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Es kommt immer anders, als man denkt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Erst einmal ein großes SORRY an alle, die jetzt enttäusch sind, dass es heute noch nicht in der Story weiter geht, aber dafür gibt es, da ich heute B-day habe, ein Special. ;)
Zwar nicht das ursprünglich geplante aber eine, ich denke mal, durchaus akzeptable Alternative.
Also lasst mich euch noch einmal 7 Jahre zurück in die Vergangenheit entführen.... Komplett anzeigen

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Prolog

Irgendwo auf der Grand Line auf einer Sommerinsel:

Es war um die Mittagszeit, als die Moby Dick den Hafen erreichte. Die Meisten verließen für Besorgungen und Informationsbeschaffung as Schiff. Nur wenige blieben an Bord zurück. Ace, Thatch und Marco hatten sich auf den Weg gemacht, um für den Abend eine geeignete Bar ausfindig zu machen, als eine Frauenstimme rief: "Haltet den Dieb!" Erst konnten die drei Kommandanten keinen Dieb ausmachen, bis Marco in der Menschenmenge eine kleine Gestalt entdeckte, die in ihre Richtung gerannt kam. Die Gestalt war in eine Art Umhang gehüllt und hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. In den Armen hielt sie ein Brot fest umklammert. Die Gestalt rempelte immer wieder Leute an, oder geriet ins Straucheln. Ihre Bewegungen war recht unbeholfen.

Als sie in Reichweite war, griff der Blonde nach dem Umhang und hinderte das kleine Wesen an der Flucht. Thatch war der nächste, der reagierte. Er nahm der Gestalt, die ziemlich viel Widerstand leistete, das Brot ab und überreichte es der korpulenten Frau, die schnaufend vor vor ihnen zum Stehen gekommen war. Diese zog augenblicklich von Danne, war sie sich sicher, dass der kleine Dieb seine Bestrafung bekommen würde, hatte sie doch erkannt, dass es Whitebeard's Leute waren. Diese Insel stand immerhin unter dem Schutz des weißen Kaisers.

Die kleine Gestalt, welche Marco immer noch festhielt, wehrte sich mit Händen und Füßen, gab aber keinen Laut von sich. Belustigt beobachtete Ace das Spektakel und kam schließlich auf die Idee, dem Etwas die Kapuze vom Kopf zu ziehen. Was da zum Vorschein kam überraschte die drei Kommandanten sehr.

Ein kleines Mädchen blickte sie panisch an. Anfängliche Tränen waren in ihren Augenwinkeln zu erkennen. Die Kleine stellte ihre Befreiungsversuche ein und Marco lockerte seinen Griff, ließ aber nicht los. Ace ging vor ihr in die Hocke, fragte sich, was so ein kleines Mädchen dazu verleitete zu stehlen. Schätzte er sie doch auf maximal 8 Jahre. Langsam hob er die Hand, hielt aber inne, als er sah, wie das Mädchen zusammen zuckte und die Augen zu kniff. "Hey... Jetzt mal ganz ruhig, ja?", versuchte er sie zu beruhigen und strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. Vorsichtig blinzelnd öffnete das Mädchen wieder die Augen. Sie war sichtlich verwirrt, hatte sie doch fest damit gerechnet geschlagen zu werden.

Ace grinste sie an und erntete damit ein schüchternes Lächeln seitens der Kleinen. Marco hatte sie inzwischen losgelassen und Thatch versuchte immer noch zu verstehen, wie so ein junges Ding auf die Idee kam zu klauen.

"Sag mal, wie heißt du ?", fragte Ace das Mädchen schließlich. Eine Zeit lang geschah nichts und keiner der drei Männer rechnete mehr mit einer Antwort, als das Mädchen nach Ace' Hand griff, die Handfläche nach oben drehte und die Buchstaben C H I A R A mit dem Finger darauf malte. "Chiara also... Und wie alt bist du?" Chiara überlegte kurz, sortierte ihre Finger und streckte schließlich 8 davon in die Höhe. "Noch so jung...", kommentierte Thatch mitleidig. "Wo sind deine Eltern?", wollte der jüngste der Kommandanten dann noch wissen. Wieder ergriff die Kleine die Hand des Schwarzhaarigen und umklammerte diese. Sie wollte ihn mitziehen und Ace ließ es zu. Er richtete sich auf und ließ sich von ihr führen. Die anderen beiden folgten.

Entgegen alles Erwartungen brachte Chiara die Männer nicht zu einem Haus, sondern zu einem Friedhof außerhalb der Stadt. Vor einem sehr verwahrlostem Grab blieb das Mädchen stehen und deutete darauf.

Auf dem Grabstein waren 2 Namen zu erkennen, wenn auch nur sehr schlecht.

"Raven D. Lily..... Raven D. Mosuke...", las Marco vor. "Verstehe.... Du bist also ganz allein...", Thatch hatte Mitleid mit ihr und wollte sie in den Arm nehmen, doch das Mädchen wich augenblicklich zurück und versteckte sich hinter Ace. Der Brünette war ihr nicht geheuer, ebenso wenig wie der blonde Vize. Nur in dem Schwarzhaarigen hatte die 8 Jährige etwas vertrauenswürdiges gefunden. Als ihr in den Sinn kam, dass sie Ace ja auch ihr Zuhause zeigen könnte, umklammerte sie wieder seinen Arm und zerrte aufgeregt daran. Verwundert sah der Schwarzhaarige die Kleine an und anschließend zu Marko, welcher ihm deutete Chiara zu folgen. Er selbst wollte zurück zur Moby und mit Whitebeard von ihrem 'Fang' berichten und mit ihm besprechen, wie es mit der 8 Jährigen weiter gehen sollte, da sie ja allen Anschein nach auf sich allein gestellt war.

So trennten sich die drei. Thatch hatte sich dazu entschieden mit Marco zurück zu gehen. So blieb also Ace mit Chiara zurück, welche immer noch an seinem Arm zerrte. Der Schwarzhaarige gab nun endlich nach und setzte sich in Bewegung ´. Das kleine Mädchen führte den Kommandanten immer tiefer in den Wald hinein und blieb schließlich vor einer kleinen Höhle stehen, wobei 'Höhle' es nicht besonders passend bezeichnet. Es glich eher einem Felsvorsprung. Dort lagen eine mottenzerfressene Decke und einige essbare Früchte und Pilze, sowie ein kleines Reststück Brot, Ace' Augen weiteten sich. "Lebst du hier etwa?" Chiara nickte leicht. Der Schwarzhaarige verstand nicht, wie man solche Umstände einem Kind zumuten konnte. Die 8 Jährige ließ den Arm des jungen Mannes los. Abwartend sah er sie an und konnte beobachten, wie die Laune der Kleinen langsam umschlug. Ihr Blick senkte sich und sie verkrampfte. Doch bevor auch nur eine Träne ihre Augen verlassen konnte, hob Ace sie hoch und grinste sie an. "Hey, Kopf hoch. Weißt du, es ist wirklich stark, dass du das hier ganz alleine geschafft hast!" Sofort schlich sich auf ein leichtes Grinsen auf Chiara's Gesicht. "Weißt du was? Ich nehme dich jetzt mal mit auf ein großes Schiff, okay?" »Pops wird sicher Verständnis dafür haben, hier kann sie schließlich nicht bleiben.«

Ungläubig starrte das Mädchen ihn an, nickte dann aber und schlang ihre dünnen Ärmchen um seinen Hals. Als Ace etwas genuscheltes hörte, dass wie ein 'Danke' klang, war er mehr als überrascht. "Du kannst doch sprechen?" Chiara nickte. "Warum hast du bisher nichts gesagt?" Keine Antwort. "Naja, ist ja auch egal. Gibt es hier noch etwas das dir wichtig ist?" Wieder nickte die Kleine und der Schwarzhaarige ließ sie runter.

