Letterlife von Prinz_Opium (Die Geschichte von 1000 Briefen) ================================================================================ Kapitel 3: Kap. 1 – Teil 1: Asche und Scherben ---------------------------------------------- Wir saßen in einem kleinen abschotteten Abteil, wir hatten die Vorhänge zugezogen. Der Größere saß hinter mir, die Schuhe hatten wir ausgezogen und die Füße auf dem Sitz. Unsere Hüte lagen auf unseren Taschen die wir achtlos auf den Boden geworfen hatten. Sameth hatte seien Arme um meine Schultern gelegt und döste ruhig vor sich hin. Ich sah zu ihm auf und lächelte. Er war sich vielleicht nicht mal im Klaren was er getan hatte. Seit ich Madlen geheiratet hatte, fühlte ich mich unwohl und hatte gehofft das wir länger auf der Baustelle belieben, nur für meinen Engel bin ich zurückgekommen. Ich sah wieder zwischen meine Finger, Anapa stand ganz kleine auf dem Ticket. Ich hätte eh herkommen müssen, ich musste meine Eltern warnen, sie mussten so schnell es geht von dort verschwinden. Ich fuhr etwas über seine Hand, Sameth zuckte zusammen. Ich sah auf, er öffnete seine Augen. „Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken.“, sagte ich leise, sah wieder weg und versteckte mich etwas unter seinen Armen.  Ich hörte wie er leise lachte und spürte wie er durch meine Haare strich. „Sameth… Ich muss was in Anapa erledigen, ist es OK wenn wir dort eine Nacht verbringen?“, fragte ich leise. „Klar… was muss du denn machen?“, fragte er ruhig, mein Herz Klopfte lauter. „Ich muss meinen Eltern sagen dass sie verschwinden müssen, sonst werden sie von den Cold Flames getötet, wenn Madlen herausfindet das ich abgehauen bin.“, sagte ich leise, jetzt hatte ich es auch wirklich gesagt. Ich war Durchgebrannt, mit einem Mann den ich kaum drei Tage kannte. Ich hatte alles aufgegeben, doch vor allem hatte ich meine Sohn und mein zweites ungeborenes Kind im Stich gelassen. Plötzlich wurde Sameth Umarmung kräftiger. „Bitte, bereue es nicht! Ich weiß wie schwer es ist seien Familie zu verlassen, aber glaub mir, es ist besser so!“, flüsterte er in mein Ohr. „Wie meinst du das?“, fragte ich ganz verwirrt. „Ich habe auch meine Familie verlassen, es war besser so, es wäre nicht gut gegangen.“, sagte er leise, ich spürte wie mein Zittern stärker wurde. Seine… Familie? Hatte er auch ein Kind? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen, mein Blick flog auf seine Hand, er hatte weder einen Ring, noch einen Abdruck von einem. Ich ließ es auf sich beruhen, er würde mir bestimmt alles sagen wenn er es wollte… Ich drehte meinen Kopf zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sameth griff nach seiner Tasche, warf sie etwas unsanft sie auf meinen Bauch und holte eine ganze Ladung an Bilder heraus… da erkannte ich das Bild aus der Bar mit meinen Kollegen. „Ich hab mir noch gar nicht die Zeit genommen sie anzuschauen. Er gab es mir, wir saßen alle um Sameth und kippten unseren Wodka in sein Glas, sein Blick war wirklich gut. Ich musste lachen, ich drehte es herum, ich wusste ja dass wir etwas darauf geschrieben hatten. „Danke für den schönen Abend.“, las ich vor, Sameth schreckte auf und sah die Schrift. Wir hatten alle darauf unterschrieben. „Ihr habt was draufgeschrieben?“, lachte er und drehte es herum. „Schick uns doch Karten aus dem nächsten Land wo du bist.“, las er vor, Sameth musste lachen, plötzlich küsste mich Sameth auf die Wange. „Das ist so süß von euch. Erinnere mich auch daran, das wir ihnen Schreiben.“, lachte er, ich musste auch lachen, irgendwo musste auch mein Bild sein. Er gab mir das Bild meiner Kollegen… ich werde sie auch nicht wieder sehen… „Das gefällt mir.“, lachte er und gab mir mein Bild, mein Kollege hatte mich erwischt als ich gerade die Augen zu hatte und nach unten schaute. „Ich glaub aber das es besser ist wenn ich dir nicht Schreibe.“, lachte er, ich sah zu ihm hoch und musste auch lachen. „Das glaub ich auch.“ – „Nanu? Wann haben die denn das Geschossen?“, fragte er und hielt ein Bild vor meine Nase… „Weiß ich selber nicht, aber… da…“ – „Da hast du mich zu dir eingeladen.“, lächelte Sameth und Küsste meine Wange. Es war meinem Kollegen echt gelungen, ich stand ganz dicht bei Sameth, wir sahen da schon wie ein Liebespaar aus… Der große Teil der Bar war verschwommen und eh schon leer, aber auch die Lichter hatten kleine helle Kugeln gebildet und der Rauch im Hintergrund tat sein Übriges…Er drehte es herum: „Maximus und der Weltenbummler, lass unsere gute Fee da!“, stand da, ich musste lachen das klang nach Mende. Das musste er mir verzeihen, ich konnte nicht anders. Es waren so viele Bilder die meine Kollegen verschossen hatten, nicht alle waren etwas geworden. Auf einigen war auch Sameth zusehen, wie räumten die Fotos zurück, er hatte da bestimmt noch viel mehr drin. „Jetzt kann ich auch mal ein paar Bilder von mir verschicken.“, lachte der Größere und zog die Tasche zu. Ich lies die Tasche wieder auf den Boden fallen und lehnte mich an Sameth.   