The distance between us von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 10: Desire to Serve --------------------------- Therefore I say: know the enemy and know yourself; in a hundred battles you will never be in peril. When you are ignorant of the enemy but know yourself, your chances of winning or losing are equal. If ignorant both of your enemy and of yourself, you are certain in every battle to be in peril." Renji wachte auf. Halb nackt, alleine und, zum ersten Mal seit Tagen, in seinem eigenen Bett. Dank der schnellen Hilfe von Izuru Kira hatte er nur einen leichten Kater. Kira, wie immer aufmerksam und fürsorglich, hatte eine Nachricht an der Teekanne hinterlassen. 'Ich denke nicht, dass du zu betrunken warst, um dich nicht mehr an unser Gespräch zu erinnern. Aber falls doch, das Wichtigste ist: Er erinnert sich.' Der Rothaarige zerknüllte die Notiz. Er bemerkte, dass Kira ein wunderbarer Partner und eine extrem effiziente rechte Hand abgeben würde. Nachdem er eingeschlafen war, hatte er ihn nicht nur ausgezogen und ins Bett gelegt, er hatte auch noch einen frisch gebügelten Shihakushō bereitgelegt. Natürlich sorgfältig gefaltet. Außerdem hatte der Blonde sich auch gut um Zabimaru gekümmert, denn das Zanpakutō stand, gegen die Wand gelehnt, in seiner Reichweite. Das war wirklich eine nette Art, aufzuwachen. Von der verdammten Notiz einmal abgesehen. Er erinnert sich. Renji grummelte und schmiss den zerknüllten Zettel in die Ecke. Es war ganz eindeutig, von wem er da geschrieben hatte. Da Byakuya nicht weggetreten gewesen war, war er davon ausgegangen, dass er sich an alles erinnern konnte. Es musste für ihn wirklich ein Schock gewesen sein, als Gin Ichimaru ihm das Ganze mit Hinweisen und Andeutungen ins Gedächtnis zurückgerufen hatte. Naja, dachte er, während er das Band um seine Haare löste. Jetzt müssen wir schauen, wie das weitergeht. Byakuya ist nun am Zug. Er schnappte sich seine Sachen und machte sich auf den Weg zum öffentlichen Badehaus. Natürlich gab es im Badehaus auf dem Anwesen der Kuchikis auch eine heiße Quelle. Nachdem er sich und seine Haare im Bad gewaschen hatte, glitt er in das warme Wasser. Der Aufseher am Eingang hatte ihm versichert, dass er früh genug war und somit der einzige Besucher. Sonst hätte er warten müssen. Öffentliche Badehäuser hatten sehr strenge Regeln, was Tätowierungen anging. Jemand könnte sie als anstößig empfinden oder sich davon gestört fühlen. Ich möchte ja nicht die zarten Gefühle von irgendwem verletzen, dachte Renji spöttisch, während er kurz untertauchte. Als er wieder auftauchte, stand niemand Geringeres als Byakuya Kuchiki im Raum. „Nicht wirklich.“, platze es aus Renji heraus, ohne nachzudenken. „Haben sie kein eigenes Bad?“ Byakuya antwortete nicht direkt. Er stand nur in voller Pracht da. Das blasse Morgenlicht, welches durch die hohen Fenster hineinfiel, umspielte sanft die Linien seines trainierten und schmalen Körpers. Makellose, perfekte Haut leuchtete im Kontrast zur tiefen Schwärze seines offenen Haares. Renji kannte die Regeln des Badehauses, dass man niemanden anstarren durfte, aber er konnte sich nicht davon abhalten. Dieser Mann war eindeutig zu schön, um nicht zu gucken. Außerdem war Byakuyas Blick angemessen abgewendet, er würde es also niemals erfahren. „Ich bin wegen der heißen Quelle hier.“, Byakuya zeigte dabei auf eine Tür am Ende des Raumes, ganz klar ein Privateingang für den Herrn des Anwesens. Sein Körper war überzogen mit einem Film von Feuchtigkeit und seine Haare dampften, somit war offensichtlich, dass er sich bereits irgendwo gewaschen hatte. „Mir wurde gesagt, es sei niemand hier.“ „Mir auch.