Eilig lief sie zu der Decke und schien dort etwas zu suchen. Schließlich kam sie mit einer, ziemlich in Mitleidenschaft gerissenen, Schachtel zurück. "Fertig?" Ein erneutes Nicken folgte und Chiara griff augenblicklich nach Ace' Hand.

Der junge Kommandant setzte sich in Bewegung und die Kleine tapste anfangs noch munter neben ihm her, doch konnte sie auf Dauer den Schritten des jungen Mannes nicht mithalten. Sie fiel immer mehr zurück. Ace entging dies natürlich nicht, wurde er doch auch ausgebremst. Nach einigen weitern Metern blieb er dann stehen und ließ ihre Hand los. Fragend blickte Chiara zu ihm auf. "Na komm, ich trag dich", meinte der Schwarzhaarige nur, drehte sich mit dem Rücken zu ihr und ging in die Hocke. Es dauerte einen Moment, bis das Mädchen verstand. Sie trat näher und schlang ihre Arme um seinen Hals um Halt zu finden. Ace verschränkte die Arme hinter seinem Rücken unter dem Po der Kleine, rückte sie noch etwas zurecht und erhob sich.

Schnellen Schrittes setzte er seinen Weg fort. Noch vor der Abenddämmerung erreichten sie die Moby Dick.

Letzten Endes wurde entschieden, dass die 8 Jährige bleiben konnte, bis eine geeignetere Lösung gefunden wurde.

~ 7 Jahre später ~
 

"Komm schon, Ace! Es ist langweilig, wenn du nicht versuchst ihn wieder zu bekommen!", quengelte Chiara, die mit dem Hut ihres Kommandanten, welchen sie Minuten zuvor stibitzt hatte, auf dem Kopf auf der Reling saß. Angesprochener seufzte nur und bleib an Ort und Stelle stehen. "Du bist unmöglich, weißt du das?", meinte er schließlich. "Aber mir ist langweilig! Der letzte Kampf ist Wochen her und der letzte Landgang auch schon fast 2 Monate...", nörgelte die inzwischen 15 Jährige weiter, sprang von der Reling und kam auf Ace zu.

"Marco meinte, wir erreichen morgen Abend die nächste Insel", sagte der Schwarzhaarige, als sein Schützling bei ihm angekommen war.

"Wirklich?"

"Ja, wirklich."

"Yay!", freudig tänzelte Chiara um ihren Kommandanten herum.

"Darf ich dann auch Sake trinken, wenn wir wieder feiern gehen?"

"Nein!"

"Gemeinheit!", schmollend verschränkte das Mädchen die Arme. Ace sah sie entschuldigend an. War es schließlich nicht er, der etwas dagegen hatte sondern Marco, doch das wusste Chiara nicht.

"Es nützt dir auch nichts, wenn du jetzt eingeschnappt bist." Mit einem Knurren wand Chiara sich ab und verschwand, immer noch den Hut ihres Kommandanten tragend, unter Deck. Die 15 Jährige erreichte ihre Kajüte und ließ sich seufzend aufs Bett fallen.

Sie wusste nicht wie lange sie einfach dort lag und die Decke über ihr anstarrte. Jegliches Zeitgefühl hatte sie verloren.

Ein Klopfen an der Tür ließ Chiara zusammen zucken. "Nein...", murrte sie dann nur und wand sich mit dem Rücken zur Tür, welche im nächsten Moment geöffnet wurde.

"Was denn? Du bist doch nicht wirklich immer noch eingeschnappt?", die Belustigung in der Stimme des schwarzhaarigen Kommandanten war nicht zu überhören.

"Was willst du?"

"Ist mit dir alles in Ordnung?"

"Wieso sollte es das nicht sein?"

"Naja...", Schritte waren zu hören und wenig später spürte das Mädchen, wie sich die Matratze an der Bettkante senkte, ehe Ace weiter sprach: "Ich habe dich heute noch nicht einmal was essen sehen und das tust du immer nur wenn dich etwas bedrückt."

"Es ist aber nichts.."

"Kira~"

Chiara drehte sich auf den Rücken und sah ich verwundert an.

"Kira?"

"Jap, ist doch viel einfacher als Chiara."

"Ich will aber keinen Spitznamen!"

"Tja, da wirst du jetzt mit leben müssen."

Grummelnd drehte sich die Blonde wieder weg und zog die Decke über den Kopf.

"Komm schon, rede mit mir."

"Warum sollte ich?"

"Hm.... Vielleicht weil ich dein Kommandant bin?"

"Vergiss es..."

"Hast du vielleicht wieder diese Albträume? Die, die du anfangs auch hattest."

Der Körper der Kleineren verkrampfte. Ace zog ihr die Decke weg.

"Ich habe recht", stellte er nüchtern fest. "Warum sagst du denn nichts? Du weißt doch, dass wir alle immer für dich da sind und dir auch jeder Zeit zuhören, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt. Jetzt sag schon, was sind das genau für träume, dass sie dich so sehr quälen?"

Chiara nuschelte etwas Unverständliches in ihr Kissen. "Ich kann dir nicht helfen, wenn du es deinem Kissen erzählst." Nun setzte sich die Jüngere doch auf, starrte auf ihren Schoß und begann ihre Finger zu kneten. Erwartungsvoll sah Ace auf sie herab. Ihm war klar, dass es ein sehr sensibles Thema war und er da mit äußerster Vorsicht ran gehen musste, doch schweigend zusehen, wie die Kleinere innerlich wieder drohte zu zerbrechen , kam für ihn nicht in Frage.

"Ich habe sie wieder gesehen..."

"Was gesehen?", fragte Ace mit ernster Miene nach.

"Die Bilder... von damals... überall war Blut... und es hat gebrannt..."

Ein Schluchzen unterbrach die 15 Jährige. Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. "Jede Nacht erlebe ich diesen Moment aufs Neue... Wie Mama und Papa starben...und sie werden auch mich finden und töten... das haben sie gesagt.." Nun gab es keine Halten mehr. Die Blonde gab es auf sich gegen die aufkommende Trauer und Angst zu wehren, ließ ihrer Tränen freien Lauf. Mehr musste Ace auch nicht hören. Das Gesagte erklärte ihm alles.

Langsam erhob sich der schwarzhaarige Kommandant, nur um sich direkt vor Chiara wieder hinzu knien und sie in seine Arme zu ziehen. Behutsam strich er ihr über den Kopf. Ihr Schluchzen erschütterte den zierlichen Körper der Blonden und sie drückte ihr Gesicht an die Brust ihres Gegenübers. "Hey, komm schon... Das ist alles lange her. Niemand wird dir je wieder irgendetwas antun. Du bist unglaublich stark geworden und außerdem sind wir alle doch auch noch da und beschützen dich." Kurz sah Chiara zu Ace auf und nickte dann kaum erkennbar. "Na also. Und jetzt wisch die Tränen weg, die stehen dir nicht. Zu dir passt einzig und allein ein Lächeln." Das, für Ace so typische, Grinsen konnte die 15 Jährige förmlich raushören.

"Du bist doof..", nuschelte sie gegen seine Brust.

"Wofür war das denn schon wieder?"

"Ach... Einfach nur so.."

"So, so, wir werden also schon wieder frech."

"Ich doch nicht."

Für wenige Minuten herrschte Stille, bis beide fast zeitgleich anfingen zu lachen.

Erst als Chiaras Magen sich zu Wort meldete, bekamen sich die beiden wieder ein.

"Na da hat jemand aber Hunger", meinte Ace belustigt.

"Gar nicht wahr!"

"Doch, doch, ich habe es ganz genau gehört. Na komm, lass uns was essen. Wenn ich mich recht erinnere war vom Abendessen noch was übrig."

