Letterlife von Prinz_Opium (Die Geschichte von 1000 Briefen) ================================================================================ Kapitel 13: Kap. 5 – Teil 2: Wer warst du? (1) ---------------------------------------------- Kap. 5 – Teil 2: Wer warst du? (1)   Wir waren auch schnell geduscht und zogen uns an. Mein Verlobter wirkte ganz anders in diesen Orientalischen Kleidern. Er zupfte an dem weißen Ärmel etwas herum, sah dann aber zu mir. „Ist was?“, fragte er ganz unschuldig. Maximus fühlte sich wirklich etwas wohler, er wirkte viel entspannter wie in Izmir oder gar in Rumänien. „Nein, ich finde die Klamotten sehen sehr gut an dir aus.“, lächelte ich und zog mich auch an. Maximus war etwas rot geworden, spielte mit seinem Gürtel. „Danke…“, sagte er leise und drehte sich weg.   Wir gingen den Gang runter, da sahen wir dass die zwei im Garten saßen. Wir gingen auch nach draußen. „Wie ihr könnt schon wach sein?“, lachte Antara und sah auf, war aber noch in seine Zeitung vertieft. Maximus lachte leise und lies sich auch auf einen Stuhl am Tisch fallen. „Ja, hier ist es ja so warm das man aufwachen muss.“, grinste er, hatte aber selber noch ziemliche Augenringe. Ich setzte mich neben ihn. „Anton…“, setzte Maximus an, sah in seine Tasse Kaffee dabei, er traute den Beiden immer noch nicht so ganz über den Weg. „Ich würde gerne etwas über zwei Männer wissen: Ammon und Vermon.“, sagte er plötzlich, ich zuckte etwas zusammen. Vermon… ein Name der mir letzte Nacht ins Ohr geflüstert wurde, ich sollte… ihn wecken? Wie kam er ausgerechnet auf diesen? Selbst Anton sah ihn verwundert an, auch Antara zog die Augenbrauen hoch. „Wie kommst du auf diesen Namen?“, fragte der ältere Mann, klang aber irgendwie nicht glücklich darüber. „Sie wurde mir ins Ohr geflüstert.“, lächelte er, fixierte Anton dabei, seine Augen funkelten richtig angriffslustig. Er schluckte schwer… „Vermon… war ein Priester…“, setzte Anton an, rührte etwas in seinem Tee. „… Er war auch… wie sag ich es…  Er war auch das Gefäß von Shub-Niggurath…“, ich legte meine Hände in meinen Schoss, fixierte diese auch. Ich fühlte mich richtig dumm, alle hatten irgendwie eine Ahnung von dieser Person… nur ich nicht. Ich schielte vorsichtig hoch, Antara studierte mich genau, lächelte dabei wissend. „Er war auch der Beschützer von Yog-sothoth, sein treuer Sklave, könnte man fast schon sagen.“, sprach Anton weiter, ich sah weiter zu Antara. Sein wissender Blick störte mich! Ich drehte mich weg, doch wusste ich dass er mich weiter ansah. „Ammon… war das Gefäß von Yog-sothoth.“, sagte Anton, ich schreckte auf, das war der Mann den ich gesehen hatte. „Er wird in einigen aufschrieben von Vermon Erwähnt. Er beschreibt ihn als Krieges eines anderen Volkes, das im Norden lebte, doch nach einem Krieg dachte er das sein Freund gefallen war. Später wird Ammon nochmals erwähnt, doch da ist er ein gefangener und Vermon kann ihn nur als Slave freikaufen.“, sagte der alte Mann. Ich sah zu Maximus, wieder sah ich kurz diese Monster voller Blut, warum konnte ich das nicht einfach vergesse? „Der letzte Eintrag den ich gefunden hab, war als er Ammon eine alte Schrift lehrte, das war kurz bevor Yog-sothoth im Reich auftauchte.“, sagte Anton ruhig, Maximus blickte zu mir, ich konnte seine Sorge sehen. Wusste er vielleicht etwas? Er hätte… mir doch was gesagt… oder? Ich sah wieder auf meine Hände, lies die Funken zwischen meinen Fingerkuppen tanzen. Sein Beschützer… das wollte ich ja auch sein… ich wollte meinen Verlobten um alles in der Welt beschützen. Als ich die Hand auf meiner Schulter spürte, spürte ich wie mir meine Ladung entzogen wurde… Ich fühlte mich etwas merkwürdig… „Du machst dir etwas zu viele Sorgen, Großer!“, lachte Antara, ich starrte weiter auf meine Hände, da spürte ich seine andere Hand auf meinem Kopf. Diese Unruhe… meine Sorgen… verschwanden langsam. „Wenn du Fertig bist Sameth… möchte ich dir was zeigen.“, sagte er ruhig zu mir. Lies von mir ab… Plötzlich spürte ich ein britzeln. Ich zuckte zusammen und sah das Maximus seine Hand schüttelte. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt… hatte er gerade nichts mitbekommen? Ich sah mich verwundert um, Antara stand immer noch hinter mir, lächelte mich an. „Ähm… ja, bin Ok. … Denke ich.“, sagte ich etwas abgehackt, dem blick von dem Blonden zu Urteilen… glaubte er mir kein Wort. Wir Frühstückten, ich sah dabei zu Antara, der Rotzlöffel wusste doch was! „Natürlich haben die zwei vorhin nichts  gehört.“, lachte der Große Junge, wie konnte ich seine Gedanken hören? Er wies auf seine Schulter, ich griff an die Stelle, und hatte eine Karte aus dem Spiel in der Hand. Er hatte sie unter mein Shirt geschoben, ich hatte sie gar nicht auf meiner Schulter gemerkt. „Ich sagte ja ich muss dir was zeigen.“, lachte er vergnügt und sah wieder in seine Zeitung. Ich musste grinsen, Maximus und Paiperwaite waren in ihr Gespräch vertieft, der große war Kreative. „Sameth hilfst du mir kurz?“, fragte der weißhaarige Riese, ganz unschuldig. „Klar.“, lachte ich, ich war neugierig darauf was er mir zeigen wollte. Wir ließen die zwei im Garten zurück. Ich folgte ihm in die Küche… merkwürdig: Anton hatte mehrere Häuser in verschiedenen Ländern, ich hatte aber weder hier, noch in dem anderen Haus einen Hausmeister oder eine Haushälterin gesehen. „Wohnt ihr zwei eigentlich alleine in den Häusern? Arbeitet hier niemand?“, fragte ich verwundert. „Mhmmm, sagen wir Ja. Der Chef ist eh meistens auf Reisen, oder in der Uni. Er holte nur manchmal jemanden um das Haus in Schuss zu halten.“ Ich betrachtete den Jungen, als er das Geschirr in das Becken legte und das Wasser aufdrehte. „Wie lange kennst du den alten eigentlich schon?