The distance between us von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 19: Romance at the Hanami: Friday, Introductions -------------------------------------------------------- Renji fühlte sich lächerlich, während er in voller Ausgehuniform neben der Kuchiki-Sänfte herlief. Besonders, da Byakuya darauf bestanden hatte, dass er seine Haare offen trug. Sozusagen als Versuch, seine Tätowierungen zu verdecken und damit den Adel nicht allzu sehr zu ängstigen. Das bedeutete, dass er die meiste Zeit des langen und warmen Marsches zu den kaiserlichen Gärten damit verbracht hatte, seine widerspenstigen Strähnen aus den Augen zu streichen. Während er eine besonders nervende Strähne nun schon zum dritten Mal aus seinem Gesicht blies, seufzte er. Würde er nicht vermuten, dass Byakuya seine Haare insgeheim mag, hätte er die spätestens jetzt vollständig abrasiert. Das einzig Positive an der Reise mit dem Gefolge der Kuchikis war, dass es kaum eine Familie gab, die einen höheren Stand hatte. Also waren sie praktisch immer an der Spitze der Reisegruppe. Denn die Straße war voll von geringeren Aristokraten, von denen jedoch erwartet wurde, zur Seite zu treten, um einer der vier 'wahren Adeligen'-Familien durchzulassen. Leider schien das ebenso zu bedeuten, dass er für den ersten Teil ihres 'Dates' nicht viel mehr war, als ein besserer Diener. Als die Sänfte schlussendlich stoppte, platzierte er das Trittbrett und öffnete die Tür für Byakuya. Als dieser ausstieg, schaute er Renji mit einem Blick an, den der Rothaarige langsam zu interpretieren wusste. Dieser Blick wahr eine Ermahnung, eine stille Art zu sagen 'Ich hoffe, du erinnerst dich an alle Etikette, die wir besprochen haben'. Also nickte Renji kurz im Gegenzug und folgte er Byakuya im angemessenen Abstand. Dieses Wochenende würde sich endlos hinziehen. Nach gefühlten Stunden von Anweisungen und formalen Begrüßungen wurden Byakuya und Renji endlich sein Gästequartier gezeigt. Es war eine Suite, ohne Zweifel eine angemessene Unterkunft für jemanden wie Byakuya Kuchiki. Renji hatte noch nie ein so großes und edles Quartier gesehen, mit Kirschholzbalken und Fusuma, bemalt mit fantastischen, detaillierten Gärten. Die Räumlichkeiten hatten sogar Zugang zu einem kleinen, privaten Innenhof. Eine kühle Brise blies hindurch und brachte den intensiven Duft von Kirschblüten mit sich. Tee und andere Erfrischungen standen bereits auf einem niedrigen Tisch bereit. Das Reisegepäck wurde zwischenzeitlich schon gebracht und ausgepackt. Renji konnte sich das nur mit einer Horde unsichtbarer Diener erklären. Der Diener, der ihnen das Quartier gezeigt hatte, zog sich mit einer tiefen Verbeugung zurück. Kniend schob er die Tür zu, das Rascheln des Reispapiers untermalte diese Geste. Byakuya seufzte erleichtert auf. "Morgen wird es einfacher sein", sagte er und ließ sich vor dem Teeservice nieder. "Allerdings fürchte ich, dass es da eine Teezeremonie gibt, die ich nicht vermeiden kann." "Gott", seufze Renji und lehnte sich gegen den Türrahmen. Mit einer Hand hielt er sich die Haare aus dem Gesicht. "Sie wollen doch nicht ernsthaft, dass ich zwischen den Euren sitze." "Nein. Auch wenn die Einladung dich mit einbezieht, kenne ich deine Grenzen, Renji. Dennoch ist es schade. Richtig gemacht, kann eine Teezeremonie sehr intim sein." Intim? Renji runzelte die Stirn. Er war immer noch dabei, herauszufinden, was für eine Art Beziehung sie führten. Ganz klar eine Sexuelle – mit allen Arten von Sex. Aber alles Andere war für ihn ein rätselhaftes Gewirr. Manchmal war Renji davon überzeugt, dass Byakuya ihn unglaublich lästig fand, oder noch schlimmer, wie eine Art ungezähmter Pavian, der eine Schande für die ganze 6. Einheit darstellte. Und dann waren da seltene, wunderschöne