Last Resort von Sakura___Uchiha (Sasuke|Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Neuanfang ------------------------ Mit einem kräftigen Sprung erreichte die junge Frau noch die Fähre, die vor wenigen Sekunden abgelegt hatte. Erschöpft, aber durchaus erleichtert blickte sie noch einmal in die Richtung aus der sie gekommen war. Als sie ihren Blick wieder abwenden wollte, sah sie noch eine Person, die ihr durchaus bekannt war. Schnell griff sie nach ihrer Kapuze, um sie sich etwas tiefer ins Gesicht zu ziehen und wandte der Person den Rücken zu. Nicht einen Gedanken verschwendete sie weiter an die Person, die völlig aufgelöst am Ufer stand und ihren Namen schrie. Einen Namen, der vom tobenden Meer verschluckt wurde. ...Sakura... ~*~ Drei Monate später Wie jeden Tag saß Sakura am Steg und genoss den kühlen, frischen Wind, der ihr langes Haar zum tanzen brachte. Vor ein paar Stunden war sie hergekommen, da sie ihre Schicht in der Strandbar beendet hatte und sah nun auf das weite, schöne Meer hinaus, welches so faszinierend war, dass sie ihren Blick nicht abwenden konnte. Und so schön dieser Anblick auch war, war da noch immer die Angst, die tief in ihr verborgen lag. Vor einigen Wochen hatte sie alles hinter sich gelassen, um von vorn anzufangen, doch so einfach war das gar nicht. Sie hatte es sich dann doch etwas einfacher vorgestellt. Erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst, dass es das nicht war. Ihre Erinnerungen waren noch immer zu präsent, dass sie Nacht für Nacht nicht schlafen konnte. Als sie vor Wochen hier angekommen war, hatte sie erstaunlich gut geschlafen, doch das war nun auch vorbei. Es lag nicht daran, dass sie sich hier nicht wohl fühlte. Ganz im Gegenteil. Sie liebte diesen Ort sehr, der ihr die ersehnte Ruhe versprach. Nach einigen Minuten fing sie an zu frieren und erhob sich schließlich, schlüpfte daraufhin in ihre Ballerina und verließ den Ort. Bald würde die Sonne untergehen und die Dunkelheit wäre schneller da als ihr lieb war. Nach einem kleinen Fußmarsch konnte sie schon in der Ferne ihr Haus erkennen, welches zwar renovierungsbedürftig, aber durchaus vielversprechend war. Man musste nur die Oberfläche etwas abschleifen, damit man es streichen konnte. Dann würde das alte, kleine Holzhaus wieder ganz anders aussehen. Etwas Arbeit musste sie wohl oder übel investieren, doch das war nicht weiter schlimm, da es zur Ablenkung dienen würde. Und Ablenkung konnte sie im Moment wirklich gut gebrauchen. Als sie am Haus angekommen war, bemerkte sie den kleinen Korb, der mit frischem Brot und Eiern gefüllt war. Ein sanftes Lächeln hatte sich auf ihre Gesichtszüge geschlichen, als sie den Zettel las, der am Korb gebunden war. Schnell brachte sie den Korb ins Haus und verließ es auch schon wieder. Nach einem weiteren Fußmarsch kam sie bei dem Nachbarshaus an und klingelte. Es dauerte nicht lange und ihr wurde geöffnet. Eine hübsche Frau stand ihr gegenüber, die ihr mehr als bekannt war. Sie war ihre Chefin und die Besitzerin der Strandbar in der sie Arbeit gefunden hatte. "Ich wollte mich für das Brot und die Eier bedanken, Mikoto-san.", sagte sie höflich, und blickte ihr freundlich in die Augen. "Das habe ich gern gemacht. Möchtest du auf eine Tasse Tee reinkommen, Sakura?", fragte sie, doch ahnte sie bereits, dass sie sich dagegen entscheiden würde. Sakura lehnte freundlich ab, verabschiedete sich und schritt eilig davon. Mikoto Uchiha sah ihr noch lange nach. Erst nachdem die junge Frau nicht mehr zu sehen war, ging sie zurück ins Haus. Nachdenklich blieb sie im Flur stehen und bemerkte somit nicht, dass ihr Mann an sie herantrat. "Ist sie schon wieder weg?", fragte