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Alles was zu sagen bleibt

von

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"Es ist ein bisschen klein, findest du nicht?"

„Und, was sagst du?“ Kurz schielte die Navigatorin zu Robin herüber, welche neben ihr stand, die Arme vor der Brust hatte und nachdenklich vor sich hin blickte. Da die andere nicht direkt antwortete wandte Nami erneut den Blick ab und richtete ihn wieder auf das eigentliche Problem, wobei Problem vielleicht zu viel gesagt war.

„Es ist ein bisschen klein, findest du nicht?“ drang es schließlich über Robins Lippen, was Nami ein schiefes Grinsen entlockte.

„Vielleicht kommt dir das nur so vor. Wir können es ja ausprobieren“, wandte sie schließlich ein und setzte sich in Bewegung und ließ sich schließlich auf das Bett fallen.

„Naja..“, begann sie und drehte sich auf die Seite, stützte den Kopf auf einer Hand ab und sah zu Robin, die das ganze immer noch alles andere als begeistert betrachtete. „Er hat es gut gemeint. Vielleicht hätten wir ihm sagen sollen, dass du nicht auf kuscheln stehst?“

Nachdem sie nun schon einige Monate zusammen waren und ohnehin die meiste Zeit ein Bett teilten hatten sie beschlossen, dass sie auf eines verzichten konnten. Franky hatte sich daraufhin nicht davon abhalten lassen ihnen gleich ein neues zu bauen, während die alten eingelagert wurden. Der Versuch ihnen etwas gutes zu tun stieß allerdings nicht auf völlige Begeisterung.

„Du weißt, dass das nicht das Problem ist“, wandte Robin ein. Seufzend setzte Nami sich auf und sah ihre Freundin forschend an.

„Was ist dann dein Problem? Du siehst aus, als würde man dich mit einem Seestein foltern“, wandte Nami ein. Natürlich war ihr klar, dass das Problem an einer anderen Stelle liegen musste, immerhin waren die alten Betten trotz allem noch kleiner gewesen, als dieses.

„Nun übertreib es nicht“. Robin verzog das Gesicht, rührte sich aber immer noch nicht von der Stelle, was Nami dazu veranlasste sich erneut zu erheben und langsam zu ihrer Freundin herüber zu gehen. Vor dieser blieb sie stehen, betrachtete sie einen Moment forschend.

„Entspann dich, wir schlafen nur in einem Bett, was wir auch schon vorher getan haben, wir haben nicht vor zu heiraten“, neckte sie Robin schließlich und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, ehe sie an ihr vorbei schlenderte und das Zimmer verließ. Zurück blieb Robin, die nur leise in sich hinein seufzte, dem Bett noch einen leicht zweifelnden Blick zuwarf, ehe sie der Navigatorin folgte. Vielleicht sah sie das ganze wirklich zu eng.

"Warum sollte ich deine Hand halten?"


 

„Warum machen wir das nie?“ Ihr Blick wanderte herüber zu Robin, die ihre Tasse Kaffee wieder auf die Untertasse setzte und den Blick von ihrer Zeitung hob. Sie saßen in einem kleinen Café. Die Insel auf der sie angelegt hatten bot es an den Tag ruhig anzugehen, sich eine Pause zu gönnen und zu entspannen. Sie hatten sich hier zu einem kleinen Frühstück eingefunden, nachdem sie ausgeschlafen hatten. Ein Frühstück ohne die Jungs, in Ruhe und ohne das sie noch etwas anderes tun mussten.

„Was meinst du?“ Nami deutete die Straße herunter. Dort lief ein Pärchen entlang und besah sich die Schaufenster der einzelnen Geschäfte.

„Shoppen? Das haben wir gestern erst gemacht.“ Robin sah sie fragend an und schien nicht zu verstehen. Nami selbst hatte das Kinn auf einer Hand abgestützt und schielte ihre Freundin an. Manchmal war sie sich nicht sicher, ob Robin es wirklich nicht verstand oder, ob sie ihre Freunde daran hatte Nami auf die Probe zu stellen. Beides würde sie ihr zutrauen.

