'Tails' of Zabimaru von yezz ================================================================================ Kapitel 19: Final 'Tail' of Zabimaru ------------------------------------ Ungefähr ein Dutzend Lehrer diskutierten über Renji. Nach dem Vorfall im Büro von Nakamura wurde er sofort zum Direktor gebracht. Scheinbar war die Herkunft seines Reiatsu so einfach zu erkennen. Denn es gesellten sich mehr und mehr Lehrer dazu, um herauszufinden, was vorgefallen war, während sie das Gelände überquerten. Niemand konnte es glauben. Renji hatte eine Waffe gegen einen Lehrer gezogen? Und wenn ja, woher kam sie? Was war mit der Behauptung, dass die Waffe kein normales Schwert gewesen war, sondern ein materialisiertes Zanpakutō? Als Renji vor dem Schreibtisch des Direktors Gengorō Ōnabara stand, versuchte sich der Rothaarige darauf zu konzentrieren, geradeaus zu starren und ruhig zu atmen. Er kam immer noch nicht über die Beleidigung der Bewohner Rukongais von Nakamura hinweg. Er hatte schlichtweg jede einzelne Seele außerhalb der Wände der Seireitei als Müll bezeichnet, welcher wiederverwertet werden müsse. Was Renji jedoch besonders störte, war Nakamuras Aussage, dass die Bewohner der Seireitei absichtlich den Schmerz und das Leid außerhalb ignorierten. Denn sie erachteten sie aufgrund eines karmischen Fehlers oder irgendeinem anderen Mist, als minderwertig. Es gab viele Gründe, warum er das nicht einfach so stehen lassen konnte. Denn auch wenn es wahr wäre, waren Menschen verdammt noch mal Menschen. Man drehte niemanden den Rücken zu, der Schmerzen hatte. Wie zum Teufel konnte jemand in Erwägung ziehen, weiter entwickelt als andere zu sein? Was zur Hölle tat Renji in der Akademie, wenn er diese Lektion akzeptieren sollte? Wenn er einmal den Abschluss erreicht hatte und bei den Hofgarden unterkam, wurde von ihm erwartet, dass er die Gesetze und Traditionen der Soul Society aufrecht hielt. Es würde zu seiner Pflicht werden, dem Ort, von dem er kam, den Rücken zu kehren und für den Schutz der Seireitei vor Eindringlingen zu kämpfen und zu sterben. Auch gegen seine eigenen Leute. Vielleicht war der Ausschluss gar nicht so schlecht. Renji hatte dieses Wort mehrfach während den Diskussionen um ihn herum gehört. Seit dem Moment, als er durch die Tore der Akademie zum ersten Mal gekommen war, hatte er sich vor diesem Wort gefürchtet. Aber die Wahrheit war, er war nur wegen einer Sache gekommen: Zabimaru. Nun wusste Renji, dass selbst wenn er gehen müsste, er immer noch Zabimaru an seiner Seite hatte. Also konnte er auf sie pfeifen. Sie konnten entscheiden, was auch immer sie wollten. Der einzige Wehrmutstropfen, wenn sie ihn hinauswarfen, war Rukia. Sie war bereits vorausgegangen und er wollte ihr doch so verzweifelt folgen. Doch dann hörte er jemanden etwas sagen, dass ihn in seiner Entschlossenheit erschütterte. "Wenn es war ist, dass er ein Zanpakutō manifestieren kann, dann können wir ihn nicht einfach nur ausschließen. Es wäre viel zu gefährlich und unverantwortlich, ihn mit dieser Macht zurück nach Rukongai zu schicken. Wir müssen ihn ins Madennest sperren." Richtig. Natürlich. Renji fixierte den Punkt an der Wand noch fester, atmete ein und dann vorsichtig wieder aus. Er hatte sich schon gefragt, warum es Shinigamis gab, die vom rechten Weg abgekommen waren. Die von dem Leben in der Seireitei desillusioniert waren und sich entschieden hatten, ihr Schwert dafür einzusetzen, die Unterdrückten zu schützen. Das war wohl der Grund, warum es ein Geheimnis war. Das war der Grund, warum Kommandant Kyōraku ihm gesagt hatte, dass niemand wisse, woher Zanpakutō kamen. Denn wenn der Durchschnittsbürger des Rukongai wusste, dass man eine Waffe direkt aus seiner spirituellen Energie bilden konnte, würde es eine gottverdammte Revolution geben. "Das ist Wahnsinn! Wir können nichts so Drastisches in Erwägung ziehen!", sagte Renjis Schreib-Lehrer, ein sanfter Mann mit der Tendenz, sich die Hände zu reiben, wenn er nervös war. "Abarai ist ein guter Schüler. