Dakar 2016 von BlueGenie1974 (Zwei Freunde erfüllen sich ihren Traum) ================================================================================ Kapitel 13: 13. Etappe Villa Carlos Paz - Rosario ------------------------------------------------- 13. Etappe Villa Carlos Paz - Rosario Es war Samstag, der 16.01.2016. Der letzte Tag der Rallye Dakar. In allen Kategorien war die Messe gelesen. Und bis auf die Autowertung hatten in allen anderen Kategorien die Favoriten das Zepter in der Hand. Bei den Motorrädern war dies Toby Price, der 28jährige Australier aus Singelton. Bei den Quads war dies Marcos Patronelli aus Argentinien und bei den LKW Gerard de Rooy aus den Niederlanden. Nur bei den Autos stand die Welt Kopf. Denn dort führten Steffen Reiner und Marcel Rojahn, die beiden Privatfahrer aus Hessen, vor „Mr. Dakar“ Stephane Peterhansel. Es war noch früh am Morgen als die Motorräder an den Start gingen. Steffen und seine Ehefrau Adriana lagen eng aneinander gekuschelt in ihrem Schlafsack. Direkt daneben lag Marcel und schnarchte sich einen.Durch den Lärm der startenden Motorräder wurden die drei schließlich wach. „Wie spät ist es eigentlich?“, fragte Adriana halb verschlafen. „6:55 Uhr.“ „Müssen diese Burschen so einen Krawall veranstalten? Ich brauch meinen Schönheitsschlaf.“, maulte die Argentinierin. „Ach und gestern wolltest du uns scheuchen. Weißt du eigentlich was du willst?“, sagte Marcel und warf sein Kopfkissen. Doch statt Adriana traf er seinen Freund. „Sag mal hast du noch alle Bananen an der Staude? Was soll der Scheiß?“ „Beschwer dich bei deiner Ehefrau, nicht bei mir.“ „Jungs bitte! Reißt euch mal zusammen!“ „Also eins sag ich dir Steffen, wenn die Rallye vorbei ist, kannst du allein weitermachen, ich steig aus.“, sagte Marcel. „Hab ich keine Probleme mit. Dann bekommt Adriana deinen Platz im Auto.“ „Das hast du ja so entschieden.“ „Moment Mal! Du warst doch derjenige von uns, der letztes Jahr gesagt hat, nicht noch mal antreten zu wollen.“ „Jungs! Wenn Ihr nicht sofort aufhört, euch hier gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, dann tret ich euch beiden in den Arsch!“ „Jetzt sollten wir uns alle mal wieder beruhigen. Okay? Marcel, wir haben heute die Chance Geschichte zu schreiben, wenn wir als Privatfahrer den Werks-Teams den Gesamtsieg vor der Nase wegschnappen. Willst du jetzt, kurz vor dem Ziel noch diese Chance wegwerfen?“ „Nein.“ „Na also. Und heute werden wir noch einmal alles in die Waagschale werfen müssen, wenn wir Stephane Peterhansel hinter uns halten 01 wollen. Schließlich hat „Mr. Dakar“ die Rallye schon 11 mal gewonnen. Und das ist eine Hausnummer.“ Marcel sagte nichts. Er wusste, dass sein Freund Recht hatte. Auch Adriana schwieg. Auch ihr war bewusst, dass sie sich auch nicht korrekt verhalten hatte. Schließlich waren die Quads dran. Marcos Patronelli ging als erster auf die Reise, dahinter kamen dann Walter Nosiglia und Sergeij Karjakin. Um 9:50 Uhr waren die Autos dann an der Reihe. Adriana stand am Start und warf ihrem Liebsten eine Kusshand zu. Nachdem der Starter den letzten Finger eingeklappt hatte gingen Steffen Reiner und Marcel Rojahn auf die Reise. Danach kamen Mikko Hirvonen, mit seinem Beifahrer Michel Perin und Nasser Al-Attiyah mit Matthieu Baumel auf dem Beifahrersitz. Als der letzte der Autowertung gestartet war, rollte Pieter Versluis mit seinem MAN an die Startlinie. Auf dieser letzten Etappe gaben die Teilnehmer noch einmal alles. Bei den Motorrädern holte sich Pablo Quintanilla auf der Husqvarna den Tagessieg, vor Kevin Benavides auf der Honda, der 1:41 Minuten Rückstand hatte. Auf Platz drei kam Helder Rodrigues auf der Yamaha ins Ziel. An vierter Stelle kam dann endlich Toby Price ins Ziel. Doch dieser vierte Platz reichte aus, um sich den Sieg in der Gessamtwertung zu sichern. In Rosario dem Ziel der Rallye fuhr der Australier mit einem Sprung aufs Siegertreppchen. Unter stehenden Ovationen wurde ihm die Trophäe ein stilisierter Nomade über dem Dakar-Schriftzug von Marc Coma dem Vorjahressieger überreicht. Der zweite Platz ging an Stefan Svitko dem KTM-Privatier, dem ebenfalls eine Trophäe überreicht wurde. Bei den Quads holte sich derSüdafrikaner Brian Baragwanath den Tagessieg mit 7:44 Minuten Vorsprung auf den Argentinier Giuliano Horacio Giordana. Auf Rang drei kam dann Sergeij Karjakin aus Russland. Durch den Tagessieg schaffte es der Südafrikaner schließlich doch noch, dem Russen den dritten Platz hinter den Patronelli-Brüdern abzuluchsen. Bei den Quads gewann Marcos Patronelli vor seinem 02 älteren Bruder Alejandro und Brian