'Tails' of Zabimaru von yezz ================================================================================ Kapitel 18: Said the Spider to the... ------------------------------------- Huhu, vorletztes Kapitel :) Und ich entschuldige mich schon jetzt für das Ende! xD Vielen Dank an meine tollen Review-Schreiber: AzumiiNyan und AnubisBride Ihr seid toll :) Letztes Kapitel gibt es Donnerstag oder Freitag. ______________________________________________________________________________________________________________________________________ Das Dojo der Akademie war Renjis Lieblingsplatz auf der ganzen Welt, erst dahinter kam die Bibliothek. Die Halle war riesig. Eine ausgedehnte, grob gehauene und mit Holzbalken durchzogene Decke ragte in 6 Metern Höhe. Säulen aus Ahornholz rahmten die weißverputzten Wände ein. Große Fenster ließen Tageslicht hinein und ließen große Streifen Sonnenlicht in den Raum, in denen die Staubpartikel tanzten. Eine sorgfältige Kalligraphie hing gerahmt am Haupteingang und sagte 'Um den Geist und Körper zu formen./ Um einen starken Willen zu erlangen./ Und immer die Perfektion für sich selbst anstreben'. Renji dachte darüber nach und wie gemütlich sich die Polsterung unter dem Tatami anfühlte, als er auf dem Boden lag und seine Ohren immer noch von dem Brechen des hölzernen Trainingschwertes dröhnte. Kira kam etwas näher und schaute Renji besorgt an. Der Rothaarige konnte spüren, wie er den Drang hinunterschluckte, sich zu entschuldigen. Die Lehrerin würde Kira das Fell über die Ohren ziehen, wenn er wieder eine seiner Entschuldigungen vor sich her brabbelte. "Was zur Hölle machst du immer noch da untern, Abarai?", bellte die Lehrerin. Renji versuchte wieder, auf die Füße zu kommen. Er hasste es, seine Zanjitsu-Lehrerin zu enttäuschen. Er verbarg schon lange, dass er insgeheim in sie verknallt war. Bereits seit er neu an der Akademie gewesen war. Sie war klein, nicht viel größer als Rukia. Sie war innerhalb der Seireitei geboren worden und hatte demnach die porzellanartige Haut und die feinen Gesichtszüge einer Adeligen. Normalerweise trug sie ihr hellblondes Haar eng verschlungen in einer Serie komplizierter Zöpfe. Doch einmal hatte Renji es offen gesehen und es ging ihr fast bis zu den Waden. Zart wie eine Blüte... ... aber absolut knallhart. Renjis Meinung nach war das eine super heiße Kombination. Als er endlich stand, scheuerte sie ihm eine auf der Oberseite seines Kopfes. "Warum grinst du wie ein Vollidiot? Bist du immer noch weggetreten? Hat dir nun endlich jemand etwas lose gehauen in deinem Dickkopf?" "Nein, Frau Lehrerin.", sagte Renji und nahm wieder Haltung an. Kira sah nun besonders besorgt aus, da er sich vor der Rache des Rothaarigen fürchtete. Doch dieser hatte nicht die Absicht, Kira hart ranzunehmen. Tatsächlich war er sogar zum ersten Mal froh darüber, mit Kira zu kämpfen, denn das bedeutete, er konnte weiter experimentieren. Er versuchte, Zabimaru zu rufen. Seine Theorie war, dass wenn Adrenalin es zuvor geschafft hatte, als Kommandant Kyōraku und er von Banditen angegriffen wurden waren, könnte es vielleicht auch körperliche Anstrengung. Bisher hatte er jedoch, während er versuchte sich darauf zu konzentrieren, sein Zanpakutō zu beschwören, seine Deckung offen gelassen. Und Kira war im Kampf nicht mehr so zaghaft, wie er es früher einmal gewesen war. Außerdem begann Renji zu vermuten, dass Zabimaru einen besseren Geschmack hatte. Niemals würde er sich in einem ramponierten und eingekerbten Holzschwert materialisieren. Er wollte zumindest ein Asauchi. Also gab Renji seine Versuche auf und fokussierte sich stattdessen darauf, seinen Ruf im Übungsring wiederherzustellen. Renji legte gerade sein Übungsschwert zur Seite, als ihn die Lehrerin zu sich rief. „Was war mit dir los? Kira spielt sonst nicht in deiner Liga.