Momente wie dieser, in der der Kommandant offensichtlich so etwas wie Vertrautheit willkommen hieß. Vielleicht sogar ersehnte. Aber man konnte sich mit Byakuya nie sicher sein. Es konnte ein riskantes Unterfangen sein, ihm näher zu kommen. Renji hatte sich, selbst in den Wirren der Leidenschaft, nicht dazu hinreißen lassen, seinen Kommandanten beim Vornamen zu nennen. Es war einfach nicht möglich, vorauszusehen, wie dessen Reaktion ausfallen würde. Kuchiki-sama wäre vermutlich noch in Ordnung, aber unter keinen Umständen würde er einen Liebhaber 'Lord' oder so nennen, während er gerade gevögelt wurde. "Du könntest aufhören, zu starren und zu mir kommen", dabei deutete Byakuya zum Tisch. "Wir haben den Abend für uns. Ich werde bis zum Morgen nirgendwo erwartet." Renji machte sich auf dem Weg zum Tisch und ließ sich, im Schneidersitz, gegenüber von Byakuya auf den Boden fallen. Sein Magen grummelte laut und er war etwas enttäuscht, nur feines, winziges Konfekt auf dem Tablett zu entdecken. "Hast du vor, das ganze Wochenende vor dich hin zu grübeln?", fragte Byakuya und griff über den Tisch, um Renji Tee einzuschenken. "Möglich.", erwiderte Renji mit einem Achselzucken und suchte ein paar nahrhaft aussehende Stücke heraus und platzierte ein paar auf Byakuyas Teller, bevor er sich selbst bediente. "Ich bin nur nicht an dieses noble Leben gewohnt." "Ich habe gehofft, du würdest es vielleicht genießen. Stattdessen macht es den Anschein, als würde es dich mürrisch stimmen." "Ich bin nicht mürrisch. Ich bin nur... fehl am Platz." "Nicht im Geringsten", beharrte Byakuya. "Hier gibt es eine Menge Soldaten." "Als Gefolge", Renji nickte und steckte seine Essstäbchen in ein braunes Hefebrötchen und versuchte herauszufinden, was es genau ist. "Oder Diener... oder Bodyguards." "Das ist Manjū", sagte Byakuya und ignorierte Renjis Kommentar. Er fokussierte nun selbst das Essen, welches vor ihm stand. "Du solltest aufhören, es umzubringen und es probieren. Du liebst doch Bohnenpaste, nicht wahr?" Das kleine Brötchen stellte sich als sehr gut heraus, auch wenn der Buchweizen in der Hülle dem Ganzen einen unerwarteten reichhaltigen Geschmack gab. Der Tee, den Renji danach probierte, war noch überraschender. Renji vergaß seine Verdrießlichkeit. "Wie kann es möglich sein, dass es nach Orchidee riecht... und noch besser schmeckt?" Byakuya lächelte leicht. "Das genau ist es, was ich für dich wollte. Versuche einfach ein bisschen von dem Luxus zu genießen." Nachdem sie sich satt gegessen und das Tee-Tablett für die Diener auf den Flur gestellt hatten, war Renji nicht sicher, was nun kommen würde. Er war müde genug um, wäre er alleine hier, auf das Bett zu fallen und ein Nickerchen zu halten. Aber Byakuya winkte ihn zu der kleinen Veranda mit Blick auf den Innenhof. Der Kommandant hatte sich die Zeit genommen, um sein Kenseikan abzulegen und in ein, für ihn, simplen Kimono zu schlüpfen. Die Robe war aus feinem, bernsteinfarbenem Stoff mit gestickten Kolibris an den Rändern. "Komm", sagte er. "Dank der Shoji ist hier genug Privatsphäre, um zusammen zu sein." Sie setzten sich auf eine Bank mit Kissen. Als sie sich niedergelassen hatten, griff Byakuya nach Renjis Hand und nahm sie in seine eigene. Der Rothaarige konnte ein leises Lachen nicht verkneifen. "Was?", zischte Byakuya. "Sie halten meine Hand. Das ist einfach... niedlich." Byakuya riss seine Hand zurück und versteckte beide in den Falten seiner Ärmel. Dabei fixierte er die Wand mit einem finsteren Blick. "Ernsthaft. Warum habe ich dich hierhergebracht?" Renji schaute den Schwarzhaarigen lange von der Seite an. Dann schlang er einen Arm um dessen schmale Schultern. Er zog ihn nah an sich ran und platzierte einen liebevollen Kuss auf dessen Kopf. "Weil, auch wenn ich