If we still live tomorrow von Sorxas ================================================================================ Kapitel 2: 2. ------------- Ich bekam ein paar leichte Tritte gegen meinen Rücken. „Scott wach auf.“, drängte sich die Stimme von Joe in mein Ohr. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihn an. „Du bist dran mit Wache.“ Nach diesem Satz war es wie eine Rückblende. Ich hatte im Schlaf all das vergessen, was in letzter Zeit passiert war. Ich stand auf, nahm Joe das Jagdgewehr aus der Hand und ging am Rand des Daches. Das Gestöhne und geschlurfe der Wiederauferstandenen drang bis zu uns. Joe legte sich schlafen und ich war allein. Ich blickte in die Runde um zu sehen ob auch alle da waren. Gina schlief am Rand des Daches mit dem Kopf auf der kleinen Erhebung. Ihre dunkelroten Haare hingen dabei nach unten. Gina war eine gut aussehende, 27-Jährige-Frau aus Veritas, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Florida, aus der auch ich komme. Ihr früherer Beruf war Parfümverkäuferin, dies und die Tatsache dass sie am anderen Ende der Stadt wohnte waren die Tatsachen dass wir uns vorher noch nicht kannten. Karin lag etwas weiter entfernt von Gina. Die etwas dickere Frau mit den schwarzgelockten Haaren war früher Metzgerin, wodurch ich sie schon öfters gesehen, aber noch nie viel mit ihr geredet hatte, außer, dass ich irgendein Fleisch haben will. Sie wohnte in einem Apartment in der Veritasser Innenstadt, direkt neben ihrem Laden, dort veranstaltete sie jeden Sonntag einen Koch Club. Ich weiß von diesem durch eine gute Freundin die mich öfters dort mithin schleifen wollte, jedoch war ich nie mit. Neben ihr lag die kleine Charlotte, die kleine 13-Jährige ist oft in der Nähe von Karin, da die beiden sich bereits aus dem Koch Club kennen wo Charlotte auch immer mit hingegangen ist. Charlotte hat längere schwarze Haare und ist ziemlich Schlank. Sie ist oft bei Hayden, da die beiden sich gut verstehen und die einzigen Kinder in unserer Gruppe sind. Sie kennen sich auch schon aus der Schule, da sie in die gleiche gingen, nur war Hayden ein paar Klassen höher. Sarah Bolan lag in der Mitte des Daches. Die dünne 32-Jährige, mit den schulterlangen, braunen Haaren war früher einmal Bürokauffrau und Mitglied in einem Hundeverein. Gelebt hatte sie im Vorort von Veritas, wodurch sie etwas weiter zur Arbeit fahren musste als andere, jedoch schien sie das nie zu stören. Ich kenne sie bereits seit dem Kindergarten und war mit ihr in der gleichen Grundschulklasse, jedoch war sie immer besser als ich weshalb sie auch auf eine bessere Schule kam. Wir hielten allerdings Kontakt und wohnten auch ziemlich nah beieinander. Zugegeben, wir waren in unserer Jugend auch mal eine Zeit lang zusammen, jedoch hielt die Beziehung nicht lang und wir beließen es bei Freunde. Franklyn Morrison lag über der Dachluke. Franklyn, ein Mann mit einer Glatze und der einzige aus unserer Runde mit dunkler Hautfarbe. Früher war er einmal Elektriker in Toronto. Als das ganze hier anfing war er jedoch zu Urlaub bei seinen Eltern. Früher lebte Franklyn mit seinen Eltern zusammen in Veritas – wodurch ich ihn flüchtig kenne – er zog jedoch mit seiner damaligen Freundin weg, gab sein Job als Pizzaboote auf und wurde Elektriker. Joe lag auf meinem alten Platz. Der 35-Jährige war Soldat und wurde als Unterstützung in die Staaten geschickt, ob er sich glücklich schätzen kann ist Ansichtssache. Krieg für das Land führen oder in den Tod gehen. Hätte er es gewusst wäre er wahrscheinlich beim Krieg geblieben. Ich und Joe waren mal eine Zeit lang zusammen in Afghanistan stationiert, doch hatten wir nicht viel miteinander zu tun. Er persönlich ist ein totaler Waffenvernatiker und war er