"Na gut", gab sich das Mädchen geschlagen. Ace stand auf und zog die Jüngere mit hoch und sie machten sich gemeinsam auf den Weg. Im Speisesaal angekommen, konnte man das Klappern von Geschirr aus der Kombüse hören und Chiara stürmte los. "Thatchi~", trällerte sie dem Brünetten entgegen. "Ah! Unser kleiner Sonnenschein strahlt wieder", entgegnete der Smutje sichtlich erfreut. Ace stand nun auch in der Tür. "Du auch hier?", fragte Thatch überrascht.

"Natürlich, unsern Problemfall kann man ja nicht aus den Augen lassen."

"Hey! Wer ist hier ein Problemfall?!"

"Na du. Oder siehst du hier noch einen?" Der Schwarzhaarige grinste.

"Also zum streiten könnt ihr euch ja wohl einen anderen Ort suchen", mischte sich die Haartolle ein. "Chiara-Mäuschen du hast doch sicher Hunger. Worauf hast du Lust? Ich mach dir was."

Lange musste die 15 Jährige da nicht überlegen.

"Ich will Kuchen!"

"Kuchen?"

"Ja, Kuchen."

"Und was für einen?"

"Hm... egal. Irgendeinen."

"Okay, wie du willst", meinte der Brünette und machte sich an die Arbeit.

"Hey! Wieso darf Thatch dir nen Spitznamen verpassen und ich nicht?", beschwerte sich nun Ace.

"Weil Thatchi alles darf~"

"So so, er darf also alles.

"Ja", Chiara girnste. Okay, Deal: Du darfst mich Kira nennen, denn ich den hier behalten darf", demonstrativ rückte die Blonde den Hut ihres Kommandanten zurecht, den sie immer noch trug.

"Oh nein, vergiss es"

"Warum denn nicht?"

"Weil es meiner ist, darum."

"Ach menno..."

"So~ bitteschön die Dame~", funkte Thatch nun wieder da zwischen und drückte der Jüngsten einen Teller in die Hand. Aus dem Kuchen waren Pfannkuchen geworden.

"Danke, du bist der Beste!", die Blonde grinste beinahe von einem Ohr zum anderen.

Mit dem Teller verschwand sie im Speisesaal, setzte sich und verputzte die Teigfladen in Rekordzeit. Anschließend machte sie sich mit Ace wieder auf den Weg zu den Kajüten, aber nicht ohne sich vorher bei dem Smutje ordnungsgemäß zu bedanken.

"Du, Ace?"

"Was ist?"

"Darf ich heute bei dir schlafen?"

Verwundert sah des Schwarzhaarige zu der Jüngeren neben ihm runter. Damit hatte er absolut nicht mehr gerechnet, schließlich war es ganze zwei Jahre her, dass sie ihn das das letzte Mal gefragt hatte.

"Darf ich?", hakte Chiara nun schon zum 10. Mal nach. Ace hatte sich bisher noch nicht weiter dazu geäußert, zu überraschend kam die Frage.

"Ace, jetzt sag doch mal was!"

"Ich dachte aus dem Alter bist du raus?", er sah sie an.

"Wie 'raus'?"

"Ach ist auch egal."

"Darf ich denn jetzt?"

"Na gut!"

"Danke.."

Chiara griff nach Ace Arm und umklammerte ihn. Der Schwarzhaarige musste schmunzeln. Die Blonde tat das zwar öfter, aber es erinnerte ihn immer wieder an den Tag, an dem sie sich kennen gelernt haben.

Vor der Kajüte des Mädchens blieben sie stehen.

"Na los, geh dich umziehen. Ich geh schonmal vor"

"Okay", damit verschwand Chiara in ihrer Kajüte, zog sich um und ging zu Ace' Kajüte, welche sich am anderen Ende des Gangs befand. Ohne zu klopfen trat das Mädchen ein und warf sich auf das Bett des Schwarzhaarigen. Sie sich auf den Bauch und beobachtete Ace, welcher noch am Schreibtisch saß, eine Weile schweigend.

"Was machst du da?", fragte sie schließlich.

"Nichts weiter. Wolltest du nicht schlafen?"

"Ja~"

Chiara kroch unter die Decke und drückte, immer noch auf dem Bauch liegend, ihr Gesicht ins Kissen.

"Was wird das, wenn es fertig ist?", die Blonde hatte nicht mitbekommen, wie Ace aufgestanden und an das Bett heran getreten war.

"Das riecht so gut~", war ihrer Erklärung darauf.

"So so", Ace musste schmunzeln.

"Mach mal Platz."

"Und wenn nicht?"

"Schmeiß ich dich raus und du kannst auf dem Boden schlafen."

Chiara rollte sich zur Seite, eine Nacht auf dem kalten und harten Holzboden wollte sie dann doch nicht riskieren. Ace platzierte sich neben ihr, drehte sich auf die Seite, sodass er zu der Kleineren gewand lag. Chiara zögerte keine Sekunde sich an den Größeren zu kuscheln, was diesen wieder Schmunzeln ließ. Diese anhängliche Seite der Blonden zeigte sich zwar immer seltener je älter sie wurde, doch sie war immer noch da. Tief in ihrem Herzen wird sie immer dieses kleine verschreckte Mädchen bleiben, dass die Whitebeard Piraten vor 7 Jahren aufs Schiff geholt hatten.

"Ace?"

"Hm?"

"Du bist der Beste."

"Ich weiß."

"Idiot."

"Du weißt auch nicht was du willst, was?"

Chiara zuckte mit den Schulter und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, bis sie einschlief. Auch Ace war kurz davor ins Reich der Träume zu wandern, als sich de Atem der kleinen Blonden neben ihm schneller wurde und eine Hand sich kampfhaft zu eine Faust zusammen zog. Behutsam streichelte er ihren Rücken, flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr, doch es half nicht. Schon nach 20 Minuten war das Mädchen völlig durchgeschwitzt. Der Schwarzhaarige war mit seinem Latein am Ende. Schon früher konnte er ihr nicht wirklich helfen, daran hatte sich nichts geändert. War Chiara erst einmal in einem Albtraum gefangen war es zu spät. Sie zu beruhigen oder zu wecken war unmöglich. In ihrer ersten Zeit auf der Moby hatte der Doc sie fast jede Nacht mit Hilfe von diversen Beruhigungsmitteln ruhig stellen müssen, da sie zusätzlich noch wild um sich geschlagen hatte und so die Gefahr bestand, dass sie sich selbst verletzte.

Dies war auch ein Grund, warum das Mädchen nicht wie ursprünglich geplant war das Schiff nach wenigen Wochen wieder verlassen hatte. Und inzwischen war Chiara fester Bestandteil der Crew. Sie hatte viel lernen und trainieren müssen, damit es überhaupt tragbar war das Kind auf dem Schiff zu behalten. Das hatte Chiara zur Freude aller auch gut gemeistert.

Noch immer flüsterte Ace der Jüngeren beruhigende Worte zu, bis sie schweißgebadet aufwachte. Ruckartig wollte sie sich aufsetzten, doch der starke Arm ihres Kommandanten verhinderte es. "Hey.. es war nur ein Traum, okay?" Es dauerte einen Moment, bis die Worte zu Chiara durchdrangen und sie schließlich leicht nickte. "Es ist noch mitten in der Nacht, versuch noch etwas zu schlafen..", der Schwarzhaarige gähnte und zog die Blonde dichter an sich, als könnte dies verhindern, dass weitere Albträume zu dem Mädchen durch kamen.

Allmählich entspannte sich ihr zierlicher Körper und kurze Zeit später war Ace' Schnarchen zu vernehmen, was die 15 Jährige leise kichern ließ. Schleißlich schloss auch Chiara wieder die Augen und fand letzten Endes in einen traumlosen, erholsamen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde die kleine Blonde äußerst unsanft geweckt, in dem die Tür zu Ace' Kajüte so schwungvoll aufgestoßen wurde, dass sie an den Schrank der unmittelbar daneben stand, knallte. Doch wirklich erschrecke tat sich das Mädchen trotzdem nicht. Klar, auf Grund der Lautstärke, riss sie ihre Augen auf, doch vielen ihr diese auch sofort wieder zu. Wusste sie doch auch so wer schon so früh am morgen so munter war. "Thatchi.....", murrte das Mädchen nur und wollte weiter schlafen.