ihnen tierisch auf den Sack gehe, ich interessanter bin, als alle diese reichen Langweiler, die euch umgeben." Renji spürte, wie sich Byakuya in seiner Umarmung entspannte. "Das ist wahr." Sie saßen einfach nur still da, während die Sonne langsam unterging. Auch wenn in dem kleinen Innenhof nur eine einzige japanische Kirschblüte stand, war diese dennoch mit kleinen Papierlaternen festlich geschmückt. Baumfrösche lugten aus den Ästen hervor, die vollständig von rosa Blüten bedeckt waren. Das Gurgeln von fließendem Gewässer in der Nähe erfüllte die Luft. Irgendwann hatte sich Byakuyas Hand von ihrem Versteck gelöst und ruhte nun locker auf Renjis Oberschenkel. Renji legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen halb. Das war schön. Es fühlte sich überraschend gut an, Byakuya an sich gelehnt zu haben. Diese Nähe und Wärme. Seine Hand wanderte zur Taille seines Kommandanten und streichelte abwesend die weiche Seide des Gürtels. Als das Licht schwand, sah man Glühwürmchen im Gras. Wenn das nur für immer so ein könnte, seufzte Renji innerlich. Langsam begann er, einzudösen. "Byakuya-chan!" Plötzlich war nur noch Luft unter Renjis Arm. Der Rothaarige blinzelte. Auf der anderen Seite des Innenhofes, auf dem Dach hockend, konnte er Byakuyas Umrisse ausmachen. Der Kommandant machte eine scheuchende Geste mit seinen Händen. Ernsthaft? Renji richtete sich mit einem Grunzen auf. Zeit, einen Verehrer oder Ähnliches zu vertreiben. "Da bist du ja, Liebling", hörte er den Singsang einer weiblichen Stimme. Als sich Renji jedoch umdrehte, um zu schauen, wer da sprach, wandelte sich die sanfte Begrüßung zu einem ängstlichen Quitschen. "Oh! Wer sind sie?" Die Frau, welche Renji verschreckt anstarrte, trug einen festlichen und langärmeligen Kimono, mit wattiertem Saum, in einem tiefen Indigo. Auf dem Rücken und an beiden Ärmeln war das Wappen der Kuchikis gestickt. Das reinweiße Haar war in vielen komplexen Geflechten und Locken frisiert. Gehalten von glitzernden blauen, juwelengeschmückten Haarnadeln. Ist dies etwa das legendäre Tantchen? "Wo ist mein Neffe? Mir wurde versichert, dass dies seine privaten Gemächer sind", fauchte sie, bevor Renji auf ihre Frage antworten konnte. "Das sind sie. Er ist... raus gegangen.", sagte Renji simpel. Es war immerhin keine Lüge. "Warum schleicht so jemand wie du hier herum? Die Quartiere der Dienerschaft sind im Untergeschoss." "Ich bin der Adjutant und Vizekommandant der 6. Einheit der 13 Hofgarden." Sie nahm sich einen Augenblick Zeit um Renji zu mustern und erkannte wohl die Uniform. Dann schnalzte sie mit der Zunge, als ihre Augen auf seine Tattoos im Nacken fielen. "Das sehe ich. Du brauchst einen Haarschnitt." "Was?" "Du bist eine Schande für die Einheit meiner Familie, so wie du aussiehst. Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich nicht die Sicherheitsbediensteten gerufen habe, um einen Einbruch zu melden", schnaufte sie. "Sie sind hier der Eindringling, Lady. Sie können froh sein, dass ich sie nicht mit einem Arschtritt hinausbefördere." "Ach was!", schnappte sie nach Luft. Ein ebenso indigofarbener Fächer tauchte plötzlich aus den Tiefen einer der Ärmel des Kimonos auf, schnappte auf und sie wedelte damit vor ihrem Gesicht. "Du bist barbarisch. Doch da du zu Byakuya-chan gehörst, kann ich mir denken warum. Woher kommst du?" "6. Einheit", wiederholte Renji, obwohl er ganz genau wusste, was sie wirklich wissen wollte. "Jaja", der Fächer führte den irritierenden Tanz vor ihrem Gesicht fort. "Ich meinte davor." "11. Einheit, gnädige Frau." "Bist du wirklich so dumm? Ich frage dich, aus welcher Region du kommst, Junge." Renji richtete sich in voller Größe auf und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Wenn sie bereit sind zu gehen, gnädige