„Das meine ich nicht.“ Natürlich nicht. Nami sprach von einem anderen Detail. Sie betrachteten nicht einfach nur die Schaufenster. Abgesehen davon ging es ohnehin nicht um das, was sie taten. Es ging um den Umgang der beiden miteinander. Nami würde behaupten, dass ihr Umgang als Paar miteinander durchaus etwas anders war.

„Sondern?“ Robin hatte den Blick wieder dem Paar zugewandt und betrachtete die beiden nun etwas eingehender. Es schien wirklich in ihr zu arbeiten.

„Ihre Hände“, gab Nami ihr dann gnädiger weise einen Hinweis. Sie beobachtete, wie Robin die Brauen zusammenzog und sich dann wieder von dem Bild abwandte, um Nami in die Augen zu sehen. Sie verstand es nicht, das konnte sie förmlich in dem fragenden Blick lesen.

„Naja, als Paar.. Hände halten..?“

„Warum sollte ich deine Hand halten?“ Nein, sie verstand es nicht. Nami seufzte in sich hinein. Es war gewiss nicht so, dass ihr etwas in ihrer Beziehung fehlte. Sie teilten auch viel Nähe und Nami war durchaus glücklich. Was genau es war, dass sie daran so beschäftigte könnte sie nicht genau sagen. Es könnte daran liegen, dass sie auch nach all der Zeit für Außenstehende nicht immer als Paar zu erkennen waren. Erst kürzlich hatte sie darüber mit Sanji gesprochen und das hatte zumindest bei Nami die Frage aufgeworfen, ob nicht doch etwas fehlte.

„Schon gut, es war nur ein Gedanke.“ Wie sollte sie es Robin erklären, wenn sie es selbst nicht richtig benennen konnte? Das war sicher keine sonderlich gute Basis. Sie wandte sich wieder ihrem eigenen Kaffee zu und würde dann ihr Brot weiter essen. Sie wollten bald weiter. Es trat eine nachdenkliche Stille ein. Zumindest auf Nami’s Seite. Vielleicht mussten sie beide sich auch erst an diese neue Situation gewöhnen und vielleicht musste sie selbst das ganze auch anders bewerten und-

Sie hielt mit ihren Gedanken inne und blickte zur Seite auf den Tisch. Dort hatte Robin nach ihrer Hand gegriffen und schob die Finger langsam zwischen die von Nami. Eine Geste die ziemlich neu und.. verdammt schön war.

„Robin..?“

„Ich muss nicht alles verstehen aber wenn es dir gut tut, dann möchte ich es versuchen.“ Ohne das sie es wollte, bildete sich auf Nami’s Lippen ein breites Grinsen, während sie etwas verlegen wieder zu ihren Händen und dann auf ihr Brot sah. Nein, man musste nicht alles erklären oder verstehen. Am Ende ging es nur darum, dass es sich gut und richtig anfühlte.
 

"Ich brauche hier ein paar helfende Hände“


 

„Verflucht..“ Nami spannte sich an und versuchte sich zu befreien. Einfacher gesagt als getan, wenn man sich erst einmal in eine missliche Lage manövriert hatte. Dennoch, sie sollte nicht hier bleiben und erst recht sollte sie nicht so in der Luft hängen. Ein Schatz von unermesslichem Wert hatten sie gesagt. Von einem großen Piraten hatten sie gesagt. Ein scheiß! Nami war den Gerüchten gefolgt bis zu dem vermeintlichen Unterschlupf. Sie hatte alles auf links gedreht, hatte zwei Tage damit verbracht Löcher zu buddeln und zu suchen. Nichts. Die ganze Arbeit umsonst! Sie hatte gerade wieder aufbrechen wollen, als der Boden unter ihr nachgegeben hatte und Nami gefallen war.

Jetzt ging sie, verfangen in ein paar Seilen und Kopf über, über dem Boden und konnte sich kaum rühren. Ihr Rucksack stand vermutlich noch oben, ihr Messer lag unter ihr. Unerreichbar aus dieser Position. Nami wand sich, versuchte sich irgendwie zu befreien oder das die Seile sich lockerten. So moderig wie es hier unten roch mussten die Seile einfach morsch sein und irgendwann nachgeben! Die Frage war letztlich nur; wann?