er. Mikoto fuhr erschrocken zusammen. "Musst du mich denn gleich so erschrecken, Fugaku?", kam es etwas lauter zurück als sie beabsichtigt hatte. Fugaku Uchiha sagte darauf nichts, da er ja wusste, dass sie es nicht böse gemeint hat. "Ich habe sie am Steg gesehen. Sie wirkte so traurig, fast schon ängstlich. Was hat sie so schlimmes erlebt, dass sie solch eine Angst hat, Fugaku?", fragte sie besorgt, und lehnte sich an die starke, warme Brust ihres Mannes, der sie darauf in den Arm nahm. "Kannst du denn gar nichts tun?" "Das kann ich nicht machen, Mikoto." Empört schob sie ihren Mann wieder von sich und blickte ihm stur in die Augen. "Natürlich kannst du das, schließlich warst du einmal bei der Polizei." erwiderte sie fassungslos. Fugaku seufzte lautlos und strich sich genervt durchs ergraute Haar. "Das mag zwar sein, aber auch dafür gibt es Gesetze, Liebling. Ich war zwar bei der Polizei, bin aber nicht mehr im öffentlichen Dienst tätig.", sprach er in einem ernsten Tonfall. Sie musste begreifen, dass es nun einmal Gesetze gab, die man beachten muss und nicht umgehen konnte. "Du hast viele Freunde bei der Polizei, die dir noch etwas schuldig sind. Können sie die Gesetze nicht einmal übergehen und dir einen kleinen Gefallen tun?", kam es leise von ihr, doch sie wusste bereits, dass ihr Mann anders reagieren würde. "Das geht nicht. Es war dein Wunsch, dass ich meine Karriere bei der Polizei an den Nagel hänge und den habe ich dir erfüllt. Was möchtest du denn noch, Mikoto? Ich tat es, da es an der Zeit war aufzuhören, aber jetzt werde ich meine Prioritäten nicht über Bord werfen, nur um dieser Frau nachzuspionieren. Du hast recht mit deiner Vermutung, dass ihr Verhalten seltsam ist, aber hast du einmal darüber nachgedacht, dass sie vielleicht nur für sich sein möchte? Wie du schon sagst, macht sie einen traurigen, gar ängstlichen Eindruck, aber gerade deshalb sollte man sie zufrieden lassen und abwarten bis sie den ersten Schritt macht. Gib ihr Zeit, Mikoto.", sagte er ernst, und verschwand kurz darauf in das gemeinsame Schlafzimmer. In seiner Laufbahn als Polizist hatte er schon einiges gesehen und konnte dadurch Dinge wahrnehmen, die für andere nicht zu erkennen waren. Das Wort Opfer hatte er mit Absicht weggelassen, da er seine Frau nicht noch mehr schockieren wollte. Sie machte sich ohnehin schon viel zu viele Sorgen. Als er das Schlafzimmer betrat, schweifte sein Blick zu seinem Wecker, der auf den Nachttisch stand. Sein Wecker zeigte nicht nur die Uhrzeit an, sondern auch den Tag. Wenn er an den morgigen Tag dachte, fingen seine Augen an zu funkeln. Seine beiden Söhne kamen morgen zurück und würden ein paar Tage bleiben. Er gab es nie offen zu, aber er hatte sie sehr vermisst. Er war so unglaublich stolz auf seine Söhne, dass er es nicht in Worte fassen konnte. Itachi hatte es ihm nachgemacht und war ein hervorragender Polizist geworden, der bald den Posten des Polizeichefs antreten würde. Und sein jüngster Sohn war ein hohes Tier bei der Armee, würde diese aber bald verlassen, da er ein Angebot vom FBI bekommen hat. Sie hatten von seinen Fähigkeiten gehört und waren direkt auf ihn zugekommen. Auch bei Itachi hatten sie es versucht, aber er war mit seinem Leben ganz zufrieden. Sasuke und Itachi Uchiha sahen sich zwar äußerlich sehr ähnlich, aber ihr Charakter war grundverschieden. Itachi war eine eher ruhige Person, die mit wenig zufrieden war, doch Sasuke war das komplette Gegenteil. Sasuke war energisch, zielstrebig und vor allem neugierig. Wenn er sich für etwas interessierte, war er nicht mehr zu stoppen. Er war nicht aufdringlich, aber durchaus energisch in seiner Vorgehensweise. Diese