Seit Chiara einmal auf die glorreiche Idee kam, die Haartolle mit einem Eimer eiskaltem Wasser zu wecken, versuchten sich sie beiden gegenseitig fast jeden Morgen zuvorzukommen. Bisher lag die Kleinere mit einem ordentlichen Vorsprung in Führung, hatte sie sich dafür aber auch oft die Nächte vor der Kajüte der vierten Kommandanten um die Ohren geschlagen.

"Guten Morgen~"

Chiara konnte hören, wie sich der Brünette dem Bett näherte und auch das verheißungsvolle plätschern des Wassers entging ihr nicht.

Thatch hielt den Eimer über den Kopf der Blonden und war im Begriff ihn zu leeren, bis....

Eine Hand hatte nach Thatchs Handgelenk gegriffen. "Wenn du das machst, bist du sowas von tot...", konnte man Ace' verschlafene Stimme vernehmen.

"Du bist wach?!", Chiara und Thatch waren gleichermaßen überrascht. Schließlich war Ace doch der mit dem vermutlich tiefsten Schlaf auf der Moby, wenn nicht sogar der Welt.

"Wer soll bei dem Lärm denn Bitteschön noch schlafen?"

Thatch hatte eingesehen, dass er seine 'Rache' heute wohl nicht bekommen würde und den Rückzug angetreten.

"Wann hat das mal ein Ende?", wand sich Ace nun an seine Untergebene.

"Keine Ahnung. Ist doch lustig!", war die Antwort.

"Aber doch nicht so früh.."

"Doch sonst ist es doch langweilig."

"Klappe halten und schlafen!"

"Ich kann doch jetzt nicht mehr schlafen..."

"Dann geh raus oder was weiß ich."

"Mach ich auch!"

Damit kletterte Chiara über Ace rüber und verschwand aus der Kajüte. Der Schwarzhaarige drehte sich wieder um und schlief weiter.

Chiaras erster Weg führte sie direkt in ihre Kajüte. Wo sie sich im angrenzenden Bad frisch machte und sich anschließend aus ihrem Schrank frische Klamotten fischte und sich anzog.

Bereit für den anstehenden Tag streifte das Mädchen durch die Gänge der Moby Dick direkt in die Kombüse.

"Thatchi! Mir ist langweilig. Geb mir was zu tun!"

"Du kann überall auf dem Schiff helfen, aber in der Küche will ich dich nicht haben", der Brünette schob das jüngste Mitglied sofort wieder durch die Tür, durch die sie soeben gekommen war.

"Aber warum denn nicht?", fragte die Blonde in quengelndem Ton.

"Weil es jedes mal wenn du hier helfen willst in dem reinsten Chaos endet."

Chiara verzog schmollend das Gesicht und stapfte beleidigt davon.

Als nächstes beschloss das Mädchen an Deck zu gehen. Dort lief sie direkt auf den großen Walkopf zu um sich darauf nieder zu lassen. Nun saß sie da, die Knie an ihren Körper gezogen und starrte Löcher in die Luft.

Lange war es ruhig, bis die kleine Blonde schwere Schritte hinter sich hörte. Ruckartig drehte sie sich um.

"Vater?", sie legte den Kopf schief. Ein sanftes Lächeln lag in seinen Zügen.

"Hast du etwas dagegen, wenn ich mich zu dir setze?"

"Nein, nein, natürlich nicht."

Eilig rutschte Chiara zur Seite, damit der Hüne neben ihr Platz fand.

"Magst du mir erzählen, was dich so beschäftigt?"

"Nichts.. Mir ist nur langweilig..."

"Gurararara", das Lachen Whitebeard's schallte über das ganze Deck.

"Und niemand will dich beschäftigen?"

"Ja... Ace hat mich mehr oder weniger rausgeworfen und Thatchi hat mich aus der Küche verbannt."

Mit einem Schmunzeln betrachtete der Capt'n das Mädchen. Es kam selten vor, dass sie sich langweilte, doch heute schien einer dieser Tage zu sein, an denen selbst ihr nichts einfiel, was sie machen und anstellen konnte.

"Vater, weißt du schon wann Haruta und ihre Division zurück kommen?"

"Sie konnte Marco beim letzten mal noch nichts genaues sagen. Die Angelegenheit scheint sich noch länger hinzuziehen."

"Ach menno..."

Chiara vermisste die kleine Kommandantin sehr, war sie doch an Bord ihre beste Freundin geworden. Als Chiara noch kleiner war, hatte sich die Brünette rührend um das damals so verschreckte und ängstliche Mädchen gekümmert, wenn Ace mal wieder mit ihr überfordert war.

"Ich weiß, du vermisst sie, aber du solltest das zumindest heute mal beiseite schieben. Haruta würde sicherlich nicht wollen, dass du an so einem besonderen Tag hier sitzt und Trübsal bläst."

"Was für ein besonderer Tag?", Chiara sah den Hünen fragend an, welche allerdings statt zu antworten nur sanft lächelte, auf die Antwort musste sie schon selbst kommen.

"Ich geh jetzt mal die anderen wecken", damit erhob sich die Blonde und lief unter Deck. Whitebeard sah ihr nach, erhob sich dann ebenfalls und ging zu seinem "Thron" um sich dort nieder zu lassen.

Auf leisen Sohlen lief Chiara durch die Gänge, öffnete hier und da eine Tür, hinter denen sich die Schlafräume befanden, nur um auf dem Rückweg mit einem langgezogenen, lauten "AUFSTEHEN!"an den offenen Türen wieder vorbei zu laufen und dieses Vorgehen im nächsten Gang zu wiederholen. Ihr letztes Ziel war der Gang mit den Kajüten der Kommandanten. Zu ihrer Enttäuschung waren die meisten von ihnen bereits aufgestanden. "Wie kann man so früh am Morgen schon so viel Lärm machen?", murrte Marco, welcher ihr gerade entgegen kam.

"Ich kann das halt."

Der blonde Kommandant seufzte und ging, kopfschüttelnd weiter. Es brachte sowieso nichts etwas dagegen zu sagen. Es kam nicht selten vor, dass sich die 15 Jährige wie ein kleines Kind benahm, das das Leben einfach in vollen Zügen genoss und für das Spaß an erster Stelle stand und nicht wie eine heranwachsende junge Frau. Doch wenn die Situation es erforderte, konnte sie sehr wohl auch ernst sein.

Chiara lugte in jede Kajüte hinein. Nur einen der Kommandanten fand sie noch schlafend vor, was sie aber nicht besonders wunderte. Sie stemmte die Hände in die Seiten, blies die Wangen auf und ließ die Luft langsam wieder entweichen, während sie angestrengt überlegte. Ace war, was das wecken anging wirklich ein Härtefall und oft war die Blonde auch schon an ihm gescheitert, doch entmutigen ließ sie sich dadurch keines Wegs.

Wegen der Sache mit Thatch vor knapp zwei Stunden entschied die 15 Jährige sich für die sanfte Tour. Also schlich sie sich in seine Kajüte und kroch zu ihm unter die Decke.

"Ace?"

Keine Reaktion.

"Ace?", versuchte Chiara es ein wenig lauter, doch wieder rührte sich der Schwarzhaarige nicht.

"Du kannst doch gar nicht mehr schlafen..", murrte sie nun und begann ihm immer wieder mit dem Finger in die Wange zu piksen, was dem Kommandanten nach einer gewissen Zeit zumindest ein genervtes Knurren entlockte.

"Wusste ich's doch", triumphierend grinste das Mädchen beinahe von einem Ohr zum anderen.

"Du bist ein richtiger kleiner Plagegeist, weißt du das?"

