und so bemerkte Neon, wie er schon ohne klare Ab oder Zusage, seine Entscheidung festlegte. Er würde Ruffys Mannschaft beitreten. Und zwar als Stratege. Es war schlecht, ohne Plan in eine Schlacht oder Krieg zu ziehen... So sollte es sein. Ruffy verwunderte eines immer mehr und mehr. Es war nicht die Tatsache, dass Neon in Gedanken versunken war. Es war auch nicht die Tatsache, dass Namis Schiff in eine scharfe Linkskurve abgedreht war. Es war die Tatsache, dass sie immer weiter gen Wasser sanken. Der Schwarzhaarige wusste nicht, ob er jetzt lieber Neon aufwecken sollte - falls er denn eingeschlafen war - oder, Nami etwas zuschreien sollte. Neon hatte ihn irgendwas über einen Zeitstrom erzählt. Doch was hatte es mit dem auf sich? Klar war, dass er wohl in diesem war. Oder etwa doch nicht? Seine Gedanken liefen Amok und sein Kopf begann sich zu drehen. Ihm war schwindlig. Kotzübel. Klartext: Er fühlte sich grauenvoll. Seine Augen begannen zu zucken und mit seinem Mund war wohl etwas faul. Seine Arme fühlten sich schwach an und er konnte nicht begreifen was passierte. Er konnte es nicht mit dem heutigen Morgen vergleichen, geschweige denn, mit irgendetwas anderem. Und noch bevor Ruffy etwas sagen konnte, kippte er zur Seite. Normalerweise würde er so etwas nicht glauben, geschweige denn sagen, doch er war sich sehr sicher, dass Neon nicht aus seiner Trance aufwachen würde. Er atmete tief ein. Ruffy befand sich im halben Sturzflug gen Meer. Die vorher noch ruhigen Wellen hatten sich verschlimmert. Brausende, tosende Wellen mit einem dunkelblauen Glanz erwarteten ihn. Die eine Welle sah aus wie ein Tor zu Unterwelt - Die Andere erinnerte Ruffy ein wenig an eine saftige Hähnchenkeule. Oder wie ein gebackener Salat. Für Vegetarier. Den Strohhut grauste es bei dem Gedanken, gebackenen Salat essen zu müssen. Das wäre so, als würde man auf einem Reifen herumkauen. Doch bevor Ruffy noch an weiteres denken konnte... Schlug er auf. Wo er aufschlug? Nicht auf das Meer. Nicht auf Namis Schiff. Er schlug auf - Was Ruffy so überraschte wie es auch - schwarzen, glänzenden Schuppen auf. "Neon!" "Du Vollidiot musst mir das nächste Mal sagen, wenn du halbtot umkippst..." Neon grinste. Warum? Ruffy wusste es nicht. Warum Ruffy grinste? Das wusste Ruffy ebenfalls nicht. Warum beide anfingen zu lachen... Nun ja... Dies wussten selbst beide nicht. "Ruffy. Sei still." Ruhig fügte Neon noch ein kleines *Bitte* hinzu und hoffte, dass Ruffy es verstehen würde. Es durfte jetzt nichts schiefgehen. Keine falsche Bewegung durfte passieren. "So. Ruffy. Da du dich ja fast selbst umgebracht hast, musste ich in der Zeit weiter nach vorne... Um genau zu sein, zu dem Zeitpunkt, an dem ich euer Schiff demoliert habe." Neon wollte Ruffy erklären, was sich damals angeeignet hatte. Er musste wissen, was damals passierte. "Weißt du Ruffy... Ich kenne Nami schon lange. Um genau zu sein, seit dem sie dreizehn ist. Ich möchte, dass du weißt, warum ich nicht bei Nami geblieben bin. Warum ich nicht bei Arlong helfen konnte. Warum ich auf euer Schiff gelandet bin. Setze dich gemütlich hin... Das könnte länger dauern." "Als allererstes möchte ich, dass du weißt, dass ich keine bösen Absichten pflege oder gepflegt habe. Wenn ich ehrlich bin: Ich schäme mich zutiefst für das, was damals passierte." "Nami war fünfzehn. Ich... irgendetwas über dreihundert. Du musst wissen, ich habe aufgehört zu zählen. Es war ein ruhiger, sonniger Tag und ich half Nami schon seit zwei ganzen Jahren, ihre Beute zu stehlen. Wie glaubst du, wäre Nami sonst immer davon gekommen? Aber das ist jetzt unwichtig. An einem Tag meinte eine Mannschaft, dass sie ihr Gold zurückhaben dürften. Heute hätte ich etwas dazu gesagt... Was aber passierte... Das kann ich mir schon fast selbst nicht erklären." Neon musste seine Worte jetzt präzise und genau wählen. "Als diese Bande aufkreuzte, suchte Nami mich. Vergeblich. Du musst wissen... Ich bin immer einer Schlacht aus dem Weg gegangen. Ich weiß nicht, ob man das feige nennen kann... Aber ich war weg. Ich bin einfach weggeflogen. Und warum? Weil ich verdammt nochmal zu feige war, Nami zu helfen und denen in den Arsch zu treten!" Er fühlte sich, wenn er sich daran nochmal zurück erinnerte, schrecklich. Es war feige, widerlich, rücksichtslos und selbstsüchtig. Wenn Neon ehrlich war, schämte er sich, nochmal in Ruffys, geschweige denn Namis Gesicht zu schauen. Es würde ihn nicht wundern, wenn Ruffy jetzt vor Wut kochen würde und bitten würde ihn an sein Schiff zu lassen und ihn bitten, dass er gehen solle. "Weißt du Neon... Ich bin nicht Nami und ich weiß nicht, wie sie das sieht... Doch ich würde dir verzeihen." Neon durchfuhr ein Kältestoß. Ruffy würde was machen? Das konnte er doch nicht gerade gehört haben! Doch nicht von Monkey D. Ruffy! "Ich will nicht sagen, dass deine Entscheidung die Richtige war. Doch Nami lebt ja noch. Das heisst: Etwas muss passiert sein. Etwas, für das sie dir nicht böse ist." 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