Der größere strich über meine Schultern ich sah zu ihm auf und lächelte, ich war es gar nicht mehr gewöhnt mich so glücklich zu fühlen, ich fühlte mich bei meinen Kollegen wohl, aber nicht so Glücklich wie bei Sameth. Er küsste meinen Nacken, ich genoss es und keuchte leicht. Ich zog meine Beine etwas an. Eine seiner Hände nahm meine Hand, die andere fuhr durch meine Haare, ich sah auf, selbst hier im halbdunklen leuchteten seine Augen. Ich starrte zu der Tür, die Vorhänge wackelten mit dem Zug, wir würden mindestens noch drei Stunden im Zug sitzen, da war es auch schon fast… halb elf. Ich lehnte mich mehr an ihn, mir gefiel die Wärme die von Sameth ausging. Er fuhr wieder meine Schultern hoch. Ich drückte mich etwas von ihm weg und drehte mich zu ihm, ich lächelte ihn an, es fiel mir wieder so leicht. Er massierte meine Schultern, das tat so gut, ich lehnte mich etwas zurück. Ich seufzte wollig. Er beugte sich zu mit und Küsste mich, ich erwiderte den Kuss, da spürte ich eine Hand tiefer wandern. Mein Herz klopfte unheimlich schnell, Sameth zweite Hand fuhr auch über meinen Brustkorb immer tiefer, über meine Schekel und Knie. Ich drehte mich schnell wieder herum, letzte Nacht waren wir betrunken… doch wollte sich mein Körper einfach ergeben. Es kribbelte, als würde Stromfliesen. Sameth lachte leise, seine Hand fuhr über mein Bein hoch unter meinen Pullover, er schob ihn wieder ein Stück hoch. „Nicht… wenn jemand kommt.“, hauchte ich heißer. Ohne dass ich es wirklich merkte öffnete er meine Hose und fuhr nach. Ich keuchte etwas heißer, als er seine Hand um meine Glied schloss und etwas bewegte, schnell wollte ich mich aufrichten um von ihm etwas weg zu kommen, doch hatte er schon seinen Arm um meine Schultern gelegt und mich zurück gedrückt, ich versuchte meine Stimme im Zaum zu halten. „Keine Sorge, es kommt Niemand.“, flüsterte er in mein Ohr, wie konnte er so sicher sein? Ich sah immer noch zu der Tür, ich hatte viel zu große Angst dass jemand reinkommt und uns so sah. Sameth bewegte seine Hand etwas mehr, ich zog die Beine an und zog etwas den Pullover runter. Mein Körper zitterte, wollte er sich eh nicht wehren, zu sehr gefiel ihm die Berührungen. Ich sah zu dem Mann der mich gerade so aus der Bahn warf, er fixierte die Tür ebenfalls da leuchteten seine Augen auf, ich schreckte auf und sah zu der Tür, der griff glühte auf und es sprühten leichte Funken. So war er sich also sicher. Ich biss mir auf den Finger, wollte so mein Stöhnen unterbinden, doch machte Sameth es mir nicht leichter. Ich spürte das britzeln überall wo er mich berührte oder Küsste. „Lass dich doch einfach fallen, du gehörst jetzt eh mir allein!“, raunte er in mein Ohr und leckte darüber, ich keuchte wieder auf. Ich gehöre ihm? Die Worte zergingen mir auf der Zunge, ich lächelte, das gefiel mir, ich wollte ihm gehören! Ich schloss meine Augen und tat was er wollte, ich lies mich fallen.   Ich küsste Maximus Hals, seinen Finger befreite er immer noch nicht und die Hand die in mein Knie gekrallt war wurde auch nicht lockerer. Ich fuhr über seinen Bauch, er hatte seine ganzen Muskeln angespannt, er Atmete immer noch heftig, langsam ließ er von seinem Finger ab, ich konnte deutlich die Bissabrücke sehen. Ich griff nach seiner Hand und Küsste seinen geröteten Finger. „Tut mir leid, ich hatte mich nicht mehr im Griff.“, säuselte ich belustig, Maximus drehte etwas seinen Kopf, er war Knallrot angelaufen und sah mich verlegen an. „Ist Ok…“, sagte er ganz erschöpft und sah wieder runter. Ich strich durch seine Haare, sie stellten sich etwas auf, da sie leicht feucht waren, der Kleine zitterte noch etwas.  Ich Küsste den Ring und zog meine andere Hand ein Stück aus seiner Hose, doch hielt er sie auf, in dem er mein Gelenk noch fester packte. Sein zittern wurde stärker. „Nicht…“, flüsterte er heißer, ich lachte leise . „Doch… ich will alles von dir.“, flüsterte ich zurück und leckte über die Rückseite seines Ohres, dabei knisterte es leicht. Maximus zuckte wieder zusammen und lies etwas locker. Ich hielt meine Hand hoch, sie war ganz verklebt von ihm, als er sie sah wurde sein Kopf noch dunkler. Ich führte sie zu meinen Lippen und leckte sie etwas ab, bei seinem bitteren Geschmack musste ich schmunzeln. „Nicht!“, protestierte der Kleine und drehte sich um, setzte sich dabei auf seine Knie und packte meine Schultern. Ich grinste mit einem Finger im Mund, ich hatte einen echt hübschen Anblick. Ein Maximus mit knallrotem Kopf, total zerzaustem Haar und zerknittertem Pullover und seine offene Hose die nur noch leicht an seiner Hüfte hing. „Du weißt dass man sich bei deinem Anblick kaum noch zurückhalten kann?“, fragte ich lachend und leckte weiter über meine Finger, Maximus knurrte etwas und beugte sich zu mir, da leckte er auch über meinen Finger. Jetzt war ich derjenige der etwas zitterte, der Anblick jetzt machte es nicht besser: Er fixierte meine Hand mit halb offenen glasigen Augen. Der Blonde küsste meine Handfläche und leckte darüber, ich beugte mich zu ihm und Küsste ihn. Maximus Finger krallten sich stärker in meine Schultern, er rutschte etwas näher, er leckte mit seiner Zunge über meine Lippen, wieder sein bitterer Geschmack, ich öffnete meine Lippen, der Kleine füllte meine Lungen mit seinem heißen Keuchen. Ach was sollts! Ich wischte meine Hand an der Rückenlehne ab, schlang meine Arme um ihn und drückte ihn an mich. Maximus keuchte erneut als ich ihn auf meinen Schoss setzte, er soll ruhig spüren was er mit mir tat. Meine Finger krallten sich in seinen Pullover. „MHHH!