“, fragte ich verwundert, nahm den nassen Teller mit einem trockenen Tuch. Er schwieg erst, starrte auf den Teller in seiner Hand. „Mhmmm… seit ich knapp 12 bin… Ohne ihn würde ich wohl jetzt im Knast schmoren oder wäre wie du jetzt auf Weltreise.“, lachte er, sah zu mir auf. Ich musste grinsen, wäre ich nicht abgehauen, ich wohl jetzt auch. Er lachte leise und spülte weiter. „Wieso bist du abgehauen?“, fragte er recht ruhig, gab mir eine Tasse. „Ich hatte einen Gerichtstermin, ein Polizist wollte mich überführen. Ich hatte mit einem… damaligen Freund… vorgehabt abzuhauen, er hatte ein Flugzeug und meinte das er nach Cuba wolle, er wollte das ich mitkomme.“, sagte ich immer langsamer, trocknete das Besteck ab… Ich hielt inne, legte das Besteck auf die Seite. Ich fühlte mich merkwürdig… leer. Er lachte auf, riss mich aus den Gedanken, ich war ganz weggetreten. Er schuppste mich freundschaftlich, ich war irgendwie verwirrt, konnte meinen Gedanken nicht  ordnen. „Was ist den los? Du warst ja wo ganz anders. Warum hättest du denn vor Gericht gemusst?“, fragte er, ich schüttelte den Kopf. „Diebstahl, Drogenbesitzt und Unzucht mit einem Mann.“, sagte ich lachend. „Wobei sie mich in den Ataaten jetzt auch noch wegen Körperverletzung an einem Staatsbeamtem suchen.“, sagte ich, trocknete das Besteck weiter ab und räumte es gleich auf. „Bist ja ein ganz schlimmer.“, lachte der Größere, gab mir die Tasse. „Du wurdest mit deinem Kumpel erwischt, oder? Mit dem du dann nach Kuba gegangen bist oder?“, lachte Antara, spülte die nächste Tasse. „Ja, er hatte am selben Tag auch einen Termin, auch wegen demselben ‘‘Verbrechen‘‘. Ich ihn und den Polizisten abgefangen und auch den Gesetzeshüter wohl schwer verletzt… Wir sind direkt zum Flugplatz und ab nach Kuba.“, sagte ich langsam, stellte die Tasse ab. „Er ist in Kuba geblieben, hat mir aber ein Ticket nach Portugal aufgetrieben.“, sagte ich, musste dabei seufzten. Ihm hatte ich auch schon lange nicht mehr geschrieben. „Warum ist er nicht mit?“, fragte Antara… ich musste überlegen. „Stimmt, in Kuba lebte seine Frau und seine zwei Töchter.“, sagte ich dann langsam… Was leierte mir der Knips hier denn alles raus? „Wolltest du mich nur ausfragen? Ich dachte du wolltest mir was zeigen!“, sagte ich etwas lauter, als der Größere das Geschirr weggeräumt hatte. Antara lachte auf: „Erwischt. Ich frag schon nicht mehr nach, komm.“, er hob seine Hände und wies mich an ihm zu folgen.   Wir gingen den Gang runter, doch drückte er eine Tür am Ende, kurz vor der Eingangshalle, nach innen. Eine Treppe führte nach oben, ich sah den Schmalen Gang hoch, das wurde dazu gebaut, es wirkte zwar etwas neuer wie der Rest, doch auch schon Uralt. Wir gingen die knarrende Treppe hoch, das Holz ächzte unter unserem Gewicht. Ganz oben erwarteten uns Wände voll mit Büchern. Durch ein kleines Fenster kam zwar licht, doch man sah den Staub im Zimmer. Antara öffnete es um Luft herein zu lassen. Die Wärme schlug sofort rein, ich war total platt von den Büchern, selbst im Zimmer standen noch drei Deckenhohe Regale nur mit Büchern. Wo man in diesem Haus hinsah, überall Bücher. Ich ging an eines der Regale, Hebräisch, alt Ägyptisch… und auch die Schrift von Yog-sothoth. „Du willst doch bestimmt mehr über Vermon in Erfahrung bringen oder?“, fragte Antara, hörte sich aber etwas schuldig an, als hätte er Mist gebaut. Er ging an eines der Regale im Raum. „Die ganzen Bücher hier, sind seine Tagebücher. Er zog eines der Bücher raus und reichte es mir. „Ein paar hat mein Chef schon übersetzt, er hat zwar eine Sauklaue, aber Hebräisch hast du ja von ihm Gelernt.“, sagte er und ich nahm es an. Er zog eine Kiste aus dem Untersten Regalfach heraus und schob sie zu mir. „Darin sind all seine aufschriebe, die Übersetzung hast du ja bekommen.“, sagte er, starrte auf die Kiste. Irgendwas stimmte nicht mir ihm, seine Art war ganz anders. Wir schwiegen ein paar Minuten, ich öffnete das Buch das er mir gegeben hatte… Ich liege im Lazarett unsere Verbündeten und ich durfte einen der Krieger kennenlernen die mich gerettet hatten, Ammon… stand da in einer krakeligen Schrift. Ich sah auf. „Hast du was?“, fragte ich leise, Antara sah auf, fixierte mich mit seinen violetten Augen. „Ich weiß nicht… Anton…“, fing er an, doch schüttelte er den Kopf. „Ich sollte zur Uni, du kannst dich ruhig hier einnisten.“, lachte er und verschwand wieder die Treppe runter. Ich starrte ihm nach… Ich erinnerte mich was Maximus gesagt hatte, er hatte eine merkwürdige Vision, er hat Angst das die Zwei uns in eine Falle locken wollen. Ich lehnte mich an die Wand und lies mich auf den Boden rutschen, über mir war das offene Fenster, das die warme Luft rein ließ. Ich betrachtete das übersetzte Tagebuch in meiner Hand, schlug die Erste Seite auf: Jahr 19, des Königs Seto-Ra der 3, Zweiter Monat des Achet (Oktober): Das Rohstoffe, Gold und andere Edelmetale Wichtig für meinen Herrscher sind, war mir schon bewusst als ich die Lehre begonnen hatte, doch das sie ihm so wichtig war das er selbst seine Priester in den Krieg schicken würde, hätte ich nicht erwartet. Das Gelände ist unwegsam, es ist kalt und Schnee und Wind zwingen uns dazu immer wieder zu rasten. So sind wir nicht nur leichte Beute für den Feind, nein! Wir kommen so auch nie zu unseren Verbündeten. Die Sonne schien zwar aufzugehen, aber die Tagen schienen immer kürzer zu werden, teilweiße hatte ich eher das Gefühl als wäre hier eine immerwährende Nacht. Es wirkt alles so… surreal, unwirklich, als wären wir in einer ganz anderen Welt. Am Nachthimmel sehe ich immer diese grünen Tanzende Lichter, die mir doch Nacht für Nacht den Schlaf rauben, weil ich meine Augen nicht abwenden kann. Bei so einem Anblick… ist die Nachtwache gar nicht so schlimm. Ich glaube aber