“ Das war nicht fair. Kira hatte sich in den letzten Jahren in Zanjitsu sehr verbessert, aber Renji wusste es besser, als mit der Lehrerin über ihre Einschätzung der Schüler zu diskutieren. „Ich war mit meinen Gedanken woanders, Frau Lehrerin.“, gab er zu. „Ah.“, sie stieß ihm leicht in die Rippen. „Schmachtest du immer noch dem Mädchen hinterher, das du am Wochenende getroffen hast?“ „Ähm, nein. Nicht wirklich.“, Renji rieb sich den Nacken und versuchte, nicht zu erröten. „Das Wochenende war auch mehr eine Pleite, Frau Lehrerin. Ich wurde von ihrem beschützerischen, älteren Bruder aus der Seireitei geworfen.“ „Oh man.“, lachte sie. „Nun ja, das passiert mit älteren Brüdern. Reiß dich zusammen, Abarai. Ich war am Überlegen, dir ein paar Neulinge als Mentor an die Hand zu geben, aber wenn du dich noch nicht mal an Grundhaltungen wie Parieren und Stoßen erinnern kannst, kann ich das nicht tun. Du bist kein gutes Vorbild, wenn du flach auf deinem Rücken liegst.“ „Ich weiß. Tut mir Leid, Frau Lehrerin.“, sagte er. „Es ist nur… Ich versuche etwas zu machen und es bringt mich durcheinander.“ Ihre Hand ruhte an ihrer schlanken Hüfte. „Was versuchst du zu tun? Denn für mich sieht es so aus, als würdest du versuchen, dir den Kopf einschlagen zu lassen.“ Könnte er es ihr erzählen? „Werden wir dieses Jahr echte Schwerter verwenden?“ „Nicht, wenn du dich nicht daran erinnerst, wie man sich duckt. Ein echtes Schwert würde dir glatt den Kopf abtrennen.“, brummte sie. „Aber, ja. Ich habe geplant, nächstes Semster mit Asauchi zu arbeiten. Warum?“ „Also haben sie welche hier? Asauchi, meine ich. Denken sie, sie könnten mich früher damit üben lassen?“ Ihre Augen waren nun misstrauisch. „Warum gierst du so verzweifelt danach, deine Hände an eines dieser leeren Schwerter zu bekommen, Abarai?“ Etwas in der Art, wie sie schaute, ließ ihn mit den Achseln zucken. „Ich sorge mich einfach um meinen Fortschritt.“, sagte er einfach. Sie lächelte ihn wissend an. „Ha! Es ist das Mädchen. Sie ist bereits in den Hofgarden, richtig?“ Als Renji nickte, es war ja immerhin trotzdem wahr, tätschelte die Lehrerin mütterlich dessen Arm. „Ok, hör zu. Ich habe noch ein paar Aufgaben, die du erledigen kannst. Wenn du Zeit dafür aufbringen kannst, gebe ich dir eine Privatstunde und du kannst loslegen.“ „Oh, vielen Dank, Frau Lehrerin.“, Renji verbeugte sich tief. „Vielen, vielen Dank.“ Das Problem war, die Zeit dafür zu erübrigen. Renji hatte bereits viel zu erledigen. Neben seinem vollen Stundenplan und den Elitekursen hatte er auch noch seine Lese- und Schreibenachhilfe. An einigen Abenden half ihm Kira beim Kidō, damit er endlich die Prüfung bestand. Dafür half er Kira beim Zanpakutō-Kurs. Zudem, übernahm er, wann möglich, ein paar Stunden in der Küche und beim Hausmeister, um ein wenig Geld für Bier zu verdienen. Und noch obendrauf war noch seine Strafarbeit bei Nakamura, dem Lehrer des Zanpakutō-Kurses. Renji seufzte. Vielleicht konnte er eine Nachhilfe aussetzen oder Zeit am Wochenende dafür einsetzen. „Man glaubt kaum, dass ein ‚Zum Teufel mit dem Scheiß!‘ ein ganzes Semester Arbeit wert ist.“, grummelte Renji zu sich selbst, als er den Gang entlang in Richtung Nakamuras Büro ging. „Besonders, da ich Klassenbester bin.“ Doch Renji hatte nach dem Wochenende viele Fragen. Nakamura hatte bereits in der Vergangenheit ein wenig über Zanpakutō geredet, nachdem Renji seinen Sachverstand und ehrliches Interesse bewiesen hatte. Nachdem er geklopft hatte und Nakamura ihn gebeten hatte, entschuldige Renji sich sofort. „Es tut mir leid, dass ich etwas spät bin, Herr Lehrer. Meine Zanjitsu-Lehrerin hat mich aufgehalten.