“, schrie er zwischen unseren Lippen und versuchte mich wegzudrücken. Ich löste mich von ihm, er atmete tief die stickige Luft ein. „Sa… es… ah…ich…“, stammelte er immer noch schwer atmend, ich strich mit einer Hand sein Pony etwas aus seinem Gesicht und fuhr hinter seinem Ohr durch seien Haare, ich küsste ihn nochmal kurz, das schien seien wirren Gedanken etwas zu lockern. „Es tut mir leid Sameth, aber ich kann das nicht.“, sagte er leise und sah mit hochrotem Kopf zum Boden. Ich brauchte ein paar Sekunden um es zu kapieren was er meinte, doch lachte ich. „Vergiss es einfach.“, flüsterte ich leise und Küsste ihn nochmal, ich würde ihn schon noch dazu bekommen mit mir zu schlafen. Ich ließ den Kleinen los, er setzte sich neben mich und starrte auf seien Hände. Er drehte immer wieder seinen Ehering hin und her. Sein Kopf wurde von Sekunde zu Sekunde immer dunkler, je länger er nach unten sah und ich ihn anstarrte, es war einfach witzig zu sehen wie er immer mehr Ähnlichkeit mit einer überreifen Tomate annahm. „Ich brauch Bewegung!“, schrei er fast schon und sprang auf, er zog sich seien Schuhe wieder an und ging zu Tür, doch blieb er davor stehen, der halbe Rahmen glühte schon und die Blitze schlugen immer stärker aus. „Ähmmmm….Sameth?“, fragte er verwundert und drehte sich zu mir. Ich ließ meine Blick über ihn wandern und grinste, mein Ausblick war immer noch köstlich. Es herrschte stille und Maximus schien zu überlegen warum ich ihn so angrinste. Er zuckte zusammen, schloss seine Hose und zog den Reißverschluss hoch. „Kannst ruhig das nächste Mal was sagen!“, knurrte er sauer, ich musste lachen, es sah einfach zu göttlich aus. „Klar, mach ich, jetzt hau ab!“, lachte ich, schnipste mit meine Fingern und das Glühen lies ab und die Blitze wurden schwächer. Er wartete ein paar Minuten und zog die Tür auf und hinter sich wieder zu, nun war ich allein. Ich drehte meinen Kopf zum Fenster, ich seufzte, der Kleine quält mich doch einfach. Mir fiel wieder das Bild ein das seine Kollegen von uns geschossen haben, wir standen so dicht beieinander… seine Nähe hatte mir gefallen. Was wohl seine Kollegen da gedacht haben, wir haben da ausgesehen wie ein Paar das Turtelte. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Mir schlug die kalte Luft entgegen, das war angenehm. Ich beugte mich etwas raus und starrte einfach in das Dunkle, das ein zigste was ich sah waren die Lichter des nächsten Bahnhofes.   Schnell zog ich die Tür hinter mir zu und ging den Gang runter, mein Kopf fühlte sich immer noch Glühendheiß an. Eigentlich sollte ich mich schämen! Ich hatte schließlich Kinder! Ich klatschte mir ins Gesicht, ja ich hab Kinder, aber ich hab meine Familie verlassen! Ich habe sie zurückgelassen. Ich sah meine Hand an, der silberne Ring zierte immer noch meinen Finger, dieser blöde Ring. Als ich hin vorhin gesehen hab, bekam ich plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich seufzte und ging weiter. Irgendwo im Flur blieb ich stehen und sah aus dem Fenster, wir fuhren gerade in einen Bahnhof ein, der Zug hielt. Ich ließ die Gäste die Einstiegen an mir vorbei, es dauerte knapp fünf Minuten dann setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Ich ging weiter. Ich öffnete die Tür zum Toilettenraum. Ich schloss hinter mir ab. Komisch mir war gar nicht der Gedanke gekommen einfach auszusteigen und zurück zufahren, obwohl ich ein schlechtes Gewissen hatte. Ich drehte das Wasser auf und sammelte es in meiner Hand, ich klatschte es in mein Gesicht. Das ordnete das Ganze Wirrwarr im Kopf. Ich betrachtete mich im Spiegel, mein blaues Auge sah schlimm aus… Unsicher krallte ich mich in den Saum meines Pullovers, ich zog ihn hoch und über den Kopf. Doch was ich sah lies mich schwer atmen. Mein ganzer Oberkörper war mit rötlichen und blauen Flecken übersäht. Ich hatte erwartet dass ich vielleicht zwei oder drei blaue Flecke hätte, aber dass es so schlimm war? Ich legte meine Pullover neben das Becken und fuhr über meine Rippen, es zog etwas. Die Schmerzen hatte ich vorhin gar nicht wirklich wahrgenommen. Ich seufzte und zog meine Pullover wieder über. Ich muss das alles vergessen, auch wenn es wehtat! Ich lehnte mich auf das Becken ab, schloss die Augen. „Maximus~“, kam es mir wieder in den Kopf, Sameth heiße Stimme gerade. Das war so angenehm… Ich öffnete nochmal meine Augen uns sah in den Spiegel. Ich versuchte zu lächeln, doch es ging nur schwer…Ich bin ein Rabenvater. Ich strich durch meine Haare und löste meinen Zopf, ich war auch ganz verzottelt. „Jetzt hab ich auch ein paar Bilder von mir zum verschicken…“, hatte Sameth vorhin gesagt, was hatte er den damit gemeint? Ich sah in den Spiegel, der konnte mir wohl auch nicht antworten, ich zuckte mit den Schultern, band meine Haare wieder zusammen und schloss auf.           