Alice's von Totte (Monster) ================================================================================ Kapitel 11: Erkentniss ---------------------- Ich wachte in einem warmen Bett auf, in meinem Kopf drehte sich alles. War es nur ein Traum? War nichts passiert? Doch das Gefühl von verkrusteten Tränen auf ihren Wangen holte mich wieder in die Realität zurück. Der gestrige Abend war real, so sehr ich mir auch etwas anderes wünschte. Ich öffnete meine Augen und sah mich um Als erstes bemerkte ich das es nicht mein eigenes Zimmer war, dann das Archangel und Sato Daria an gegenüberliegenden Wänden auf Stühlen saßen und sich offenbar nervös umsahen. Am meisten Angst machte mir jedoch das beide Gewehre im Anschlag hielten. „Was ist hier los?“, murmelte ich, mein Hals brannte und mir tat weiterhin der Kopf weh. „Alice“, Sato legte seine Waffe zur Seite, „geht es dir gut?“ „Relativ, was ist hier los?“ „Kurino ist los!“ Und so erklärte er mir alles was los war, mit Kurino, mit der letzten Nacht (sie hatten bereits mit Kaito geredet), der Tod von Sedo und Jack, der Einsatz in Nigeria, mit Phoenix, alles. Es war ein Nebel. Alles tat weh und drehte sich immer weiter in meinem Kopf. Warum passierte das alles, warum wurde sie von Kaito benutzt, warum immer ich und warum jetzt alles auf einmal? „Alice,“ durchbrach Sato meine Gedanken glücklicherweise, „ich weiß das ist jetzt alles wirklich viel für dich aber wir brauchen deine Hilfe, Phoenix lebt noch und aus irgendeinem Grund will er ausschließlich mit dir reden.“ „Ja... ich brauch nur einen Moment...“, ich versuchte aufzustehen doch zwang mich mein Schwindelgefühl wieder auf das Bett zurück. „Ganz ruhig, wir gehen erst wenn du das auch hinbekommst, Chiri und Mandy sind hier, sie haben sich Sorgen um dich gemacht also haben wir sie eingeweiht in der Hoffnung das sie dir helfen könnten.“ Damit richtete sich Archangel auf und ging aus dem Zimmer, durch den Türspalt erkannte ich das Dozer und Donnie vor der Tür saßen, ebenfalls bewaffnet. Kurz darauf kamen die beiden mit besorgten Mienen rein, Archie blieb draußen, doch Sato wollte sich nicht überreden lassen ebenfalls zu gehen. Mandy setzte sich mit Tränen in den Augen auf den Rand meines Bettes, Chiri holte sich den Stuhl auf dem Archie vorher gesessen hatte und setzte sich daneben. „Es tut mir so Leid,“ schluchzte Mandy, „ich dachte du wüstest das mit Leo und Kaito oder er hätte es dir gesagt, ich dachte nicht das du so für ihn... ich dachte immer ihr wärt eher wie Geschwister und nicht...ich hätte nicht...“ „Hey ganz ruhig, das war nicht deine Schuld,“ sagte Chiri und tätschelte ihr den Rücken. „Wie geht’s dir Alice?“ „Wie es mir geht? Ernsthaft? Also um es kurz zusammenzufassen hat der Typ den ich schon immer geliebt habe benutzt um jemand anderen eifersüchtig zu machen, nicht nur das, er zieht es noch nicht mal in Betracht das ich jegliche Romantischen Gefühle zu ihm haben könnte und nebenbei bin ich vermutlich im Fadenkreuz eines Psychopathischen Mörders in den ich mich augenscheinlich auch noch verliebt habe und ich bin indirekt für den Tod von mindestens zwei Menschen verantwortlich und da fragst du wie es mir geht?“ Jetzt konnte ich es nicht mehr zurückhalten, Tränen flossen über meine Wangen und ich schrie. Ich schrie als würde ich in Flammen stehen, schrie alles raus was passiert war, schrie bis mir die Kehle schmerzte, schrie so laut das die drei übrigen Schatten mit Waffen im Anschlag in das Zimmer stürmten. Ich ließ alle raus. Dann war ich still. Ich dachte nach, keiner sagte ein Wort. Kaito hatte mich schwer verletzt, obwohl ich ihn immer geliebt habe und er das auch wusste. Er war das letzte, doch das hatte ich jetzt erkannt, manchmal muss man einfach auf die Schnauze fallen nur damit im nach hinein alles besser wird. Auch Kurino schoss mir durch den Kopf. Was war es das ich für ihn empfand? War es Liebe? Mitleid? Mir blieb nur eine Wahl, ich musste ihn finden, mit ihm reden, endlich versuchen ihn wirklich kennenzulernen um herauszufinden was da zwischen uns war. Ich schüttelte den Kopf um aus meiner Stagnation zu entkommen. Ich wusste das ich diese ganzen Sachen noch lange nicht fertig aufgearbeitet habe, ich wusste auch nicht ob ich das so schnell schaffen würde, doch es gab wichtigeres zu tun. Wir.... ICH musste Kurino finden. „Okay, bring mich zu Phoenix,“ sagte ich zu Sato, schwang mich aus dem Bett und nahm mir den Stapel Klamotten der für mich bereitlag, ich trug bis jetzt immer noch das Kleid von letzter Nacht. Ein paar Minuten später kam ich wieder umgezogen aus dem Bad und ging runter in die Stube, wo Chiri, Mandy, Sato und die Drei Schatten bereits auf mich warteten. „Okay,“ sagte Sato, „Dann zeig ich dir mal den Tresor.