dunkle Schatten von Kurayko (Bäumchen wechsel dich II) ================================================================================ Kapitel 7: kleine Überraschung ------------------------------ Mir blieb das Herz fast stehen. „Rin?!“ Der noch eben beleidigte Dämon ging von Schmerzen erschüttert zu Boden. „Argh…“ Rasch lief ich zu ihm rüber, er zitterte am ganzen Körper, seine Temperatur war unnormal (für seine Verhältnisse) hoch und genauso wie bei mir damals begann sich seine Statur zu verändern. „Was geht hier vor sich?“ „Nun ja…!“ Kam es zu meiner Linken, „Unser verehrter Bruder tat mir leid und so ist es nur eine kleine großzügige Geste, ihm den Vortritt zu überlassen!“ nippte der Baal scheinheilig an seiner Tasse. „Verzeih mir, wenn ich dich enttäuschen muss, Yukio.“ >Dieser Miese…< „Du sagtest doch, er solle als Kronprinz an Satans Seite stehen, wenn es zum Krieg kommt…“ Flammen umfingen mich. „Warum hast du gelogen? ANTWORTE SAMAEL!!!“ Die letzten Worte waren ein direkter Befehl. Entzückt vom blauen Feuerschein, weiteten sich seine Augen „Ich habe mit unserem werten Vater darüber gesprochen und ihm ist es schier egal, welcher seiner geliebten Söhne mit ihm in den Kampf zieht.“ >Der Kerl mach einen echt Wahnsinnig! < „Aber sei unbesorgt, du wirst bestimmt einen hervorragenden Feldherrn abgeben.“ „Tze.“ Wütend hob ich den bewusstlosen Rin hoch und brachte ihn zum nahestehenden Sofa. „Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen!“ Mein Knurren signalisierte Gefahr. Trotz allem Grolls über diesen miesen Trick, strich ich dem vor mir liegenden sanft über die Wange. >Mein armes Herz…nun musst du wirklich diese Bürde tragen. < Ehrfürchtig legte der Butler saubere Mädchenkleidung auf den Tisch, „Die Kleidung für ihren Bruder Herr!“ Dem Mann war es sichtlich unwichtig wem er diente. „Danke!“ Langsam beruhigte ich mich wieder, doch eins musste ich zugeben. >Dieser Wutausbruch tat richtig gut. < „Mh…?“ Rin regte sich etwas. „Er wird bald zu sich kommen!“ bot Mephisto mir erneut eine Tasse Tee an. „Solange können wir zwei Hübschen uns ein wenig unterhalten!“ „Wenn du meinst!“ murrend nahm ich sie entgegen und folgte ihm in eine etwas abgeschiedene Ecke des Raumen, wo wir meinen Liebsten im Auge behalten konnten ohne ihn zu stören. „Halt noch etwas durch Nii-san, der Schmerz wird sich bald legen.“ Sichtwechsel Rin: >Argh…verdammt tu das weh! < Alle meine Gliedmaßen schienen zu brennen, so weh tat es. >Verdammt Yukio…< Eine sanfte Stimme drang an mein Ohr. „Halt noch etwas durch…!“ Ich wusste nicht ob ich wach oder schlafen würde. >Der hat gut reden, ich fühle mich, als würde alles in mir zerspringen. < Flimmern vor den Augen, „Mh…!“ ein klingeln in den Ohren und höllische Kopfschmerzen. >Wenn ich das hier durchstehe entschuldige ich mich bei meinem Bruder für die neckischen Kommentare, wie er mir von der Umwandlung erzählte. < Das Klingeln wurde leiser, >Ich bin so ein Idiot. < der Schmerz ebbte ab und vernahm einzelne Geräusche der Umgebung. „Yu..ki…?“ >Was ist das für ein Stimme? < „Sch…ich bin da, alles in Ordnung, du hast es hinter dir.“ Warme Hände streichelten mein Gesicht. „Werde erst mal richtig wach, Nee-chan!“ >Nee-chan? < Mein Bruder hatte wohl den letzten Knall nicht gehört, so wie er kicherte außer es sei… Mit Schwung erhob ich mich, was sich als Fehler heraus kristallisierte so wie alles vor meinen Augen verschwamm. „Hölle…!“ „Immer langsam Rin, du musst dich erst noch daran gewöhnen.“ Yukios Nähe kam mir seltsamerweise intensiver vor wie sonst. >Was zum…?< Ich faste mir an den Kopf, wie ich eine mir zu kleine Hand erblickte, „Wessen?