Ich ging den Flur zurück, ich fühlte mich etwas besser. Ich zog die Tür wieder auf, da spürte ich gleich die kalte Luft. Sameth stand am Fenster und starrte in die Nacht. Ich sah wieder zu meinem Ring, diese blöde Ding! Ich habe Madlen doch nie wirklich geliebt! Nicht wahr?! Ich zog ihn runter, so fühlte ich mich gleich freier. Ich ging  zu Sameth und sah auch aus dem Fenster, betrachtete ihn nur aus dem Augenwinkel, er sah mich auch verwundert an, wohl weil ich auch schon wieder da war. „Danke…“, säuselte ich leise. Ich holte aus und warf den Ring aus dem Fenster, alles was übrigblieb war ein kleiner Funken der in die Nacht verschwand. Mein Herz Klopfte wie verrückt, mein Atem ging ganz schnell, mir war ein Stein vom Herzen gefallen. „Was?“, fragte Sameth verwundert und sah meinem Ring nach. „Du hast gefragt ob ich nicht wieder so werden könnte wie, bevor wir uns kennen gelernt hatten… aber ich möchte das nicht, dieser Mann soll für immer aus meinem Kopf verschwinden…“, setzte ich an, Atmete dabei schwer. Ich griff mit meiner linken Hand in meinen Pullover wo in etwa mein Herz wa, da sah Sameth auch das ich meinen Ring nicht mehr trug. Er schreckte erst etwas zurück, doch er setzte sich wieder und musterte mich mit seinen hellen Augen. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Ich… …. Ich bereu nichts, ich will dieses Leben hinter mir lassen, auch wenn ich meine Kinder, meine Familie im Stich lassen musste…“, sprach ich weiter und krallte mich in den Saum meines Pullovers. „Ich will alles vergessen…“, sagte ich ruhiger und zog meinen Pullover hoch um Sameth die blauen Flecke zu zeigen. Ich spürte dass mein Kopf wieder ganz rot wurde. „Ich will stärker werden um zumindest dich beschützen zu können….“, sagte ich verlegen, Sameth starrte nur geschockt auf meinen Oberkörper. Obwohl der kalte Wind durch unser Abteil zog fror ich nicht. Ich warf das braune Kleidungstück auf meine Tasche und schob das Fenster wieder hoch. „Wir kehren nie wieder hier her zurück, wir gehen nur noch nach Vorne oder?“, fragte ich, klang zwar sicher, fühlte mich aber so zittrig, da reichte Sameth mir seine Hand. „Nie wieder. Keine Sorge, sie werden dich auch nicht finden, ich werde dich auch beschützen.“, sagte er mit seinen warmen Stimme, mein Herzklopfen fühlte sich wieder so warm an. Ich nahm seien Hand an, sie fühlte sich im Vergleich zu meiner richtig kalt an. Er zog mich zu sich auf seinen Schoss. Ich lächelte ihn an und küsste ihn, mein Gewissen war immer noch da… Ich knurrte in den Kuss, Sameth löste sich lachend von mir. „Dein Blick sagt mir gerade alles!“, lachte er und Küsste mich nochmal schnell. „Tut mir leid…“, sagte ich leise und sah wieder auf den Boden. Sameth Hand fuhr über meine blaue Flecke. „Wir haben Zeit, lass erst mal die wunden Heilen.“, säuselte er, legte seien Hände um meine Hüfte und drückte mich an sich. Ich lächelte und gab ihm einen Kuss. Sameth streichelte über meinen Rücken, ich begann zu zittern, Sameth vertiefte den Kuss ganz zärtlich. Wir lösten uns, ich sah in seien schöne Augen. Der Brünette fuhr über meine Brust, ich war unheimlich müde. „Ich bin müde.“, säuselte ich, Sameth lächelte. „Wir fahren noch eine Weile, schlaf etwas.“, sagte er leise in mein Ohr, zog sein Jackett aus und legte es um meine Schultern. Ich lächelte, mein Herz schlug schneller, ich kuschelte mich an ihn und schlief langsam ein.   Der Kleine döste vor sich hin, er lag in meinen Armen, zugedeckt mit meinem Jackett. Ich strich durch seine Haare, er hörte wahrscheinlich wie sehr mein Herz schlug. Ich hatte nicht schlecht gestaunt als er seinen Ring in die Nacht geworfen hatte… Ich hob meine Hand und erkannte kurz den Schmalen Ring, ich hatte ihn ihr mit einem Brief auf den Tisch gelegt, wir waren nur Verlobt… ich hatte es auch lange überlegt ob ich gehen sollte, ob ich auch den Mut gehabt hätte wenn ich schon zwei Jahre mit Gloria verheiratet gewesen wäre? Mein Blick wanderte zu dem Kleinen, wenn ich ihm begegnet wäre, wohl schon eher. Ich sah aus dem Fenster, draußen war es dunkel, ich sah nicht mal mehr die Bäume an denen wir vorbeifuhren… es war so schön ihn so im Arm zu haben. „Nächster Halt: Anapa!“, rauschte eine Stimme aus den Lautsprechern. „Maximus! Wach auf, wir sind da!“, sagte ich leise und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Langsam öffnete seien Augen, er fixierte meine Brust, er sah zu mir hoch und lächelte, wir standen auf. Er gab mir mein Jackett zurück und zog sich seinen Pullover wieder über, ich seufzte leicht schmachtend, Maximus ist einfach süß, auch mit seinen blauen Flecken. Wir Stiegen aus, Maximus sah sich verwundert um. „Es hat sich einiges geändert…“, sagte er langsam. „Wir sollten deine Eltern suchen und dann so schnell es geht verschwinden.“, sagte ich leise, der Blondschopf nickte und verließ das Gleis. „Wenn sie noch in unserem alten Haus Leben, ist es nicht weit weg von hier.