The distance between us von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 9: The Will to Win -------------------------- It is fatal to enter a war without the will to win it." Renji sah der hübschen, kurvenreichen Silhouette von Matsumoto nach, wie sie die Straße hinunter verschwand. Dabei hatte er das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden. Er schaute nach oben. Von dort, an das Geländer gelehnt, blickte ihn Byakuya an. Ihre Augen trafen sich. Die Gesichtszüge des Kommandanten hatten sich mit einem Stirnrunzeln verfinstert. Renji hielt die Luft an, erwartete einen Befehl oder eine Maßregelung. Stattdessen verschwand er einfach nur aus seinem Blickfeld. Ich bin in Schwierigkeiten, dachte Renji und sein Magen zog sich zusammen. Er hätte niemals das Gelände der Einheit verlassen sollen. Noch nicht einmal für eine Sekunde. Und vor allem nicht mit Matsumoto flirten dürfen! Oh... Das sah überhaupt nicht gut aus. Mit einem frustrierten Knurren stampfte er zurück ins Gebäude in der Hoffnung, seinen Frust an irgendjemanden auslassen zu können. Als er den 3. Offizier auf dem Trainingsplatz sah, machte er sich auf den Weg zu ihm. „Hey, du! Warum wandert der Kommandant im Obergeschoss herum?“ „Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Kommandant überall dorthin gehen darf, wo er hin möchte.“, stammelte der junge Mann. „Das ist ein... Familiengrundstück oder so, nicht?“ Renji knurrte, nicht in der Lage, einen passenden Konter für dieses Argument zu finden. Allerdings war er immer noch genervt. „Das ist ein Desaster. So oder so! Ich kann das Gelände noch nicht einmal für 5 Minuten...“ „Das war eher eine halbe Stunde, Vizekommandant.“ „Halt die Klappe! Was wir jetzt brauchen, ist Schadensbegrenzung! Bitte sag mir, dass er nicht auch noch im Erdgeschoss war.“ „Nein, das war er nicht. Da bin ich mir sicher.“ „Gut, dass ist wenigstens etwas.“, sagte Renji und atmete tief durch. „Keine Besucher, richtig? Ich hatte dir gesagt, dass du auf die Achte aufpassen und Alarm geben sollst, wenn deren Kommandant hier rumschnüffelt, nicht wahr?“ „Ähm...“ Dem Rothaarigen gefiel nicht, wie der Andere plötzlich einen Schritt nach Hinten machte und sich nervös umblickte. „Oh Nein!“, Renji seufzte. „Nein! Nein! Nein! Sag mir bitte nicht, dass Kyōraku noch einmal zurückgekommen ist!“ „Nein. Sie hatten mich klar dazu angewiesen, Vizekommandant. Ähm... Nur ich hatte diesen ganzen 'kein-Besucher-Teil' wohl nicht ganz verstanden.“ „Ernsthaft?“, Renji war kurz davor, dem Jungen in den Hintern zu treten. „Wen hast du reingelassen?“ „Kommandant Ichimaru.“ Oh Scheiße! „Er schien sehr besorgt darüber, dass der Kommandant krank ist. Bot an, ihm Mittagessen und so zu bringen.“, fuhr der 3. Offizier leicht panisch weiter. Um sich davon abzuhalten, dem jungen Mann Verstand einzuprügeln, vergrub er seinen Kopf in seinen Händen. „Ich sagte kein Mittagessen. Ich sagte, kein Essen, bevor der Kommandant nicht ausdrücklich danach fragt! Gottverdammte Scheiße! Ich werde sterben!“, Renjis Stimme war angespannt. Er schaute den verängstigten jungen Mann in die Augen. „Und nachdem er mich umgebracht hat, werde ich dich heimsuchen und ungespitzt in den Boden stampfen! Hast du mich verstanden?“, knurrte er zornig. „Ja, Vizekommandant.