„Wen haben wir denn da?“ Nami hielt inne, drehte den Kopf, doch konnte niemanden erkennen. Sie vernahm eine Bewegung, irgendwo hinter sich, dann Schritte die sich ihr näherten. Die Person hielt neben ihr inne und ging dann in die Hocke, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Nami verzog das Gesicht und wandte den Blick ab.

„Hol mich hier runter“, sagte sie dann nur. Ein wenig genervt drangen die Worte über ihre Lippen, während ihr Gegenüber nur leise gluckste.

„Das sollte ich wohl. Hast du gefunden, was du gesucht hast?“ Auch die andere wandte den Blick ab und sah sich nun um. Viel konnte man nicht erkennen aber auf den ersten Blick sah es lediglich wie ein leerer Raum aus in dem bestenfalls ein paar alte Bücher herumlagen. Wenn hier einmal etwas gewesen war, dann war es schon vor langer Zeit weggeschafft worden. Entsprechend verstimmt brummte Nami nur und folgte der anderen mit dem Blick, als diese sich wieder aufrichtete und sich durch den Raum bewegte. Mit einer Lampe verschaffte sie sich einen besseren Überblick, das Ding hatte vorhin noch oben im Unterschlupf gestanden. Nami konnte sich daran erinnern, dass sie sich gefragt hatte, ob es noch zu etwas taugte.

„Robin.. hol mich jetzt endlich hier herunter!“ Nami war ungeduldig und zog weiter an den Seilen, doch da bewegte sich nichts. Sie hing fest, während Robin offenbar alle Zeit der Welt hatte.

„Franky ist mit dem Schiff fertig und Ruffy will ablegen. Hier gibt es ihm zu wenige Monster“, berichtete sie dann. Vermutlich war das auch der Grund, warum sie sich auf die Suche nach ihr gemacht hatte. Nur das es Nami gerade ziemlich egal war, was die Jungs wollten oder nicht.

„Robin!“ Nami wusste, dass sie das mit Absicht machte. Vermutlich wieder einmal eine Lektion darin, dass ihre Gier sie in Schwierigkeiten bringen könnte und der ganze Mist, den sie schon hunderte Male besprochen hatten. Sie kannte das schon und es war klar, dass man diese Sache hier nun gegen sie verwenden würde. Mist aber auch!

Robin ließ sich von all dem nicht hetzen, inspizierte den Raum in Ruhe und würde dann erst langsam zu ihr zurück kommen und sich wieder vor Nami hocken. Die Lampe stellte sie neben ihnen ab, ehe sie die Hände über ihre Knie legte.


„Ich finde es eigentlich ganz angenehm dich einmal hilflos zu sehen“; kam es neckisch von ihr und Nami verzog das Gesicht.

„Verdammt, hol mich hier runter! Es ist unangenehm!“ Sicher, das Blut war ihr inzwischen ordentlich in den Kopf gestiegen auch, wenn Nami immer wieder versuchte den Kopf zu heben und das alles irgendwie etwas angenehmer zu gestalten. Durch den mangelnden Spielraum war es aber dennoch nicht besonders angenehm.

„Hast du mir nicht vor ein paar Tagen noch gesagt, dass du eine unabhängige Frau bist und niemanden brauchst?“ 
„Scheiße, das war was anderes!“ Robin hatte es nicht gut gefunden, dass Nami diesen Gerüchten nachjagen wollte. Ihr wäre es lieber gewesen, sie würden ein paar gemeinsame, entspannte Tage verbringen. Nami hatte ihr daraufhin nur gesagt sie könne sie begleiten aber das sie niemanden brauchte, der ihr sagte was sie zu tun oder zu lassen hatte. Das war vielleicht nicht ganz richtig gewesen. Und auch nicht fair aber manchmal kochte ihr Gemüt einfach über.