“, sagte er und ging durch eine schmale Gasse. Am Ende der Gasse packte ich seine Schultern und hielt ihn auf. „Du… kannst immer noch zurück…“, setzte ich schweren Herzen an, ich sah ja wie sehr ihn das alles quälte. Der Blonde schwieg erst. „… noch denken sie vielleicht das du dich irgendwo herumtreibst, nach dem Streit…“, sprach ich leise weiter. „Nein.“, sagte er nur knapp. Er hob seine Hand und zeigte mir den Ringfinger, da wo bis vor kurzem noch sein Ring war, zierte nun ein heller Streifen seinen Finger. „Ich kann nicht mehr, auch wenn es weh tut, ich musste gehen.“, sagte er entschlossen, ich ließ seine Schulter los, er drehte sich zu mir zurück und sah unter seinem Hut hervor. „Es ist vielleicht Feige vor seiner Familie wegzulaufen, aber… ich… hab bei unserem Streit fast meine Kräfte gegen Madlen eingesetzt, das hätte noch mehr Probleme gebracht…“, sagte er und nahm meine Hand. „Bei dir hab ich mich zumindest im Griff und ich muss nicht mit der Angst leben irgendwann meine Kinder zu verletzten.“, sagte der Blonde leise und wir gingen weiter. Ich folgte ihm bis zu einer Straße, viele kleine Häuser standen in der Reihe, sie hatten alle einen übersichtlichen Garten. Maximus wurde langsam, dann blieb er stehen. „Es hat sich wirklich vieles Geändert…“, sagte er ziemlich geschockt als seinen Blick über den Garten wandern ließ. Ich folgte seinem Blick, das Haus stach richtig raus. Es sah aus als wäre es von innen her abgebrannt. Die Fassade hatte ein geblichen Schimmer, sie war wohl mal weiß, über halb der Fenster waren schwarze Ruß Flächen zu sehen. „Hier…“, sagte er ganz geschockt, doch schien seine Stimme einfach zu versagen. Er drückte das Gartentor nach innen und wir gingen durch den verwilderten Garten. Hier sah es eher aus als hätte hier Jahrelang keiner Gelebt. Da sah ich etwas hinter dem Haus noch einen Anbau, doch dieser war ganz niedergebrannt. „Da hinten stand unsere Werkstatt, dort haben ich und mein Bruder uns gestritten, bevor das Feuer ausgebrochen ist.“, sagte er mit ganz erstickter Stimme. Wir gingen auf das Haus zu, die Scheiben waren eingeflogen, die Fassade bröckelte an vielen Stellen. Maximus konnte ohne großen Aufwand die Türe nach innen drücken, sie war so Morsch das sie einfach zusammen brach, er hielt nur noch den Knauf in der Hand. Er betrachtete das angelaufene Metall, er hatte Tränen in den Augen und lies es fallen. „Die Türe ging immer nach außen auf…“, flüsterte er ganz erstick und wir betraten das Haus. Es war wohl das passiert was ich dachte, im innen Bereich war alles verkohlt und Morsch. Nur langsam ging Maximus durch den Flur, er schien zu versuchen zu erinnern wie alles mal war. Ich sah mich auch um, alles war ziemlich verbrannt und von der Zeit verwittert. Ich folgte dem Kleinen bis in einen großen Raum. „Hier war unser Wohn- und Esszimmer.“, sagte er ganz Monoton. „Es sieht aus wie damals als ich gegangen bin.“, sagte er ganz geschockt, hatte er vielleicht gehofft das seine Eltern doch weggezogen sind und eine andere Familie es ausversehen niedergebrannt hatte? Er ging weiter und blieb im Durchgang zur Küche stehen. Ich sah mich im Wohnzimmer um, mir viel der stechende Geruch auf, unter der Asche und den verrotteten Blättern sah ich etwas… Geschirr? Ich griff vorsichtig darunter und tatsächlich, ich hatte einen schmutzigen Teller in der Hand. Ich fegte vorsichtig über den Tisch, es kam Besteck hervor, eine Tasse, gefüllt mit muffigen Wasser eine Dose, darin befand sich etwas schwarzen zusammen geschrumpeltes, es sonderte einen Stechenden Geruch ab. Verdorbene Wurst? Als hätte man Frühstück oder Abendessen angerichtet. Ich fegte weiter, noch ein Geschirrset, eine Zuckerdose. Was… was war hier nur passiert? Plötzlich hörte ich einen lauten Schlag aus der Küche. Ich drehte mich herum und ging zu Maximus. Er stand vor einem Schrank und starrt hinein, geschockt. Ein verwesender Geruch breitete sich im Raum aus und uns beide über kam das gleich Bedürfnis, sich einfach übergeben. Der Blonde drehte sich weg und lehnte sich Vorsichtig an die Wand. Ich ging zu ihm rüber und sah in den Schrank, das war wohl mal der Kühlschrank. Mittlerweile hatten sich Pilze, Algen, Mose und Schimmelpize angesiedelt. In der Küche war das Feuer nicht so zerstörerisch gewesen. „Oh bitte Gott las meine Eltern noch leben, dass ich ihnen wenigstens lebe wohl sagen kann!“, flehte Maximus, ich hörte wie rau seine Stimme war, er schluchzte. Ich zögerte erst, doch legte ich meine Hände wieder auf seine Schultern. Er zuckte zusammen und drehte sich zu mir herum. Er war ganz blass geworden, seine Augen Blutunterlaufen. Ich lächelte ihn nur schwach an, ich wusste nicht was ich sagen sollte, falsche Hoffnungen wollte ich ihm nicht machen. Er verstand mein Schweigen und richtete sich wieder auf, die Türe für den Kühlschrank lag auf den Boden, sie war auch so Morsch gewesen das sie einfach abgefallen war. Der Kleine wischte sich die Tränen aus den Augen und ging zurück in das Wohnzimmer. „Wenn der Dreck nicht wäre, würde es wohl so aus sehen als würden sie jeden Moment nach Hause kommen.