Finsternis und Licht! von Yashaou ================================================================================ Kapitel 2: Flucht! ------------------ Nach ein paar Stunden, wie mir schien, erwachte ich. Als ich die Augen öffnete war es stockfinster, es war später Abend. Ich sah schräg zum Fenster hinüber und erblickte den sternenklaren Nachthimmel. Er schien regelrecht zu strahlen. Kurz wurde mir schwarz vor Augen und mir fiel auf einmal auf, dass ich kaum noch schmerzen hatte. Waren meine Wunden etwa schon so gut verheilt?? Und das von Gestern auf heute?? Langsam richtete ich mich auf. Nun saß ich im Bett und mir rasten von einer Sekunde in die andere wieder diese Gedanken durch den Kopf. Wozu leb ich überhaupt noch……was ist der Sinn meines Lebens ohne Namen, Vergangenheit und vielleicht sogar Zukunft…… diese Fragen stellte ich mir bestimmt schon zum tausendsten Mal. Mein Blick schweifte ab vom Himmel, durch das Zimmer und blieb an einem Schatten, schwärzer als die tiefste Nacht hängen. Es war das Katana…….mein Katana. Ich weiß nicht warum aber ich hatte das Gefühl, dass es mir gehört. Erneut sah ich aus dem Fenster und entschloss mich wieder zu schlafen um in die Dunkelheit eines Traumes zurückzukehren. „Neeiiiiiin!! NEEEIIIINNN!!!!!!!!!!!!“ Die Leute die diesen Schrei hätten hören können, vernahmen stattdessen ein langgezogenes gequältes Ächzen. Schweißgebadet und schwer atmend saß ich Kerzengerade im Bett. Was war das schon wieder?? Wieso träumte ich solche fürchterlichen Dinge……..Immer noch schwer atmend stand ich auf und versuchte ins Bad zu gelangen, um genauer zu sein zu finden. Als ich die Tür aufmachen wollte, öffnete sie sich von slebst und vor mir stand Kari mit einem Tablett voller Essen auf der Hand. Vor schreck trat ich einen Schritt zurück. Sie sah mich leicht verwirrt an und fixierte mich mit ihren braunen Augen. „Was ist??“ zischte ich sie an und wunderte mich sogleich, dass ich sprechen konnte. Merkwürdig vorhin als ich schrie kam nur dieses ächzen aus meinen Mund!! „D-d…du kannst s…sprechen? Ähhh……Du siehst Kreidebleich aus und atmest schwer! Ich mache mir nur sorgen!!“ sagte sie zittrig. „Na und?? Das ist ja wohl einzig und allein mein Problem!!“ „A..aber d-du warst ganze 3……3 Tage bewusstlos!! Und Uhrplötzlich wachst du auf und kannst ohne Probleme gehen!? Geht es dir denn besser??“ „Klar sonst würde ich nicht aufstehen!! Und jetzt lassen sie mich endlich durch ich will ins Bad!!“ gereizt drängte ich mich an ihr vorbei, doch kurz hielt ich noch mal inne. „Das Bad ist den Gang entlang und die letzte Tür rechts!“ freundlich lächelte sie mich an. Innerlich verdrehte ich nur meine Augen und setzte mich wieder in Bewegung. Der Gang war relativ lang, links waren drei Türen, rechts ein in das Wohnzimmer offener weiterer Gang und zwei andere Türen. Endlich war ich an der besagten Tür angelangt und öffnete sie langsam. WHOW!! Es war ein riesiges Badezimmer, an der Wand gegenüber stand eine Badewanne die mindestens 2 m misst! Neben ihr am Kopf- oder auch Fußende stand eine Dusche und links neben der Tür ist ein Waschbecken mit einem Spiegel darüber. Rechts neben diesem ist die Toilette und zum Schluss stand ein großer Wandschrank, dessen Türen aus einem genauso großen Spiegel bestanden, rechts neben der Tür. Ich trat auf das Waschbecken zu. Etwas Abkühlung würde mir ganz gut tun. Ich drehte den Wasserhahn auf kalt und hielt meine Hände wie eine Schüssel unter den kühlen Strahl. Als sie voll war spritzte ich mir das kühle Nass ins Gesicht. Dies wiederholte ich mehrmals. Ich drehte mich um und wollte mich aus dem Bad gehen als mein Blick auf den Spiegel am Schrank fiel. Ich sah zum ersten Mal mein Spiegelbild und ich musste zugeben, dass es gut zu mir passte. Ich habe schulterlange schwarze Haare, gefühlskalte tiefschwarze Augen, ein schmales Gesicht und sehr blasse Haut, die schon fast durchsichtig schien. Ich sah aus als ob ich Sterbenskrank wäre. Vom äußeren Erscheinungsbild her würde ich sagen das ich ca. 16 oder 17 Jahre alt war. Es wurde Zeit, dass ich mal nach meinen Wunden kümmerte. Es war schockierend, ich musste nur meinen rechten Ärmel des Schlafanzuges hochkrempeln und da kam auch schon eine tiefe Schnittwunde zum Vorschein. Sie war bereits am abheilen sah aber dennoch extrem widerlich aus. Dies war trotzdem noch nicht das schlimmste, denn unter dem T-shirt, an Bauch und Rücken waren großflächige grünblaue Blutergüsse, schwere Verbrennungen, die noch ziemlich frisch aussahen und vereinzelte Narben. Bei dem Anblick wurde mir spei übel und ich wendete mich schnell meinen linken Arm und den Beinen zu. An dem Arm sowie an den beiden Beinen waren überall vereinzelte Schnitte zu erkennen. Kein wunder das ich solche Schmerzen hatte und noch immer welche habe. Was hatte man mit mir gemacht? Was war passiert? Hatte