“ Knapp zehn Minuten später standen wir alle vor der Sporthalle, Dozer und Archie machten sich daran die Torflügel zu öffnen. Dann gingen wir den Gang entlang von welchen die Türen zu den Umkleideräumen abzweigten und kamen schließlich zu einer Abstellkammer. Sato legte die Hand auf ein unscheinbares Stück Wand und kurze zeit später wurde ein leises Surren hörbar und der gesamte Raum schien nach unten herabzusacken, es war ein geheimer Fahrstuhl! Wir gelangten so in einen großen Raum in welchem zehn bewaffnete Männer und Frauen in Uniform waren und Salutierten. Wir folgten Sato zu einem großen stählernen Tor vor welchem ein kleiner Raum mit vergitterten Glasfenster war. Die Männer dahinter verlangten einige Codes von Sato und den Schatten, wir übrigen mussten ein paar Formulare ausfüllen und Daumen abdrücke und Fotos machen lassen. Dann wurde die Tür geöffnet. „Willkommen im Tresor, dem sichersten und fortschrittlichsten Gefängnis der Welt!“ Sie standen in einem gewaltigen runden Loch, es ging noch zwei Stockwerke nach oben und mindestens dreißig nach unten. Jedes Stockwerk bestand aus einem Rundgang einmal an der Wand lang und einem Kreuzweg dazwischen. Die Zellen waren sowohl elektronisch als auch mechanisch verriegelt wie es schien und alles war hell erleuchtet. „Kommt mit, wir müssen in die Medizinische Abteilung.“ Er führte uns zu einem großen gläsernem Fahrstuhl, drückte einen Knopf und wir fuhren einige Stockwerke hinunter. Kurz darauf landeten wir vor einem weiteren Tor, vor welchem Sato einen Code eingab und seinen Fingerabdruck bestätigen lies. Dahinter lag Phoenix. Beziehungsweise das was von ihm übrig war. Er lag auf einer Art Operationstisch, verbunden mit einer Vielzahl von Schläuchen und Kabeln von welchen manche Flüssigkeiten zu oder abführten. „Aliccce, sehe ich dich endlich einmal in voller Lebensgröße,“ erklang die Stimme von Phoenix, rau und dunkel, mit einem klaren Anflug von Wahnsinn. „Hab mich schon gefragt wie lange es dauert bis sie dich hier herschicken, hat unser gemeinsamer Freund schon versucht jemanden zu töten?“ „Sei still,“ Sato war ruhig doch man merkte das er kurz davor war sämtliche Maschinen abzuschalten, „wir hatten einen Deal erinnerst du dich?“ „Ach Sato immer noch der alte Spielverderber willst du nicht, gaaack“ Archangel war zu ihm gegangen und hatte ihm ein kurzes Messer in den Fuß gerammt. „Nochmal, wir sind nicht hier um Spiele zu spielen, erzählst du uns jetzt alles was du weist oder darf ich dich für Doktor Frank als Versuchskaninchen anmelden?“ Zum ersten mal schlich sich so etwas wie Unbehagen, möglicherweise auch Angst auf seine Züge. „Nun gut aber seid ihr euch auch sicher das ihr das alles hören sollte,“ und dabei ging sein Blick zu Mandy und Chiri. „Rede endlich wir haben kein Zeit mehr.“ „Ja da habt ihr recht, ich hingegen habe alle Zeit der Welt denn die Zeit spielt für mich und meine Auftraggeber, ihr mögt es vielleicht nicht wissen aber wir nähern uns inzwischen einem dritten Weltkrieg.“ „Was?“ „Ihr habt richtig gehört und das ganze fängt an wenn Kurino die First Lady des Präsidenten hingerichtet hat.“ Er lachte auf und hustete anschließend ein wenig Blut. „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, hättet ihr auch tun sollen dann hättet ihr ihn schon viel früher selbst umgebracht, ihr alle, dich eingerechnet meine Kleine,“ sagte er und sah zu mir rüber, „schließlich ist er es der dein wertes Väterchen auf dem gewissen hat.“ „Wie meinst du das?