The Stormwind Chronicles von KillerFridge (Teil 1: Das Geheimnis der Drachenfälle) ================================================================================ Prolog: Kapitel 1: Die alte Legende ----------------------------------- Einst regierte ein König namens Osir unser Reich. Gekrönt wurde Osir bereits in jungen Jahren. Er war ein guter König, der stets mit Recht und junger Weisheit regierte. Doch mit den Jahren stieg dem König die Macht zu Kopfe. Er wurde machtbesessen und seine Gier kannte bald keine Grenzen mehr. Eines Tages erfuhr Osir von einem Drachen, dessen Brust geschmückt war mit einem Stein, so der unfassbar rein und wertvoll war, dass er überall in der Welt begehrt wurde. Doch nie hatte es ein Wesen geschafft, den Drachen zu töten und seinen Schatz an sich zu reißen. In seinem Drang im Besitz dieses Steines zu sein, schickte er Ritter, die den Drachen töten sollten. Doch sie kehrten nicht wieder. Bald darauf schickte er seine tapfersten Krieger. Doch auch sie kehrten nicht wieder. Osir verlor die Geduld. Eine große Menge seines Reichtums bot er denjenigen, die ihm das Juwel des Drachen brachte. Doch sie alle kehrten nicht wieder. Die Gier nach dem Juwel machte den König fast wahnsinnig. So entschloss er sich die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sein schnellstes Ross ließ er satteln und er begab sich auf die Reise zu den Drachenfällen. Allen Gefahren trotzte er. Und als 7 Vollmonde vergangen waren, erreichte er die Drachenfälle. Osir stand nun auf dem Gipfel des Berges, auf dem der Drache lebte und blickte in die Dunkelheit der Höhle, die vor ihm lag. Sein Schwert war geschliffen und glänzte im Mondlicht. Osir fürchtete sich, doch die Gier war einfach zu groß. Er trat in die Höhle, wo die Bestie bereits wartete. Es folgte ein langer, grausamer Kampf. Und der König…? Er kehrte nie wieder in das Königreich zurück. Niemand hatte je erfahren, was in jener Nacht geschah. Es wurde eine Legende… Das Geheimnis der Drachenfälle…. ~100 Jahre Später~ Warme Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster eines gewöhnlichen Hauses in der Stadt von Ravenstone. Die Hauptstadt des Königreiches Stormwind war sehr belebt, Handelstreiben bestimmte den Tag. „Lunair, bist du wach? Lunair!“, rief es vom Erdgeschoss des Hauses. Langsam öffnete sie die Augen. „Lunair, du kommst zu spät!“, rief es erneut. Nun riss sie die Augen auf. „Oh nein!“, rief sie, während sie aus dem Bett stolperte und in das Badezimmer rannte. Dort war Lunair ihre Nachtkleidung ab und begann sich für den bevorstehenden Tag zurecht zu machen. Als sie damit fertig war, stürmte sie die hölzerne Treppe hinab, wo bereits eine junge Frau mit verschräkten Armen auf sie wartete. Die junge Frau trug eine leichte, weiß-bläuliche Rüstung. Ihr Haar war braun und reichte ihr bis zu den Schultern. Ihre Haut war leicht gebräut, ihre Augen strahlten grünlich. Ihr Name war Sanna. „Also ehrlich, Lunair! Wir wollten uns bereits vor einer Stunde treffen!“ Lunair seufzte. „Ich weiß…“, sagte sie. „Aber gestern war ein langer Tag… Jetzt lass uns losgehen: Diskutieren können wir auch später!“ Lunair schritt an der jungen Frau vorbei. Neben der Tür lehnte ein Schwert. Es war sehr schlicht gehalten, dennoch gut geschliffen und gepflegte. Lunair befestigte das Schwert an ihrem Gürtel und öffnete die Tür. Sanna folgte ihr nach draußen. Vor dem Haus standen ein weißes Pferd und ein Kabu, ein vierhörniges Huftier, dessen Aussehen an eine Mischung aus Hirsch und Ziehe erinnerte. Beide Tiere waren gesattelt. Und als das Kabu Lunair erblickte schnaufte er erfreut und scharrte mit dem Vorderhuf. „Ist ja gut. Ausch schön dich zu sehen!