“, die Stimme des Jungen war kaum mehr als ein zitterndes Krächzen. Nun war die Frage: Das Problem ignorieren oder sollte er sich dem stellen? Er war noch nie gut im Zurückziehen, also wappnete er sich und trat den Weg ins Obergeschoss an. Nachdem er festgestellt hatte, dass das Zimmer des Kommandanten leer war, mit Ausnahme der Reinigungskraft, suchte Renji den Rest der Etage ab. Er fand Byakuya auf einer Veranda, von der er den beeindruckenden Garten der Kompanie überblicken konnte. Die warme Frühlingssonne fiel sanft auf die ersten frischen Triebe und ein paar dunkelblaue Iris blühten bereits. Wasser floss gurgelnd über einen steinigen Wasserfall und die Vögel sangen leise. Trotz des späten Nachmittags war Byakuya noch nicht vollständig gekleidet. Er trug immer noch die seidene Robe, die er am Morgen angezogen hatte. Allerdings hatte etwas, was auch immer, ihn dazu gebracht, das Kenseikan zu tragen. Das war eine Tatsache, die Renji nicht wirklich gefiel. Mit seinen, durch das formale Schmuckstück, gezähmten schwarzen Haaren, wirkte er gleich deutlich entrückter und strenger. Renji hielt sich auf Distanz, stand am Rand des Gartens, um die Privatsphäre seines Kommandanten nicht zu stören. „Es war mein Fehler.“, sagte er ruhig und leise. „Scheinbar ist hier sonst niemand gewillt, einen Kommandanten zurückzuweisen.“ Byakuya drehte sich nicht zu ihm um oder zeigte ihm in einer anderen Weise, dass er seine Anwesenheit wahrgenommen hatte. Er blickte einfach weiter in den Garten. „Wo warst du, Renji?“, seine Stimme war kontrolliert, aber schneidend, als er sprach. Renji war nicht bereit, zu gestehen, dass er verschwunden war, um mit einer hübschen Frau zu Mittag zu essen. Also entschied er sich für eine Halbwahrheit. „Ich habe die Gerüchteküche überprüft.“ „Oh?“, der Ton von Byakuya wurde ein klein wenig weicher, aber Renji wusste genau, dass er noch weit davon entfernt war, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. „Ja, glücklicherweise hat sich Matsumoto selbst eine recht nette Geschichte eingeredet, warum Sie heute nicht verfügbar sind, Kommandant. Wer weiß, vielleicht verbessert sie auch ihren Ruf etwas. Sie gab dem Ganzen einen ziemlich tragischen, leicht romantischen Anstrich.“ Natürlich ließ er den Part aus, wo er und Matsumoto die möglichen Sexspielzeuge und Bondage-Ausrüstung diskutierten, wozu Byakuya eventuell neigen könnte. „Hätte ich allerdings gewusst, dass Ichimaru hierher kommen würde... Ich schwöre, ich hätte sie niemals unbewacht gelassen!“, gab er aufrichtig zu. „Sehr gut.“, sagte Byakuya. Das war ganz klar eine Entlassung und das war vermutlich auch das Beste, worauf Renji hoffen konnte. Trotzdem stand er immer noch am Ende des Gartens herum. Eine lange Zeit sprach keiner der beiden. Renji überlegte fieberhaft, was Ichimaru von Byakuya gewollt hatte. Immerhin war er halb nackt, als er fast in Ichimaru reingelaufen war. Zudem war er noch ganz schön außer Atem, nachdem er Byakuya diesen Kuss gestohlen hatte. Ihm war klar, dass Ichimaru die Situation entsprechend aufgegriffen hatte. Allerdings konnte er sich nicht vorstellen, dass er so geschmacklos war und dies vor Byakuya anbringen würde. Oder etwa doch? Das Problem mit Ichimaru war, dass man nie wusste, wo man bei ihm dran war. Renji vermutete, dass würde davon abhängig machen, wie viel Stress... Scheiße, er war erledigt. „Vizekommandant.“, Byakuyas Stimme zerschnitt Renjis Gedanken, genauso wie das ansteigende Reiatsu. „Du bist entlassen.“ Renji nahm Haltung an und verbeugte sich steif. „Kommandant.