Baragwanath. Auch hier gab es den stilisierten Nomaden mit dem Dakar-Schriftzug. Bei den Autos siegten Steffen Reiner und Marcel Rojahn in ihrem privaten Peugeot 2008 DKR 16 mit 26 Minuten vor Sebastian Loeb auf dem Werks-Peugeot 2008 DKR 16. Dahinter kamen die beiden X-Raid-Mini von Mikko Hirvonen und Nasser Al-Attiyah. Auf Platz 5 kam Cyril Despres in einem weiteren Werks-Peugeot. Bei den Autos siegten Steffen Reiner und Marcel Rojahn vor Stephane Peterhansel, Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers. Mikko Hirvonen wurde fünfter. Als der Peugeot 2008 DKR 16 mit der 313 und dem „Fraport Skyliners“-Design auf die Rampe rollte, brandete ein frenetischer Jubel auf. Adriana wartete schon ganz ungeduldig, dass nach oben auf die Rampe konnte. Cyril Despres war derjenige, der ihr hochhalf. Oben angekommen, gab es zuerst die Siegestrophäe, doch dann gab es ein im wahrsten Sinne des Wortes feucht fröhliches Vergnügen, als Steffen und Marcel Adriana mit Champagner nass spritzten. Auch Stephane Peterhansel und Nasser Al-Attiyah mischten bei der Champagnerdusche für Adriana mit. Bei den Trucks gab es noch einmal einen MAN-Doppelsieg. Hans Stacy gewann vor seinem Team-Kollegen Pieter Versluis und Eduard Nikolajew im KAMAZ. In der Gesamtwertung gewann jedoch Gerard de Rooymit seinem IVECO vor Airat Mardejew im KAMAZ und seinem Teamkollegen Federico Villagra. Die Rallye Dakar war zu Ende und hatte einmal mehr würdige Sieger hervorgebracht. Für Steffen Reiner sollte sie unvergessen bleiben, hatte er auf dieser Rallye seine Liebe gefunden. Und wäre sein neuer Kumpel Cyril Despres nicht gewesen, hätte er Adriana wahrscheinlich wieder aus den Augen verloren. Am Abend gab es im Hotel, in dem die Abschluss feier stattfand dann noch eine kleine Karaoke-Einlage. Steffen Reiner, Marcel Rojahn, Cyril Despres, Nasser Al-Attiyah und Sebastien Loeb sangen wieder „Frei wieder Wind“ von Santiano, wie damals in der Karaokebar in 02 Salta. Nur mit dem Unterschied, dass Adriana dieses Mal mit auf der Bühne stand. Dann ging es los. Sebastian Loeb fing wieder die erste Strophe an. „Wir Freibeuter der Meere stehen immer fest zusammen“ „Komm mit uns auf große Fahrt“ „Einjeder für den andern sind Brüder Mann für Mann“ „Komm mit uns auf große Fahrt“ Steffen sang dann den Part von Santiano Lead-Sänger Björn Both. „Denn an Bord sind alle gleich egal ob arm ob reich Und Freiheit ist und Freiheit ist der Lohn“ Den Refrain sangen dann alle gemeinsam „Wir sind frei Frei wie der Wind,Wir sind frei, Wir sind wer wir sind. Wir sind stolz ohne scheu Unzertrennlich und treu, Ja wir sind frei,Wie der Wind“ Bei der zweiten Strophe begann Adriana zu singen. „Ohne Grenzen ohne Mauern ans Ende dieser Welt.“ „Komm mit uns auf große Fahrt“ „Kein Sturm zersört die Bande die uns zusammen hält.“ „Komm mit uns auf große Fahrt“ „Wirst du heut mit uns gehn dann wirst du es verstehn Denn Freiheit ist, Freiheit ist dein Lohn.“ Beim Refrain kam dann die Überraschung, denn die Jungs von Santiano standen auf einmal mit auf der Bühne. „Wir sind frei, Frei wie der Wind Wir sind frei,Wir sind wer wir sind. Wir sind stolz ohne scheu,Unzertrennlich und treu, Ja wir sind frei,Wie der Wind.“ Beim Instrumental spielte Pete Sage sein Solo auf der Geige. Danach sang dann Björn Both seinen Part „Wirst du heut mit uns gehn dann wirst du es verstehn, Denn Freiheit ist und Freiheit ist dein Lohn.“ Den Refrain sangen alle noch mal zusammen. „Wir sind frei Frei wie der Wind. Wir sind frei, Wir sind wer wir sind 02 Wir sind stolz ohne scheu, Unzertrennlich und treu Ja wir sind frei,Wie der Wind“ „Na alter Junge, habt Ihr den Schuppen hier ordentlich gerockt?“, fragte Björn und schlug Steffen auf die Schulter. Erst jetzt bemerkte Steffen die Jungs von Santiano. „No Way. Du willst mir jetzt nicht weismachen, dass du und die anderen euch extra den weiten Weg von Flensburg nach Rosario gemacht um mich zu überraschen.“ „Oh doch. Mann das war ne reife Leistung, die Werks-Peugeot so zu ärgern.“ „Hüte deine Zunge Axel. Nächstes Jahr bin ich beim Werks-Team dabei. Die wollen mich haben.“ „Jetzt verarschst DU uns aber.“ „Ganz bestimmt nicht. Mein Mann hat die Wahrheit gesagt. Und ich werde 2017 die Navigation übernehmen.“ Björn sah Steffen fragend an. „Darf ich vorstellen: Meine Ehefrau Adriana Reiner-Benitez.“ Den Jungs von Santiano klappten reihenweise die Unterkiefer runter. „Mach den Mund zu sonst gibt’s nen Kurzen.“, sagte Adriana und klappte „Timsen“ Hinrichsen den Mund zu. Die Feier ging noch bis 3 Uhr morgens, ehe sich alle ins Bett begaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)