neugierige Ader sah man ihm gar nicht an, da er diese viel zu gut kaschierte. Sasuke Uchiha konnte aber auch anders. Er konnte der kälteste Mensch auf Erden sein, wenn er es denn wollen würde. Fugakus Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Schmunzeln, als er an die neugierige Ader seines Sohnes denken musste. Das hatte er eindeutig von ihm vererbt bekommen, aber er würde den Teufel tun und das seiner Frau erzählen. So wie er Mikoto kannte, wusste sie das ohnehin schon und würde sich nur über ihn lustig machen. Etwas nur zu vermuten oder zu wissen war ein herber Unterschied. Hierbei wählte er lieber die Vermutung als das Wissen selbst. Nachdem sich Fugaku ins Bett gelegt hatte, kam auch wenig später seine Frau dazu und sie schliefen gemeinsam Arm in Arm ein. ~*~ Die Dunkelheit wurde von der Sonne verdrängt und die Welt fing an hell zu strahlen. Mittlerweile war es Mittag und wie jeden Tag hielt eine Fähre an der Insel an und gab den Passagieren die Möglichkeit den Ort zu betreten oder ihn auch wieder zu verlassen. Nur zweimal am Tag fuhr die Fähre, da sie zu viele Stationen hatte, um häufiger bei einer zu halten. Heute würde der gesamte Zeitplan allerdings aus dem Ruder laufen, da sie einen Motorschaden hatten. Die Reparatur hatte ganze drei Stunden in Anspruch genommen, demnach würde es nur bei diesem einen Zwischenstopp bleiben. Die Passagiere, die wohlmöglich zurück wollten, mussten wohl oder übel die Nacht auf der Insel verbringen. Das war zwar ärgerlich, aber nun nicht mehr zu ändern. Einige Passagiere sahen auch nicht sehr erfreut aus, bis auf zwei jungen Männer, die froh waren endlich angekommen zu sein. Beide Männer hatten schwarze Haare, die einer zu einem langen Zopf gebunden hatte. Wild peitschte der Wind durch sein Haar, was er zu ignorieren schien. Der andere Mann hatte jedoch kürzere Haare, die ihm dennoch immer wieder ins Gesicht fielen. Mit einer kleinen, aber schnellen Handbewegung strich er sich diese aus dem Gesicht und sah sich um. "Home Sweet Home.", sprach er ruhig, aber durchaus zufrieden. Es war viel zu lange her, dass er das letzte Mal hier war. Eine halbe Ewigkeit wie er fand. "Ich freue mich auch kleiner Bruder.", sprach der Mann mit dem längeren Haar. Sasuke Uchiha sah zu seinem Bruder, der nun gedankenverloren aufs Meer hinaus sah. "Wo hast du Rin gelassen, Itachi?", fragte dieser. Itachi, der sich aus seiner Trance befreien konnte, blickte seinen Bruder überrascht an und konnte nur noch mit den Kopf schütteln. Wenn Sasuke etwas nicht interessierte, hörte er nie richtig zu. So war er nun einmal - sein kleiner Bruder. "Du hast mal wieder nicht richtig zugehört, Sasuke. Rin ist die Verlobte von Obito. Und das Obito unser Cousin ist, ist dir aber schon bewusst, oder?", neckte er ihn. Im Job machte man ihnen nichts vor, aber wenn sie hier waren, wurden sie wieder die kleinen Kinder, die sie einst waren. Kurz darauf ertönte ein genervtes Schnauben und man konnte klar und deutlich die gemurmelten Worte des Jüngeren hören. "Tz. Der Urlaub fängt ja schon gut an. Warum werde ich nur mit deiner Anwesenheit bestraft?", knurrte er, und schritt davon. Und obwohl Sasuke Uchiha sehr ernst gesprochen hatte, blieb der Schalk in seinen Augen bestehen, der sich bei der kleinen, aber doch kindischen Auseinandersetzung gebildet hatte. "So ist das Leben nun einmal kleiner Bruder. Da musst du nun durch.", kam es schmunzelnd von Itachi zurück, der seinem Bruder zwar zügig folgte, aber die Umgebung nicht aus den Augen ließ. Sasuke war schon immer der impulsive Bruder gewesen und bemerkte somit auch nicht die Person, die urplötzlich vor ihm aufgetaucht war. Eine junge Frau knallte volles