The gentle hum of anxiety von arimakis ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Geräusche der Stadt drangen nur gedämpft an seine Ohren, klangen entfernt, fast stumm. Die kühle Nachtluft wirbelte um sein Haar, ließen es tanzen, bunte Lichter verschwammen vor seinen Augen, wirkten grau und blass. Die Welt war still für ihn. . . . Das Aufleuchten seines Handydisplays ließ ihn zusammenzucken. Er wandte seinen Blick auf die Benachrichtigung und drückte sie mit kalten Fingern weg. Eine Nachricht von Aoko konnte er gerade am wenigstens gebrauchen. Er wusste, dass sie sich Sorgen machte (und auch immer machen wird), aber er wollte (brauchte) Abstand. Abstand von dem Graben, der sich zwischen ihm und seinen Freunden immer weiter auftat. Die Lügen (diese unzähligen Lügen, vor ihren Geistigen Augen herum schwirrten) machten ihn müder, als er sich eingestehen wollte. Mit einem Seufzen wischte er mit seinem Daumen über sein Display entlang. Ziellos, gelangweilt, erschöpft. Ohne es zu bemerken, drückte er schließlich auf den Ziffernblock. Das letzte Mal, als er es ihn Erwägung zog, die alte Nummer seines Vaters zu wählen, lag schon so viele Jahre zurück. Damals, als er ihn eine Nacht so unheimlich unheimlich sehr vermisste. Er schmunzelte leicht und wählte die Nummer, die er niemals vergessen könnte. Niemals. Aber heute hatte das Schicksal etwas anderes mit ihm vor. . . . Kid bemerkte den Freizeichenton nicht, nicht das verschlafene „Mmh..?“ am anderen Ende, bevor er versuchte seine Gedanken richtig zu fassen und sie in Worte umbildete. „Weißt du, Otou-san, manchmal frage ich mich, ob es die richtige Entscheidung war, dein Erbe fortzusetzen, dich rächen zu wollen und meine Freunde dadurch aufzugeben. Mein ganzes Leben besteht nur noch aus Lügen und Ausreden...“ Eine kurze Stille trat ein ehe er mit gesenkter Stimme und einem Flüstern weitersprach. „Ich hasse dich, Kaitou Kid. Ich hasse dich dafür, dass du mir mein Leben geraubt hast, genauso wie du es mit dem Leben meines Vaters getan hast.“ Er unterdrückte ein Schluchzen. „Aoko würde mich für immer hassen wenn sie wüsste, dass ich dieses Doppelleben führe. Vielleicht ahnt sie es ja auch schon, sonst würde sie nicht mit Hakuba ausgehen. Ich bin dabei, alles zu verlieren was mir am meisten bedeutet und warum? Nur weil ich einem blöden Stein hinterher jage der wahrscheinlich nicht mal existiert.“ Er atmete tief ein, ehe er sein Handy fester ans Ohr drückte und die Stirn gegen seine Knie presste. „Ich habe Angst zu versagen...“, hauchte er kaum hörbar zwischen seinen Lippen hervor. . . . „Es ist okay, Angst zu haben.“, antwortete sein ungewollter Gesprächspartner. Kaito überkam eine Gänsehaut und wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. „Wer-“ „Psst, hör zu. Es ist okay, Angst vor dem Versagen zu haben, an seinen Entscheidungen zu zweifeln, nicht zu wissen, jemals wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren zu bekommen. Es ist okay, solange du noch an dich Selbst glauben kannst... Ich weiß, wie es sich anfühlt. Du... bist nicht alleine.“ „Tantei-kun?“ Doch er bekam keine Antwort mehr, stattdessen nahm er nur noch das leise Tuten am anderen Ende wahr. _____ 1. Kaito hat die Nummer von Shinichis Handy gewählt, er hat sie nun unter Meitantei gespeichert. 2. Seit dem Anruf von Kid sieht Conan ihn aus einem anderem Blickwinkel, sieht ihn als eine Art Leidensgenosse. Auch er hat ihn nun unter Kid im Kontaktbuch stehen. 3. Beide können sich nun bei Diebeszügen mit einem heimlichen Lächeln gegenüber stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)