Robin schielte sie ungerührt an und verzog keine Miene. Sie stritten sich durchaus selten und meistens war es wohl eher Nami, die Grund dazu hatte wütend zu sein. Diesmal allerdings war es anders herum und das war durchaus selten.

„Okay.. schon gut, ich hätte das nicht sagen sollen. Du weißt, dass das nichts mit dir oder uns zu tun hatte. Du hättest doch einfach mitkommen können und..“ Sie brach ab, als sie sah, wie Robin die Brauen hoch. Nach einer wirklichen Entschuldigung klang das durchaus nicht, das dürfte selbst Nami klar sein. Robin war diese ruhige Zeit wichtig gewesen und Nami war lieber auf Schatzsuche gegangen. Schlimmer noch, sie stand am Ende mit leeren Händen da und hatte dafür zwei Tage verschwendet.

„Robin bitte.. ich brauche hier ein paar helfende Hände“, versuchte sie es dann aber doch noch einmal und würde die andere flehend ansehen. Robin schwieg weiter, doch Nami würde bald schon ein paar Hände spüren, die von unten gegen sie drückten. Robin selbst richtete sich wieder auf, während sie Nami in eine aufrechte Position brachte und sie dann aus den Seilen befreite, bis sie wieder auf ihren eigenen Füßen stand. Mehr oder weniger zumindest, dann Nami musste sich erst einmal abstützen, damit ihr Kreislauf sich beruhigen konnte.

„Vielleicht solltest du das nächste Mal darüber nachdenken was wirklich mehr wert für dich hat“, hörte sie Robin sagen und schielte die andere an. Ja, sie war wirklich sauer, Nami konnte es deutlich spüren. Das war keine Neckerei, keine kleine Sache, die Nami mit einem gekonnten Augenaufschlag wieder gerade biegen konnte. Entsprechend schürzte sie die Lippen und sah Robin einen Moment hinterher, bevor sie dann doch ihre Sachen einsammelte und sich dann daran machte ihr zu folgen. Oben das gleiche und so würde sie Robin erst draußen einholen und dann einen Moment schweigend neben ihr herlaufen.

„Du weißt was du mir bedeutest“, begann sie dann aber doch irgendwann leise. Nami geizte da sicher nicht mit Worten, es war eher Robin die damit normalerweise sparsam umging.

„Ja. Aber ich wäre dir dankbar, wenn du auch anerkennen könntest, was du mir bedeutest und das ich Angst habe, dass diese Sucht nach Geld dich irgendwann in wirkliche Schwierigkeiten bringt aus denen ich dir nicht heraus helfen kann. Denkst du mir gefällt es mich derart machtlos zu fühlen?“ Nami sah sie an, während Robin den Blick weiter nach vorn gerichtet hatte. Gewiss hasste sie es die Kontrolle über etwas zu verlieren, das wusste Nami. Es war daher kaum fair mit dieser Angst zu spielen und es nicht ernst zu nehmen, obgleich sie dennoch wusste das es nicht so einfach war.

„Ich versuche es, okay?“ Mehr konnte sie ihr in diesem Moment nicht versprechen. Aber sie konnte zumindest zusichern das sie versuchen wollte sich zu bessern.

„Okay. Ich werde dich daran erinnern.“ Davon ging Nami aus und musste nun doch wieder lächeln, als Robin nach ihrer Hand griff. Eine Beziehung war eben durchaus harte Arbeit und das vor allem an sich selbst.


 

"Was sind schon zehn Jahre?"


 

„Bereust du es?“ Nami lag auf der Seite, hatte den Kopf auf einer Hand abgestützt, während sie auf Robin hinunter blickte. Mit der Hand strich sie über den Bauch der anderen, langsam hinauf und ein wenig über ihr Brustbein. Sie wusste zwar nicht was genau es war, doch es arbeitete in Robin. Nami kannte ihre Freundin gut genug als das sie die Zeichen entsprechend deuten konnte.

„Wie kommst du darauf?“ Kam die leise Gegenfrage, während Robin ihr den Blick langsam zuwandte. Nami schmunzelte dabei nur und ließ die Hand weiter wandern. Sie strich über Robin’s Brust und würde ihre Brustwarze etwas umspielen.