Rohr gegen den jungen Uchiha, ließ durch den Zusammenstoß den Farbeimer los, welchen sie zuvor getragen hatte und der später auf den Asphalt zerschellte. Die junge Frau fing gefährlich an zu schwanken und Sasuke, der die Situation sofort realisiert hatte, griff nach ihr, um sie vor einem Sturz abzuhalten. Etwas irritiert sah sie auf und blickte dem jungen Mann, der durchaus attraktiv war, direkt in die Augen. Schnell schüttelte sie diesen Gedanken wieder ab und bemerkte wie nah sie sich gerade waren. Ihre Augen weiteten sich schlagartig und sie befreite sich aus seinem festen, aber doch sanften Griff und ging sofort auf Abstand. Einen Abstand, der für sie in Ordnung war und sie wieder normaler atmen ließ. Eine etwas raue, aber angenehme Stimme riss sie aus ihrer Starre und beförderte sie wieder ins Hier und Jetzt. "Ich habe nicht aufgepasst, es tut mir leid. Natürlich werde ich ihnen die Farbe ersetzen.", sprach Sasuke ruhig. "Das ist nicht nötig. Auch ich habe nicht aufgepasst, daher müssen sie sich keine Gedanken machen.", erwiderte sie rasch, und wollte sich schon auf den Weg zum Supermarkt machen, um ein paar Utensilien zu besorgen, damit sie die Farbe vom Asphalt abbekam, bevor diese anfing zu trocknen. Bevor Sasuke auch nur darauf eingehen konnte, meldete sich sein Bruder zu Wort. "Warten sie.", rief er ihr nach, und sie blieb abrupt stehen, drehte sich aber nicht zu ihnen um. "Sie scheinen es eilig zu haben, daher werden wir die Farbe entfernen." Ohne es wirklich zu wollen hatte Itachi ernster und lauter gesprochen als er beabsichtigt hatte. Die junge Frau war schon so weit weg gewesen, dass er lauter rufen musste. Sein strenger, lauter Tonfall löste etwas in ihr aus, woraufhin sie nur nicken konnte und lieber schnell verschwand. Nachdem die hübsche Frau aus seinem Blickfeld verschwunden war, bemerkte er den ernsten Blick seines Bruders. "Du hast es also auch bemerkt?" Es war keine Frage, sondern eher eine Feststellung. Es hätte ihn auch gewundert wenn Sasuke dies nicht aufgefallen wäre. "Natürlich. Ihre Angst konnte ich fast schon schmecken.", sagte Sasuke und besah sich den Farbeimer etwas genauer, der am Boden zerschellt war. Als er mit der schönen, jungen Frau zusammengestoßen war, hatte er noch gar nicht darauf geachtet, doch nun schien er etwas interessantes entdeckt zu haben. Auch Itachi bemerkte die plötzliche Veränderung seines Bruders. "Was hast du, Sasuke?", fragte ihn dieser auch schon direkt. "Ich muss mit Vater sprechen.", erwiderte der Jüngere nur, und besah sich weiter den zerstörten Farbeimer. Itachi konnte diese Interesse nicht ganz nachvollziehen. "Was hat Vater damit zutun?", stellte er auch schon die nächste Frage. Sasuke winkte seinen Bruder zu sich und zeigte auf den zerstörten Farbeimer vor sich, um seinem Bruder alles zu erklären was er glaubte zu wissen. "Das ist einer von Vaters Farbeimern." "Wie kommt du denn darauf?", kam es überrascht von Itachi, der nun gar nichts mehr verstand. "Wenn du mich nicht immer unterbrechen würdest, hätte ich dir schon längst erklären können warum ich das denke.", zischte Sasuke wütend, und schenkte ihm einen stechenden Blick. Obwohl Sasuke noch recht jung war, hatte er schon mehr erlebt als zehn Menschen gleichzeitig. Wenn Sasuke von etwas überzeugt war, konnte man ihn auch nicht davon abbringen. Die Zeit als Soldat hatte seine Spuren hinterlassen, die selbst er nicht abstreiten konnte. In den Jahren wurde seine Ausstrahlung um einiges kälter und gefährlicher, sodass auch Itachi dann lieber den Mund hielt und besser schwieg. Genau wie jetzt in diesem Moment. Sasuke gab sich damit zufrieden und konnte seine Rede endlich fortführen. "Ich