Frau, werde ich ihnen gerne sagen, was sie wissen wollen. Lassen sie mich ihnen die Tür zeigen." "Aber, aber. Klein-Byakuya hat dich wohl sehr gut trainiert." "Hmm", machte Renji biss die Zähne zusammen. Dann nickte er zum Ausgang. "Die Tür, gnädige Frau. Es sei denn, sie bevorzugen, dass ich ihnen meinen Arm zum Unterhaken anbiete?" "Oh!" Die Farbe wich aus ihrem, ohnehin schon adelig-blassem, Gesicht. "Du würdest es nicht wagen!" Er gab ihr sein bestes, verrücktes Grinsen und löste seine Arme von der Brust, um das Spielchen weiterzuspielen. "Sie möchten es also herausfinden?" "Nein! Absolut nicht!", gab sie verärgert zurück. Dann raffte sie ihre Röcke und wirbelte in Richtung Tür. Während er ihr folgte, blickte sie ihn über die Schulter an. Als würde sie erwarten, dass er sie hinterrücks niederstrecken würde. An der Tür angekommen, verbeugte er sich kurz und zog die Tür für sie auf. "Ich komme aus Inuzuri", knurrte er, als sie die Schwelle überschritten hatte. Sie drehte sich leicht und gab ihm einen typischen Kuchiki-Blick über die Schulter. "Das dachte ich mir schon. Byakuya-Liebling liebt es, kleine Streuner aufzulesen und sie mit nach Hause zu nehmen. Ich sollte vermutlich dankbar sein, dass es zumindest diesmal keine Hure ist." Renji musste seinen Griff um die Tür verstärken, damit er ihr nicht ins Gesicht schlug. Aber immerhin war es eine große Befriedigung, ihr die Tür vor der Nase zuzuknallen. So kraftvoll, dass das Holz knarzte. "Fickt euch, gnädige Frau. Fickt. Euch." Als Renji seine Fäuste lockerte und aufschaute, erblickte er Byakuya. Der Ausdruck in seinen Augen ließ ihn innehalten. Er hat soeben jede einzelne Regel des Protokolls und der Etikette mit Füßen getreten. Und das noch nicht einmal bei irgendeinem zufälligen Adligen. Das war Byakuyas Tante gewesen. Eine gottverdammte Kuchiki. Er hätte genauso gut den Kaiser entthronen wollen. Der Kommandant würde ihn umbringen. Renji kniff die Augen zusammen, bereit die harsche Maßregelung über sich ergehen zu lassen. "Renji... Das war grandios. Ich wünschte, ich hätte dich schon vor Jahren mit hierher gebracht.", sagte der Schwarzhaarige stattdessen. Der Rothaarige stand vor dem Schlafzimmer seines Kommandanten und überlegte, was er nun tun sollte. Er hatte nun endlich die steife Ausgehuniform abgelegt und trug seine Lieblingsrobe, die mit dem Blumenmuster. Er hatte seine Haare zurückgebunden und war fertig für zum Schlafengehen, doch das stellte ihn frustrierenderweise vor einige komplexe Probleme. Zuerst war da die Frage, wo er schlafen sollte. Wenigstens wurde von Renji nicht erwartet, im Quartier der Dienerschaft zu nächtigen. Als Adjutant hatte er das zweifelhafte Vergnügen eine Art persönlicher Diener zu sein. Daher wurde vorausgesetzt, dass er im Quartier seines Herren bliebe und sich um Byakuyas 'Bedürfnisse' kümmerte. Heh, was für eine Zweideutigkeit. Trotz der Umarmung am früheren Abend war sich Renji nicht sicher, ob er die Berechtigung hatte, sich einfach in das Bett seines Kommandanten zu legen. Das Problem war auch, dass sie bisher nie nur einfach nebeneinander geschlafen hatten. Es gab Liebkosungen vor und Einschlafen nach dem Sex, aber sie haben nie einfach nur nebeneinander geschlafen. Ohne irgendeine sexuelle Handlung im Vorhinein. Das war etwas, was Renji ein wenig beängstigte. War es zu einer Gewohnheit geworden? Sodass, wenn er nun dort hineinging, von ihm Sex erwartet... nein, verlangt wurde? Er sagte eigentlich nie 'nein' zu so etwas. Doch mit Byakuya war es erschöpfend und meist etwas... komisch und mitunter erniedrigend. Der Geschmack des Kommandanten, so hatte er festgestellt, war weit von 'Vanilla' entfernt. Das letzte Mal war etwas mehr als nur das Ausführen eines Befehls gewesen. Renji wusste, dass er dazu