“, sagte er leise und ging um die Ecke, er setzte seinen Fuß auf die Treppe, testete mit Bedacht ob sie ihn tragen würde und arbeitete sich jede Stufe hoch. Ich sah mich im Wohnzimmer um, der Kamin sah recht sauber aus. Darüber stand ein paar Fotos, ich nahm einen der verkohlten Rahmen in die Hand und strich über die Scheibe, darunter kam ein Bild mit zwei Kinder hervor, einer Strahlte richtig zu dem Fotografen, dunkles kräftiges haar stand wild von seinem Kopf ab, doch stachen die hellen Augen einem Entgegen. Neben ihm noch ein Junge, helle Harare und helle Augen, Maximus als Kind… Das muss wohl sein Bruder sein, der kleine Maximus wirkte verschüchtert auf dem Foto und versteckt sich hinter seinem Bruder. Ich stelle es zurück und griff nach dem Foto daneben. Behutsam wischte ich den Ruß weg. Ein Mann und eine Frau, beide fast gleich groß, die Frau hielt einen Strauß in der Hand. Wohl seine Eltern. Das lange Helle haar seiner Mutter war zu einem Zopf zusammen gebunden, sein Vater hatte sein dunkles Haar ganz kurz gehalten. Doch beide trugen Uniformen. Sein Vater eine Armeuniform und seine Mutter, definitive eine Polizeiuniform. Ich drehte mich langsam um, auf der Lehne des Sofas lag eine alte, zerrissene Jacke. Ich ging langsam rüber und hob sie hoch, darunter kam noch eine zum Vorschein. Ich drehte die Jacke, der Brustteil war ganz zerrissen, auf einer der Laschen stand Denistivov… Mendoza war der Nachname seiner Frau. Ich sah die Zweite Jacke an, das gleiche Bild, der Brustteil war ziemlich abgerissen und auf der Taschenlasche stand Denistivov. Ich legte die Jacken nieder. Wenn seine Eltern geflüchtet wären, hätten sie ihre Jacken doch mitgenommen, außer sie hatten es wirklich eilig. Hinter mir schlug eine Tür zu und ich hörte es krachen. Ich zuckte zusammen und drehte mich herum. Die Tür schlug wieder zu, sie war unterhalb der Treppe, da ging es wohl zum Keller. Ich nahm die Tür und zog sie auf. Die Tür krachte laut. Ich sah in den Keller runter, alles war verkohlt und ein grauenhafter Geruch stieg mir in die Nase, ich hielt meine Hand vor den Mund, verbranntes und verwestes Fleisch. Die Treppe war aus Stein, aber das Geländer lag verteilt darauf, hier war wohl das Feuer ausgebrochen. Ich ging eine Stufe runter, ich tastete die Wand ab, da fühlte ich das Kabel. Sollte ich? Ich ließ vorsichtig meine Kraft fließen, langsam gingen die Lichter schwach an, der Keller wurde erhellt. Die Birne flackerte etwas, sie hatte den Brand echt überlebt. Doch sah ich etwas darunter auf dem Boden liegen. Das Licht hatte sich stabilisiert und erleuchtete im orangenen Ton den Raum. Langsam ging ich die Stufen runter. Viel war nicht mehr da, das Gerippe von einer Kühltruhe, darin sah es wohl so aus wie im Kühlschrank, ein altes verbranntes Fahrrad und dieser schwarze Haufen unter dem Licht. Ich ging die Stufen runter und betrachtete es… da sah ich die Abzeichen die auf dem Haufen lag. Von ihm ging dieser Verbrannte Geruch aus, er lag hier richtig in den Mauern. Ich betrachtete die Abzeichen, von der Polizei und dem Militär… bei genauerem betrachten war es kein Haufen, ich erkannte etwas langes, es sah aus als wäre es ein Arm? Er lag um das andere Bündel, da sah ich den Ring… Ich schluckte schwer und ging in die Hocke und griff vorsichtig danach, auf meinen Fingern blieb Asche zurück, doch darunter kam etwas Cremefarbenes hervor. Ich sah an dem anderen Bündel runter, noch ein Ring… Doch etwas lag um das Bündel, ich fuhr darüber, es sah weißlich aus. Ich streifte etwas mehr darüber, es war eine Kette, ich kam gegen das Bündel es klapperte und fiel in sich zusammen. Da sah ich die Anhänger, die um dürre kohligen Äste hingen, an jeder Kette hingen zwei Marken, Dogmarks. Ich schreckte zurück fiel dabei unsanft auf den schmutzigen Boden und kroch etwas weg. Ich hatte seine Eltern gefunden. „Sameth?“, hörte ich Maximus stimme, ich schreckte nochmal auf und stand schnell auf. Ich rannte die Treppe hoch und verstellte ihm den Weg. „Was hast du gemacht? Die Lichter sind angegangen.“, sagte er. „Tut mir leid ich…“, sagte ich ganz außer Atem. Maximus schreckt zurück als er sah dass ich wohl voller Ruß war. „Was hast du gemacht?“, fragte er ganz verwundert, fast schon geschockt. „Es… es tut mir leid Maximus…“, sagte ich ganz erstickt. „Du… solltest nicht in den Keller…“, sagte ich leise, krallte mich in den Rahmen, der auch leicht unter meinem Griff nachgab. Aus seinem blassen Gesicht verschwand die restliche Farbe, er konnte sich ahnen was ich gefunden hatte. „Das…Nein…“, sagte er stocken und schüttelte lachend den Kopf. „Das… das ist unmöglich! Das glaub ich nicht!“, sagte er immer lauter, immer rauer. Ich drückte mit aller Kraft meine Luft aus den Lungen, Maximus sah mich mit seinen hellen Augen flehend an. Ich ergab mich und machte ihm Platz. Er ging an mir vorbei und sah in den Keller, er sah wohl als erstes das merkwürdige Bündel. Er ging langsam die Treppe runter ich drehte mich zu ihm herum. Ich ging auch wieder ein paar Stufen runter. Maximus kniete sich vor die Zwei geketteten. Er nahm die Abzeichen in die Hand und fuhr darüber. Er griff nochmal nach den Bündel, ich wollte es immer noch nicht ganz schlucken das hier zwei halbverbrannte Leichen lagen. Es knackte und nochmal, nochmal und nochmal. Der Blonde Atmete ganz schwer. „Das sind sie… Das sind meine Eltern, Ihre Abzeichen, ihre Dogmarks, ihre Eheringe.