meinen Ko… (Der Aufschrieb bricht ab)             Jahr 19, des Königs Seto-Ra der 3, dritter Monat des Achet: Ich weiß nicht wie lange wir unterwegs waren, alleine auf der Flucht vor den Feinden. Unser König hatte uns gesandt um unsere Verbünde zu unterstützen, stattdessen mussten sie und retten. Doch wir hatten es geschafft, wir hatten unsere Verbündete mit all unseren Mitteln und Waffen erreicht. Ich musste zugeben einer der Krieger hatte meine Aufmerksamkeit erreg: Nicht nur durch seine eisblauen Augen,  er sprach unsere Sprache fliesend, er konnte sie auch schreiben. Ich war nicht sehr geübt im Fernkampf, ich beherrsche eigentlich nur den Nahkampf und die Verpflegung der Verletzten. Dieser talentierte junge Krieger aber konnte sowohl mit dem Schwert, dem Bogen und mit Worten umgehen. Ich bewunderte ihn… Jahr 20, des Königs Seto-Ra der 3, dritter Monat des Peret (Februar): Wir haben den Krieg gewonnen… Nach so langer Zeit, nach so vielen Verlusten… Ich liege im Lazarett unsere Verbündeten und ich durfte einen der Krieger kennenlernen die mich gerettet hatten, Ammon… Es war dieser talentierte junge Mann, er hatte mir öfters bei der Verpflegung zugesehen, auch wenn ich Wunden zunähen musste, er hatte mich versorgt, er hatte sich alles abgeschaut. Ich mochte ihn, trotz seiner eigenen Verluste, kümmerte er sich so gut auch um die Soldaten meines Volkes. Ich beobachtete ihn immer wieder, irgendwas Faszinierte mich an ihm so sehr das ich meine Augen kaum von ihm wenden konnte. Es gab noch einen zweiten Soldat der meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, er hatte noch kein Wort mit den anderen Männern gewechselt, doch kehrte er von jeder Jagt sehr erfolgreich wieder zurück. Er war auch um einiges schmäler wie die anderen, er behandelte auch die verletzten Soldaten. Einmal hatte er gemerkt das ich ihn Beobachte, doch hatte er sich schnell weggedreht, er war wohl schüchtern. An einem Abend hatte ich mich aus dem Zelt geschlichen als ich gesehen hatte dass der stille Soldat mit zwei anderen weggegangen war. Sie brachten einer ihrer Leute nach draußen, er war seinen Verletzungen erlegen… Ich konnte meine Neugierde nicht zurück halten, schlich ihnen nach, da sah ich dass er so was wie ein Ritual abhielt, war er vielleicht auch ein Priester? Als der Schweigsame fertig war zündeten sie den Leichnam an, ich drehte mich ab und ging, ich hätte eigentlich nicht zuschauen sollen.    Ammon hatte mich abgefangen als ich zurück ins Zelt wollte, er hatte mich eingeladen an einer Feier in seiner Heimat teilzunehmen, das konnte ich unmöglich ablehnen. Jahr 20, des Königs Seto-Ra der 3, dritter Monat des Peret: Ich war überwältig, nicht nur das sein Volk in dieser Lebensfeindlichen Wildnis lebten, nein, alleine ihre Kultur, ihre Schrift, ihre Gepflogenheiten, alles war so faszinierend. Ich konnte eh noch nicht zurückreiten, zu sehr schmerzten meine Wunden noch. Es gab nur eine Sache die mich mehr faszinierte als Ammon und seine Kultur zusammen, es war seine Schwester Alyra, sie sahen aus wie Zwillinge, dabei kam sie von einem anderem Stamm, es gab nur einen Unterschied bei den Beiden, ihre Augen waren etwas dunkler. Sie hatte mich auch mit ihren Sprachkenntnisse überrascht, ich war so froh das wir uns unterhalten konnte, doch womit sie mich mehr überrascht hatte, waren ihre Kampffähigkeiten, sie übertraf sogar locker ihren Bruder. Ich hatte sie beim Training mit den anderen Männern gesehen, sie konnte ihnen locker die Schwerter Abnehmen. Ammon hatte mir erklärt das es sogar recht normal wäre das eine Frau besser Kämpfen könne wie manch ein Mann, die Frauen beschützen schließlich die Familie, auch wenn der Mann nicht zu Haus war. Natürlich konnte diese Aufgabe auch jeder Sohn übernehmen, aber ich hatte das Gefühl als würde den Männern hier eine Frau besser gefallen wenn sie gut schießen konnte, statt nur zu backen, kochen und die Kinderversorgen. Sie war eine geschickte Jägerin, traf ihr Ziel immer… nicht nur wenn sie… wie hatte sie das riesige Tier noch genannt? Ja Stimmt Elche jagte, mit nur einem Schuss konnte sie diese gehörnte Pferdegroße Tiere niederstrecken. Mich hatte sie aber mir ihrem Tanz bekommen, sie konnte ihren schönen Körper so perfekt zu den trommelklängen bewegen, das sie wohl jedem Mann den Kopf verdreht hätte. Immer noch fühlte ich als wäre ich betrunken, mein Herz klopfte so sehr. Wir hatten so lange getanzt… Jahr 20, des Königs Seto-Ra der 3, dritter Monat des Peret: Um Gottes willen, vielleicht war ich das Essen hier einfach nicht gewohnt oder aber Alyra war eine grottenschlechte Köchin. Sie hatte heute für uns gekocht, kein Wunder hatten Ammon und sein Vater schnell die Flucht ergriffen. Ich konnte immer noch ihre Mutter schimpfen hören, selbst ihre kleine Schwester schimpfte mit ihr. Ich wusste nicht mal was Alyra mir da in den Eintopf gegeben hatte, es war aber total versalzen und hatte einen bitteren Geschmack. Selbst jetzt hatte ich noch den Geschmack im Mund, obwohl ich mit Ammon Wein getrunken hab. Zum Abendessen hatten sie Alyra aus der Küche verbannt, ich hatte angeboten ein Brot zu backen, sie hatten mich anfangs gar nicht wirklich verstanden, klar, Weizen war hier eher was selteneres. Wir hatten Mehl mitgebracht, also konnte ich es dennoch backen. Alyra hat es geliebt, sie hatte mich richtig angestrahlt und gesagt es würde so gut schmecken wie das von ihrem Vater. Sie hatte so süß ausgesehen…  Jahr 20, des Königs Seto-Ra der 3, dritter Monat des Peret: Ich bin verwirrt, ich lag letzte Nacht mit Ammon in einem Bett. Er hatte mich an seine Brust gedrückt… ich hatte es genossen, obwohl Alyra mich so  verzaubert hatte, hatte doch auch ihr Bruder mich in seinen Bann gezogen. Ich sitzt gerade auf einer Mauer, beobachte Ammon bei seinem Schwerttraining… er war wirklich gut… Ich vergaß die Zeit als ich mich immer mehr in das Leben von Vermon vertiefte. Ich war richtig… beeindruckt von ihm. Ich blätterte weiter, konnte gar nicht mehr von seinen Zeilen lassen. Dieser Mann war doch so etwas wie eines von meinen Vorherigen Leben… Doch dieser Mann war so anders als ich: Ich war so unzuverlässig, untreu… Er hingegen zeigte Charakter, Verlässlichkeit. Er war so verliebt in diese Alyra, er tat alles für sie… Lernte kochen, verbesserte seine Bogenfähigkeiten. Alyra war nicht seine einzige Frau, er hatte noch etwa drei Andere, doch er hatte eine glückliche Familie. Die beiden hatten nur ein Kind; eine Tochter… Isaris.   „Da bist du ja!“, lachte ich, mein Verlobter schreckte zusammen. Ich ging die knarrende Treppe hoch. Ich hatte gar nicht bemerkt das Sameth aufgestanden war, ich war so in das Gespräch vertieft gewesen… Ich sollte nicht weiter forschen, das wäre nicht gut für mich, hatte Paiperwaite gemeint… aber warum? Der Brünette lächelte mich an, ich ging zu ihm, die Dielen knarrten unter meinen Füßen was war das nur für ein Zimmer? Ich sah mich um, so viele Bücher. „Was sind das für Bücher?“, fragte ich verwundert, ging entlang des Regales. Streifte mit meinen Fingerkuppen über die Leder Bänder. „Das sind Vermon’s Tagebücher…“, sagte er ganz leise. Ich schreckte auf… ich zog eines heraus, klappte es auf, es war hebräisch… ich sah zu ihm, er drückte das Buch das er gelesen hatte an sich. „Komisch, Antara hat gar nicht gesagt das du hier oben bist. Er ist einfach zur Uni gegangen.“, lachte ich leise. „Wie hast du mich dann hier oben gefunden?“, fragte er etwas verwundert. „Ich hab halt gesucht.“, sagte ich und zuckte mit den Schultern und stellte das Buch zurück. Langsam ging ich zu ihm rüber, setzte mich vor ihn hin und strich durch seine Haare. Er sah etwas bedrückt aus. Er klappte es wieder auf und starrte rein. „Ich hab mich vorhin etwas ausgeschlossen gefühlt, weil ich keine Ahnung hatte wer Vermon war oder gar dieser Ammon.“, sagte er langsam, etwas deprimiert. Ich seufzte, zog etwas meine Beine an, wenn er wüsste woher ich es weiß. Da nahm er mich in den Arm und drückte mich an sich… Ich legte meine Arme um seien Hüfte, drückte meinen Kopf an seine Brust. „Was hast du denn?“, fragte er leise, ich zuckte mit den Schultern, mir geisterte immer noch das Bild durch den Kopf das ich im Zug gesehen hatte. Diese Grabkammer, dieses Monster das mich aus der Tiefe angesehen hatte. Ich schloss meine Augen, dieser Mann dem ich letzte Nacht begegnet war… Ich wollte es Sameth zeigen… Ich richtete mich langsam auf, drückte Sameth an die Wand und sah langsam auf. „Ich muss dir etwas sagen…“, sagte ich leise, sah in seine gelben Augen. „Ich bin Ammon begegnet…“, sagte ich ruhig, sah dabei weiter in seine Augen. Mein Verlobter starrte mich ungläubig an, als würde ich den letzten Müll erzählen. Wie konnte ich es ihm nur beweisen…? „Ich habe gesehen was unsere Zukunft sein soll und ich habe Angst davor. Doch ich weiß das wir sie ändern können.“, sagte ich ganz leise zu ihm, Sameth schluckte, schloss für einen Moment die Augen. Er sah langsam wieder hoch, lächelte mich an. „Und das werden wir auch, ich habe dir schließlich versprochen dir New York zu zeigen.“, sagte er ganz ruhig, ich lächelte. Er legte seine Hand auf meine Schulter, strich langsam über meinen Arm, ich setzte mich auf seine Beine. „Ammon sagte, das Yog-Sothoth wieder zurück in diese Welt möchte… und er hat die Vermutung das Vermon ihm helfen kann das zu verhindern.“, sagte ich leise, Sameth hörte mir zu, ich an seiner Stelle hätte jetzt eher laut gelacht. Er strich langsam über meinen Arm, er lächelte mich ruhig an. „Wir werden einen Weg finden…“, sagte er ruhig, schob mich vorsichtig runter, stand auf und ging das Regal ab. Auf den Buchumschlägen waren auch Zahlen zu sehen, er griff sich eine der höheren zahlen heraus und klappte dieses auf. Ich saß immer noch auf dem Boden und beobachtete ihn. Sameth war wieder ganz vertieft, er blätterte schnell um, seine giftgelben Augen wanderten wieder über die Zeilen. „Ich kannte meinen Geliebten nun wirklich lang genug, doch dass er sich so für etwas begeistert hatte, hatte ich noch nie erlebt. Er war irgendwie total versessen auf diese uralte Schrift die ich kannte. Selbst jetzt beobachtete ich ihn wie er sich immer mehr in diese merkwürdig, dunkle Welt vertiefte. Ich machte mir Sorgen um ihn… ich habe irgendwie das Gefühl das er sich immer mehr von mir entfernte…“, las der Größere vor, ich beobachtete ihn dabei, er blätterte ein paar Seiten um. Seine Augen sprangen über die Seite, er biss sich auf die Lippen. „Er hatte mich einfach ausgesperrt, schon nun seit knapp zwei Tagen, kam er nicht mehr aus seiner Kammer. Warum mein Geliebter? Komm doch wieder raus!“, las er vor, sah langsam auf. „Er schreibt nur noch das er am dritten Tag in die Kammer einbrechen will, da wird notiert, das seine Aufschriebe abbrechen. Sie gehen erst knapp fünf Jahre später weiter…“, sagte er langsam und klappte das Buch zu. Ich sah zu ihm auf, konnte sehen was er dachte, seufzte aber nur resigniert. „Ich will nicht dass dir etwas passiert.“, sagte mein Verlobter, setzte sich vor mich hin. „Wenn wir nur wüssten was passiert ist, als er eingebrochen ist…“, sagte Sameth ruhig, strich durch meine Haare, ich lächelte schwach. „Wir schaffen das, irgendwie…“, sagte ich ruhig, griff nach seiner Hand, drückte sie leicht. Langsam setzte sich der Brünette auf den Boden, öffnete wider das Buch. „Es ist ein merkwürdiges Gefühl, ich weiß nicht wirklich wer ich bin, im Spiegel sehe ich einen fremden Mann, wer war dieser Mann? Mein Geliebter Meister, scheint sich zu ihm hingezogen zu fühlen… Ich wollte ihn doch nur helfen, hätte ich gewusst was mich hinter dieser Tür erwartet hätte! … Ich wollte ihn, nur für mich, somit musste diese andere Seele verschwinden…“, las er weiter vor, sah langsam zu mir. „Es klingt fast schon so als hätte er eine gespaltene Persönlichkeit.