“ von der fremdlich klingenden Stimme, welche wohl aus meinem Munde drang abgesehen. „Da siehst du´s selbst, deiner Bitte wurde entsprochen.“, hörte ich nun die hämischen Worte Samael. Meine Kleidung fühlte sich etwas Groß an, „Ein Spiegel!“ worauf die zierliche Gestalt eine Antwort gab. „Hier!“ Zuerst hielt ich ihn mir mit geschlossenen Augen vors Gesicht. „Trau dich ruhig!“ ermunterte mich mein Bruder. „Du wirst sehen, es ist alles halb so schlimm!“ >Der hat gut reden, er hatte es auch hinter sich. < Doch wie ich zuerst das Rechte und dann das linke Auge öffnete, schaute ich in zwei große strahlend blaue Augen. „Bin ich das etwa?“ Meine Haare reichten mir bis zur Brust, an der Länge des Sofas auf dem ich lag erkannte ich die ca. 5cm welche ich geschrumpft war und wenn ich den Blick meines Liebsten richtig deutete, musste ich wie er damals ziemlich süß aussehen. „Kann ich bitte was Passendes zum Anziehen bekommen, ich fühl mich etwas unwohl.“ Sachte lächelnd reichte Yukio mir die auf dem Tisch bereitliegenden Kleider. „Bitteschön, mein Schatz!“ Hinter ihm schien Samael sich seinen Teil zu denken und ins Fäustchen zu lachen, wie fein er uns doch wieder hinters Licht geführt hat. „Du siehst hinreißend aus, Rin!“ „Spar dir dein Gesülze!“ maulte ich vor mich hin. „Wie soll ich überhaupt heißen?“ Hilfreich reichte mir mein liebster Bruder seinen Arm. „Zieh dich erst mal um, dann klären wir alle weiteren Details!“ >Teufel sieht er gut aus…wenn er bloß dieses dämliche Nasenfahrrad abnehmen würde. < Solch ein Gedanke kam mir noch nie in den Sinn. >Wenn wir alleine wären würde ich ihn am liebsten…< Den Blick von ihm abgewandt nahm ich seine Hilfe an und ließ mich von ihm hinter einen Vorhang führen. „Wir warten auf dich, lass dir ruhig etwas Zeit.“ Der liebevolle Kuss auf die Stirn verwandelte meine ohnehin zittrigen Knie in Wackelpudding, „Danke!“ und der leichte Geruch von Schießpulver, Kräuter sowie seinem Duschgel brachten alles in mir zum Einsturz. >F***< Allein hinterm Vorhang begutachtete ich mich in dem großen Wandspiegel, „Kann man nicht meckern, hatte es mir schlimmer vorgestellt.“ redete ich mit mir selbst und dreht mich einmal um die eigene Achse. „Ein Glück, dass Shima nicht hier ist…der würde sich glatt an mich machen wie nix Gutes.“ Noch immer lag der betörende Duft Yukios in der Luft. >Die Sinne eines Mädchens beziehungsweise einer Frau sind empfindlicher und reagieren intensiver auf solche Merkmale wies mir scheint. < Als Junge ist mir dies alles gar nicht richtig aufgefallen, dabei kenne ich ihn mein ganzes Leben lang. >Mh.. man lernt immer was neues hinzu. < Die Kleider, die man mir darlegte, waren für meinen Geschmack etwas zu gewagt, gerade der Rock ließ etwas zu wünschen übrig. „Was soll ich mit diesem großen Gürtel?“ rief ich in den Raum. „Das ist kein Gürtel, Liebes, sondern ein Rock!“ antwortete Samael schier darüber amüsiert, welch wenig Ahnung ich von solchen Dingen habe. „Probiere ihn an und sehe selbst.“ Widerspenstig tat ich wie mir geheißen, jedoch überzeugte das Resultat meine miese Vorahnung. „Wow!?“ „Ane…darf ich?“ fragte Yukio plötzlich höflich um Einlass. „Klar bin fertig.“ >Er nennt mich große Schwester…Süß! < Vorsichtig trat er hinterm Vorhang „Rin wir…“ weiter brachte er seinen Satz nicht, so sprachlos war er. „Ich sehe nuttig aus oder?“, verlegen scharte ich ein wenig mit dem Fuß. „Absolut nicht, Nee-chan!“ Dieser leicht rosa Hauch au seinen Wangen machte ihn noch anziehender. „Du siehst gut aus!“ Mir schlug das Herz bis zum Halse. >Schau mich nicht so an, Nii-san…sonst kann ich mich nicht mehr zurück halten.