„Naja, wir haben gerade miteinander geschlafen und du liegst hier, als hätte Chopper dir verboten Kaffee zu trinken.“ Es war ziemlich offensichtlich aus ihrer Sicht. Nami fühlte sich durchaus nicht persönlich angegriffen auch, wenn sie das sein könnte. Und doch wusste sie gewisse Dinge voneinander zu trennen. Denn vorhin hatte es sich weder so angefühlt noch so angehört als würde Robin irgendetwas missfallen. Es musste also an etwas anderem liegen. Doch anstatt Robin dahingehend weiter zu drängen und auf eine Antwort zu pochen schwieg Nami einfach und würde ihr den Raum geben, den sie brauchte.

„Ich bereue es nicht. Ich frage mich nur, ob du es nicht irgendwann bereuen könntest.“ Nami hob die Brauen und fragte sich, ob das nun ihr ernst war. 
„Und warum genau sollte ich das tun?“

„Nami..“ Robin seufzte und drehte sich etwas, um sie ernst ansehen zu können. Dabei rutschte ihre Hand von Robin’s Brust zu ihrer Seite, wo sie dann auch liegen blieb. „Du bist jung, möchtest vielleicht noch andere Erfahrungen machen..“


„Aber du hast schon mitbekommen, was ich dir gestern gesagt habe, oder?“ Wandte Nami dann auch gleich ein. Sie hatte Robin deutlich gemacht wie sie empfand, hatte alles auf eine Karte gesetzt, obgleich sie nicht damit gerechnet hatte, dass es auf Gegenseitigkeit beruhen könnte.

„Das habe ich aber du bist jung, es kann noch viel geschehen und-"

„Warte“, Nami unterbrach Robin und lachte dann leise. „Geht es hier darum, dass ich jünger bin als du? Das ich ZU jung für dich bin? Oder du zu alt für mich?“ Als Robin den Blick abwandte sagte ihr das wahrlich genug. Offensichtlich hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Wer hätte geglaubt, dass ausgerechnet Robin sich über solche Details Gedanken machte. Warum tat sie das? Immerhin hatte es in all der Zeit, die sie sich nun kannten, noch nie eine Rolle gespielt. Und Nami glaubte auch nicht, dass sie sich einmal derartig geäußert hatte, als das man auf die Idee kommen könnte, dass es ein Problem für sie wäre.

„Was sind schon zehn Jahre?“ Fragte sie dann aber doch und beugte sich hinunter. Robin schielte sie wieder an, hatte den Mund geöffnet, als wolle sie etwas erwidern. Doch Nami griff nur nach ihrem Kinn, zog sie an sich heran und würde ihr dann einfach einen Kuss auf die Lippen hauchen.

„Für mich spielt es keine Rolle wenn es das für dich auch nicht tut. Ich habe genug Erfahrungen gemacht, glaub mir“, drang es nach dem Kuss leise über ihre Lippen. Und ob sie das hatte. Nami war kein Kind von Traurigkeit gewesen, das musste man so sicherlich nicht sehen. Daher war das für sie auch kein Argument welches sie gelten lassen würde. Sicher ging es dabei auch etwas darum, dass Robin nun kalte Füße bekommen könnte, dass sie nicht wusste wie sie mit ihren Gefühlen und einer solchen Beziehung umgehen sollte. Nami ahnte, dass es um mehr als nur ihr Alter ging. Doch nach der vergangenen Nacht hatte sie sicherlich nicht vor Robin noch einmal so einfach davonkommen zu lassen.
 

"Willst du mich heiraten?"


 

„Hier.“

Nami blickte auf und sah Robin entgegen. Sie hielt ihr einen Becher hin, den Nami an sich nehmen würde. Schweigend nickte sie dazu und würde einen Schluck trinken, während die Ältere sich schwerfällig neben sie setzen würde. Ihr Bewegungen waren steif doch sicher konnte sie es besser verbergen als Nami. Der einzige Grund, warum sie sich bisher nicht bewegt hatte war der, dass sie Sorge hatte die Schmerzen nicht aushalten zu können.