“, sagte Sameth langsam, sah dabei ganz traurig aus. Ich sah in seine Augen. „Ammon hatte auch gesagt, das Vermon nun in ‘den Schatten‘ wartet.“, sagte ich ruhig. Langsam wanderten seine Augen weg von den Aufschrieben, er setzte sich wieder vor mich hin, klappte dabei das Buch zu. Er seufzte, rieb sich an seinem Auge, er hatte wohl zu lange gelesen. „Sag mal, hast du mir letzte Nacht den Namen Vermon ins Ohr geflüstert?“, fragte er langsam, ich zuckte etwas zusammen, doch schüttelte ich den Kopf. „Nein, es war Ammon.“, antwortete ich ruhig, krallte mich etwas in meinen Pullover, wenn ich nur wüsste wie ich ihn rufen könnte, dann könnte er selbst zu Sameth sprechen und sagen was passiert war. Mein Blick ging zum Boden, ich fühlte mich als hätte ich den Schlüssel zu einer Tür und wüsste nicht wie ich ihn benutzen sollte. Plötzlich sah ich Sameths Hand mit unserem Ring vor meinen Augen. „Komm steh auf, ich bin schon fast den ganzen Tag hier oben.“, lächelte er bitter, ich nahm seine Hand und stand auf. Er führte mich langsam die Treppe runter, die warme Luft kam uns nach, es war wirklich still hier. Ich war so was gar nicht gewohnt… weil mein kleiner Engel immer so aufgedreht… war… Ich drückte Sameth Hand, warum musste ich jetzt an meinen Sohn denken? Mein Verlobter blieb stehen als er wohl den Druck von meiner Hand fühlte, sah mich verwundert an. „Ist was?“, fragte er leise, wohl das uns keiner hörte. Ich ließ meine Schulter hängen, seufzte leicht gefrustet, doch lachte ich plötzlich leise, dabei zog sich mein Herz zusammen. Dieser Cocktail sorge fast dafür dass ich mich übergeben möchte. „Ich weiß nicht, ich vermisse meinen Engel.“, sagte ich leise, konnte nicht mal Aufsehen. Plötzlich drückte Sameth mich an sich, mein Ohr lag auf seiner Brust, ich hörte und spürte sein Herzschlag, es war unglaublich schnell. Mein Verlobter strich durch meine Haare, das machte das beklemmende Gefühl etwas besser. „Ich weiß wie du dich fühlst…“, sagte der Brünette ganz ruhig, drückte mich stärker an sich. Ich schloss meine Augen, legte meine Hände auf seinen Rücken, genoss seine Wärme. „Aber macht dir keine Sorge, ihm wird es gut gehen.“, sagte er ganz ruhig auf Russisch, ich lächelte, er hatte recht. mein geliebter Engel musste zwar ohne Vater groß werden, aber das war besser, wie mit einem der nicht mal für sich selbst einstehen konnte. Auch wenn etwas in mir weiter sagte was für ein Schweinehund ich doch war, ihn einfach alleine in Russland gelassen zu haben. Ich drückte mich leicht weg, lächelte den Größeren an, sein Herz hatte wie wild geschlagen, es war ihm wohl auch selber nicht leicht gefallen das zu sagen. „Danke.“, antwortete ich verspätet auch ganz leise, stellte mich auf Zehenspitzen und gab meinem Verlobten einen Kuss. Wir lösten uns, doch hier war es wirklich fast schon zu still. Anton war doch gerade noch hier gewesen! Langsam gingen wir in die große Halle, da sah ich auf dem kleinen Tisch eine merkwürdige Skulptur stehen. Ich ließ Sameth Hand los und ging rüber, es war eine kleine Figur aus schwarzem Stein, Körper eines Menschen, doch es hatte den Kopf einer Krage. Ich nahm sie in meine Hand, sie hatte eine glatte Oberfläche, mit vielen Feinheiten, sie passte aber gar nicht in die restliche Einrichtung. Darunter war ein Zettel: „Wurde nochmal zur Universität gerufen, könnte bis heute Abend dauern. Paiperwaite.“ Stand da. Stimmt, er hatte einen Anruf bekommen, aber er hatte Arabisch gesprochen, deswegen konnte ich nichts damit anfangen. Plötzlich nahm Sameth die Hand in der ich noch die kleine Figur hatte, drehte sie zu sich. „Das Paiperwaite einen merkwürdigen Geschmack hat wusste ich schon als Kind, aber das übertrifft gerade alles.“, lachte er und führte meine Hand wider zum Tisch. Ich ließ die Statue los, da musste er wohl auch den Zettel sehen. Ich starrte auf den Satz, das hieß ja… „Wir haben die Bude für uns alleine.“, lachte Sameth in mein Ohr, als hätte er was vor, mich überkam eine Gänsehaut. „Wenn wir schon so eine Gelegenheit haben, dann will ich dir was zeigen.“, sagte ich leise, drehte mich herum, packte dabei seine Hand und ging schnell mit ihm links den Gang runter. Fast am Ende stand das Bücherregal. Ich sah auf den Boden, da konnte ich meine Fußspuren noch leicht erkennen, ich war also vor dem Richtigen Regal. „Es ist dahinter.“, sagte ich leise, zog eines der Bücher raus, was waren das überhaupt für Bücher? Ich klappte den Band auf… Nichts… nur leere Seiten. „Wolltest du mir leere Bücher zeigen?“, fragte mein Verlobter verwundert, zog auch eines Raus, da starrte er etwas verwundert in die Lücke, ich spürte auch den Frischen, feuchten Wind der von dort aus zu uns strömte. „Nein… das wollte ich dir zeigen.“, lächelte ich und nahm noch mehr Bücher raus. Durch die Lücken kam immer mehr Wind zu uns, es roch auch leicht Moderig, dass das noch keinem aufgefallen war wundert mich doch stark. Als wir das ganze Regal ausgeräumt hatten, zogen wir es ein Stück von der Wand weg, nun konnten wir die schmale krumme Treppe runter. Ich ging vor und zeigte ihm die müffelnde Kammer. Das Sonnenlicht, das durch das kleine vergitterte Fenster kam, brachte nicht viel, ganz im Gegenteil, es ließ die Kammer noch bedrohlicher und beklemmender wirken wie in der Nacht. Ich ging zu der Wand rüber hob meine Hand und lies eine kleine Flame erscheinen. Nun konnte Sameth die Kratzerei etwas genauer sehen. „Was ist das?