auch schon immer. Sein Vater brachte ihn bereits mit sieben bei zu schießen. Von ihm stammen auch die meisten unserer Waffen. Ich, Scott, 32-Jahre, kurze braune Haare und Dreitagebart, ehemaliger Soldat 182 Zentimeter groß und 77Kilogramm schwer, lebte im Vorort von Veritas, zusammen mit meinem Sohn. Außer Football zu schauen und an meinem alten DeLorean zu schrauben hab ich den ganzen Tag eigentlich nichts gemacht, außer ab und an mit meinem Sohn Fußball zu spielen und andere Sachen die Väter nun mal tuen. Mein Sohn Hayden lag mit seinen längeren blonden Haaren an einer Dachkannte. Er war ein schlanker Junge, liebte es Animes zu schauen hört Musik die ich nie hören würde und hat ein kleines Problem damit nett zu Leuten zu sein. Gerne beleidigt er Menschen, jedoch ist er trotzdem ein lieber Junge. Obwohl das wahrscheinlich jeder Vater über sein Sohn sagen würde.   Die Sonne stieg nun am Himmel empor, der Himmel färbte sich hellblau und die anderen wurden wach. Alle sahen ziemlich ausgeschlafen aus. Es war das erste Mal das wir wirklich schlafen  seit langem. „Okay.“, rief Joe in die Runde „Guten Morgen euch alle. Heute haben wir einen anstrengenden Tag vor uns. Unsere Mühen in den letzten Tagen alle Gebäude zu säubern waren so gesehen alle umsonst. Nach dem Angriff letzten Nachmittag müssen wir das ganze Gebiet wieder frei kriegen und Verbarrikadieren. Unsere wichtigste Aufgabe sollte es jedoch vorerst sein, unseren Vorrat an Nahrungsmitteln herzuholen und die restlichen Waffen die noch unten sind. Sarah und Franklyn werden dazu den Hintereingang von Gebäude eins nehmen. Ich nehme an, dass dort weniger sein werden. Scott, Gina und ich nehmen uns den Vordereingang vor. Karin passt in der Zeit auf die Kinder auf.“ „Was machen wir wenn einer von uns in Schwierigkeiten steckt? Wenn zum Beispiel bei einer Gruppe zum Beispiel zu viele von denen sind?“, warf Sarah ein. „Dann wird diese Gruppe einen Rücktritt antreten, ruft es der anderen Gruppe aber zu. Mehr können wir nicht tun zurzeit. Tut mir Leid. Wir gehen also durch die Dachluke hier in das dritte Gebäude, von dort aus kommen wir nach draußen. Wir haben alle nur unsere Waffen, keine Messer oder andere lautlosen Gegenstände. Also weicht ihnen so gut es geht aus. Klar?“ Wir nickten. „Gut. Dann geht’s los. Je früher wir anfangen desto eher können wir was Essen.“ Joe ging zur Dachluke und öffnete diese. Er ging durch und sah sich um. Es war anscheinend keines dieser Dinger da, so dass er uns herunterwinkte. Ich kam als letztes doch bevor ich runter sprang kam Hayden noch zu mir. „Papa, warte.“, er hielt mich an der Schulter fest. „Was los großer?“ „Du hattest gestern deine Halskette nicht mitgenommen, also hab ich es getan, hab nur vergessen sie dir wiederzugeben. Hier.“, er hielt mir seine ausgestreckte Hand hin mit der Kette darin. Es war eine Hundemarke, wie es typisch für einen Soldaten war. „Danke.“, sagte ich und wuschelte ihm durchs Haar. „Ich muss jetzt los bis später, ja?“ „Klar!“ Ich stieg nun auch nach unten und legte mir die Halskette um, diese steckte ich dann noch unters T-Shirt. Wir gingen den Gang zwischen Gebäude zwei und drei entlang. Durch die vollkommen aus Glas bestehende Wand sah ich, dass nur wenige auf dem Hof waren. Zumindest zwischen diesen beiden Gebäuden. Im anderen Gebäude stiegen wir die Treppe hinunter zur Halle. Einige der Wiederauferstandenen schlurften dort umher. Es mussten wohl die sein, dir mir und Hayden gefolgt waren. Wir sahen von unten runter und zählten. Sieben hatten sich hier versammelt. Joe ging voraus. Er schlich sich die Treppe nach unten und stand bereits hinter dem ersten. Er packte diesen am Kopf und warf ihn mit einem kräftigen Stoß auf den Boden wo er mit seinem