„Wie geht es den anderen?“

„Ruffy und Zorro sind weiter bewusstlos. Sanji sollte sich hinlegen aber er zwingt sich in der Küche zu stehen.“ Das war nicht wirklich verwunderlich. Er hatte den Anspruch sie alle zu versorgen, so wie Chopper auch. Er war ebenfalls schwer verletzt, doch kümmerte er sich als erstes um alle anderen, damit sie versorgt waren. Durchhalten bis alles erledigt war. Danach arbeiteten sie alle. Auch Franky und Lysop die wohl noch dabei waren die wichtigsten Reparaturen am Schiff zu erledigen, damit sie bald wieder ablegen konnten. Nami’s Aufgabe war es derweil einen Kurs zu bestimmen. Nicht einfach, es fiel ihr merklich schwer sich zu konzentrieren durch ihre Kopfwunde. Chopper hatte sie versorgt und doch wäre es besser sich hinzulegen. Etwas das sicher niemand von ihnen tun würde, solange man nicht völlig in Sicherheit war. Sie hatten den Kampf gewonnen und gleichzeitig war nicht auszuschließen, dass man nach ihnen suchen würde.

„Wir sollten bald ablegen“, wandte Nami leise ein und betrachtete den Lockport. Ja, das sollten sie machen auch, wenn es wohl nicht in ihrer Hand lag. Das Schiff musste mindestens die nächste Überfahrt überstehen, sonst würden sie sich nur in weitere Probleme bringen. Etwas das sie sich in diesem Moment einfach nicht leisten konnten. Von ihrem Platz aus - einer der Kisten mit Vorräten, die am Ufer standen - konnte Nami beobachten, wie Lysop und Franky sich über das Schiff bewegten. Das Tempo in dem sie arbeiteten machte auch ihre Verletzungen deutlich und so wie sie die Lage einschätzte würden die Reparaturen noch andauern.

Nami trank einen Schluck, während Robin zu all dem Schwieg und irgendwann dann doch nach ihrer Hand griff. Etwas fragend blickte Nami zu ihrer Freundin herüber, die den Blick nachdenklich gen Horizont gerichtet hatte.

„Es war diesmal ziemlich knapp“, stellte sie dann irgendwann fest. Nami brummte leise und lehnte sich zurück und dabei auch etwas mehr gegen Robin. Ganz leicht zumindest. Viel mehr war gerade auch nicht möglich.

„Das gehört doch zu unserem Leben dazu. Es wird immer so sein und es wird immer härter..“ Das war ihnen allen klar gewesen, als sie sich für diesen gemeinsamen Weg entschieden hatten. Je weiter sie kamen, umso mehr Aufmerksamkeit zog Ruffy mit seinen Entscheidungen und taten auf sich. Er legte sich mit jedem an der zu unrecht handelte. Sie alle standen hinter diesen Entscheidungen und doch sorgten sie nicht gerade dafür, dass man ihnen mit Wohlgefallen gegenüber trat. Ruffy trat damit einigen Menschen ziemlich auf die Füße und das spiegelte sich inzwischen auch in ihren Kopfgeldern wieder, die inzwischen utopische Höhen erreicht hatten. Nami selbst schätzte sich glücklich, dass ihres im Vergleich noch gering ausfiel und doch hatten sie alle eine Zielscheibe auf dem Rücken.

„Ich weiß.“ Und sie wussten auch, dass sie sich nicht anders entscheiden würden. Sie standen hinter Ruffy ganz gleich was geschehen würde. „Dennoch wissen wir nicht, wie weit wir noch kommen werden.“ Auch da konnte sie Robin nicht Wiedersprechen. Sie wussten es einfach nicht und sie mussten alle mit der Gefahr leben zu sterben oder eingesperrt zu werden, wenn eine dieser Aktionen einmal schief gehen würde. Und das sie nicht unbesiegbar waren, das hatten sie durchaus schon zu spüren bekommen. Es wäre falsch an ein scheitern zu glauben, bisher hatten sie alles bewältigt was sich ihnen in den Weg gestellt hatte. Dennoch war Nami realistisch. Alles hatte seine Grenzen und wenn sie sich nicht irgendwann zur ruhesetzen würden und die Regierung beschloss sie in Frieden zu lassen, dann würde das alles vermutlich kein besonders gutes Ende nehmen.