“, fragte mein Verlobter erstaunt, trat neben mich und fuhr mit den Fingern über das Bild. „Das ist Ammon alte Heimat, als er hier Gefangener war, sehnte er sich nach ihr…“, sagte ich leise fuhr auch mit den Fingern darüber. „Schließ die Augen…“, säuselte eine ruhige Stimme in mein Ohr und ich tat es…   Ich starrte noch total fasziniert auf die Zeichnung, ich konnte dieses Gebirge nicht einordnen, das hätte in Finnland oder in Norwegen sein können… Plötzlich spürte ich eine Kalte Hand auf meinem Arm, ich zuckte zusammen und drehte mich zu Maximus… für seine Verhältnisse war er total unterkühlt. Er lächelte mich sanft an, doch etwas in mir sagte mir… das war nicht mein Verlobter. „Verzeih. Ich wollte dich nicht erschrecken Sameth.“, lächelte er, ich war total perplex. Seine Stimme war noch dieselbe, aber… irgendwie, wie er sich gab, war es mir, als wäre er jemand anderer. Er kicherte leicht vergnügt. „Das war der Ausblick von meinem Lieblingsort in meiner Heimat. Ich vermisse sie immer noch schrecklich.“, lächelte er und nahm meine Hand. „Ich würde dir gerne etwas zeigen.“, sagte er ruhig, führte mich langsam wieder zurück. „Du siehst ihm wirklich ähnlich…“, lächelte er, wir gingen die Treppe hoch, schoben das Regal zurück und räumten es wieder ein. „Was meinst du?“, fragte ich dabei Verwundert und reichte ihm das letzte Buch. „Meinem Geliebten Vermon, er hatte auch so schöne Augen wie du.“, lachte er, ich merkte wie rot ich wurde. Ich schielte langsam zu ihm auf, er fixierte mich, seine Augen wirkten irgendwie trüber. „Ich weiß das du seine Aufschriebe Gelesen hast…“, setzte er langsam an und ging den Gang wieder zurück. „Er hätte damals nicht die Tür aufbrechen sollen… oder was noch besser gewesen wäre: Er hätte mir nie diese Schrift zeigen sollen.“ Wir gingen Rechts runter und dann gleich wieder um eine linke Ecke, recht schnell kam eine uralte Treppe. „Aber ich gebe ihm keine Schuld daran an dem was passiert ist. Es lag an mir, ich hatte meine Trauer nicht im Griff, ich wollte nur meine Schwester wieder sehen.“, lachte er und blieb stehen. Er stand vor einem dunklen Teppich, er war falsch herum aufgehängt, man konnte das gestickte Muster zwar sehen, aber nur schwer zu erkennen. Er hob ihn kurz hoch, wischte mit seiner Hand über die Wand dahinter. „Wart hier kurz, ja?“, fragte er als er den Teppich zurückfallen lies und sich zu mir gedreht hatte. Ich nickte nur stumm, traute mich kaum ihm zu wieder sprechen, seit ich Maximus kannte hatte er noch nie so eine Autorität ausgestrahlt… Er ging den Gang ein Stück runter, ich sah zu dem Teppich und hob ihn hoch. Ich betrachtete die Wand, ich konnte nichts Besonderes entdecken, also inspizierte ich den Teppich: Er war uralt, ich hatte fast Angst das er in meiner Hand zerbröselte. Mein Blick wanderte über das Muster, man sah ein Dorf, ein Wald, dahinter ragte ein großer Berg in den Himmel, er berührte selbst auch die Wolken… er sah aus wie der Berg in der Zelle! Ich strich darüber, spürte ein leichtes stechen in meinen rechten Fingerspitzen, als würde ich mich mit einer Nadel stechen. Am Waldrand waren auch Elche zu sehen, sie sahen wirklich beeindruckend aus, meine Finger wanderte über die mit Schneebedeckten Baumwipfel zu den Vögel am Himmel, gingen immer höher, ich kam selbst ausgesteckt nur mit Mühe zu dem detailreichen Mond, tausende Sterne umhüllten ihn. Ich war total beindruckt von diesem Kunstwerk, ich war selber wirklich Detail verliebt wenn ich Zeichne, aber die Person die diesen Teppich gemacht hatte musste ja Jahre an Arbeit reingesteckt haben… „Er ist immer noch so schön wie in meiner Erinnerung.“, lächelte Ammon, ich zuckte zusammen und lies den Teppich los, der beim Aufschlag auf die Wand eine Unmenge an Staub aufwirbelte. „Das ist ein richtiges Kunstwerk.“, strahlte ich… warum war der überhaupt hier Falschherum aufgehängt? „Das hab ich Vermon auch gesagt als er ihn mir gegeben hatte.“, sagte ich zuckte zusammen und sah ihn entgeistert an. „Bitte, was?“, fragte ich nur verwundert, er lachte, lies dabei eine kleine Schachtel in seiner Hand hin und her fallen. „Vermon hat ihn gemacht. Er hatte ihn Alyra geschenkt als sie sagte dass sie ihre Heimat so sehr vermissen würde. Nachdem Vermon mich aus dem Kerker geholt hatte, hatte er die Kratzerei an der Wand gesehen und gab ihn mir.“, sagte er und sah mit einem süßen lächeln auf. „Du meinst… Vermon hat den gemacht?!“, fragte ich erstaunt und endgeistert zugleich, wies dabei auf den Teppich. Der Blonde nickte schnell, trat dabei langsam auf mich zu. „Er war so ein begabter Zeichner, konnte unglaublich gut kochen und backen. Er war zwar kein guter Bogenschütze, aber das machte er alles mit seinem Handwerklichen Geschick wieder wett.“, sagte er, dabei öffnete er das Kästchen mit nur einem Griff. Er stand in der Sonne, schien die Wärme zu genießen. Er sah auf das Kästchen, jetzt sah es etwas aus wie eine Sonne oder ein Stern. „Als er ihn mir gab, hat er mir gesagt, als es Alyra immer schlechter ging hat sie sich am liebsten in diesen Teppich verkrochen. Er hatte ihn im Schlafzimmer auf gehangen, das sie ihn immer sehen konnte. Nach ihrem Tod hat er sich selbst immer darunter mit seiner Tochter verkrochen wenn er sie sehr vermisste.“, sagte er mit etwas zittriger Stimme, seine Augen glänzten dabei stark. Plötzlich schüttelte er seinen Kopf. „Verzieh, ich bin etwas abgeschweift.“, grinste er und kam weiter auf mich zu. Ich trat einen Schritt zu Seite, er hob den Teppich an und betrachtete ihn eingehen, er lächelte wieder, wurde dabei etwas rot um die Ohren. „Halt ihn bitte.