“, seufzte Renji. Er setzte an, sich aus dem Wasser zu erheben. „Ich gehe dann.“ „Nein.“, antwortete Byakuya. „Das ist ein öffentliches Badehaus. Du hast Eintritt bezahlt. Also kannst du es auch nutzen.“ Der Rothaarige sank zurück. „Nagut, allerdings sollte ich nicht in Gesellschaft hier sein. Ich meine, was ist, wenn sie sich von meinen wundervollen Körperbemalungen abgestoßen fühlen und mich aus Versehen anschauen?“ Byakuya betrat das Wasser. „Das wäre tragisch.“, sagte er ohne Emotion, dabei schaute er ihn nicht an. „Ich werde versuchen, mich unter Kontrolle zu halten.“ „Hey,“ Renji grinste und legte seine Arme über den Beckenrand. Vielleicht war es der leichte Kater, der sein Hirn noch vernebelte oder aber es war der perfide Wunsch, zu sehen, ob er bei dem Anderen eine Reaktion provozieren konnte. „Versuchen sie es nicht zu sehr. Ist ja nicht so, als wüsste ich nicht, dass sie interessiert sind.“ „Das ist auch der Grund, warum wir uns in dieser misslichen Lage befinden. Hast du das schon vergessen?“ Renji hob eine Augenbraue. Das war ganz schön geradeheraus für seinen Kommandanten. Er vermutete, dass er entschieden hatte, dass es nun an der Zeit war, darüber zu reden. „Das habe ich nicht vergessen.“, gab der Vizekommandant zurück. „Ich hatte gehofft, sie vielleicht.“ „Allerdings.“, Byakuya runzelte die Stirn, als er sich gegenüber von Renji ins Wasser niederließ. Dampfschwaden stiegen vom Wasser auf. Im angrenzenden Garten hörte man einen Kranich. Der Schwarzhaarige schien eine Zeit lang die Wellen auf dem Wasser zu beobachten, sein Gesicht ausdruckslos. Dann seufzte er kurz. „Was tun wir nun, Vizekommandant Abarai?“ Vizekommandant? Das war ekelerregend formal. „Müssen wir denn etwas tun?“, fragte er und spannte seine Schultern nervös an. „Ich meine, die meisten Leute werden eher Matsumoto glaube, als Ichimaru. Ihr Ruf ist nicht in Gefahr, Kommandant. Dafür habe ich gesorgt. Meine... Naja, da war nie irgendwas, was es zu schützen galt.“ „Hmm.“, war die einzige Antwort von Byakuya darauf. Wie immer war sein Gesicht frustrierend emotionslos, unmöglich für Renji zu lesen. Er bewegte die Zehen unter Wasser und fragte sich, wie so oft, was sein Kommandant gerade dachte. Darauf wartend, dass Byakuya das Wort ergriff, sog er die feuchte Luft ein. „Deine Sorgfalt und Eile, was den Schutz meiner Ehre angeht, ist bewundernswert.“, sagte der Schwarzhaarige schließlich, schaute dabei immer noch den Wellen des Wassers zu. „Ist das deine einzige Sorge?“ Ok. Das war eindeutig schwieriges Gelände. Renji wägte ab, was die richtige Antwort sein könnte. 'Ja' schien die offensichtliche Wahl, allerdings hatte er das Gefühl, dass da mehr in dieser Frage lag. Als hätte er etwas Wichtiges andeuten wollen. Aber was? Es war verwirrend, zumal, immer wenn Byakuya über 'Ehre' sprach, schien es immer mehrere Wege der Deutung zu geben. Er bekam Kopfschmerzen, während er versuchte, dahinter zu kommen. Manchmal war die einzige Lösung, geradeheraus zu sprechen. „Schauen sie, Kommandant. Sie müssen mir da mal raus helfen. Sprechen sie nicht mit mir, als sei ich einer ihrer adeligen Freunde. Subtil funktioniert bei mir nicht, ich verstehe so etwas nicht. Wenn sie mich etwas fragen möchten, fragen sie einfach.“ „Also schön.“, Byakuya hob seine Augen und fing den Blick von Renji auf. Wie immer erschreckte es Renji ein wenig, wie er nahezu von grauen Augen durchbohrt wurde. „Habe ich dich in der Nacht verletzt?“ Der Rothaarige lachte schnaubend, um eine Antwort hinauszuzögern. „Als ob.“ „Ah, ich verstehe.“, Byakuya stand auf und ging Richtung Beckenrand. „Wie ich es mir dachte. Ich werde schauen, dass ich eine Verlegung für dich...“ „Moment! Was? Nein!