„Willst du mich heiraten?“

„Was?“ Nami blinzelte und blickte zu Robin herüber. Deren Blick war noch immer auf den Horizont gerichtet. Nur langsam wandte sie den Blick ab und sah Nami entgegen, um ihre Frage zu wiederholen, als würde es wirklich darum gehen, dass Nami sie nicht verstanden hätte.


„Willst du mich heiraten?“ Die Worte mussten einmal sacken. Nie hatten sie über etwas derartiges gesprochen auch, wenn ihre Beziehung durchaus nicht schlecht lief. Nami war glücklich und sie konnte sich durchaus nicht vorstellen jemals einen anderen Menschen an ihrer Seite zu haben. Dennoch hatte sie mit so etwas nicht gerechnet.

„Ist das dein Ernst?“ Nami konnte es noch immer nicht glauben. Robins Gesichtsausdruck zeigte ihr allerdings, dass das nicht die Antwort war, die sie erwartet hatte.

„Es kann viel zu schnell vorbei sein. Du bist das wichtigste in meinem Leben. Ich will nicht darauf warten, bis unser Leben vielleicht irgendwann ruhiger oder es zu spät dafür ist.“

„Wenn sie das herausfinden.. sie könnten es benutzen, um dich zu schnappen und..“ Sie schwieg. Robin sah sie mahnend an und Nami wusste um die Antwort. Bereits als sie zusammengekommen waren hatten sie diese Diskussion geführt. Bisher war nichts nach außen gedrungen und es gab keinen Grund warum sich das ändern sollte.

Robin seufzte. „Es war nur ein Gedanke, ich kann ein nein durchaus verkraften“, wandte sie ein und erhob sich dann langsam. Entgegen aller Erwartungen war es nicht Robin der es schwer fiel diese Beziehung einzugehen und diese Bindung zu spüren. Es war Nami die von ihren Verlustängsten getrieben wurde und es ihnen beiden manchmal durchaus nicht leicht machte.

„Du solltest dich ausruhen, bis wir ablegen können.“ Robin entfernte sich und Nami rieb sich schnaufend über die Augen. Sie hatte recht, das wusste sie.

„Ich will ein Kleid“, sagte sie dann und zwang Robin noch einmal inne zu halten. Fragend sah Robin sie an und Nami schnaufte.

„Wenn ich schon keinen vernünftigen Antrag bekomme, dann kaufst du mir das schönste und teuerste Kleid das wir finden. Und komm bloß nicht auf die Idee, dass ich mich mit einer zwei Minuten Geschichte zufriedengebe, die du zwischen deine Kaffeepausen quetschen kannst. Bevor du mir nicht einen angemessenen Ring besorgst wird da ohnehin nichts laufen!“

„Ist das alles?“ Nami schnaufte und wandte den Blick wieder ab, um sich ihrer Karte zuzuwenden. Wohl auch, um zu verdecken, dass sie sehr wohl rot um die Nase geworden war und, dass sie das alles doch ein bisschen überforderte.

Es war wohl ihr Glück, dass Robin das alles schon kannte und ihre Eigenheiten nur noch mit einem sanften Lächeln kommentierte. Wer hätte gedacht, dass der kleine Wildfang irgendwann doch noch einmal so handzahm werden würde?
 