“, lächelte Lunair das Tier an. Sie streichelte seine Wange und sprang auf den Rücken des Tieres. Sanna stieg auf ihr Pferd. Aus der Satteltasche des Pferdes ragten ein Bogen und ein Köcher mit Pfeilen. Sanna war eine gute Schützin. Aber sie strebte stets an noch besser zu werden. Die beiden Frauen ritten los in Richtung des Stadtzentrums vor den Toren des königlichen Schlosses. Je näher sie kamen, um so mehr verdichteten sich die Menschenmassen. „Hier ist ja wirklich etwas los…“, sagte Sanna mit wenig Begeisterung in der Stimme. Lunair nickte wortlos und folgte ihrer Freundin nach. Langsam gingen die Menschen auseinander und bildeten eine Schneise, um die beiden Krieger durch zu lassen. Sanna und Lunair waren in Ravenstone bekannt. Allein ihre Rüstung zeigte, dass sie zu den Paladinen des Königs gehörten. Die Tore zum Schloss öffneten sich, damit die beiden eingelassen werden konnten. Ihre Kollegen waren bereits dort und sahen zu den beiden Neuankömmlingen. Ein Mann in stählener Rüstung kam auf die beiden zu. Er hatte kurzes, weißes Haar, violette Augen und macht einen ernstern und starken Eindruck. „Ihr seid spät.“, gab der Ritter monoton mit tiefer Stimme von sich. „Entschuldige, Soren. Ich… hab wohl wieder verschlafen.“ Soren seufzte. „Lunair, als Paladin ist es deine Pflicht rechtzeitig zum Dienst zu erscheinen.“, „Ich weiß…“, erwiderte sie. Trompeten erklangen. Sofort drehten sich die Krieger in die Richtung der Schlosstreppe. Mit langsamen, majestätischen Schritten tauchte der König über den Stufen auf. Er hob seine Arme zum Gruß an seine Untertanen, sofort trat Stille ein. „Meine lieben Bürger! Heute vor genau zehn Jahren wurde ich, Damon Neferis, zu eurem König gekrönt. In all diesen Jahren war es eure Treue und Loyalität, die dieses Reich zu seiner wahren Größe verhalf. Nun, meine lieben Untertanen, ist es Zeit, euch etwas dafür zurück zu geben! Hiermit möchte ich euch alle recht herzlich zu unserem Schlossfest einladen! Die gesamte Stadt wurde auf diesen Tag vorbereitet. Deshalb auch einen großen Dank an alle Helfer, die dies ermöglicht haben! Und nun… lasst die Feierlichkeiten beginnen!“ Die Menge jubelte. Damon war ein guter König. Stets war er auf das Wohl seiner Untertanen bedacht. Hoffeste gab es nicht nur zu Gunsten der Adeligen, auch die Armen hatten etwas davon, wenn man ihnen das Übrige der Bankette lieferte. Und davon gab es reichlich. Die Diener eröffneten das Bankett, welches sich auf dem Hauptplatz der Stadt befand. Der König schritt die Treppen hinab auf seine treuen Krieger zu. Soren war der erste der sich sofort auf seine Knie warf und dem König seinen Respekt zollte. Doch eine einfache Handbewegung des Königs gab Soren den Befehl aufzustehen. „Bitte, Soren. Wir kennen uns doch lange genug… selbst wenn ich nun König bin, bin ich immer noch der Selbe!“ Soren nickte. „Sehr wohl, Eure Majestät….“ Mit einem breiten Lächeln sah der König zu den beiden Damen, welche bereits von ihren Tieren abgestiegen waren. „Sanna, Lunair! Ich habe euch schon vermisst… Was hat euch aufgehalten?“, fragte er. „Nun ja…“, begann Lunair, als Sanna ihr mit dem Ellenbogen in die Seite stieß und selbst das Wort übernahm. „Es war etwas wichtiges dazwischen gekommen, Eure Majestät.“ Der König nickte. „Gut, gut… Ich hoffe doch sehr euch später am Bankett zu treffen, hm? Ich habe etwas mit euch dreien zu besprechen!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der König fürs Erste und wurde von seinen Leibwachen zum Hauptplatz begleitet. Soren drehte sich um und warf Sanna einen tötenden Blick zu. „Wie kannst du dem König ins Gesicht lügen?!