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, warum wir überhaupt von Ausschluss oder Einkerkerung reden. Ich kann noch nicht einmal sehen, was daran so furchtbar sein soll. In Ordnung, eine Waffe war präsent, aber wenn ich das richtig verstanden habe, wurde niemandem Gewalt angedroht." "Tatsächlich, wenn man bedenkt, was Herr Renji da demonstriert hat", hörte Renji eine ruhige, bekannte Stimme von der Tür. "wäre die bessere Lösung ein Abschluss." Jeder drehte sich zu Kommandant Kyōraku um, der leger gegen den Türrahmen gelehnt stand. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt und seine Hände in den Ärmeln des Haoris versteckt. Der Strohhut war etwas in sein Gesicht gerutscht, als hätte er ein Nickerchen gehalten, während er dem Tumult zugehört hatte. Er hob ihn nun und zwinkerte Renji mit einem breiten Grinsen zu. "Ich habe ein paar Freunde mitgebracht.", sagte Kyōraku und stellte sich gerade hin, damit Kenpachi Zaraki sich unter dem Türrahmen hindurchducken konnte. "Ich nehm ihn euch ab.", donnerte Zaraki. Seine Anwesenheit und seine Stimme ließ einige Lehrer in sich zusammensinken. "Einen fähigen Soldaten hinauszuwerfen wäre die dümmste Verschwendung von Ressourcen, die ich jemals gehört habe. Außerdem brauche ich jemand für meinen Papierkram. Stimmts, Abarai?" "Uh, ja, Kommandant.", erwiderte Renji. Kommandant Aizen trat als nächstes in den Raum. Aus irgendeinem Grund war es sein Erscheinen, mehr als das von Zaraki, dass Renji einen Schritt zurückweichen ließ. Aizen beugte kurz seinen Kopf in Anerkennung der versammelten Lehrer. Seine Hände waren ebenfalls im Haori versteckt. "Ich würde bevorzugen, dass alle Lektionen abgeschlossen sind, aber auch ich wäre dazu bereit, Herrn Abarai unter Vorbehalt in meiner Einheit aufzunehmen." Der größte Schock allerdings war der nächste Kommandant, der durch die Tür schritt. Byakuya Kuchiki. Er schaute Renji noch nicht einmal an, als er das Wort ergriff. "Wenn die Akademie nicht in der Lage ist, ihn zu disziplinieren, dann werde ich es tun." Renji war sich sicher, dass er Gefängnis dem bevorzugte, was da auf ihn zukommen würde. Der kombinierte spirituelle Druck von 4 Kommandanten schien die Luft aus dem überfüllten, kleinen Büro zu saugen. Was schlussendlich die Stille nach Kommandant Kuchikis Worten brach, war der dumpfe Aufschlag von Renjis Lese-Lehrer, nachdem dieser in Ohnmacht gefallen war. Die Diskussion wurde hinter verschlossenen Türen fortgesetzt. Es war eine Diskussion, die Renji nicht beiwohnen durfte. Daher versuchte er sich auf der Fensterbank vor dem Büro des Direktors abzukühlen. Die Sekretäre, in dessen Büro Renji saß, schaute auf und blickte ihn seltsam an. Sie schienen zwischen ängstlich, beeindruckt und ungläubig zu schwanken. Renjis Lese-Lehrer saß ihm gegenüber und atmete in eine Papiertüte. Der Rest der Lehrer waren nun im Flur. Sie schienen alle durcheinander zu reden oder versuchten herauszufinden, was nun entschieden wird. Renji schaute auf, als seine Zanjitsu-Lehrerin ins Sekretariat stürmte. Er stand respektvoll auf, als ihre Augen ihn fixierten. Ihr Gesicht war errötet, als sie ihm ins Gesicht schrie. „Gerüchte überfluten den ganzen Campus. Wurdest du rausgeschmissen?“ „Das weiß ich noch nicht, Frau Lehrerin.“, sagte Renji und schaute über die Schulter zur Tür. „Wir warten alle darauf, es zu erfahren.“ Sie schlug ihn hart. Erst war es ein Hieb in den Magen, worauf er sich vorbeugen musste, beim Zweiten hätte sie ihm beinahe einen Zahn ausgeschlagen. „Mein bester Schüler wird nicht fürs Kämpfen ausgeschlossen, besonders nicht mit einem Schwert, verstehst du mich, Renji Abarai?