“ Ein Schock breitete sich in meinem Kopf aus. „Tu nicht so als hättest du das nicht kapiert, dein Vater war ein Zocker und zwar von der üblen Sorte, er zockte immer weiter und machte immer mehr Schulden bei den falschen Leuten bis er dann schließlich zu den richtig Bösen ging, einem psychopathischen Mafia Mitglied, der gefallen an dem Tod und der Verstümmelung von Menschen hatte. Der ließ ihm dann eine Wahl, entweder er richtete ein kleines, scheinbar unschuldiges Mädchen hin oder er holte sich das Geld wieder indem er ihn tötete und seine Organe auf dem Schwarzmarkt verhökerte und seine Frau samt Tochter,“ er verzog die aufgerissenen Lippen zu einem widerwärtigen grinsen und sah einmal an mir herunter, „als Huren verkaufte die solange für ihn arbeiten sollten bis die Schulden abgearbeitet waren und bei der Höhe würden noch deine Kindeskinder für ihn arbeiten. Nunja da du immer noch Jungfrau bist ist ja klar welche Entscheidung er getroffen hat. Nur leider war das Mädchen wiederum die Tochter eines anderen Mafiabosses und wie es halt so kam war Kurino zu der Zeit bei genau dem angestellt, der Rest erklärt sich von selbst oder? Auch wenn ich mich bis heute frage warum du noch am Leben bist, meinen Quellen zufolge sollte der Bursche seine gesamte Familie auslöschen und nicht nur ihn aber egal. Naa wie denkst du jetzt über deinen kleinen Schnukiputz?“ Ich sagte nicht. Ich ging langsam zu ihm hin und überlegte genau was ich ihm antworten sollte. Dann stand ich am Fußende des Tisches und griff zur Seite. Langsam legte ich die Hand um Archangel's Messer und drehte es ruckartig um neunzig grad. Er schrie schmerzverzerrt auf. „Wenn ich ihn finde werde ich ihn fragen was er selbst dazu zu sagen hat, ich werde mir keine Meinung anhand dessen bilden was aus dem Mund eines Wahnsinnigen kam! Jetzt sag uns endlich wo er hin will und wieso!“ Er lachte schmerzerfüllt und röchelte. „Ich dachte das hätte ich schon erklärt, er ist auf dem weg zum weißen Haus um die First Lady umzulegen. Das warum, dazu muss ich ein bisschen weiter auszuholen um nicht zu sagen bis zu dem Zeitpunkt Kurino geboren wurde. Oder wiedergeboren, je nachdem. Wusstet ihr wer seine Eltern waren?“ Er sah kurz amüsiert in die Runde. „Politiker. Das heißt sein Vater war einer, sogar ein recht hochrangiger, seine Mutter hingegen war eine einfache Hausfrau, nett, liebevoll, sie wäre eine tolle Mutter gewesen, eine tolle Mutter. Schade nur das sein Vater das nicht ganz so erkannt hat und sich lieber nach jemand anderem umgesehen hat. Eine Affäre entstand voll von ungezügeltem Sex, ging ihm richtig gut dabei, zumindest bis seine Frau dahinterkam, nun um es kurz zu machen wäre es fatal gewesen wenn das raus gekommen wäre das ein Politiker von seinem Profil eine heimliche Affäre gehabt hätte, sie haben sich stundenlang gestritten bis ihm dann schließlich die Hand ausgerutscht... beziehungsweise das Messer in sie rein gerutscht ist, hihihi. Da er kein wirklich guter Vater war war er sogar so rücksichtslos das ganze direkt vor seinem Sohn zu machen, wirklich kein guter Vater, kein guter Vater! Von daher eine simple Reaktion von einem Jungen der noch nicht soviel versteht das er das Messer aus der Mutter zieht und es ihm zurückgibt. Mehrfach. In den Rücken, jahahaha.“ Er brach in schallendes Gelächter aus während wir die Geschichte verarbeiteten. „Naja und so nahm die Sache dann seinen lauf, er haut ab, trifft die falschen Leute und und und. Jetzt kommt der lustige Part: Die Frau hat mit den Affären weitergemacht und sich immer weiter hoch geschlafen und sich schließlich sogar den Präsidenten geangelt, natürlich bevor er gewählt wurde, schwupps kam ein Kind und sie hatte sich bei ihm eingezeckt, sie wurde die First Lady von Amerika. So habt ihr jetzt kapiert was er vorhat?“ „Rache.“ Dozer sprach aus was alle dachten. „Wieso,“ Chiri war fassungslos, sie konnte das alles nicht begreifen, „was hast du davon ihm das zu erzählen?“ Phoenix sah sehr enttäuscht aus: „also wirklich könnt ihr euch das nicht selbst denken? Nichtmal Zivilisten sollten so blöd sein!“ „Geld nehme ich an,“ Don sah nachdenklich aus, „ich vermute du arbeitest für einen Waffenkonzern und würdest von dem anschließenden Wettrüsten gewaltig profitieren?“ „Wettrüsten?“ Mandy schien ebenso ahnungslos wie ich zu sein. „Was denkst du was passieren würde wenn ein Mitglied einer Deutschen Geheimorganisation auf einmal das weiße Haus angreift und die First Lady tötet?“ Selbst mir wurde es jetzt endgültig klar. „Krieg!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)