“, sagte er ganz schwach. Er stand zitternd auf, in seinen Händen die angelaufenen Abzeichen, die Ringe und die Marken. Er ging an mir vorbei, sein Blick war ganz leer. Für ihn war gerade wohl eine Welt zusammen gebrochen. Ich hörte wie das Holz wieder unter seinen Füßen knarrte und krachte. Ich fixierte die Lampe, meine Augen glühten auf und die Lampe zersprang. Ich ging die Stufen wieder hoch, dabei hörte ich wie die Stufen über mir nachgaben. Ich sah um die Ecke der Kleine ging ein Stockwerk höher. Ich tastete mich vorsichtig hoch, da hörte ich die Spieluhr. Ein erstickter russischer Gesang wurde angestimmt. Ich blieb vor dem Zimmer stehen, die Tür war aus den Ankerrungen gerissen und lehnte nur leicht im Rahmen. Ich lauschte seinem Lied, es klang mehr wie ein Schlaflied, doch durch seine erstickte Stimme klang es wie ein Trauerlied. Diese Melodie… die hatte ich doch erst vor kurzem gehört. Ich hörte wie er schluchzte. Ich nahm die Tür zwischen meine Finger, sie krachte laut, das ließ seinen Gesang abbrechen, ich lehnte die Tür gegen die Wand und betrat sein Zimmer. Maximus saß auf einem mit Blättern übersäten zusammengebrochenen Bett, durch ein Loch im Dach fiel das Licht des Mondes auf ihn. Er sah mich zwar an, ich war mir aber nicht sicher ob er mich registrierte. Maximus sah ganz in sich zusammen gefallen aus, als hätte er einfach seinen Mut verloren. Mir kam sein Lachen aus der Bar wieder in Erinnerung, ihn so zu sehen war nicht nur Schmerzhaft, es war fast tödlich. Ich ging zu ihm und kniete mich vor ihn auf den knarrenden Boden, sein Blick folgte mir. Das Lied der Spieluhr wurde leiser und langsamer, nur noch einzelne Töne erklangen, dann verstummte sie. „Ich wollte ihnen zumindest auf wieder sehen sagen…“, sagte er ganz aus dem Konzept. Ich legte meine Hand auf seine, sie war glühend heiß und zitterte. Die Abzeichen lagen neben ihm auf der Decke. Er blinzelte mich an, schien immer noch ganz verwirrt zu sein. Ich war kein Mensch der andere Trösten konnte, ich würde gerne etwas zu ihm sagen, doch fehlten mir die Worte. „Das waren die Cold Flames!“, knurrte er wütend. „Wie?“, fragte ich ganz verwirrt. „Sie haben die Leichen nicht ganz verbrannt und sie wurden gekettet, das machen sie immer und um meine Eltern zu verhöhnen habe sie die Abzeichen von den Uniformen gerissen!“, sagte er lauter, doch schien seine Stimme zu versagen. „Mein Vater war ein Marshall des russischen Militärs, meine Mutter war Stellvertretende Polizeichefin der Region, die beiden haben auch aktive gegen die Mafia gekämpft…“, sprach er weiter, er setzte sich aufrecht auf, als hätte er wieder halt gefunden, er schloss seine Hand um meine, sah wieder auf und fixierte mich mit seinen hellen Augen, sie leuchteten fast schon. „…Es war ein Schlag in die Magengrube für mich als ich nach der Hochzeit erfahren hab, dass ich den zukünftigen Boss der Mafiabande geheiratet hatte, gegen die meine Eltern schon seit Jahren kämpften. Es hat mir den Mut genommen, ich hatte Angst, sie haben ihre Leute hier überall…“, er beugte sich nach vorne, ich legte meinen Arm um ihn und fuhr über seinen Rücken. „Ich will alles hinter mir lassen!“, sagte er leise, ich löste mich von ihm, er hielt immer noch meine Hand. „Nimmst du bitte die Spieluhr mit? Ich möchte sie meinem Engel schicken, das Lied hab ich ihm immer vorgesungen wenn er ins Bett musste.“, sagte er, endlich wieder mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Ich nickte, stand auf und holte die Spieluhr.   Es dauerte ewig bis mein Kopf sich etwas klärte, ich ballte meine Hand noch stärker, die Abzeichen meiner Eltern hatte ich auf der Decke neben mir gelegt, ihre Ringe waren in meiner Faust. Sameth kam wieder zu mir und nahm meine Faust. „Wir sollten gehen, dieser Ort ist nicht gut für dich.“, sagte er mit betrübter Stimme, es klang zwar hart, aber er hatte recht… Ich stand auf, ich war ganz zittrig auf den Beinen, sammelte die Abzeichen ein und steckte sie in meine Tasche, die Ringe verschwanden in meiner Hosentasche. Ich hatte irgendwie das Gefühl das alles zu viel wurde für mich, ich wollte schreien, doch irgendwie war meine Kehle trocken. Sameth nahm meine Hand, er war etwas ausgekühlt, doch irgendwie hielt mich das in der Realität, in mir kochte alles. Er führte mich langsam die Treppen runter, ich sah in das Wohnzimmer, es sah aus als wäre ich nie weg gewesen. In meinen Augen sammelten sich tränen, da sah ich neben der hohen Wanduhr den Bilderrahmen, in dem unser Familienfoto hing, doch der Ruß hatte es ganz abgedeckt. Ich löste mich von Sameth Hand und ging durch das Wohnzimmer, da sah ich über dem Kamin die alten Fotos, eines von meinen Eltern bei Ihrer Hochzeit, das andere von mir und meinem Bruder. Ich nahm beide in die Hand. „Denistivov…“, ich schloss meine Augen. „Ich bin Maximus Denistivov.