Fuß den Kopf zertrümmerte – der einzige Weg diese Wesen zu töten. Die anderen wurden von dem Krach angezogen und kamen auf uns zu. Jeder nahm einen anderen. Ich ging zu einer Frau, – zumindest war sie das als sie noch lebte – trat ihr in die Magengrube, um sie ein Stück vom Leib zu halten, trat dann ihre Beine weg. Sie flog auf den Boden und dort tat ich dann das, was Joe bereits mit dem ersten gemacht hatte. Nachdem ich meine Aufgabe erledigt hatte, sah ich, dass nur noch Sarah mit einem zu kämpfen hatte, diesen aber ohne Probleme tötete. Nun war der Teil gekommen, wo wir uns alle aufteilen mussten. Sarah und Franklyn nahmen die Tür links von uns. Unsere Gruppe wartete noch, um ihnen zu helfen, falls draußen ein paar zu viele vor der Tür standen. Tatsächlich hatte sich in der Nacht jemand davor gesetzt. Als die Tür aufging landete dieser jedoch mit seinem Oberkörper auf den Boden. Franklyn stellte ein Fuß auf seine Brust und trat mit dem anderen auf seinen Kopf. Die Auferstandenen hatten eine seltsame Lebensweise. Sie wurden von jedem Geräusch das sie hörten angelockt. Sollte es jedoch eine Zeit lang still sein hatten sie die schlechte Angewohnheit sich einfach hinzusetze und zu warten, dass etwas passiert. Als die Krankheit ausbrach waren die Meldungen zwar nur von Menschen die wiederkehrten, jedoch musste man bald feststellen, dass auch Tiere davon betroffen waren. Dies merkte ich als vor uns ein Schäferhund stand. Einer mit einer Bisswunde an seinem Hintern. Dieser Anblick war noch immer der Schlimmste. Als Kind war ich ein großer Tierfreund, hatte zwei Katzen und einen Hund, welche mit der Zeit jedoch verstarben. Mein Beruf ließ es nie zu mir ein Haustier anzulegen, auch in der Zeit als ich nicht mehr arbeitete und mich um mein Sohn kümmerte war ich nie dazu gekommen ein neues Haustier zu holen. Wenn man die derzeitige Lage beachtet, war es wohl besser so. Joe trat den Hund gegen sein Gesicht und der Kopf schleuderte sich um 90 Grad nach hinten. Ganz klar ein Genickbruch, doch Joe trat trotzdem noch den Kopf platt, nur um sicher zu gehen. Wir kamen an der Tür an, die zu unserem alten Lager führte. Joe öffnete sie leise und schaute rein. Mindestens ein Dutzend hatten sich dort versammelt und wartete nur darauf uns aufzufressen. Joe schloss die Tür wieder ganz leise. „Okay. Ich hole die Rucksäcke, stopfe die herumliegenden Sachen noch rein und ihr passt auf das ich nicht gebissen werde dabei, klar?“ „Joe, da drin sind mindestens ein Dutzend, wäre es nicht besser einfach abzuhauen und uns neue Sachen zu suchen?“, warf Gina ein. „Auf keinen Fall. Wir haben einen Monat damit verbracht den ganzen Proviant zu sammeln, den lass ich nicht zurück!“, mit diesen Worten rannte er hinein. „Scheiße“, war das einzige was ich raus brachte bevor ich ihm nach lief um ihm helfen. Er hatte bereits einen Baseballschläger genommen und die Gegner weggeschlagen. Er kam bei den Rucksäcken an, warf mir den Baseballschläger zu und begann damit alles einzusammeln. Ich fing den Baseballschläger und schlug sofort einen nieder der auf mich zu gerannt kam. In den Augenwinkeln sah ich das Gina gerade dabei war ein Brecheisen zu nehmen, hinter ihr stand aber bereits einer also rannte ich zu ihr und schlug ihn nieder. Wir standen nun beide an der Wand und die Toten kamen auf uns zu. Auf Joe kam ebenfalls einer hin geschlurft. „Joe!