"Natürlich. Das ist schließlich mein Job!", meinte Chiara und ihr Grinsen wurde, falls es überhaupt noch möglich war, noch eine Spur breiter. Gerade wollte das Mädchen wieder aufstehen und gehen, doch Ace verhinderte dies, in dem er einen Arm um ihre schmale Taille schlang und sie zurück auf die Matratze zog. Ein kurzes, erschrockenes Quieken entwich ihrer Kehle.

"Was soll das?"

"Erst mischt du so früh das ganze Schiff auf und dann willst du dich einfach verkrümeln? So läuft das nicht, junge Dame."

"Ich bin Piratin und keine Dame!"

"Ja, ja."

Chiara lag mit dem Rücken zu ihrem Kommandanten. Eine taktisch äußerst unkluge Position, wie sie wenige Augenblicke später feststellen musste, denn Ace drückte die mit einem Mal an sich und begann die zu kitzeln.

Erst als die Jüngere anfing ernsthaft nach Luft zu schnappen ließ er von ihr ab.

"Das war gemein", beschwerte Chiara sich, nachdem sich ihr Atem wieder einigermaßen beruhigt hatte.

"Du musst halt lernen mit den Konsequenzen deiner Taten zu leben."

"Kommst du denn jetzt mit zum Frühstück?"

"Nagut."

"Ich geh schon mal vor."

Somit unternahm das Mädchen einen weitern versuch wieder aufzustehen, was Ace dieses Mal auch zuließ. Auf dem Weg zur Tür schnappte sich die Blonde den Hut ihres Kommandanten, welcher auf dessen Schreibtisch lag, setzte ihn sich auf und verschwand aus dem Raum. Ace sah ihr kopfschüttelnd nach.

Kaum hatte Chiara den Speisesaal erreicht und sich mit ihrem Frühstück am Kommandantentisch nieder gelassen folgte auch Ace, der sich zu ihr gesellte.

Nach und nach kam auch der Reste der Crew zum Essen.

Als das Frühstück beendet war, begab Chiara sich an Deck und trainierte einwenig. Am Nachmittag kümmerte sie sich zusammen mit einigen anderen Mitgliedern der zweiten Division um die Dreckwäsche der Crew.

Am frühen Abend kam dann die, von dem Mädchen so sehr ersehnte, Meldung.

"LAND IN SICHT!", hallte es vom Krähennest aus über das Deck und fast alle fanden sich an der Reling ein, allen voran natürlich Chiara.

"Endlich."

Die erste Vorfreude der meisten legte sich jedoch als Marco begann die Aufgaben für den bevorstehenden Landgang zu verteilen.

"Und du..."

"Und ich was?", erwartungsvoll sah das Mädchen Marco an.

"Machst einfach keinen Ärger."

"Tse! War ja irgendwie klar, dass sowas kommt."

Die verschränkte empört die Arme.

"Ace!", rief der Vize den Schwarzhaarigen zu sich, nachdem Chiara zum Walkopf gegangen war.

"Was gibt's?"

"Pass bloß gut auf den kleinen Giftzwerg auf. Wir haben keinerlei Informationen darüber, ob sie auf dieser Insel eine Marinebasis befindet oder nicht."

"Das soll soviel heißen wie: 'Lass sie bloß nicht aus den Augen und leg ihr notfalls eine Leine an'?"

"Du hast es erfasst. Es wäre mir persönlich ja lieber, wenn sie an Bord bleibt, aber Thatch wollte unbedingt, dass sie mit an Land geht, damit er ungestört alles für nachher vorbereiten kann."

"Schon klar", Ace nickte noch bestätigend, bevor er sich abwand und unter Deck ging.

Chiara saß derweil auf dem Walkopf und beobachtete gespannt das Fleckchen Land am Horizont, das von Minute zu Minute immer größer wurde.

Special [1]

"Thatch jetzt lass sie doch mal in Ruhe!", knurrte Marco seinen Kameraden an, welcher zum x-ten mal versuchte das kleine völlig verängstigte blonde Mädchen davon zu überzeugen, wie schön es doch in 'Onkel Thatch's' Armen sei.

"Aber sie ist soo süß", entgegnete der Brünette schon fast quengelnd. Was Marco nur den Kopf schütteln ließ. Manchmal war der Smutje wirklich ein hoffnungsloser Fall.

Die kleine Chiara vergrub ihre zierlichen Fingerchen nur tiefer in den Stoff von Ace's Hose und drückte sich schutzsuchend noch fester an dessen Bein. Dieser legte eine Hand auf den Kopf des Mädchens und wuschelte ihr durch die ohnehin schon zerzausten und an einigen Stellen sogar verfilzten Haare.

Whitebeard hatte das Geschehen bislang schweigend mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtet. Marco hatte ihm bereits bestätigt, dass die das Mädchen war, von dem er ihm berichtet hatte. Als Thatch dann erneut mit einer Knuddel-Attacke auf die Kleine los gehen wollte, entschied der Hüne, dass es genug war.

"Jetzt beruhigt euch, meine Söhne!"

Augenblicklich wurde es mucksmäuschenstill an Deck der Moby Dick.

"Haruta."

Die Brünette junge Frau trat vor.

"Ja, Vater?"

"Kümmere dich bitte um unseren kleinen Gast."

"Natürlich."

Damit ging die Kommandantin auf Ace und das Mädchen zu. Freundlich lächelnd streckte sie Chiara die Hand entgegen.

"Magst du mit mir kommen?", fragte Haruta ohne Umschweife. Etwas misstrauisch musterte Chiara die Brünette. Sie machte auf sie einen wirklich freundlichen Eindruck. Dennoch sah das Mädchen dann verunsichert zu Ace hoch. Sein sonst so schelmisch wirkendes Grinsen war einem sanften Lächeln gewichen.

"Na los, geh. Haruta wird dich schon nicht fressen." Einen kurzen Moment zögerte die Blonde noch, ehe sie sich schließlich von Ace löste und die Hand der Kommandantin ergriff.

Die junge Frau verschwand mit Chiara unter Deck. Der erste Zwischenstopp war ihre Kajüte, wo sie aus ihrem Schrank ein T-Shirt und eine zu klein gewordenen kurze Hose raussuchte. Anschließend ging Haruta mit dem Mädchen ins angrenzende Bad. Sie schälte die Kleinere aus den Fetzen, die sie sicherlich mal als Kleidung bezeichnen dürften, jetzt aber endgültig ausgedient hatten. Nach einem gründlichen Bad und mehrfachen Haarwäschen, half die Kommandantin Chiara ins die frischen Klamotten rein und Band ihr die fast knielangen Haare zu zwei seitlich sitzenden Zöpfen zusammen.

"Na also, so ist es doch schon viel besser, nicht wahr?"

Chiara nickte nur. Sie hatte, ganz egal was Haruta auch versucht hatte, die ganze Zeit über kein Wort gesprochen.

Noch einmal betrachtete die Brünette zufrieden ihr Werk, ehe sie wieder die Hand der Kleinen ergriff und mit sich zog.

In der Zwischenzeit, hatte auch Ace aus seiner Sicht genauestens berichten müssen, wie es zu diesem, recht außergewöhnlichen, Fund kam. Whitebeard hatte ihm mit ernster Miene gelauscht.

"Vater, was passiert jetzt mit der Kleinen?", wollte Thatch nach einer Weile des Schweigens wissen. Der Hüne wirkte nachdenklich, ehe er sich nach weiterem Schweigen entschieden hatte.

"Sie wird auf dem Schiff bleiben. Vorläufig zumindest."

"Aber Vater, das ist viel zu gefährlich. Sie kann sich ja nicht einmal selbst verteidigen!"

Der weiße Kaiser sah zu Marco. Seine Bedenken waren berechtigt.

"Nun, mein Sohn, hältst du es für vernünftiger sie hier zulassen, wo sie ja offensichtlich ganz allein ist und niemanden hat, der sich um sie kümmert?"

"Natürlich nicht."