“ „Oh?“, Nakamura blickte von seinem kleinen Schreibtisch auf. Der Lehrer sah immer ein wenig aus, als sei er in einem tiefen Nest Papieren begraben, da ihn so viele Bücher umgaben. Kuroi no Kumo, sein Zanpakutō, ruhte wie immer auf dessen Halterung. Die Hülle schien in einem schillernden Schwarz, wie der Panzer eines Insekts. „Du hattest Ärger mit einem anderen Lehrer, nicht wahr, Abarai?“ „Nein, Herr Lehrer.“, antwortete Renji und stoppte vor dem Tisch Nakamuras, um auf Anweisungen zu warten. „Zanjitsu ist mein bester Kurs. Ich war nur ein wenig neben der Spur und die Lehrerin wollte wissen, warum.“ Nakamura ging gerade einen Stapel Aufsätze durch und legte den, den er gerade am Lesen war, zurück, um Renji seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. „Und warum?“ Renji schaute finster. Er wusste nicht, warum es Nakamura überhaupt interessieren sollte. Dennoch war es ein Teil von dem, worüber er mit Nakamura sprechen wollte. Er rieb sich den Nacken und zuckte dann mit den Schultern. „Nun ja, ich habe versucht, Zabimaru zu manifestieren.“ Nakamura hatte gerade einen Schluck Tee zu sich genommen und hätte diesen beinahe quer durch den Raum gespuckt. „Was? Was, auf Gottes schöner Erde, hat dir die Idee gegeben, dass du so etwas tun könntest?“ „Weil ich es bereits getan habe. Zwei Mal, letztes Wochenende.“, sagte Renji und schaute auf seine Handflächen und hoffte, den rot eingebundenen Griff und der Blitz würden ihm erscheinen. Als dies nicht passierte, ließ er die Hand fallen. „Einmal, als Rukias Bruder mich richtig genervt hat und dann letzte Nacht, als Kommandant Kyōraku und ich von Banditen auf der Straße angegriffen wurden waren." Nachdem er aufgehört hatte, zu stottern, blinzelte Nakamura ein paar Mal schnell hintereinander. „Das ist nicht möglich.“ Renji wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Zumindest konnte er den Impuls zurückdrängen 'Schwachsinn' zu sagen. Und eigentlich war es auch das gewesen. „Nein.“, sagte Nakamura, seine Augen richteten sich sauer auf den Rothaarigen. „Du lügst. Es ist nicht möglich, dass jemand wie du so weit fortgeschritten ist. Du bist nur ein Schüler und weit entfernt von einer guten Abstammung.“ Renji hielt den Mund, auch wenn er spürte, wie sein Temperament seinen Körper beben und seine Augen zucken ließ. Er erinnerte sich selbst daran, einen tiefen Atemzug zu nehmen, denn nichts, was Nakamura sagte, entsprach der Wahrheit. Renji war noch nicht lange dabei und so weit davon entfernt, Adelig zu sein, wie es nur möglich war. Und genau diese Merkwürdigkeit überlagerte kurz seine Wut. „Moment, ist das wichtig für die Fähigkeiten? Dass ich aus einer guten Familie stamme? Sagen sie, dass wenn man innerhalb der Mauern der Seireitei geboren wurde, man sich eher auf sein Zanpakutō einlassen kann? Das steht so nicht in den Lehrbüchern, oder?“ „Nein und es wird auch nicht in der Prüfung vorkommen.“, antwortete Nakamura sarkastisch. „Aber meine Erfahrungen haben gezeigt, dass soziale Klasse einen großen Unterschied macht. Du verstehst, natürlich, dass eine Seele, die innerhalb der Seireitei geboren sind, wesentlich reifer sind. Sie benötigen keine Erfahrung über Tod und Wiedergeburt, um das Wissen zu erlangen.“ „Also was? Sagen sie, sie sind intelligenter?“ „Reifer... Wie Käse oder feiner Wein, gealtert in Perfektion.“, sagte Nakamura. „Ihr Leute aus Rukongai seit einen Schritt zurück auf der Leiter der Evolution. Ihr habt in eurem letzten Leben nicht alles gelernt, was ihr braucht. Ihr seid nicht für mehr bestimmt, als eine schnelle Wiedergeburt.