“, sagte er ruhig und ich nahm ihm den Teppich ab. Erst jetzt sah ich die Vertiefung in der Wand, sie war Sternförmig. Vorsichtig steckte er sie gezielt ein, drehte sie zweimal nach rechts, plötzlich drückte er das Kästchen ganz rein, er griff in die Vertiefung und drehte es zurück, doch er drehte es ein halbes Mal zu viel zurück, da hörte ich das Knacksen, Ammon wartete noch, da ließ er seine Kräfte durch die Tür fliesen, kleine Flammen wurden etwas zurück geschleudert. Die Wand vor uns schien etwas nachzugeben, jetzt stand sie ganz locker da… Eine geheime Tür. „Sieht nicht so aus als wäre Anton jemals hier gewesen.“, kicherte er und drückte sich leicht dagegen, tatsächlich die Wand gab nach… ich stemmte mich auch dagegen, nur mit viel Mühe konnten wir in den nächsten Raum. Ammon zog den Sternförmigen Schlüssel wieder heraus, klappte ihn wieder schnell zusammen und steckte ihn ein, nun standen wir in einer riesigen Halle. „Woher weist du das alles: Das ich die aufschreibe gelesen hab, das Anton hier wohnt.“, fragte ich verwundert, folgte ihm durch den Rahmen. „Ich bin hier Gefangener, ich habe es immer nur selten Geschafft durch die Gänge zu wandern. Doch es fällt mir jetzt immer leichter, seid ihr hier seid.“, lächelte er verlegen, versteckte dabei seine Hände hinter seinem Rücken.  Ich sah mich langsam um, hier musste schon seit Jahren keiner mehr gewesen sein, die Luft war vom Staub so dick das man sie sehen konnte, überall hingen Spinnweben, der Staub hatte schon eine dicke Schicht überall hinter lassen. Meine Augen wanderten über jedes Detail das sie noch ausmachen konnten, ich hörte seine Schritte seine Füße streiften über den Boden. Antons ganzes Haus war voll mit Ägyptischen Symbolen gewesen, selbst auf dem Boden der Eingangshalle war Ra zu sehen, doch hier war man in einer anderen Welt! Alles wirkte so grotesk hier. Fremdartige wesen konnte man auf den Bildern sehen, darunter war die Schrift zu sehen die unter Yog-Sothoth Herrschaft geschrieben wurde. Ammon lachte leise, nahm meine Hand und führte mich zu der Treppe, zog mich ein paar Stufen hoch und blieb wieder stehen. „Das hier war einmal unser Reich, hier hat uns niemand gestört. In diesem Flügel gab es nur uns zwei.“, säuselte er und gab mir einen Kuss, als wir uns langsam lösten zeigte er runter. Auf dem Boden war ein riesiges Auge zu sehen, Es schlängelte sich zu einem Ank dahinter war eine Sonne zu sehen, das war das Zeichen das ich meiner Vision gesehen hatte. „Anton hat sich wohl nicht hier her getraut, er wusste welchen Groll ich auf seine Familie hege und das obwohl wir Blutsverwandte sind.“, kicherte er, ich sah zu ihm, seine Augen hatten sich geändert, sie waren klarer, doch schien etwas Dunkles von ihm besitz zu ergreifen, er lächelte mich an und führte mich die Treppe hoch. „Warte was meinst du?“, fragte ich verwirrt und blieb stehen. „Anton gehört zu der Familie, die mich oder eher gesagt Yog-sothot gestürzt hatte, es war… mein eigener Sohn der mich in diese Schattenwelt verbannt hatte….“, erklärte er zuerst, doch hielt er etwas zurück. „Seine Mutter… war einer deiner Töchter.“, sagte er dann schließlich und drehte sich weg. Er drückte meine Hand, ich merkte dass es ihm unangenehm war, obwohl es für seine Zeit damals, ganz normal war eine jüngere Frau zu haben, oder auch mehrere.    Langsam ging er den Gang runter, vor einer großen Tür ließ er meine Hand los und drückte sie nach innen, der Staub wurde aufgewirbelt, doch verzog er sich schnell wieder. Ammon ging zielsicher durch den Raum und stieß die schweren Vorhänge auf die Seite, die frische Luft tat gut. Uns schlug eine Warme Wand entgegen. Ich sah mich etwas um, das war ein Schlafzimmer, am auffälligsten war das große Himmelbett. An den Pfosten hingen noch dunkle Stoffe nach unten, als wäre die Zeit hier still gestanden… Selbst das Bett war noch bezogen. Plötzlich wurde ich von ihm gepackt und auf das Bett geworfen, durch mein Gewicht wurde wieder der Staub so sehr aufgewirbelt das ich kurz nichts sah und erstmal in einen Hustanfall verfiel, da wurden meine Gelenke gepackt und in die Weiche Matratze gedrückt, ich spürte Maximus Gewicht auf mir. Langsam legte sich der Staub wieder, ich schluckte erst schwer, doch langsam wurde aus den Konturen wieder ein richtiges Bild. Ich wusste im ersten Moment nicht ob ich aufschreien oder ihn weiter so fasziniert anstarren sollte. Seine eisblauen Augen funkelten mich an, sie waren so ein Kontrast zu seiner rabenschwarzen Lederhaut. Die Decke über ihm war auch dunkel und zeigte ein Sternenbild mit einem großen Mond und obwohl gerade die Sonne den Raum mit Helligkeit flutete, hatte ich das Gefühl das es tiefste Nacht wäre. Er beugte sich etwas vor und strich dabei über meine Brust. „Ich konnte nicht mehr bis heute Abend warten um dich wieder zu sehen.“, säuselte er, beugte sich weiter vor. Er stemmte sich dabei links von meinem Kopf ab, betrachtete mich eingehen, ich biss mir auf die Lippen… seine Blicke gefielen mir. Er kam mir noch etwas näher, ich spürte seine Haare die meine Wange kitzelten. Er hob langsam seine Hand strich durch meine Haare, über meine Wange, es fühlte sich anders an, ich spürte wie mein Herz schneller schlug. Plötzlich lächelte er bitter. „Stimmt ja… du erinnerst dich nicht mehr. Es ist nicht das erste Mal das wir uns treffen und es ist auch nicht das erste Mal das ich dich so berühre. Es ist schon so lange her, da hab ich dich auf dem Schlachtfeld gesehen, du warst ein junger Soldat, unsere Völker waren verbündete, doch du wurdest verletzt. Als ich dich gesundpflegte, tat mir deine Nähe so gut, ich vergaß meine eigenen Schmerzen, verdrängte dass ich meinen Bruder verloren hatte und so viele meiner Freunde auch verletzt waren.“, sagte er langsam, spielte mit meinen Haaren, lachte leise auf, er nahm meine Hand. „Ich habe es geliebt von dir berührt zu werden…“, hauchte er etwas heißer, legte meine Hand auf seine Brust, ich spürte seinen gleichmäßigen Herzschlag. „…ich habe unsere Freundschaft Jahre lange geduldet. Wollte dich um keinen Preis verlieren, doch selbst als du mit meiner Schwester Verlobt warst, haben wir uns öfters vergessen und der reinen Fleischeslust hingegeben.