“, Renji war mit einem Satz auf seinen Füßen. „Kommandant, bitte! Ich möchte dieser Einheit angehören. Hier wollte ich schon immer hin.“ Er wollte noch nicht einmal daran denken, dass zusätzlich nirgendwo ein Vizekommandant gesucht wurde. Er würde also dazu zurückkehren, ein Offizier zu sein. So degradiert, wäre dies das Ende seiner Karriere. Er bekäme niemals mehr eine Stelle als Vizekommandant. Nicht mit dieser Vorgeschichte. Jeder würde ihm einen Mangel an Disziplin vorwerfen. Er ballte die Fäuste. „Sie können das nicht tun! Das war nicht mein Fehler!“ Byakuya stoppte auf der obersten Stufe des Beckens und drehte den Kopf leicht. Über der Schulter hinweg beobachtete er Renji. „Es tut mir leid. Jedoch habe ich ein Versprechen mit Füßen getreten, welches ich mir selbst einmal gegeben habe. Es gibt Dinge, die man sich niemals mit Gewalt holen sollte.“ „Aber das haben sie nicht!“, Renji zog sich dabei aus dem Wasser und stand nun auf dem gefliesten Boden des Badehauses. Eine Mischung von Wut und Verzweiflung ließ seinen Körper erzittern. Das Wasser tropfte an ihm hinunter. „Ich schwöre, all das habe ich aus freien Stücken gegeben.“ Der Schwarzhaarige betrachtete ihn weiterhin über die Schulter, als würde er etwas in Erwägung ziehen. Dann setzte er jedoch seinen Weg fort. „Es ist großmütig von dir, das zu sagen. Allerdings ist es nicht das, woran ich mich erinnere.“ „Da liegen sie falsch!“, schnellen Schrittes überbrückte Renji die Distanz zwischen ihnen und legte seine Hände auf Byakuyas Schultern. Er wollte ihn daran hindern, seinen Weg zum Ausgang fortzusetzen und diese Konversation endlich beenden. „Außerdem... Haben sie nicht zu entscheiden, ich mich fühle. Das mache ich.“ Unter dem Griff des Rothaarigen verspannten sich Byakuyas Schultern. „Aber Renji, du hast bereits bewiesen, dass du bereit bist, meine Ehre zu bewahren. Auch auf Kosten deiner. Wie kann ich mir sicher sein, dass du die Wahrheit sagst?“ „Ich zeige es ihnen.“, damit umrundete Renji ihn, um ihm ins Gesicht zu schauen. Er zog ihn an sich und bedeckte seine Lippen mithilfe eines festen Kusses. Nach der anfänglichen Grobheit löste Renji seinen Griff. Seine Finger fanden den Weg in das dampfende, schwarze Haar und an den schlanken, feuchten Schulterblättern vorbei. Als seine Bauchmuskeln die Byakuyas streiften, spürte er, wie seine Erregung wuchs. Eine Handfläche drückte sich gegen die Brust des Rothaarigen, unterbrach den Kuss. „Wir sind in der Öffentlichkeit.“ „Dann bring mich an einen privaten Platz.“ Byakuyas Augen waren nach unten gerichtet. Es schien, als würde er etwas fixieren. „Wie ich sehe, muss ich das wohl.“ „Zumindest ist es nun ziemlich klar, dass ich es möchte. Oder nicht?“ Byakuya kommentierte dies nur mit einem gequälten Seufzer. Dann nahm er Renjis Hand und führte ihn zum Privatausgang. Die Tür führte hinaus zu einem halb überdachten Freiluftbereich, abgetrennt mit Shoji-Raumteilern. In der Ecke stand eine kleine Badewanne und eine Reihe von einfachen Staufächern, ähnlich wie die im Gemeinschaftsbad des Badehauses. Aus einem dieser Fächer nahm Byakuya eine Robe und warf sie Renji locker zu. „Bedeck dich.“, lautete Byakuyas Befehl. „Ich hatte wirklich gehofft, mich nicht anziehen zu müssen.“, sagte Renji mit einem kleinen, provozierenden Lächeln. „Dann wird das ein kalter Spaziergang für dich.“, stellte er fest, während er seine Robe vom Haken an der Wand nahm. Sie war smaragdgrün und mit gelben Blumen am Saum bestickt. Er schnürte den Gürtel mit schnellen, sparsamen Bewegungen. Nach der dampfenden Wärme der heißen Quelle kühlte die klare Frühlingsluft sie rasch ab. Renji blickte finster auf das Bündel Seide in seinen Händen hinab. Es war offensichtlich, dass Byakuya nicht in der Stimmung war, die sich der Rothaarige erhofft hatte, aber dennoch war er irritiert. Er war sich sicher, dass der Ort zu dem sie jetzt gingen, kein Bett sein würde. „Ich hätte sie nicht küssen sollen,“, vermutete er. „Richtig?