Marco seufzte ergeben. Gegen den Entschluss seines Käpt'ns konnte er ohnehin nichts tun.

"Sobald sie alt, aber vor allem auch reif genug ist, soll sie selbst entscheiden, was sie will."

"Und was ist, wenn sie sich dann entscheidet zur Marine zu gehen?", warf Thatch ein.

"Gurarara. Dann müssen wir das akzeptieren. Ich werde die Kleine nicht daran hindern."

"Das wird schon nicht passieren. Immerhin ist sie dann ja schon lange eine von uns", meinte Ace optimistisch.

Im nächsten Moment flog die Tür, die unters Deck führte, auf und eine völlig panische Chiara kam in Ace' Richtung gestürmt. Etwas perplex fing der Schwarzhaarige sie ab und nahm das Mädchen auf den den Arm. Die Kleinere vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. Sie zitterte am ganzen Körper.

"Was ist passiert?", Thatch war auf die beiden zu gekommen. Nun traten auch Haruta und Mike, der Schiffsarzt, an Deck. Die Kleine Kommandantin wirkte ziemlich abgehetzt.

"Habt ihr- oh...", sie unterbrach sich selbst als sie Chiara auf Ace' Arm entdeckte.

"Was ist los?", wollte nun auch Marco von der kleinen Kommandantin wissen.

"Nun ja, mir ist an ihrem Rücken eine größere vereiterte Narbe aufgefallen und ich hielt es für besser, wenn Mike sich das mal ansieht. Nur kurz bevor wir die Krankenstation erreicht haben, hat sie sich los gerissen und ist weg gelaufen. Warum weiß ich nicht", erklärte Haruta nun die Situation.

"Vielleicht sollte Ace sein Glück versuchen. Die Kleine klebt an ihm doch sowieso wie ne Klette", kam es aus der Menge. Ace hingegen blickte wenig begeistert in die Runde.

"Würde Sinn machen", meinte auch Mike.

Ergeben seufzte der Schwarzhaarige und setzte sich in Bewegung. Der Arzt folgte.

Auf der Krankenstation angekommen, setzte Ace sich mit Chiara auf dem Arm auf eine der Liegen. Das Mädchen wurde zunehmend unruhiger und der junge Kommandant musst seinen Griff festigen. Mike hatte sich einen Hocker geschnappt und vor den beiden platziert. Während er sich alles weiter was er brauchen könnte zurechtlegte und sie Handschuhe anzog, bedeutete er Ace das T-Shirt so weit hoch zuziehen, dass die Narbe freigelegt war und es zu halten.

Leicht panisch versuchte Chiara sich nun von den Schwarzhaarigen weg zu drücken um die Flucht zu ergreifen, doch für Ace war es keine große Mühe die Kleinere an Ort und Stelle zu halten. Der Schiffsarzt hatte sich auf den Hocker gesetzt und sah sich die Narbe an. Vorsichtig tastete er die knapp 20 cm lange Narbe und auch die umliegenden Hautpartien ab, was Chiara ein leises Wimmern entlockte.

"Das sieht übel aus."

"Was verstehst du unter übel?", wollte Ace wissen.

"Es haben sich an der Verletzung entlang viele kleine Eiterbeulen gebildet und auch das das umliegende Gewebe scheint sich entzündet zu haben."

Der Arzt ließ vorläufig wieder von dem Rücken des kleinen Mädchens ab.

"Sie muss die ganze Zeit über schon höllische Schmerzen haben. Ich werde ihr erstmal was gegen die Schmerzen und gegen die Entzündung geben und eine Gewebeprobe entnehmen. Morgen sehen wir dann weiter."

Ace nickte und festigte seinen Griff, da Chiara wieder versuchte zu flüchten.

"Hör mal, wir wollen dir alle nichts Böses. Wir wollen dir nur helfen, okay?", um seine Aussage zu verstärken streichelte der Kommandant behutsam den Kopf des kleinen Mädchens. Zaghaft nickte die Blonde und kurz darauf machte Mike sich an die Arbeit, welche er zügig erledigte. Als das Schmerzmittel anfing zu wirken, war Chiara erschöpft eingeschlafen.

"Es reicht, wenn du sie morgen am späten Nachmittag wieder her bringst. Vorher bin ich wahrscheinlich auch nicht mit der Analyse fertig", Mike sprach mit gedämpfter Stimme um die Schlafende nicht zu wecken.

"Geht klar", damit erhob Ace sich von der Liege und ging Richtung Tür.

"Ach und Ace."

"Ja?"

"Pass ein bisschen auf, dass sie nicht großartig auf dem Rücken liegt. Wir müssen das ganze nicht unnötig strapazieren."

"Okay."

Der Schwarzhaarige verschwand durch die Tür.

Da er die Kleinere nicht irgendwo allein lassen konnte, nahm er sie mit an Deck. Dort klärte er noch mit Marco einige Dinge ab, welche der Blonde zuvor schon mit Whitebeard besprochen hatte. Unter anderem, dass Chiara vorläufig bei Ace unterkommen sollte.

Beim Abendessen konnte der Schwarzhaarige das Mädchen gerade mal zu einer halben Scheibe trockenem Brot überreden, welches sie auch nur unter viel gutem Zureden aufaß.

Das spätere 'ins Bett bringen' war weniger schwierig. Das Problem 'Rücken' löste sich von ganz allein, als Chiara sich von sich aus auf die Seite legte und an ihren 'Beschützer' kuschelte.

Der nächste Tag verging schnell. Die Behandlung machte Mike in Form einer kleinen OP, da so ungestört seine Arbeit machen konnte und es auch für das Mädchen wesentlich stressfreier war. Ace nutzte diese kleine Verschnaufpause um liegengeblieben Arbeit, die ein Kommandantenposten nunmal mit sich brachte, zu erledigen.

Sechs Monate später war von dem schüchternen, verängstigten Mädchen nicht mehr viel übrig. Chiara kam inzwischen mit jedem aus der Crew klar und erlaubte sich auch ihre Späße mit ihnen. Auch Whitebeard blieb davon nicht verschont, was den Hünen aber nicht sonderlich viel ausmachte. Er war froh zu sehen, dass es dem Mädchen besser ging.

Gerade war einer der Momente, in denen sie sich ruhig verhielt, auf dem riesigen Walkopf saß und aufs Meer schaute. Diesen Ort hatte die Blonde schon nach wenigen Wochen zu ihrem Lieblingsplatz ernannt. Immer wenn Ace, an dem sie nach wie vor wie eine Klette förmlich klebte, keine Zeit hatte saß sie dort.

"Chiara?"

Anstatt sich umzudrehen, ließ das Mädchen sich einfach nach hinten auf den Rücken fallen und sah nun liegend zu Ace hinauf.

"Was?"

Grinsend schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf.

"Was soll das denn werden?"

"Nichts. Also was ist los?"

"Es wird langsam Zeit fürs Training."

"Training?"

"DEIN Training wohlgemerkt."

"Warum?"

"Na, du musst dich doch selbst verteidigen können."

"Warum?"

"Ganz einfach weil bei Auseinandersetzungen nicht immer einer in deiner Nähe sein kann um die zu beschützen."

"Warum?"

Ace seufzte. Er hatte geahnt, dass es so ablaufen würde. Das machte das Mädchen oft und dabei fragte sie nicht wirklich aus Interesse nach sondern nur um Zeit zu schinden, wenn sie auf etwas gerade keine Lust hatte. Viel lieber wollte sie die an Ort und Stelle sitzen bleiben und die Sonne beobachten, die bereites begann hinter dem Horizont zu verschwinden.

"So, hoch jetzt mit dir."

"Menno..."

"Jammern bringt dich auch nicht weiter. Wenn wir nicht bald mal anfangen, macht Marco mir die Hölle heiß."

"Das will ich sehen." Chiara musste grinsen.

"Ja ja, das hättest du wohl gerne, was?"