“ Sanna verdrehte die Augen. „Komm schon, willst du mich jetzt des Hochverrates anklagen? `Muss ja nicht jeder wissen, was für eine fürchterliche Schlafmütze Lunair ist!“ „Okay, okay!“, warf Lunair ein. „Ich habs nun verstanden! Anstatt nun herumzustreiten, sollten wir lieber das Fest üerwachen…“ Lunair stieg auf ihr Kabu, die beiden anderen auf ihre Pferde. Das Pferd von Soren war schwarz und trug schützende Stahlplatten. Mit diesem Ross hatte er schon in so einigen Schlachten gekämpft. Dabei hatte Soren so einige Narben davon getragen. Was man allgemein über ihn sagen konnte, war, dass er ein sehr ruhiger Mensch war. Er war kein Mann vieler Worte und Frauen…? Naja, für ihn zählte wohl eher die Loyalität für das Königreich, das er zu schützen hatte. Die drei machten sich, ebenso wie andere Soldaten und Wachmänner, auf Patrouille durch die Hauptstadt. Das Fest verlief ohne besondere Vorkommnisse. Es wurde getrunken, gefeiert und viel geredet. Alles lief ganz, wie es sich der König vorgestellt hatte. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Ein großer Schatten zog über den Köpfen der Leute hinweg. Ein riesiger, weißer Drache! Er hatte lange, pelzartig besetzte Schuppen und vier Flügel, die ihn durch die Lüfte trugen. Sofort brach Panik in der Hauptstadt auf. Menschen und Wesen liefen durcheinander, schreiend und versuchten sich zu verstecken. Der Drache machte an einem Punkt kehrt und flog zurück, wie im Sturzflug sauste er über den Köpfen der Bewohner hinweg. Geistesgegenwärtig schnappte Sanna ihnen Bogen. In diesen spannte sie einen Pfeil und schoss diesen auf die Kreatur ab. Ein lautes Brüllen durchdrang die Luft. Offensichtlich hatte Sanna den Drachen erwischt. Dieser schwang sich weit hoch in die Lüfte und verschwand wieder. Der König, gefolgt von seinen Wächtern, kam auf die drei Krieger zugerannt. „Soren, Sanna, Lunair!“, rief er. „In den Thronsaal, sofort!“ Mit diesen Worten stürmte der König auf das Schloss zu. Die Wachen und Soldaten versuchten die Menschenmassen zu beruhigen. Die kleine Truppe allerdings folgte den Worten des Königs und begab sich zum Schloss. Im Schloss angekommen, wartete der König bereits, lief ungeduldig im Thronsaal auf und ab. Damon erblickte die drei und blieb stehen. „Da seid ihr ja!“, sprach er mit zitternder Stimme. „Dieser Drache… Was wollte er?!“, fragte er eher an sich selbst gerichtet. Der Drache hatte nicht angegriffen. Zumindest wurde er davon abgehalten. Mit seinen Händen stützte der König auf einem großen, runden Tisch, auf dem sich die Karte des gesamten Königreiches befand und starrte darauf. Nach einer Weile hob er den Blick wieder und sah die drei mit ernster Miene an. „Ihr! Findet diesen Drachen! Findet heraus, wo er herkam… Und wenn es nötig ist… tötet ihn!“ Etwas überrascht sahen die drei zum König. „Wir sollen den Drachen suchen?! A-aber Eure Majestät!“, warf Sanna ein. „Nichts, ‚aber‘! Das ist ein Befehl!“ Sanna, Soren und Lunair sahen sich an, blickten dann wieder zu Damon. „Ganz wie Ihr wünscht, Eure Majestät…“, entgegnete Soren, verbeugte sich und machte sich auf in Richtung der Tür. Etwas unsicher folgten die jungen Frauen dem erfahrenen Ritter. „Wartet!“, ertönte die Stimme des Königs. Sofort blieben sie stehen und drehten sich um. „Meine Leute werden euch die nötige Ausrüstung bereit stellen. Bei Sonnenuntergang könnt ihr Aufbrechen. Und… kehrt bitte wieder nach Ravenstone zurück…“ Entschlossen nickten die drei ihrem Herrscher zu und verließen schließlich das Schloss. Dies ist nun der Anfang einer langen Reise. Niemand konnte sagen, was sie am Ende finden würden… Doch eines war sicher: Diese Reise würde sie alle verändern… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)