Schreie aus einem Traum von silvernemia ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich war auf dem Weg nach Hause, als ich sie hörte. Schreie. Es klang schrecklich. Fast wie in meinem Traum, bloß dass ich dort der Schreiende war. Sie hallten in meinen Ohren wieder, immer lauter und lauter. Ich musste etwas tun! Ohne groß zu überlegen stürmte ich um die Ecke, auf die Schrei zu. Wollte nur, dass es aufhörte. Drei Männer standen mir gegenüber. Ich kannte sie. Ich kannte sie aus meinem Traum. Hinter ihnen lag ein kleines Mädchen, vielleicht sechs Jahre alt. Sie lag in einer Blutlache. Es war echtes rotes Blut. Ich merkte wie mir die Galle hochkam. Ich wollte weglaufen, doch meine Beine gehorchten mir nicht. Ich versuchte noch einmal einige Schritte rückwärts zu machen. Es klappte. Ein Schritt. Zwei Schritte. Danach verweigerten sie wieder ihren Dienst und versagten unter mir. Der Angstschweiß lief an meinem ganzen Körper herunter. Er verklebte meine Kleidung, meine Haare. Ganz langsam kamen die drei Männer auf mich zu. Das blanke Entsetzen, die nackte Angst war mir ins Gesicht geschrieben. Der Erste warf eine Metallstange stets von einer Hand zur anderen. Der Zweite schwang seine Stange vor seinem Körper herum. Der Letzte hatte ein Messer. Es war voller Blut, das höchstwahrscheinlich von dem kleinen Mädchen stammte. Er streifte mit seiner freien Hand ein wenig davon ab und leckte genüsslich über seine Finger. Ich hatte Angst. Ich wollte aufstehen und fliehen, doch meine Knie gaben sofort nach. Keinen Halt gaben sie mir. Ich war den Männern hilflos ausgeliefert. Tränen schossen mir in die Augen und liefen langsam meine Wangen hinab, doch ich nahm dies gar nicht richtig wahr. Einer sagte etwas, doch ich verstand es nicht. Der Erste schlug zu. Ich schrie. Ein Schmerz, so schlimm ich ihn noch nie gespürt hatte, durchfuhr meinen Körper. Mein Brustkorb schmerzte. Ein weiterer Schlag. Ein Knacken. Ich schrie auf. Der erste Schlag war vergessen. Er war nichts im Vergleich hierzu. Der Zweite kam auch. Er schwang seinen Stab und traf mich an der Schläfe. Ich konnte mich nicht rühren. Angst. Verzweiflung. Was sollte ich tun? Auch der letzte Mann war bei mir angelangt. Die beiden anderen traten zur Seite, um ihm freie Sicht zu geben. Die Haare klebten in meinem Gesicht, die Kleidung an meinem Körper, klitschnass vom meinem Schweiß und meinen Tränen. Aus meinem Mundwinkel tropfte Blut und färbte das graue Pflaster rot. Mein Mund schmerzverzerrt, meine Augen rot vom Weinen. Meine Sicht verschwamm. Er sagte etwas. Ich verstand es nicht. Das Messer wurde in die andere Hand genommen. Er legte es auf meinen Arm. Ein erneuter Schmerz durchfuhr meinen Körper, aber ich konnte mich nicht bewegen. Wie in Zeitlupe sah ich wie kleine Blutstropfen aus dem Schnitt hervorquollen. Sie tränkten das selbige Messer, welches auch das Mädchen getötet hat, erneut in rot. Das verbleibende Blut pochte in meinen Ohren. Vereinzelt nahm ich dumpfe Schreie war. Meine. Mein Blickfeld verdunkelte sich. Weiterhin schrie ich. Es waren die selben Schreie, wie in meinem Traum. Von da an wusste ich: Ich würde sterben. Ich verschloss meinen Mund, auch wenn die Schmerzen ungeheuerlich waren. Kein einziger Laut entwich mir mehr. Und während sich mein Blickfeld weiter verdunkelte, meine Sicht verschwamm und sich langsam meine Augenlieder schlossen, legte sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Danach wurde es still. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)