"Hehe.."

Damit hatte Ace genug. Kurzerhand packte er die zu seinen Füßen Liegende an der Taille und warf sie sich über die Schulter.

Schmollend verschränkte Chiara die Arme. Sich zu wehren hätte ohnehin nichts gebracht.

Erst im Trainingsraum ließ der Schwarzhaarige sie wieder runter.

"Und jetzt?", wollte sie wissen.

"Greif mich an."

"Was?"

"Mach schon."

Noch immer zögerte das kleine Mädchen. Ace, der siech einige Meter von ihr entfernt hatte, kam wieder auf sie zu.

"Du verstehst doch wie wichtig das ist, oder?"

Chiara nickte. Sie war zwar noch sehr jung, aber auch sehr klug und mental wesentlich weiter entwickelt als andere Kinder in ihrem Alter.

In dem Moment war sie einfach überrumpelt und hatte auch Angst, wovor wusste sie jedoch selbst nicht so genau.

"Was ist los, Kleine?"

Ace kniete sie vor sie und zog sie auf seinen Schoß.

"Warum müssten sich die Menschen immer gegenseitig weh tun?"

Etwas überfordert schaute der Schwarzhaarige zu dem Mädchen hinunter. Was sollte er ihr darauf schon antworten? Meinungsverschiedenheit waren ja schließlich kein akzeptabler Grund.

"Wenn sich alle Menschen einfach in Ruhe lassen würden, wären Mama und Papa..", Chiara wurde durch ihr eigenes Schluchzen unterbrochen.

Es überraschte den Kommandanten, dass die Kleinere überhaupt schon so weit dachte. Beruhigend strich er ihr über den Rücken und drückte mit der anderen Hand ihren Kopf sanft an seine Brust.

"Du vermisst sie, hm?"

Chiara nickte nur.

"Es ist okay jemanden zu vermissen, den man lieb hat, aber glaubst du deine Eltern würden wollen, dass du ihretwegen weinst?"

"Nein..."

Damit wischte die Blonde ihre Tränen weg und bemühte sich ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, was ihr allerdings nicht sofort gelingen wollte.

Ace strich ihr weiter über den Rücken, bis sie sich endgültig wieder beruhigt hatte.

Solche Gefühlsausbrüche kamen zwar wesentlich seltener vor als am Anfang, trotzdem fühlte sich der Kommandant jedes Mal hilflos. Meist wusste er nicht was er sagen sollte. Doch irgendwie hatte er es bisher immer geschafft. Whitebeard sagte mal zu ihm, dass es daran lägen, dass Chiara ihm bedingungslos vertraute und allein seine Anwesenheit schon eine beruhigende Wirkung auf das Mädchen hatte.

"Du, Ace?"

"Ja?"

"Ich hab dich lieb."

Kapitel 4

Kaum hatte die Moby Dick in dem Hafen der größeren Stadt, welche sich auf der Insel befindet, angelegt, wollte Chiara von Bord springen, doch jemand hielt sie am Kragen zurück. Mit mürrischem Blick sah sie über die Schulter. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich schon fast ins beleidigte, als sie ihrem Kommandanten erblickte.

"Du bleibst schön bei mir Fräulein."

"Och menno... Ich will aber die Stadt erkunden."

"Das machen wir ja auch noch. Du sollst nur nicht allein losziehen."

"Aber ich darf doch sonst auch..."

"Aber immer nur dann, wenn wir eindeutige Informationen haben, dass sich dort keine Marinebasis befindet."

"Und hier ist eine?"

"Das wissen wir nicht. Zu dieser Insel gibt es keine konkreten Infos."

"Warum das denn nicht?", Chiara legte den Kopf schief.

"Woher soll ich das wissen? Es ist nicht meine Aufgabe sie zu beschaffen."

"Jaja ist klar, rede dich wieder schön raus."

Ace seufzte. Er wusste von Anfang an, dass es eh keinen Sinn machte mit der Blonden über solche Dinge zu diskutieren, ihr würde immer wieder was neues einfallen, auch wenn das was sie sagte irgendwann einfach keinen Sinn mehr ergab oder absolut keinen Zusammenhang mehr mit der vorigen Diskussion hatte.

"Raven D. Chiara! Hör auf zu diskutieren! Du bleibst bei mir und damit basta!"

Nun war es an der Kleineren zu seufzen, denn wenn Ace ihren vollen Namen aussprach, war das sprichwörtliche Fass kurz vorm überlaufen und die Konversation für die Blonde somit eindeutig verloren.

Mit genervtem Gesichtsausdruck verschränkte Chiara die Arme.

Etwa eine halbe Stunde später ging es dann auch für das Mädchen an Land. Zu ihrem Entsetzen hatte, Ace es wirklich durch gezogen und sie durfte schon seit sie angelegt hatten keine Sekunde von der Seite ihres Kommandanten weichen.

Erst hatten sie die Stadt erkundet, wobei Chiara feststellen musste, dass sie, trotz ihrer Größe, nicht viel zu bieten hatte. Die meisten Gebäuden waren ziemlich heruntergekommen und nicht mehr bewohnt. Auch das Angebot auf dem Markt war ziemlich mager. Mehr als ein paar Händler mit Äpfeln, Bananen, Melonen und Brot waren hier nicht zu finden. Das einzige, was man in dieser Stadt mehr als genug fand, waren Kneipen und Bars.

"Du, Ace? Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier was nicht stimmt.."

Chiara hatte schon nach kurzer Zeit freiwillig nach der Hand ihres Kommandanten gegriffen. An so einem Ort wollte sie es nicht einmal ansatzweise riskieren Verloren zu gehen. Ihr Elan von vorhin war gänzlich erloschen.

Kurz sah der Schwarzhaarige abschätzend zu der Kleineren. Ihm kam es hier ganz und garnicht komisch vor. In seinen Augen war die Stadt einfach nur heruntergekommen. Doch eins hatten er und auch die anderen gelernt, wenn die kleiner Blonde ein mulmiges Gefühl hatte, dann hatte sie mit 99%iger Wahrscheinlichkeit recht damit.

Mit einem Mal zuckte Chiara heftig zusammen.

"Chiara was ist los?"

Ace musterte sie besorgt von der Seite.

"Hast du nichts gehört?"

"Was gehört?"

"Den Schrei. Er war doch ganz deutlich zu hören."

"Es hat niemand geschrien."

"Aber ich hab es doch deutlich gehört."

"Das musst du dir eingebildet haben."

"Hab ich nicht!", beharrte die Blonde auf ihrer Aussage.

"Er kam aus dieser Richtung", sie deutete in die Richtung eines Waldes.

"Na dann, lass uns doch mal nachsehen."

"NEIN!"

Chiara wurde beinahe schon hysterisch.

"Warum denn nicht?"

"Ace, bitte... Lass uns zurück zur Moby gehen."

"Nichts da. Wir gehen nach sehen. Vielleicht hast du es dir ja doch eingebildet."

"Ich bilde mir das nicht ein, ich kann ganz deutlich Stimmen hören."

"Und warum willst du dann nicht nachsehen? Vielleicht braucht ja jemand Hilfe."

"Weil da was nicht stimmt! Ich spüre das!"

Das Mädchen umklammerte Ace' Arm fest und versuchte ihn Richtung Hafen zu dirigieren, das diese Versuch scheiterte kläglich und so kam es, dass die beiden sich in den Wald begaben. Immer den Stimmen nach, die nach wie vor nur die Blonde zu hören schien. Sie erreichten eine bemooste Steintreppe, welche ebenso heruntergekommen war wie die Stadt. Einige Stufen waren sogar gänzlich weggebrochen.

"Ace... Können wir jetzt wieder gehen? Bitte.."

Inzwischen hatte ein unkontrollierbares Zitter von Chiaras Körper Besitz ergriffen, welches sich selbst in ihrer Stimme bemerkbar machte.