dieser verfluchte Traum etwas damit zu tun? Wieder kamen mir diese Bilder ins Gedächtnis und ich schauderte. Es war einfach nur schrecklich gewesen, ich wollte diese Bilder nie wieder sehen! Überall waren brennende Häuser, die ganze Stadt schien zu brennen……..Eine Armee die grundlos Menschen tötete…….wenige widersetzten sich, hatten aber keinerlei Chancen zu überleben……überall Blut….so viel Blut….Zwei Körper...die Tod übereinander liegen…eine große Blutlache erstreckte sich unter ihn…aus dem nichts tauchte ein Gesicht auf………..es hatte ein breites und fieses Grinsen………..höhnisch lachte es auf……..eine furcht erregend tiefe Stimme war zu hören…..ein blauer Lichtstrahl durchzog die Finsternis…….zerschnitt förmlich die Luft……….dann war der Kopf des Gesichtes von seinem Körper getrennt……..er blutete stark und kippte nach vorne……… NEIN , nein, nein… nicht daran denken. Weg von dem Spiegel, raus aus dem Bad. Blitzschnell stand ich vor der Badtür. Mein Herz pochte wie wild gegen meinen Brustkorb, ich atmete wieder schwer und der Angstschweiß stand mir auf der Stirn. Ganz vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich wollte nur noch zurück in das Zimmer zurück in das Bett. Kira wartete bereits auf mich, sie hielt die Tür offen. Ich schlich förmlich den Gang entlang, durch die Tür und lies mich schließlich auf das Bett fallen. Kira musterte mich misstrauisch, sie schwieg erst einmal. Sie sollte es im Moment sowieso nicht wagen mich anzusprechen, das würde ihr nicht allzu gut bekommen. Meine Laune war auf ihrem Tiefpunkt angelangt. „Kann ich etwas für dich tun?“ fragte sie zögerlich…..jetzt sagte sie ja doch was!! Langsam richtete ich mich auf, blickte ihr dabei eiskalt ins Gesicht. Kurz zuckte sie zusammen. „Sag bescheid, wenn du etwas brauchst! Du solltest in einer Woche fitt genug sein und aufbrechen können!“ das Wort eine Woche betonte sie extra stark. Mit einem letzten Blick, der auf mich gerichtet war, drehte sie sich um und verschloss die Tür von außen. Es dauerte eine weile bis ich realisierte was sie überhaupt gesagt hatte. W-was erst in einer Woche?? Nein danke, nicht mit mir, so lange halte ich es hier nicht aus!! Ich mag einfach diese scheiß Freundlichkeit nicht! Mein Blick glitt hinüber zum Katana. Heute Nacht…..ja heute Nacht werde ich aufbrechen. Sofort legte ich mich schlafen, schlief auch nach wenigen Minuten ein. Diesmal war es ein traumloser schlaf und ich wachte erholt mitten in der tiefsten Nacht auf. Leise kramte ich im Schrank nach irgendwelchen Sachen die ich anziehen konnte. Es dauerte lange bis ich welche fand die mir auch passten. Nachdem ich fertig angezogen war, nahm ich mein Katana, band es auf den Rücken und schlich mich aus der Wohnung. Draußen angelangt wollte ich schon weiter gehen hielt aber noch kurz inne. Ein letztes Mal sah ich das große Haus an, drehte mich wieder um und ging von dannen. Ich kam vor einem großen Tor zum stehen. Endlich war ich am Stadttor angelangt, nach etlichen 20 Minuten. Aber wie soll ich da raus kommen? „Hey, was machst du hier??“ Ein Schatten kam auf mich zu. Ich drehte mich zu der Gestalt um und sah sie Finster an. Das Mondlicht beschien zur hälfte das Gesicht des Mannes. Er sah wie eine Statue aus, keine Gefühlsregung war zu erkennen. „Ich möchte hier raus“ antwortete ich trocken. „Das geht nicht, es ist schon zu spät“ er kam weiter auf mich zu, kurz vor mir blieb er stehen. „Lassen sie mich durch und machen sie das Tor auf!!“ zischte ich gefährlich. Dennoch rührte er sich nicht, er schien völlig unbeeindruckt zu sein. „Zum letzten mal Miss, so spät kommt hier niemand mehr raus, außer er ist einer Armee angehörig, ein Krieger oder sonst etwas Ähnliches!!“ allmählich platzte mir der Geduldsfaden, ich will hier raus und das so schnell wie möglich! Wie von fremder Hand gesteuert fuhr die meinige zum Katana und zog es aus der Scheide. Blitzschnell war die kalte Klinge an seinem Hals, er hatte noch nicht einmal die Zeit gehabt zu reagieren. Die Atmosphäre war gespannt und hitzig. Der Wächter fing langsam an zu schwitzen und schluckte hart. Kalt sah ich ihn direkt in seine Augen. „Lassen sie mich raus!! Oder wollen sie sterben??!!“ meine stimme klang selbstsicher, eiskalt, es gefror nur so einem das Blut in den Adern. Und schon wieder reagierte er nur mit einem harten schlucken. Erbarmungslos drückte ich das Katana stärker an seinen Hals. Ein feiner kleiner Schnitt entstand aus dem Blut die Klinge hinunterlief. Ich hoffte so die gewünschte Reaktion zu bekommen, aber der Wächter versteifte sich immer mehr und war unfähig noch irgendetwas zu regeln. Allmählich verlor ich die Nerven, drückte die scharfe Klinge noch eine Spur fester an seinen Hals, sodass mehr Blut hervorquoll. Schmerzverzerrt wurde sein Gesicht. „Was ist nun??“…… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)