“ Renji verließ den Garten und überlegte, ob Selbstmord in dieser Situation ehrenvoll wäre. Vermutlich schon, aber es war nicht praktikabel, besonders wenn er bedachte, wie miserabel seine Einheit war, Eindringlinge zurückzuschlagen. Wenn er sich nicht selbst töten dürfte, musste er stattdessen jemanden Schmerzen zufügen. Heute Nachmittag würde es einige harte Übungen im Training geben. Er musste dafür sorgen, sollte er morgen den Job noch haben, dass neben ihm auch noch ein Anderer stark genug war, seinen Kommandanten zu beschützen. Vor allem vor einem dürren Wiesel wie Ichimaru. Es beunruhigte Renji mehr, als er zugeben wollte, dass der Kommandant sich den Rest des Tages nicht mehr blicken ließ. Er musste wirklich sauer sein. Manchmal wünschte er sich, Byakuya wäre ein wenig mehr wie Kenpachi. In der 11. wurde es so gehandhabt, dass wenn man etwas verbockt hatte, man Prügel bezog und dann war es das schlussendlich auch. Aber hier war es nicht möglich, auch nur ansatzweise, zu wissen, was in Byakuya vorging, wenn jemand Mist baute. Als es langsam dämmerte, war das Einzige, was Renji noch wollte, Ichimaru suchen und ihn damit konfrontieren. Es machte ihn wahnsinnig, dass er nicht wusste, was zwischen den beiden Kommandanten passiert war. Aber das war das Problem, oder nicht? Ichimaru war kein Vize mehr, er war ein Kommandant. Und es war auch bestimmt nicht so, dass die beiden Freunde waren. Er konnte nicht einfach zu ihm gehen und freundlich fragen, ob er es ihm erzählen würde. Aber da musste es einen Weg geben! Folter war vermutlich illegal, zumindest so lange Mayuri nicht dabei war. Vielleicht half ihm das, was er am Nachmittag von Matsumoto erfahren hatte, ein paar Informationen zu erhalten, wenn er Ichimaru etwas im Gegenzug anbot. Wenn es stimmte, dass Ichimaru auf Männer stand, dann war es ihm vielleicht möglich, ihn um den Finger zu wickeln. Vermutlich war es aber auch bescheuert und unbesonnen. Dennoch... Der Mond stand hoch am Nachthimmel, als sich Renji selbst vor dem Tor der 3. Einheit wiederfand. Mit einer halb leeren Flasche Sake... Gut, sie war eher leer als nur halb leer. Eigentlich hatte er sich gedacht, Ichimaru anzubieten, mit ihm zu trinken. Allerdings hatte er festgestellt, dass es einen ziemlichen Anteil dieses flüssigen Mutes benötigte, um überhaupt dort zu stehen. Er hämmerte mit der Faust gegen das Tor. „Hey, macht auf. Ich muss was mit dem Kommandanten klären!“ Zu Renjis Überraschung war es sein langjähriger Freund Izuru Kira, der ihn begrüßte. Kiras scharfe und filigrane Gesichtszüge nahmen einen betrübten und besorgten Ausdruck an. Er kam offensichtlich direkt aus dem Bett, denn er trug eine simple Schlafrobe und keine Sandalen. Seine Haare waren, auf wundersame Art und Weise genau wie immer, zu einer geraden Spitze über sein Auge frisiert. Wie auch immer das möglich war. „Was zur Hölle tust du hier mitten in der Nacht, Renji?“, dann fächerte er sich ein wenig Luft mit seiner Hand zu. „Oh! Wie betrunken bist du?“, fügte er hinzu. „Nicht annähernd genug“, gab Renji bedrückt zu und zeigte die fast leere Flasche. „Du hast nicht zufällig eine weitere?“ Renji zog Kira näher an sich und legte eine Hand auf die schmale Schulter. Er nutzte aus, dass er ein gutes Stück größer als der Andere war, drückte ihn über die Torschwelle. „Hör zu.“, flüsterte er theatralisch in Kiras Ohr. „Ich muss mit deinem Kommandanten schlafen. Und du kannst das arrangieren, richtig?“ „Uhh... Das ist keine wirklich gute Idee.