weiß es, weil dort Vaters Name und Adresse abgedruckt ist.", sagte er, und zeigte dabei auf einen Stempel, der noch gut und deutlich auf dem zerstörten Plastik zu erkennen war. Sasuke sprach dennoch unbeirrt weiter. "Du weißt doch wie gern er an seinem Boot arbeitet und dem Haus einen neuen Anstrich verpasst. Hier in den kleinen Läden haben sie doch nicht so viel Auswahl, da muss er sich die Dinge eben übers Internet bestellen. Und die elektronischen Geräte habe ich dabei auch noch nicht erwähnt. Diese, die sie hier führen kannst du doch glatt vergessen, Itachi." Itachi blieb nichts anderes übrig als Sasuke zuzustimmen. Er kannte seinen Vater gut genug und wusste demnach auch, dass er die Farbe nur gekauft hat, weil sich Sasuke auch dafür interessierte. Sicher würden sie später gemeinsam an Vaters Boot arbeiten, da dieser nie ohne Sasuke anfangen würde. Das war ihr Ding. Eine Leidenschaft, die sie für immer verband. ~*~ Mikoto konnte es kaum noch erwarten. Endlich kamen ihre Jungs wieder nach Hause. Wie lange hatte sie auf diesen Tag gewartet? Sie konnte es nicht mehr so genau sagen. Als Sasuke und Itachi damals ausgezogen sind, hatte es ihr beinahe das Herz gebrochen, aber das war nun einmal der normale und alltägliche Ablauf in dem Leben eines Kindes. Irgendwann öffneten sich ihre Flügel und sie fingen an von allein zu fliegen und wollten ein Teil von der Welt sein. Wer konnte es ihnen also verübeln? Es war der Kreislauf des Lebens. Mit Itachis damaliger Entscheidung zur Polizei zu gehen, konnte sie sich noch abfinden, aber bei Sasuke hielt sich ihre Begeisterung in Grenzen. Da ihr jüngster Sohn aber schon immer gut mit ihr umgehen konnte, hatte sie nach einer Weile eingelenkt und war mit seiner Entscheidung einverstanden gewesen. Doch blieb dieses mulmige Gefühl bestehen, welches nur eine Mutter verspüren konnte. Und einmal bekam sie eine Nachricht, die ihr Gefühl durchaus bestätigte und ihr den Boden unter den Füßen weggerissen hatte. Es war die Nachricht, dass ihr jüngster Sohn zwischen Leben und Tod schwebte und die Ärzte alles erdenkliche tun würden, um ihm das Leben zu retten. Damals wurde Sasuke Uchiha ins künstliche Koma versetzt, damit er die körperlichen und seelischen Schmerzen nicht ertragen musste. Seine Schreie würde Mikoto niemals vergessen können. Um einen Kameraden aus der Gefangenschaft zu retten, der zufällig sein bester Freund war, schlich sich Sasuke in das feindliche Gebiet und konnte Naruto Uzumaki befreien. Gemeinsam waren sie von da an auf der Flucht, doch die Feinde waren ihnen dicht auf den Fersen. Sie waren einfach zu viele gewesen. Dieser Tag war der schlimmste in Sasukes bisherigen Leben. Später wurden sie eingeholt und gefangen genommen. Naruto Uzumaki überlebte die Folterungen nicht und starb sehr qualvoll. Durch die Schmerzen, die sie Sasuke zugefügt hatten, war er wie betäubt gewesen. Sasuke Uchiha wurde drei Tage nach Narutos Tod aus seiner Gefangenschaft befreit und sofort medizinisch versorgt. Narutos Tod war nun drei Jahre her und Sasuke hatte nie wieder ein Wort über ihn verloren. Nur einmal hatte Itachi ihn darauf angesprochen, aber das endete in einem Desaster. Sasuke war so wütend geworden, dass er seine Emotionen nicht mehr kontrollieren konnte und permanent gegen den alten Holzschuppen geschlagen hatte, der neben seinem Elternhaus stand. Und nicht nur der alte Holzschuppen musste dabei einiges einstecken. Sasuke hatte sich bei dieser Aktion beide Hände gebrochen. Erst als Fugaku dazu kam, konnten sie ihn gemeinsam bändigen. Mikoto hatte ihren Mann bisher nur dreimal weinen sehen. Die ersten beiden Male waren, als er seine Söhne nach der Geburt direkt auf