“ Er blinzelte die Überraschung und den Schmerz weg und richtete sich wieder auf. „Ja, Frau Lehrerin. Aber ich denke nicht, dass es noch in meiner Hand liegt.“, grummelte er. Als sie Renjis Blick folgte, sah sie so aus, als würde sie jeden Moment das Büro der Direktors stürmen. „Sie können da nicht reingehen, Frau Lehrerin.“, sagte ein Sekretär als ihre Hand schon fast die Tür erreicht hatte. Sie drehte sich um und starrte ihn an. „Warum zum Teufel nicht?“ „Da sind 4 Kommandanten drin, Kotone,“ sagte der Lehrer und nahm die Papiertüte von seinem blassen Gesicht. Seine Stimme immer noch wackelig, als er wiederholte. „4!“ „Oh.“, sagte sie und sie beruhigte sich spürbar. Sie stemmte die Hände in die schmale Hüfte und blinzelte zu Renji hoch. Dieser befühlte die leicht Prellung an seinem Kiefer. „Kennst du überhaupt 4 Kommandanten?“ „Uh, ja, Frau Lehrerin.“, sagte der Angesprochene. „Ich hatte ein Praktikum im Sommer in der 13. Einheit.“ „Das erklärt einen, aber wie kommst du auf 4?“ „Oh, nun ja, Kommandant Ukitake ist nicht gekommen.“, sagte der Rothaarige. Das überraschte ihn nicht. Sie waren gut miteinander ausgekommen, aber Renjis ehrgeizige und zielstrebige Art passte einfach nicht zur gelassenen, wässrigen Art der 13. Einheit. Renji kratze sich hinter dem Ohr, als er begann an den Fingern aufzuzählen: „Kommandant Kyōraku ist einfach nur gespenstig. Er taucht immer dann auf, wenn ich Rettung benötige. Aber er bot mir keinen Platz in seiner Einheit an. Ich fange langsam an zu glauben, dass seine Division so etwas wie eine geheime Mission hat. Wie auch immer, die anderen... uh... Nun ja, ich glaube, Zaraki ist da, weil ich seinen Leuten einmal geholfen habe, Toilettenpapier zu ordern. Kommandant Aizen kam vielleicht wegen der ganzen Exkursionssache mit Hisagi und den anderen der Eliteklasse.“ Er stoppte, nahm einen tiefen Atemzug, bevor er mit den Schultern zuckte und die Hand fallen ließ. „Aber ich habe keine Idee, warum Rukias... Ich meine Kommandant Kuchiki hier ist. Ich denke eigentlich, er bietet an, mich persönlich umzulegen. Aber da bin ich mir nicht sicher.“ Der Mund der Zanjitsu-Lehrerin war geöffnet. Sie schien sich einen Moment sammeln zu müssen. „Du machst Scherze. Kuchiki? Zaraki? Ich kenne Absolventen, die sich ihren rechten Arm abschneiden würden, um von einen dieser Kommandanten rekrutiert zu werden. Ich weiß, dass du mich auf den Arm nimmst. Zaraki rekrutiert nicht einmal. Niemals. Es sei denn...“, ihre Augen wurden groß, als sie ihn musterte, als versuche sie etwas in seinem Reiatsu zu lesen. „Du hast dein Shikai noch nicht, richtig? Nein, nein. Natürlich nicht. Du hast ja noch nicht einmal ein Zanpakutō." "Das hat er.", sagte der andere Lehrer. "Das ist der Grund, warum wir hier sind. Offensichtlich kann Herr Abarai sein Zanpakutō aus dem Nichts herbeirufen." Sie schaute Renji an und wartete auf eine Bestätigung. "Ja.", sagte er mit einem Nicken. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Zaraki und Kuchiki schritten gemeinsam hinaus. Die Anwesenden stoben auseinander, um ihnen eine breite Schneise zu bilden, damit sie den Gang entlang gehen konnten. Kyōraku kam als nächstes aus dem Büro und tippte sich beruhigend auf den Hut, als er mit flatterndem pinken Kimono an Renji vorbei ging. Aizen und Ōnabara standen gemeinsam an der Bürotür, als der Direktor verkündete: "Es wurde entschieden, dass nach der vollständigen Ausbildung und Bestehen der benötigten Prüfungen, Renji Abarai der 5. Einheit beitritt." Die versammelten Lehrer, auch diejenigen, die Renji Steine in den Weg gelegt hatten, applaudierten. Währenddessen hörte Renji jedoch kaum die Worte. Er schaute den beiden anderen Kommandanten, Zaraki und Kuchiki, hinterher und fühlte sich merkwürdig enttäuscht und betrogen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)