“, meinte Kira und drückte gegen Renjis Brust, bis dieser zurück auf die Straße taumelte. „Nein, nein, nein, du verstehst nicht! Das ist wirklich wichtig!“, damit legte er den Arm um Kiras Schulter. „Ich kann mich nicht mehr vollständig daran erinnern, warum. Aber ich weiß, dass ich das tun muss. Ich MUSS es tun!“, knurrte er. „Gut.“, sagte Kira und schloss das Tor hinter den beiden. „Erwartet dich Gin? Denn, wenn er dich nicht erwartet, wird das ganz sicher nicht so laufen wie du es dir... erhoffst.“, sagte der Blonde ernst. Renjis Arm war noch immer um die Schulter des Anderen geschlungen. Kira dirigierte ihn die Straße entlang. „Außerdem, Renji, denke ich, dass du einen Schlag auf den Kopf abbekommen hast. Einen Härteren, als sonst üblich. Denn das ist nicht der Baum, den du sonst immer anbellst.“ „Hey, keine Hundewitze mehr, ok? Ich bin den Mist leid!“, grummelte Renji. „Und außerdem mag ich alle Sorten von Bäumen. Wer sagt, dass ich Gins Baum nicht mag? Er ist hübsch genug. Glaube ich...“ „Du bist sehr von deinem Denkvermögen überzeugt...“ Renji blieb stehen. „Moment! Warte! Wir gehen in die falsche Richtung.“, er deutete mit dem Kopf zurück zum Gelände der 3. Division. „Der Baum, den ich suche, ist da hinten.“ „Es wird heute Nacht keine Bäume geben, Renji.“ „Warum nicht?“ „Weil Gin bereits einen Liebhaber hat, einen festen. Da gibt es keinen Platz für dich in ihrem Bett.“ Renjis Gesicht verfinsterte sich. Diese Möglichkeit hatte er gar nicht berücksichtigt. „Bist du sicher? Denn ich kann teilen.“ „Nun ja.“, sagte Kira leise und schob den Arm des Rothaarigen erneut über seine Schulter. „Ich aber nicht.“ „Oh? Oh...!“, machte Renji und schaute zu seinem Freund hinunter. Naja, das war keine absolute Überraschung, einen zierlicheren Mann als Izuru Kira war schwer vorzustellen. „Heilige Scheiße, Mann, du schläfst mit deinem Kommandanten!“ „Ich dachte, du auch.“ „WAS?!“, Renji schaffte es, schockiert zu klingen, bis die Realität in traf. „Oh, ja... Verdammt... Deswegen bin ich hier. Du musst mir helfen, Kira. Ich stecke bei Byakuya tief in der Scheiße und das ist die Schuld von deinem Kommandanten! Ich muss herausfinden, worüber die beiden geredet haben!“ „Sie haben über dich geredet.“ „Warte, du weißt es? Ähm... Kann ich dich also verführen?“ „Ich bin wirklich geschmeichelt, so betrunken du doch bist, Renji. Allerdings wird das nicht notwendig sein. Warum lässt du mich dich nicht irgendwohin bringen und ich erzähle dir alles?“ „Wir können zurück zu meinem Quartier zurück.“, schlug Renji deprimiert vor, als die beiden durch die Straßen von Seireitei stolperten. „Mir wurde strengstens verboten, irgendwelchen 'Abschaum' dorthin zu bringen. Ich bin mir nicht sicher, ob du auch dazu zählst, aber ich denke, er meinte damit irgendwelche Liebhaber.“ „Na, dann ist doch alles gut. Denn ich werde nicht dein neuer Liebhaber werden.“ „Ich dachte, ich würde dich verführen.“ „Nein, Renji. Wir werden nur reden. Erinnerst du dich?“ „Richtig.“, der Rothaarige nickte. Renji streckte sich auf seinem Bett aus, nachdem Kira ihn förmlich hineingeworfen hatte. Dieser thronte nun schon fast auf dem einzigen Möbelstück, welches noch in dem Zimmer war. Einer Kommode. Ein Deckenfluter in der Ecke erleuchtete den Raum leicht. Aus der Küche hatte der Blonde eine Teekanne und eine Kanne mit kaltem Wasser geholt, welche er nun zwischen den beiden auf den Boden stellte. Kira schenkte Renji von beidem ein. Er schüttelte den Kopf, während er vorsichtig die Schale mit Wasser dem Rothaarigen in die unsicheren Hände drückte. „Du bist einer von diesen Typen, richtig?