“ „Oh.“, sagte der Rothaarige und ballte seine Fäuste, um sich davon abzuhalten, über den Tisch zu greifen. „Also habe ich wohl einfach vergessen, in Inuzuri zu sterben, was? Und all meine Freunde, die gelitten haben und gestorben sind, dass war nur ein Sprung zurück auf die großartige Karma-Karnevalsparade? Was habe ich mir bloß erlaubt, all die Zeit zu überleben, wenn ich mich so hätte in einen beschissenen Prinzen entwickeln können?“ „Es tut mir leid, dass dir die Idee missfällt, Herr Abarai.“, sagte Nakamura. „Aber es gibt einen Grund, warum wir in der Seireitei uns nicht darum bemühen, das Leiden außerhalb der Mauer zu lindern. Eure Leben sind dafür bestimmt, bitter, kurz und schnell zu Ende zu sein. Damit habt ihr die Chance zu sterben und mit einem besseren Verständnis wiedergeboren zu werden, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.“ „Sagt die Spinne“, schnaubte Renji, „zu dem Dämon.“ Renjis Reiatsu loderte so stark um ihm auf, dass er es schon fast sehen konnte. Die davon erzeugten Vibrationen schüttelten den Raum, sodass Bücher aus den Regalen fielen. Er war umgeben von einem pink-weißen Nebel und Renji spürte, wie es die Form eines pavianköpfigen Tieres annahm, das auf seinen starken Armen ruhte, während der Schlangenschwanz dahinter wütend hin und her schlug. In diesem Stadium konnte Renji sogar die schwarze Spinne, Kuroi no Kumo, besser erkennen. Sie sah aus wie eine Spinne, die aus schwarzem Rauch gemacht war. Ihre langen Beine waren unter ihrem Körper eingezogen, doch die beiden Vorderbeine waren ausgestreckt. Sie saß auf Nakamuras Schulter. Rote, intelligente Augen glitzerten Renji aufmerksam an. Sie war stark, aber sie war... eingerostet. Lange Zeit hatte schon niemand mehr ihren Namen gerufen. Sie war immer noch mit ihrem Herren verbunden, doch die Kluft zwischen ihnen wuchs. „Du weißt, was ich meinte.“, sagte Nakamura und stand auf. Durch Zabimarus Augen konnte Renji erkennen, wie der Lehrer Kuroi no Kumos Unterstützung benötigte, um unter Renjis spirituellem Druck aufzustehen. „Weggetreten, Kadet!“ Weggetreten? Renji schaute auf seine geballte Faust. Er war sich sicher, dass es wieder Zabimaru war. Nur dieses Mal sah er mehr, als nur die nackte Klinge des Katana, er konnte auch noch einen pinken Schatten sehen, der sich darüber legte. Es sah aus, wie eine schartige-gezahnte Klinge. Renji grinste Nakamura gefährlich an. „Ich vermute, ich habe mich mehr weiterentwickelt, als sie dachten, huh?“ Nakamura erblasste ein wenig. „Es scheint so.“ Das Geräusch von Füßen rauschte durch die Flure und das Geschrei von Menschen alarmierte Renji, dass seine Explosion an Reiatsu schon von Weitem zu spüren gewesen war. Aber sein Ärger begann schon wieder zu schwinden. Das erste, was verschwand, war die Blase aus spirituellem Druck in Dämonenform. Renji spürte, wie es in sich zusammenklappte, wie die Seiten eines Origamis. Das Phantombild über der Klinge löste sich als Nächstes auf. Doch Zabimaru selbst blieb, warum auch immer. Wir wurden wiedergeboren, um zu kämpfen, knurrte eine tiefe Stimme. Du wurdest wiedergeboren, um zu kämpfen, zischte eine zweite Stimme bestätigend. Zusammen werden wir uns besser entwickeln, als dieses Insekt, sagte sie tiefere Stimme wieder, gerade, als die Tür des Büros aufgerissen wurde. Die einzige Grenze ist die, die wir uns selbst setzen. „Was geschieht hier?“, verlangte ein Lehrer aus dem Gang von Renji zu wissen. „Lass deine Waffe fallen, Kadett.“ Renji kam der Aufforderung mit dem Wissen nach, dass Zabimaru verschwunden wäre, bevor es auf dem Boden aufschlug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)