“, sagte ich leise und stellte das Bild von mir und meinem Bruder wieder ab. Ich starrte auf das Bild meiner Eltern… drehte es um und öffnete es,ich zog es raus und lies den leeren Rahmen zurück, das selbe tat ich auch mit dem Bild meines Bruders und mir. „Was ich nicht mitnehmen kann, kann ich doch als Foto immer bei mir tragen.“, lachte ich schwach. Ich sah zu Sameth, er lächelte mich an, ich lächelte auch, irgendwoher bekam ich wieder den Mut dazu. Die Bilder Steckte ich in meine Jackentasche. Ich ging zu der großen Standuhr und wischte über das Glas das das Foto schützte. Doch dort waren nur noch fetzten. Mein Herz klopfte schneller. „AHHHH!“, schrie ich und schlug gegen die Wand, dabei flammte diese auf. „Ihr Bastarde! Ihr hab meine Familie zerstört, gedemütigt und nehmt mir nicht nur die Möglichkeit meinen Eltern Auf Wiedersehen zu sagen, ihr vernichtet auch noch die Erinnerungen an sie!“, schrie ich, ich spürte die Hitze, die Uhr neben mir brannte, ich ging ein paar Schritte zurück. „Wenn ihr es wagt mich zu verfolgen oder mich aufzuhalten, werde ich euch Töten!“, schrie ich, und ballte meine Faust. Ich drehte meinen Kopf und fixierte den Kamin, das alte Holz darin flammte auf. Die Flammen ergriffen die anderen Fotos die darüber standen. „Maximus!“, hörte ich eine Stimme, ich drehte meinen Kopf, da stand Sameth, doch er war vom Rauch eingeschlossen, er reichte mir seine Hand ich nahm sie an und wir rannten aus dem Haus. Im Garten blieben wir stehen, Sameth legte seine Arme um meine Schultern, erst jetzt registrierte ich was ich getan hatte, das Haus meiner Eltern stand in Flammen. Dieselben blauen Flammen die mir einst meinen Bruder genommen hatten. Mein Herzschlag beruhigte sich etwas als die Umarmung von Sameth stärker wurde. Die Flammen erhellten mit ihrer kalten Farbe die Nacht, der Größere strich über meine Wange. „Lass uns gehen, bevor jemand kommt.“, sagte er leise, ich nickte. Ich führte ihn durch schmale Seitengassen, ich wollte gar nicht stehen bleiben, so Konzentrierten sich meine Gedanken auf das Gehen. Plötzlich zog Sameth an meinem Arm, zog mich  zurück und ich verlor das Gleichgewicht, doch fing er mich auf. „Ich muss mit dir reden!“ sagte Sameth ernst, ich starrte auf den Boden und krallte mich in seine Arme. Ich stand wieder auf und sah auf. „Ist alles ok?“, fragte er ganz ruhig, ich blinzelte ganz verwirrt. Wie sollte alles bei mir Ok sein?! Ich hab erfahren das meine Eltern von den Cold Flames getötet wurde, die Mörderin war mit meinem zweiten Kind schwanger und ich wollte sie alle am liebsten umbringen! Doch in mir war ein Punkt ganz ruhig, der der in Sameth Hand lag. „Ich weiß nicht…“, sagte ich, mein Kopf war ganz leer, mein Herz war zwar angekratzt aber es brach nicht ganz. „Wenn ich dich nicht hätte, würde ich wohl in ein Loch fallen, irgendwie… gibst du mir Kraft.“, sagte ich ganz Monoton, irgendwie neben der Spur. Sameth lächelte und stich wieder über meine Wange, er beugte sich zu mir vor und Küsste mich, doch der Kuss fühlte sich anders an, als würde man ganz neue Luft in meine Lungen pressen und mein Kaputtes Herz rausnehmen und ein neues einsetzten… Ich fühlte mich ganz leicht. Ich legte meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. „Selbst wenn du fällt, spring ich nach und fang dich auf.“, sagte er leise in mein Ohr und mein Herz machte Sprünge. „Ich zeig dir was.“, sagte ich ruhig und brachte ihn Richtung Pier. In der Dunkelheit sah ich das hell erleuchtete Haus, neben dem Leuchtturm. Die Straßenlaternen gaben nur wenig Licht ab, der Leuchtturm blinkte und führte die Seeleute an das Sichere Ufer. „Da vorne ist ein Bar, sie heißt Nachtlicht, vielleicht gehört sie noch meinem Freund Malik.“, sagte ich und führte ihn zu der Bar. Ich drückte die Tür auf, da sah ich den brünetten Mann hinter der Theke. Ich lächelte, zog meine Kappe runter und führte Sameth an die Bar. „Hey Malik, die gehört die Bar ja immer noch.“, lachte ich und Sameth zog seinen Hut auch runter. Malik sah mich mit seinem Auge verwundert an, eines seiner Augen war Halbblind, es war auch ganz trüb. „Maximus? Ist ja eine Überraschung, von dir hat ja keiner was gehört nach der Beerdigung deines Bruders. Viele haben gesagt das du einfach verschwunden bist.“, lachte er und wir setzten uns. Er zuckte zurück als er mein blaues Auge sah. „Du hast dich doch sonst nicht geschlagen, was ist passiert? Und wer ist deine Begleitung?“, fragte er neugierig und stellte uns zwei Gläser vor. „Ist eine lange Geschichte. Das ist Sameth Raiper.“, stellte ich ihn knapp vor. „Und warum seht ihr zwei aus als wärt ich in einem Kamin herumgerochen?“, fragte er belustig, ich drehte mich zu Sameth und er sich zu mir. Er hatte recht wir waren über und über mit Ruß verdreckt. „Das ist nicht wichtig.“, sagte Sameth lächelnd und strich unter der Theke über meine Hand, ich lächelte. Malik sah sich um, grinste und zuckte mit den Schultern. „Es ist nicht viel los, die Marine kommt wohl erst Morgen, also schieß los.“, lachte er. Ich musste auch lachen und hob das Glas. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)