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von: robin-chan
2023-05-23T20:28:11+00:00 23.05.2023 22:28
Aaaw, da wird ja jemand rot :)
Warum finde ich den Antrag so passend für Robin? Kein großes Tamtam. Fakten auf den Tisch gelegt und fertig. Bei dem Lebenswandel sollte gar nicht lange gefackelt werden. Oh und ich bin Team Nami. Bisschen mehr als zwei Minuten sollten drin sein :D Wann kommt denn die Fortsetzung? Also ne Hochzeit sollte man einem schon gönnen xD
Ich liebe diese kurzen Momentaufnahmen einfach. Kein Drama sondern was richtig schönes für zwischendurch.
Bin schon auf den nächsten OS gespannt.
Von: robin-chan
2023-01-29T17:13:42+00:00 29.01.2023 18:13
Ich verstehe Robin ... wer würde da schon an Händchenhalten denken? Wenn die offensichtlich am Shoppen sind! Da kann man der Guten überhaupt keinen Vorwurf machen, schon gar nicht beim Lesen der Zeitung x) Immer wieder herrlich, diese verpeilte Seite an ihr. Eben weil es so gut passt. Geht es um Gefühle, dann ist Robin für mich einfach eine, die das Offensichtlichste nicht sieht xD Am Ende bekommt Nami aber was sie möchte. Gut Ding braucht eben Weile :)
Von: robin-chan
2023-01-29T17:10:44+00:00 29.01.2023 18:10
Böse Robin, wie kann sie bloß darüber nachdenken? Also wirklich! Ne, Spaß beiseite. Ist durchaus berechtigt und passt zu jemanden, der sowieso alles durchdenkt. Zwischen ihnen liegt ein Alter, an und für sich. Das Robin sich Gedanken macht, ist klar. Und genau das gefällt mir. Denn es zeigt auf andere Weise, wie ihre Gefühle aussehen bzw. wie sie die Zukunft sieht. Würde Robin nicht mehr wollen, würde sie andere Gedanken haben und das mag ich daran. Wenn Nami den ersten Schritt macht, eigentlich unbegründet, aber das ist nun mal Robin :)
Ich mag diese OS, einfach immer wieder kleine Einblicke und interessant, was du aus diesen Sätzen formst :)
Von: robin-chan
2023-01-22T18:52:59+00:00 22.01.2023 19:52
Helfende Hände sind immer gut x)
Ich liebe es immer wieder, wenn sich Nami durch solche Sache in unsinnige Schwierigkeiten bringt und umso mehr wenn Robin die Situation durchaus etwas auskosten kann. Vor allem wenn man mal wieder den Mund zu voll genommen hat, was hierbei ja recht häufiger der Fall ist. Stell dir vor sie wäre nie gefunden worden ... was sich dabei wohl der nächste Schatzräuber gedacht hätte?
Das Entschuldigen muss sie definitiv noch üben, jemand andere hätte das Spielchen länger durchgezogen. Wobei der Schluss süß ist. Robin und ihre Gefühle ... irgendwann hört die Glücksträhne auf und dann ist sie vielleicht wirklich nicht mehr in der Nähe. Da sollte es lieber eine Lektion sein. Manches geht vor, da ist das Geld nicht wichtig.
Am Ende hast du doch noch etwas zu diesem Satz gefunden und ich mag ihn. Bisschen Ernst, bisschen Spaß, die richtige Mischung eben :) Hoffentlich sehe ich bald mehr, denn wenn ich mir die Sätze wieder alle durchlese, kann man sich sehr viel darunter vorstellen :)
Von:  fahnm
2015-05-14T20:56:43+00:00 14.05.2015 22:56
Spitzen Kapitel
Von: robin-chan
2015-05-14T11:36:54+00:00 14.05.2015 13:36
Ging ja dann doch recht schnell an den Start :)
Da entschließen sie sich beide für ein großes Bett und dann kommt so etwas dabei raus. Statt sie dankbar über Frankys Arbeit ist :P Ich find Robins Problematik irgendwie witzig. Wenn man eh ständig in einem Bett schläft, dann ist es doch eh wurscht und heißt sowieso nicht gleich mehr. Könnte mir gerade sehr gut vorstellen, wie Robin eines der alten Betten irgendwo aufstellt, für den Fall der Fälle, wenn sie doch mal alleine schlafen möchte xD

Bin schon gespannt, welchen Satz du dir als nächstes aussuchst :)


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