“ Langsam bekam ich eine Vorstellung dessen, wie es Yukio ergangen sein muss, als er Yuki war. >Quälerei!< Ein vielsagendes Schmunzeln huschte über seine Lippen. „Mach dir nix draus, Rin nun bekommst du die verdiente Quittung!“ Genervt verzog ich das Gesicht. „Baka, Nii-san!“ „Ich lieb dich auch!“ Beleidigt ging ich an ihm vorbei, „Pöh!“ >Also dieses zickige hab ich schon mal drauf, Jippi! < Mephistos entzücken, war mehr als eine Mischung aus Hohn, Schadensfreude, Begeisterung und Ansehen. „Rin, Rin, Rin, du siehst herzallerliebst aus!“ Eher klang es wie ein Lob an sich selbst, für seine hervorragende Arbeit. „Oder was ist deine Meinung, Yukio?“ Dieser hob nur kurz die Hände. „Was soll ich dazu sagen? Mein Bruder bleibt mein Bruder, egal in welcher Gestallt!“ >Thanks for the compliment, Sweetheart! < Samael schnippte mit den Fingern, „Na dann es läuft wie folgt…“ ein dunkler Schleier legte sich über den Raum, nun konnte kein Außenstehender hören was hier besprochen wurde. „Ihr Beide begebt euch mit dem Schlüssel, welchen ich Yukio gab in die Waldhütte und lebt ein normales Leben ohne diese ganzen Verpflichtungen eines Exorzisten.“ Verblüfft schaute ich den Baal an. „Und Shiemi?“ „Die Kleine erwartet euch da bereits, sie wurde bereits in Kenntnis gesetzt.“, plapperte dieser einfach weiter. „Wenn sich irgendwas in den Verhandlungen ändert, halte ich euch selbstverständlich auf dem laufnden und bleibe stets mit euch in Kontakt.“ Einverstanden nickten wir. „Ach und bevor ich es vergessen, sollte sich bei euch was anbahnen möchte ich doch um absolutes Stillschweigen bitten.“ >Trottel! < „Für wie blöd hältst du deine kleinen Brüder eigentlich?“, floss es aus mir heraus und versetzte alle anwesenden ins pure Staunen. „Warum sollten wir jemanden etwas sagen, wenn wir eh in der Hütte festsitzen und nur in den Plan eingeweihte bei uns sind? Also wirklich.“ Der Dämonenkönig traute seinen spitzen Ohren kaum. „Du hast ja eine noch größere Klappe wie dein Bruder!“ stellte er fest. „Gut zu wissen.“ Entnervt sah ich zu Yukio, „Können wir gehen oder erwartet uns noch mehr Informations-Input?“ „Shiemi wird am Anfang nur alle paar Tage bei uns sein um nach dem Rechten zu sehen…“ begann er zu erklären, „Zum Höhepunkt aber, wir die Kleine öfters bei euch auftauchen und notfalls bei der Entbindung mithelfen.“ vollendete unser älterer Bruder den Vortrag. „Dann spielt sie sozusagen unser Hausmädchen?“, darüber entkam mir ein enttäuschtes Seufzen „Oh man…damals wo wir noch Adepten waren, versuchte ich sie davon abzuhalten…und nun dies.“ Beistehend legte mein Geliebter seinen Arm um mich. „Mach dir darüber keinen Kopf, Nee-chan…es war ihre eigene Entscheidung.“ >Wie warm…! < „Nun denn…“ trällerte er Direktor mit mal vor sich hin. „Die Zeit rast und ihr müsst noch bevor die Sonne untergeht verschwinden.“ Fragende Blicke wechselten zwischen meinem Bruder und mir. „Warum?“ „Na weil der Vatikan jemanden schicken wird um zu überprüfen, ob mein Bericht der Wahrheit entspricht!“ Mit sanfter Gewalt lotste er uns zur Tür. „Hop…hopp, auf mit euch in euer neues Refugium und macht euch keine Sorgen, ich habe bereits alles veranlasst, damit ihr Zwei keinen großen Aufwand habt wegen dem Zustand der Hütte.“ Schulterzuckend, steckten wir den Schlüssel ins Schloss und drehten ihn einmal. „Wehe wenn nicht, Samael“ knurrte ich. „Wehe wenn nicht!“ Abwinkend öffnete er die Tür, „Habt eine schöne Zeit!“ drückte Yukio den Schlüssel in die Hand „Viel Spaß!“ und schupste uns hinein ins Ungewisse. 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