heute Nacht nicht die Ausdauer hatte. Nach dem langen, staubigen Marsch und all dieser furchtbaren Einführungsveranstaltungen, wollte Renji eigentlich nur Schlaf. Und davon eine Menge. Das Quartier des Kommandanten war groß genug, dass, falls er wollte, sich einfach ein Raum aussuchen und das Shikibuton herausholen konnte. Die gepolsterte Matratze lag zusammengerollt im Ankleidezimmer. In Anbetracht der Tatsache, dass die Kuchiki-Tante sich selbst den Zugang zu den Räumlichkeiten verschafft hatte, war es wohl klüger dies zu tun. Sie würde vermutlich vollkommen austicken, wenn sie ihren kostbaren Neffen es mit einem niederen Köter von Inuzuri wie ihm treiben sieht. Er hatte gerade den Beschluss gefasst, als Byakuyas Stimme nach ihm rief. „Kommst du nicht ins Bett, Renji?“ „Oh... Sind sie sich sicher?“, fragte er durch die Reispapiertür. „Ich meine, ich bin heute nicht...“ „Das ist in Ordnung. Ich kann meine Hände bei mir behalten“, Byakuya seufzte dramatisch. „Wenn ich muss.“ Renji musste lächeln. Er öffnete die Tür, um seinen Kopf hindurchzustecken. „Ich weiß nicht, Kommandant. Das können sie in der Regel nicht.“ Byakuya las im Bett. Er saß halb aufgerichtet und hielt ein kleines Buch in einer Hand. Seine Robe fiel lose über seinen Körper. Mit der anderen Hand klopfte er auf die freie Seite des Bettes. Eine ermutigende Geste. Es war die Seite, die Renji bevorzugte. Byakuya hatte Platz für ihn gelassen. Renji lächelte und, nachdem er in den Raum getreten war, schloss er leise hinter sich. Als der Rothaarige vor dem Bett stand, bedachte Byakuya ihn nur mit einem kurzen Blick, bevor er sich wieder dem Buch widmete. Ohne ihn anzuschauen, hob der Kommandant eine Augenbraue. „Es wird vielleicht schwierig sein, mich selbst zu kontrollieren. Ich muss zugeben, es hat mich berührt, mit welcher Leidenschaft du meine Tante zurückgeschlagen hast.“ „Tagesgeschäft“, sagte Renji mit einem bescheidenen Schulterzucken. Dann hob er die Decke und legte sich neben seinen Kommandanten. Als er zur Ruhe kam, konnte er nicht anders als zu bewundern, wie unglaublich attraktiv Byakuya war. Mit seiner makellosen, porzellanähnlichen Haut und den obsidianfarbenen Haaren. Das gedimmte Licht des Raumes schien den Effekt noch zu verstärken, gab den majestätischen Linien seines Gesichts ein leichtes Schimmern. Vielleicht konnte Renji doch ein wenig Enthusiasmus für Sex aufbringen. Aber Byakuya hielt, wie versprochen, pflichtbewusst sein Wort und betrachtete weiter sein Buch. Renji versuchte, auf die Seiten zu schauen, um herauszufinden, was für eine Art Buch der Schwarzhaarige las. Allerdings schob dieser, als er Renjis Versuch bemerkte, die Seiten außerhalb seines Sichtfeldes. Renji lachte leise. „Das ist Pornographie, nicht wahr?“ „Erotik, und ich muss dich darauf hinweisen, dass Kinoe no Komatsu als hohe Kunst gilt.“ „Ah! Ich hab davon gehört“, schnaubte Renji, zog die Decke zu seinen Schultern und rollte sich zusammen. „Dieses Bild von einem Oktopus und einem nackten Mädchen.“ „Da gibt es mehr als nur diese Schnitzerei.“, sagte Byakuya. „Obwohl es so scheint, als würde es um ein wahres Füllhorn an Tentakeln und alle Arten von Zulässen gehen.“ „Einfallsreiche Beschreibung. Trotzdem Pornographie.“, beharrte Renji. „In der Tat“, stimmte Byakuya zu. Die Nacht war still und kühl. So weit weg von der Betriebsamkeit der Seireitei. Er hörte nur das entfernte Zirpen einer Grille und das leise Geräusch, wenn Byakuya eine Seite umschlug. Der Stoff der Decke erwärmte sich rasch auf Renjis Haut. Er schloss die Augen und spürte zufrieden das bekannte Reiatsu seines Kommandanten ganz in seiner Nähe und hörte seinen leisen Atem. Ja, dachte Renji, als er in den Schlaf abdriftete. Das. Immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)