“ „Welche Art von Typen?“ „Du landest mit Kerlen im Bett, wenn du betrunken, bevorzugst aber Frauen, wenn du nüchtern bist.“ Renji runzelte die Stirn, da er sich auf unerklärliche Weise beleidigt fühlte. „Nur fürs Protokoll, ich war letzte Nacht der Nüchterne.“, stellte er klar. „Natürlich warst du das.“, Kira klang unbeeindruckt. „Also, was genau passierte letzte Nacht?“ „Viel zu viel...“, sagte er, als er an die ganze Ikkaku-Yumichika-Nummer dachte. „Und... nicht annähernd genug.“, fügte er hinzu, während er an Byakuya dachte. Er knallte die Wasserschale zurück auf den Boden und griff nach dem Tee. „Du und...“, es war immer noch eigenartig für Renji, den Namen von Kiras Liebhaber zu nennen. Zumal es Gin Ichimaru war. „Uh... Das ist... Du warst schon lange daran. Wofür hättest du das sonst alles auf dich genommen?“ Kira hob eine seiner dünnen, blonden Augenbrauen und betrachtete Renji für einen Augenblick. „Da gibt es viele Gründe.“, seufzte er leicht und deutete ein Achselzucken an. „Und die wären?“ Der Blonde sah seinen Freund von der Seite abschätzend an. „Bist du dir sicher, dass er voll dabei war? Dass ihr beide dasselbe gefühlt habt?“ Renji kratze sich den Hinterkopf. Er dachte über die Frage nach und überlegte, was er von der letzten Nacht preisgeben wollte. „Ich weiß es nicht. Ich meine, es hat danach ausgesehen. Zumindest zuerst. Aber dann, als es richtig zur Sache gehen sollte, ist er... ausgestiegen. Irgendwas von wegen unehrenhaft und,“ Renji versuchte seine nächsten Worte unter einem Husten zu verstecken „ich wäre zu jungfräulich.“ „Moment, was? Du bist Jungfrau?“ „Nein! Ich meine, nicht... Naja, ich glaube. Schau mal, ich war bisher nur die auf der Empfängerseite... Ach, halt doch die Klappe.“ Der Rothaarige fühlte, wie er rot wurde. Er ließ sich auf die Matratze zurückfallen und zog sich sein Kissen über den Kopf. „Warum ist eigentlich jeder so verdammt überrascht darüber?“ „Weil 'Jungfrau' einfach kein Wort ist, dass ich jemals mit dir in Verbindung bringen würde.“, gab Kira lachend zurück. „Ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass es etwas gibt, was du noch nicht ausprobiert hättest.“ Renji wusste, dass es ein wenig beleidigend war, aber das machte ihm dieses Mal nichts aus. „Weißt du, das ist ja das wirklich Verrückte daran. Ich war voll dabei. Er war derjenige, der seine Meinung geändert hat. Und das, obwohl er betrunken war. Scheiß Ehre. Was zum Teufel hat das damit zu tun?“ Kira sagte eine Weile nichts, dann spürte Renji seine sanfte Hand auf seinem Oberschenkel. „Das tut mir leid. Es klingt... kompliziert zwischen euch beiden.“, sagte er mitfühlend. „Scheiße ja, so kompliziert, wie es überhaupt nur möglich ist!“, antwortete der Angesprochene, während er sich aufrichtete. Er schmiss das Kissen auf die andere Seite des Futons und schwang seine Füße über die Kante, um Kira ins Gesicht gucken zu können. „Und das ist genau der Grund, warum ich es nicht auch noch brauchen kann, dass dein... ähm... Kommandant seine Nase in meine Angelegenheiten steckt. Was hat er Byakuya verdammt noch mal heute gesagt?“ „Oh, naja, was das angeht...“, Kiras kleines Lächeln verschwand. „Ich bin mir sicher, dass er nichts Böses im Schilde führte.“ Renji war nicht annähernd so überzeugt. „Aha.