“, schrie ich. Joe drehte sich um und wollte mit einem Holzstück auf den Toten schlagen, dieser war jedoch schon so nah das er es nur schaffte das Holz zwischen sich und dem Toten zu bringen und ihn so wegzudrücken. Man hörte wie er fluchte. Wir versuchten währenddessen die anderen loszuwerden. Als Gina einer Maus den Kopf zerschlagen hatte drehten wir uns wieder zu Joe hin. Er kämpfte noch immer mit dem Toten. Wir liefen zu ihm hin. Kurz bevor wir dort waren war ein Schuss zu hören und der Tote fiel auf den Boden. Wir blickten zu dem Ort, von wo der Schuss kam. Dort standen Sarah, Franklyn und ein Junge mit einer Waffe in der Hand. Dieser war wohl der Retter. Der Junge hatte längere schwarze Haare, eine rote Brille, grüne Augen, ein Piercing an der Lippe und eins am Ohr. Seine Kleidung bestand aus einem schwarzem T-Shirt und einer schwarzen Jeans. „Scott…“, sagte der Junge. „Jake… Du lebst noch?“, fragte ich „Ja. Was ist mit Hayden?“ „Alles gut, er ist oben auf dem Dach.“ Der Junge war Jake Garland, der beste Freund von Hayden. „Wo sind deine Eltern?“ Jake blickte zu Boden. Ich wusste was das bedeutet. „Tut mir Leid…“ „Schon gut. Es ist schon einige Wochen her. Immerhin hab ich noch jemanden gefunden den ich kenne.“ Plötzlich mischte sich Gina ein. „Ich will eure Wiederfindung ja nicht stören, aber wir sollten schnellstens hier weg.“, mit dem Finger zeigte sie auf den Eingang, wo Dutzende Tote ankamen. Jeder nahm einen Rucksack und wir machten uns wieder auf dem Weg zum Dach. Zu unserem Glück sind die Auferstandenen langsam. Aufs Dach kamen wir ohne große Probleme. Ich kletterte durchs Oberlicht und Hayden kam auf mich zugelaufen. „Alles gut gelaufen?“, fragte er mich. Ich nickte. „Und schau mal wen wir gefunden haben.“, ich ging einen Schritt zur Seite und Jake kam durchs Oberlicht geklettert. „Jake!“, rief Hayden. „Hayden!“, rief Jake. Die beiden gingen zu Charlotte. Hayden stellte die beiden einander vor und ich setzte mich zu Joe. Dieser hielt mir ein Dosenbier hin. Ich nahm an. „So fröhlich hab ich Hayden noch nicht gesehen seit dem Ganzen.“, sagte Joe. „Ja. Es ist lange her, dass er so gelacht hat. Das Jake da ist wird ihm helfen.“ „Allerdings.“, er räusperte sich. „Wir müssen noch überlegen wo wir hingehen.“ „Was meinst du?“ „Ich meine, dass wir hier nicht bleiben können, zumindest nicht für immer. Wir brauchen einen Sicheren Platz.“ „Wir suchen immer sichere Plätze, doch immer wieder wird uns gezeigt, dass sie unsicher sind. Es gibt keinen sicheren Platz.“ „Doch gibt es. Unser Pech war, dass wir die Horde nicht gesehen hatten und uns nicht in Sicherheit bringen konnten und sie uns deshalb die Tür eingerannt haben. Wir brauchen einen Ort, wo wir einen großen Überblick auf die Gegend haben.“ „Ein Aussichtsturm.“ „Ja, sowas zum Beispiel. Nur hab ich eher an etwas anderes gedacht.“ „Ach und an was?“ „Wenn wir Richtung Süden gehen müssten wir zum Flughafen kommen. Dort haben wir Autos, Flugzeuge, Überblick auf die Gegend…“ „Und eine Menge Toter.“ „Hey, wir haben Waffen und genug Munition. Der Flughafen ist nicht so groß, damit müssten wir fertig werden.“ „Joe. Ich hab einen Sohn, den ich beschützen muss und jetzt auch auf seinen Freund. Ich kann es mir nicht leisten Risiko einzugehen nur aufgrund von Spekulationen. Du weißt nicht wie viele fliehen wollten und dort gestorben oder gebissen wurden.“ „Du hast Recht, ich weiß es nicht, aber es ist eine Möglichkeit. Wenn wir hier bleiben werden wir früher oder später verhungern. Der Flugplatz ist ein guter Ort um sich zu verschanzen. Wer weiß vielleicht sind dort auch schon andere Überlebende.“ „Erinnerst du dich an die letzten Überlebenden die wir getroffen haben? Die wollten uns erschießen.“ „Scott, denk drüber nach. Du kannst deinem Sohn und seinem Freund hier verhungern lassen, oder du riskierst es für einen sicheren Ort. Überleg es dir.“, mit diesen Worten ging er. Ich seufzte und legte mich auf den Boden. Ich nahm meine Halskette und schaute auf das Bild welches in der Kette war. Was würdest du jetzt tun, Jessy? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)