“, keuchte er lüstern, bewegte sich leicht zu seinen Worten, auch sein Herz wurde immer schneller. Er hob meine Hand von seiner Brust und küsste unseren Ring. „Verzeih, ich werd ausfällig und vergess mich gern.“, kicherte er, doch man hörte das er nichts bereute. Er legte seinen Kopf etwas schräg, lächelte mich immer noch so süß an, fast schon verführerisch. Ich biss mir auf die Lippen, ich lies mich gerade blenden, weil es der Körper von meinem Verlobten war. „Ich habe aber schlimme Dinge getan, Dinge von denen ich dachte es wären die richtigen, nur wegen mir wartet Vermon nun schon tausende von Jahren auf mich und ich kann nicht sterben.“, sagte er sehr betrübt, mein Wunsch ihn zu küssen wurde gerade immer stärker. Ich richtete mich leicht auf, unsere Stirnseiten waren, wie wir, nur noch wenige Zentimeter auseinander. Er lächelte mich wieder so bitter an, ich wusste nicht warum es mir solche Schmerzen bereitete ihn so zu sehen. „Ich habe Dinge getan, die schlussendlich zu unserer Hinrichtung geführt haben.“, sagte er ganz leise. „Unsere Wege kreuzten sich in all den Epochen so selten und immer waren wir Feinde, es lief darauf hinaus das wir uns gegen seitig getötet haben, als wollte sich ein Gott an mir rächen. Immer und immer wieder erkannte ich dich, doch hatten wir keine Wahl, denn durch meine Taten hast du dich nicht mehr erinnert und für dich war ich ein Fremder.“, lachte er gefrustet, da ging es mit mir durch und ich küsste ihn. Ich hatte meine Augen geschlossen, öffnete leicht meine Lippen, leckte über seine, er erwiderte alles, ich schlang meine andere Hand um seine Hüfte, drückte ihn an mich. Wir lösten uns mit einem wolligen seufzten, verzeih mir Maximus, ich weiß nicht ob ich dich gerade hintergehe, aber etwas in mir war stärker. Ammon lächelte mich an, er sah so glücklich aus. „Und nun… nach all diesen Qualen, liegst du mit mir in einem Bett und ich kann endlich wieder deine Lippen spüren.“, lachte er erleichtert, strich durch meine Haare, das fühlte sich so gut an. Ich sah zu ihm auf, er ließ meine Hand los und legte sie auf meine Schulter. „Ich würde liebend gern viel weiter mit dir gehen, aber das wäre fast schon unverschämt.“, lachte er, ich musste auch lachen, er musste gar nicht so tun als würde er nichts spüren. „Ich würde gerne was wissen: Wie kam es das wir uns so selten trafen, wenn wir doch in einer Blutlinie sein sollen.“, fragte ich verwundert. Der Blonde auf meinen Beinen lachte leise auf. „Wir hatten mehr wie nur ein Kind in einem Leben, oft ist unser Blut so dünn das sie es nicht einmal merken, dass in ihnen das Blut von zwei Uralten Göttern fliest.“, lachte er, strich dabei seine Haare etwas zurück, seine Blicke sagten mir fast schon was er dachte, als er so über meinem Körper wanderte. „Doch dein Körper bringt mich dazu es immer wieder zu wiederholen und immer mehr Kinder in diese Welt zu setzten.“, keuchte er, küsste mich erneut wild und drückte mich ins Bett. Ich schreckte auf, drückte seien schultern von mir weg, Küssen ja… doch mit ihm zu schlafen, wenn es nicht wirklich mein Geliebter war? Ich atmete zittrig, da lachte er wieder auf. „Ich muss nicht mal deine Gedanken lesen, dein Blick sagt schon alles. Verzeih mir, ich bin manchmal etwas ungestüm.“, lachte er ruhig, mein Herz pochte wie verrückt. Er legte meine Hand auf seine Wange lächelte mich sanft an. „Du muss einen Weg finden Vermon zu wecken, oder finde einen weg mich endlich zu töten. Hätte ich damals nur nicht auf diese Stimme gehört, da könnte ich zumindest bei ihm sein oder zumindest bei meiner Schwester.“, sagte er ganz zittrig, da sah ich die Tränen in seinen Augen. „Was ist damals hinter der Türe passiert?“, fragte ich leise, wischte seine Tränen weg. Er senkte den Blick, schloss etwas die Augen. „Als Vermon mir  diese Sprache beigebracht hatte, hab ich im Traum eine Stimme gehört, er meinte er könnte mir meine Schwester wieder zurückgeben. Kurz davor war meine Frau an derselben Krankheit gestorben wie auch schon meine Schwester, ich bin der Stimme gefolgt. Ich kann mich selber nur schwer erinnern, ich weiß nur, dass als die Tür aufgebrochen wurde auch ein Siegel zerstört wurde und ein uraltes Monster zurück in diese Welt konnte.“, sprach er langsam weiter, dabei sah ich das seine Augen langsam rot wurden. Ich packte seine Gelenke und er zuckte zusammen, da zog sich die rote Färbung zurück. „Keine Angst, ich werde mir was einfallen lassen.“, lächelte ich, wenn er wohl zurück dachte konnte diese andere Seele die Überhand bekommen. Ich betrachtete ihn eingehend, er war etwas blass geworden, plötzlich schlang er seine Arme um meinen Hals, drückte sich an mich. „Bitte pass auf ihn auf, ich will nicht nochmal den Blick in deinem Gesicht sehen wenn Yog-Sothoth die Macht über mich bekommt.“, säuselte, drückte mich wieder zurück in das Staubige Bett. „Das werde ich.“, sagte ich ruhig, legte meine Hände auf seinem Rücken ab, er atmete ganz ruhig, ich drehte meinen Kopf zu meinem Verlobten, er hatte die Augen geschlossen. Er knurrte etwas, kniff die Augen zusammen, dabei hustete er etwas und machte langsam die Augen auf. Verwundert sahen mich seine hellblauen Augen an, es war wieder Maximus, er richtete sich langsam auf und lies seinen verschlafenen Blick durch den Raum wandern. „Wo sind wir?“, fragte er verwundert, wow, Ammon sollte ihn nicht gar so böse außer Gefecht setzten. „Wir sind in Yog-Sothoth Schlafzimmer.“, sagte ich kurz, lies ihn los und wir setzten uns auf.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)