“ „Richtig.“, dabei ließ Byakuya einen langen Seufzer hinaus. Er hatte die Hände gegen die Wand abgestützt. Mit hängendem Kopf stand er da, als sei er geschlagen. „Du solltest wirklich damit aufhören.“ „Weil... Sie es nicht mögen?“ Ein fast unmerkliches Kopfschütteln, dann nahm Byakuya tief Luft und stand wieder gerade da. Er schaute in Renjis Augen. „Weil es alles noch schwieriger macht. Da gibt es klare Regeln bezüglich Unzucht. Ich möchte nicht dagegen verstoßen.“ „Ein weiteres Versprechen?“ „Ja.“, antwortete der Schwarzhaarige schneidend. „Aber sie möchten es, richtig?“ Byakuya betrachtete das Kopfsteinpflaster zu seinen Füßen. „Das ist nicht wichtig.“ „Für mich ist es das.“ Anstatt ihn anzuschauen, trat Byakuya näher. „Ich habe es genossen, deine pure Kraft unter mir zu haben.“, flüsterte er, als sie nur noch Zentimeter trennten. „Heh,“, Renji grinste. Er ließ die Robe aus seinem Griff gleiten und streckte seine Hand aus, um damit durch das schwarze Haar zu gleiten. Byakuya fing die Hand sofort ab. „Versteh das nicht falsch.“, sagte er nun lauter. „Das muss ein Ende haben.“ Renji konnte ein Knurren nicht zurückhalten, drehte jedoch Byakuyas Hand so, dass er sanfte Küsse auf die Fingerknöchel platzieren konnte. „Ich mag es nicht, aber ich kann damit leben. Solange sie mein Kommandant sind.“ „Aber...“, Byakuya begann, seine Hand wegzuziehen. Renji hielt sie allerdings fest. „Nichts 'aber'. Wenn sie ihre Hände nicht bei sich halten können, ist das ihr Problem. Ich sollte nicht für ihre Verfehlungen bestraft werden. Nicht ohne einen Kampf.“ Byakuyas Augen zogen sich gefährlich zusammen. Er entzog Renji spielend leich seine Hand. „Du würdest jeden Kampf gegen mich verlieren.“ „Ich weiß.“, bestätigte Renji. „Aber dabei kann ich trotzdem viel Schaden anrichten.“ „Ist das eine Drohung?“ „Nein. Schauen sie mich an.“, sagte Renji und zeigte dabei auf seinen, immer noch deutlich erregten Körper. „Das ist der Körper eines Mannes, der nichts möchte, außer nach ihrem Belieben zu dienen.“ Byakuyas Augen weiteten und seine Lippen teilten sich leicht. Sein Atem schien kurz auszusetzen, während sein Blick über Renji glitt. Durch diese Reaktion ermutigt, fuhr Renji fort. „Ich werde alles tun, was sie von mir wollen, Byakuya Kuchiki. Alles. Jederzeit. Überall. Sie brauchen mir nicht zu sagen, ich solle springen. Denn zu diesem Zeitpunkt bin ich bereits in der Luft und warte auf ihre Anweisung, wann meine Füße wieder den Boden berühren dürfen. Sie können mich in ihr Schlafzimmer befehlen, ebenso wie auf das Schlachtfeld. Ich werde gefügig zu ihren Füßen liegen oder wie ein Wolf vorstürmen, bereit, ihren Gegnern das Herz herauszureißen. Egal, wer ihre Gegner auch sein mögen.“ „Und all das, nur für mich?“, Byakuyas Stimme war kaum mehr, als ein heiseres Flüstern. „Du machst es mir sehr schwer, 'Nein' zu sagen.“ „Dann lassen Sie es! Habe ich nicht bewiesen, dass ich ihre Geheimnisse behalten und ihre Tore vor allen Eindringlingen bewahren kann?“ „Fast allen.“, sagte Byakuya mit einem Hauch Hänselei in der Stimme. „Geben sie mir eine Chance und ich werde niemals wieder ihre Seite verlassen.“, sagte Renji ernst. Byakuya streckte seine Hand aus, um die dunklen Linien auf Renjis Rippen entlangzufahren. Fingerspitzen folgten den Tätowierungen und strichen langsam in Richtung Bauch. Der Rothaarige hielt die Luft an und erschauderte leicht. „Ja, ich glaube, das werde ich tun.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)