den Arm genommen hatte. Und das dritte und letzte Mal war, als Sasuke in den Armen von Fugaku lag und seiner Trauer freien Lauf ließ. Sasukes verzweifelte Schreie hallten über die kleine Insel hinweg und nahmen jedem die Luft zum atmen. An diesem Tag entschied sich Fugaku dazu den Wunsch seiner Frau zu respektieren und beendete daraufhin seine Karriere bei der Polizei. Schnell verbarg sie die schlimmen Erinnerungen und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Am Anfang war das gar nicht mal so einfach gewesen, aber mit der Zeit hatte sie gelernt damit umzugehen. Die Zeit heilt alle Wunden - sagt man. Doch das ist nicht wahr. Es ist nichts weiter als eine weitere Lüge, die einem auf dem Silbertablett serviert wird. Wie man sein Leben lebt, bestimmt der Mensch allein und nicht die Zeit. Die Zeit ist zwar von unschätzbaren Wert, aber nicht dafür zuständig eine Wunde zu heilen. Denn das übernehmen die Menschen, die einem wichtig sind. Sei es deine Familie, die immer an deiner Seite bleibt und zu dir steht. Deine Freunde, die durch dick und dünn mit dir gehen, oder aber deine große Liebe, die dich in deinem Leben begleitet und niemals verlässt. Sie sind der Hauptgrund weshalb sich eine Wunde überhaupt schließt und beginnt zu heilen. Das Klingeln der Tür zog ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich und Mikoto lief eilig zur Haustür, um diese mit einem kräftigen Ruck zu öffnen. Tränen bahnten sich ihren Weg als sie ihre Söhne erkannte und sie glücklich in die Arme schloss. Nur am Rande bekam sie mit wie sich ihr Mann zu ihnen gesellte, der aber seiner Gattin den Vortritt ließ und lieber im Hintergrund blieb. "Ich bin so froh, dass ihr es geschafft habt. Willkommen zu Hause.", sprach sie glücklich, war aber noch nicht dazu bereit ihre Söhne wieder aus ihrer Umarmung zu befreien. Itachi konnte sich zu einem schiefen Lächeln durchringen, worauf Sasuke nur ein genervtes Seufzen übrig hatte. Fugaku stand weiter Abseits und fand die gesamte Situation ziemlich amüsant. Er war jedoch froh, dass nicht er der Leidtragende war. Seine Frau war meist eine liebenswerte Person, doch im Bezug auf ihre Kinder konnte sie auch ganz schön anstrengend sein. Wie jede Mutter, die in ihrer Rolle als Mutter aufging. Nach zehn Minuten empfand es Fugaku dann doch für angebracht sich einzumischen und seine Söhne aus den Fängen seiner Frau zu befreien. Sicher war sicher. Sasuke hatte so ein gefährliches Funkeln in den Augen bekommen, dass er einspringen musste, bevor ein Unglück geschah. Schon im jungen Alter von fünfzehn Jahren konnte es Sasuke nicht mehr ausstehen von seiner Mutter umarmt zu werden und Fugaku glaubte auch nicht daran, dass sich das im Laufe der Zeit geändert hat. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er schon so viel erlebt hat und die Nähe eines Menschen nicht ertragen konnte. Er war froh darüber, dass sein Sohn bei der Armee ausgestiegen war und nun einen neuen Weg beschreiten konnte. -------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben. Das war das erste Kapitel ;)) Es wird nur noch ein oder zwei Kapitel geben, von daher werden sie wohl etwas länger ausfallen. ;) Ich kann nur hoffen, dass euch dieses Kapitel bisher gefallen hat. :) Sasuke Uchiha musste wirklich schlimme Dinge durchstehen, aber was ist mit Sakura geschehen? Was hat sie erlebt, dass sie solch eine Angst verspürt? Und was für eine Rolle spielt unser Uchiha dabei?? Fragen über Fragen. Mal gucken was noch alles geschehen wird, da mir einige Ideen im Kopf rumspuken ;DD Lasst euch überraschen ;)) Liebe Grüße an euch und bis zum nächsten Mal meine Lieben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)