“ „Die Sache ist die, naja, er hat gesehen, in welchem Zustand zu gestern Nacht warst. Dann kam plötzlich Byakuya daher und meinte, dass er dich 'benötigen' würde. Da war es nicht wirklich schwer für ihn, eins und eins zusammenzurechnen... Jedoch... Ähm...“, Kira machte einen leisen zischenden Laut. Es klang unbeholfen. „...hat dies Byakuya nicht verstanden.“ „Aber nun hat er es?“ „Hm, ich denke schon.“ Renji wurde übel. Kira tätschelte sein Bein erneut. „Aber es klang, als wäre nichts passiert... also ist alles in Ordnung, oder nicht?“ „Nein! Gar nichts ist in Ordnung!“, knurrte Renji. „Es ist viel passiert!“ „Aber er war betrunken...“ „Das ist Byakuya Kuchiki, über den wir reden, erinnerst du dich?“, unterbrach Renji seinen Freund harsch. „Du denkst 'Ich war betrunken' wäre eine zufriedenstellende Ausrede für ihn? Vor allem, weil ich es nicht war und ich derjenige war, der ihn zuerst geküsst hat!“ „Oh.“, Kira betrachtete eingehend seine Hände, dann schaute er Renji betroffen an. „Ist es das, was mit deiner Lippe passiert ist? Ich meine, hat er... es nicht gewollt?“ Moment...! Dachte Kira, dass Renji über Byakuya hergefallen ist, sodass diese sich hätte verteidigen müssen? Also Bitte! In Anbetracht der Tatsache, wie er gestern Nacht auf Byakuyas Bett gelegen hatte, konnte er sich nicht mehr zusammenreißen. „Ich bin die Jungfrau, schon vergessen?“, brüllte er. Kiras Gesicht wurde blass und er sprang Richtung Tür. „Du solltest vielleicht etwas leiser sein.“ Renji schnaubte. Als könne er sich in noch größere Schwierigkeiten bringen, als er ohnehin schon war! „Ich lag da mit dem Hintern in die Höhe und meinen Händen hinter den Rücken gefesselt. Glaubst du wirklich, ich hatte die Situation unter Kontrolle? Bist du ernsthaft der Meinung, ich wäre derjenige gewesen, der es zu weit getrieben hat?“ Kira lehnte sich gegen den Türrahmen. „Also... wolltest du, dass er aufhört.“ „Nein, ich sagte dir doch, da war nichts dergleichen, bis er von selbst aufhörte.“ Renji wollte das Gesprächsthema wieder in die richtige Richtung lenken. „Ich dachte, es wäre... in Ordnung, solange er es war. Er sprach ein wenig über Bestrafung, aber... um ehrlich zu sein, hat mich das sogar eher angemacht.“ „Ah,“ Kira nickte, als würde das nun alles sagen. „Ok. Und an welcher Stelle hast du dir nun die Lippe verletzt?“ „Vorher. Er hat mich gebissen. Während eines Kusses, der etwas daneben ging – oder gut, kommt drauf an, wie man es sieht. Ich fand es eigentlich gut. „Oh.“ Der Rothaarige blickte seinen Tee auf dem Tisch finster an, wünschte, er wäre deutlich alkoholischer. Er trank ihn trotzdem leer. „Warum reden wir eigentlich darüber?“ „Ich glaube, das wird wieder.“, sagte Kira und verschränkte die Arme vor der Brust. Er senkte den Kopf, so dass seine Augen von dem Schatten seiner Haare bedeckt wurden. „Wenn Byakuya wirklich aufgehört hatte... aus dem Grund, den du genannt hattest... dann war er nüchtern genug, dass er nicht wollte – Nein, besser gesagt: Er wollte was Besseres für dich beim ersten Mal. Das ist ein gutes Zeichen. „Ist es das?“ „Natürlich. Das zeigt, dass du ihm etwas bedeutest. Aber so, wie das Ganze bei euch läuft, weißt du das wahrscheinlich auch.“ Renji seufzte tief. „Außer, dass er wohl meinte, ich solle mich woanders 'unterrichten' lassen und dann zu ihm zurückkommen.“ „Und du kannst das nicht?“ „Was glaubst denn du?“ „Ich denke, dass zwei Dominante niemals versuchen sollten, zusammen zu sein.“ „Amen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)