Silver for Monsters... von Sherlysoka (...but what works against women?) ================================================================================ Kapitel 4: Der Weg zum Krähenfels --------------------------------- Am frühen Morgen beschlossen Shzakieree und Geralt, das Paar zu verlassen. Hanna und Niellen waren sehr betrübt darüber, doch Geralt war es ein Anliegen, Ciri möglichst schnell zu finden. „Wir werden euch wieder besuchen!“ tröstete die Hexerin, währen sie ihre Schwerter anf ihren Rücken schulterte. Dann saß sie auf. Geralt hatte erfahren, das der Hengst den Namen Ramses trug. Als sie losritten schien ihnen die warme Sonne in den Rücken. Es ging nach Westen. Sie ließen sich nicht von Wölfen und Guhlen aufhalten. „Wo wollen wir eigentlich hin?“ Shzakieree sah zu Geralt auf Plötze auf. „In den Buckelsumpf“, antwortete dieser knapp. Man merkte, das er genervt war. Die junge Hexerin machte großen Augen. „Zu den Muhmen?“ Geralt nickte. „Ich habe viel von ihnen gelesen! Stimmt es das...“ Er unterbrach sie grob. „Ich weiß genau so wenig wie du. Eine Freundin von mir meinte, hier könnte ich etwas über Ciri herausfinden.“ Doch damit hatte er ihre Neugierde erst richtig geweckt. „Was für eine Freundin? Und wer ist eigentlich Ciri? Sie steht dir nahe, nicht war?“ Der Hexer verdrehte die Augen. Dann ergab er sich. Es hatte ja eh keinen Sinn ihr etwas vorzuenthalten. „Der Name meiner Freundin ist Keira Metz. Sie ist eine Zauberin. Und Ciri ist meine Tochter.“ „Und wer ist ihre Mutter?“ fragte Shzakieree. „Ciri ist nicht meine leibliche Tochter“, erklärte er. „Aber das tut nichts zur Sache.“ Wortlos ritten sie weiter. Shzakieree schien zu wissen, das sie sich für solche Intimitäten zu kurz kannten. Sie hätte ihm bestimmt auch nichts derartig Privates erzählt. Gegen Mittag erreichten sie Krähenfels, eine Burg, umrandet von einem Dorf. Der Ort lag auf einem Felsen inmitten eines Sees. Shzakieree und Geralt passierten zwei Männer in Rüstungen, die eine lange Holzbrücke bewachten, welche zum Dorftor führte. Sie schienen den Hexer zu kennen. Er beugte sich zu seiner Begleiterin herüber. „Dashier ist die Festung des blutigen Barons. Er liefert mir Informationen über Ciri. Im Gegenzug erledige ich einige Familienangelegenheiten für ihn.“ Er sah, wie die Hexerin den Mund öffnete, um Fragen zu stellen, doch er hob die Hand. „Später, gut?“ Sie nickte. „Nun...“ fuhr er fort. „Wir werden hier etwas Essen und Handeln. Dann reiten wir auf den süßen Pfad.“ Shzakieree stellte keine Fragen. Daraus schloss er, das sie von dem Pfad gelesen hatte. Sie passierten das Tor, und stiegen ab. Die Pferde ließen sie an einer Tränke zurück. Geralt schritt auf einen Schmied zu. „Wilkommen, Hexer!“ Er war ein freundlich wirkender Zwerg. „Was kann ich für euch tun? Und wer ist die hübsche Dame an eurer Seite?“ Geralt nickte nicht ihm, sondern einer Frau am Brennofen zu. Sie lächelte adrett. „Ich muss mein Schwert repariert haben. Eine Stunde. Dann reisen wir weiter.“ Er reichte dem Schmied sein Stahlschwert. Der Zwerg lächelte. „Kein Problem. Marlene! Schür an!“ „Schon gut!“ keifte die Frau zurück. Geralt packte Shzakieree am Arm. „Wir gehen.“ „Was war das für eine Frau?“ Der Hexer schmunzelte. „Eine Frau mit mehr Talent in der Schmiede als alle Zwerge hier in Velen zusammen.“ Shzakieree nickte langsam. „Aha... Und das ist ein Grund, um sie flachzulegen?“ „Hab ich nicht.“ Die Hexerin kicherte. „Das soll ich glauben? Du hast es bei unserer ersten Begegnung versucht!“ Geralt seuftzte. „Weißt du was? Glaub was du willst.“ Sie besorgten sich bei einem Händler etwas zu Essen. Nach Hannas Eintopf schmeckte es allerdings wie Schweinefraß. Danach tauschte Geralt etwas Wolfspelz gegen Draht. „Ich werde dem Baron einen kurzen Besuch abstatten. Warte bei den Pferden. Es dauert nicht lang.“ „Das ist gemein!“ rief Shzakieree. „Ich will mit!“ Der Hexer schüttelte seinen Kopf. „Das ist eine Sache zwischen Phillip und mir.“ Kurz darauf betrat er Annas Garten. Wie er erwartet hatte saß der Baron neben den Lieblingsblumen seiner Gattin. „Hexer!“ Er klang überrascht. „Hallo Phillip. Ich habe Neuigkeiten.“ Die Augen des Barons weiteten sich hoffnungsvoll. „Was?“ „Tamara ist in Oxenfurt“ antwortete Geralt. „Bald werde ich mich auf die Suche nach ihr machen.“ „Geht es ihr gut?“ Phillip klang schwer besorgt. Nüchtern war er ein Armer Kerl. Geralt nickte. „Und jetzt Ciri. Wo ist sie hin?“ Der Baron strich über ein Blütenblatt von Tamaras Drachenpflanze. „Sie hat ein Pferderennen gegen mich gewonnen. Als wir am Turm ankamen hat uns ein Kreischling angegriffen. Und dann...“ „...Dann?“ fragte Geralt ungeduldig. „Zuerst will ich Tamara hier sehen“, antwortete er. „Das wird sie nicht wollen!“ knurrte der Hexer zornig. Dann drehte er sich um, und machte sich auf den Weg ins Dorf. „Los, wir gehen.“ Er stieg auf Plötze. „An deine Launen werde ich mich nie gewöhnen.“ Shzakieree schwang sich auf Ramses. Dann ritten sie los. „Also, jetzt erzähl mir mehr über diesen Baron“, bat sie. „Er ist ein Arsch“, grummelte Geralt. „Hat seine Frau geschlagen. Sie und ihre Tochter sind durchgebrannt. Jetzt soll ich sie finden. Er will, das ich sie ihm zurückbringe. Nur blöd das sie ihn beide nicht sehen wollen. Ich hatte schon viel Ärger mit diesem Auftrag. Einen Fehlgeborenen, nur um ein Beispiel zu nennen. Shzakieree nickte Anerkennend. „Wiederliche Dinger.“ Es war etwa vier Uhr, als sie den Schrein vorm süßen Pfad erreichten. „Hier sind wir.“ Geralt nickte. „Ja. Jetzt wird’s lustig.“ Zusammen traten sie den Weg an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)