"Seit wann bist du eigentlich so ein Angsthase?"

"Bin ich gar nicht!"

"Na wenn das so ist... Von wo kommen die angeblichen Stimmen jetzt?"

"Von da oben", Chiara deutete zur zur Treppe.

"Dann mal los."

Und schon setzte sich der Schwarzhaarige in Bewegung. Chiara hatte große Mühe mit zu halten. Sie fand auf den bemoosten Steinen einfach keinen Halt und die weggebrochenen Stufen entpuppten sich daher als beinahe unüberwindbare Hindernisse. Ace umging dieses Problem, in dem er das Moos unter seinen Füßen einfach mithilfe seiner Teufelskräfte abbrannte.

Am oberen Ende der Treppe weiteten sich Chiaras Pupillen vor erstaunen.

"Ein.. Schrein?", etwas verwirrt neigte sie den Kopf zur Seite. Seit Whitebeard sie vor 7 Jahren mitgenommen hatte, hatte sie keinen mehr zu Gesicht bekommen. Und auf so einer Insel hatte sie am wenigsten mit einem gerechnet. Vergessen waren die Stimmen, die zwar immer noch present waren, aber das Mädchen nun nicht mehr sonderlich störten. Langsam löste sie sich von ihrem Kommandanten und ging auf den Schrein, oder besser das, was davon noch übrig war, zu.

Schemenhaft erkannte Chiara nun Gestalten, die sich darum tummelten.

"Was ist hier passiert?", fragte Chiara und kurz darauf nickte sie verstehend, als hätte ihr jemand geantwortet. Ace beobachtete das ganze eher skeptisch. Was war nur in die kleine Blonde gefahren?

"Chiara?"

Keine Reaktion.

Langsam ging der Schwarzhaarige auf das Mädchen zu, legte ihr seine Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich um. Was er zu sehen bekam schockte ihn. Die sonst so klaren, fast glitzernden blauen Augen Chiaras, wirkten trüb und auch schien ihr Blick durch ihn hindurch zu gehen.

"Chiara, was ist los mit dir?", leicht schüttelte er die Jüngere und es verfehlte seine Wirkung nicht.

Verwirrt blinzelte Chiara einige Male und sah dann Ace an.

"Alles in Ordnung?", er hatte seine Hände an ihre Wangen gelegt und sah ihr besorgt in die Augen, doch diese hatte wieder ihren alten Glanz, so dass Ace schon glaubte sich das eingebildet zu haben.

"Äh... klar..."

"Was war das gerade eben?"

"Was meinst du?", Chiara verstand nicht was ihr Kommandant auf einmal hatte. Dieser seufzte nur und ließ das gerade Geschehene vorerst auf sich beruhen.

"Lass uns zurück gehen."

Die Kleinere nickte und wollte losgehen, doch ihre Beine gaben nach, nur durch Ace' gutes Reaktionsvermögen blieb ihr die schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden erspart.

Kurzer Hand drehte der Größere Chiara den Rücken zu und ging in die Hocke.

"Na los hallt dich fest."

Somit schlang das Mädchen ihre Arme um seinen Hals und er trug sie Huckepack zurück zum Schiff.

Als sie die Moby Dick erreichten, war es bereits Dunkel und Marco begrüßte sie lediglich mit einem 'Ihr seid spät dran.' Auf dem Weg hatte Ace versucht Chiara auszufragen, was denn nun los gewesen sei, doch das Mädchen konnte sich an rein gar nichts mehr erinnern, weshalb Ace darauf bestand, dass die Blonde sich von Mike einmal durchchecken lässt. Doch dieser konnte nur feststellen, dass sie kerngesund war und einer Erklärung ihrer scheinbaren Amnesie und des Schwächeanfalls hatte auch er nicht. Trotzdem sollte Chiara zumindest für diese Nacht auf der Krankenstation bleiben.

"Ich will aber nicht....", murrend verschränkte sie die Arme.

"Du bleibst hier und gut ist. Sicher ist sicher, auch der beste Arzt kann was übersehen."

"Der beste vielleicht aber du bis doch der aller Beste."

"Das schmeichelt mich zwar sehr, aber es ändert nichts daran, dass du heute Nacht hier bleibst."

"Menno.... Hätte ja klappen können.."

Mike schüttelte schmunzelnd den Kopf. Chiara sah in dem Moment aus, wie ein kleines bockiges Kind, das trotz aller Versuche nicht das bekommen hat, was es wollte und nun vor sich hin schmollt.

"Ich muss jetzt noch zu Vater und ich warne dich, solltest du dich hier weg bewegen gibt es richtig Ärger! Haben wir uns verstanden?"

"Ja...", nur widerwillig stimmte die Blonde zu.

"Und was ist wenn mir langweilig wird?"

"Dafür wirst du gar keine Zeit haben."

"Woher willst du das wissen?"

"Weil du schlafen sollst."

"Ich kann aber nicht."

Der Arzt seufzte.

"Leg dich einfach hin, mach die Augen zu und den Rest erledigt dein Körper von ganz allein."

Damit verließ Mike die Krankenstation und machte sich auf den Weg zur Kapitänskajüte.

Als er am späten Abend noch einmal nach dem Mädchen sah, schlief sie tatsächlich seelenruhig und er konnte somit auch beruhigt schlafen gehen.

Am nächsten Morgen war Chiara noch vor allen anderen auf den Beinen und sie nutzte diese Gelegenheit um sich von der Krankenstation zu verdrücken. Sie wollte in diesen Räumlichkeiten nicht länger verweilen als unbedingt notwendig, denn sie verband mit schlimmen Erinnerungen, die jedes Mal wieder hochkamen, wenn sie hier war.

Kurz war sie in ihrer Kajüte gewesen, bevor sie zu Ace ging. Leise schlüpfte sie in seine Kajüte, welche bereits von der Morgensonne erhellt wurde. Ebenso leise bewegte sie sich auf ihren schlafenden Kommandanten zu. Vorsichtig krabbelte sie zu ihm unter die Decke. Es dauerte nicht lange, bis die Blonde zurück ins Reich der Träume driftete, denn bei Ace fühlte sie sich immer noch am sichersten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Anlässlich meines B-Days Ende August würde ich ganz gerne ein kleines Special Kapitel mach, in dem Chiara EURE Fragen beantwortet ;)
Ob ihr mir die Fragen in einer Review und als ENS zukommen lasst ist egal :D
Eben ist die Anzahl der Fragen pro Person unbegrenzt. Ihr könnt also alles Fragen was eus so einfällt ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So ich mach hier jetzt mal nen Cut, damit ihr heute überhaupt was zu lesen bekommt ;)
Ich habe für dieses "Stückchen" Text ernsthaft 5 Wochen gebraucht und bin noch nicht einmal bei der Hälfte von dem, was ich eigentlich an Story rein knallen wollte ^^"
Jetzt mach ich 2 - 3 Teile draus ^^ Der 2. Teil kommt dann voraussichtlich zu Weihnachten raus.
Wann das nächste reguläre Kapitel kommt weiß ich noch nicht. Jetzt stehen für mich erstmal Hansa Park und Heide Park an :D Und eine OC Challenge an der ich mit Chiara teilnehme ^^
Bin da jetzt auch mal ganz frech und mach ein bisschen Werbung dafür:
Wenn wer Lust hat bei der Challenge mit zu machen, kann einfach mal bei lorenorkerstinxx auf DeviantArt vor bei ;)

Und jetzt wäre noch ganz lieb wenn ihr mir ein paar Reviews dalasst :)
Also bis zum nächsten Mal
Eure Aki/Chiara Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das wars auch schon wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen :3

Lasst mir doch bitte ein paar Reviews da, ja?
*Teller mit Keksen hinstell*

Also bis zum nächsten Mal ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  WritingStar
2015-08-15T15:56:51+00:00 15.08.2015 17:56
Ich freu mich schon auf nächstes Kapitel

LG LoveInFire


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