Two Worlds Collide von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 34: Verabredung ----------------------- Verstohlen blickte Byakuya zum gefühlt 100. Mal an diesem Abend auf sein Handy. Sehnsüchtig wartete er darauf, dass sich Renji meldete und ihm die Uhrzeit mitteilte, wann sie sich treffen würden. Stattdessen saß er im Konferenzzimmer seines Großvaters und musste bei einer Besprechung dabei sein. Neben ihm und seinem Großvater war nur noch Baraggan Louisenbairn, ein enger Vertrauter seines Großvaters und eben jene Person, die auf der Arbeit jeden Schritt von Byakuya überwachte, anwesend. Während er an seinem Tee nippte, fragte er sich ein weiteres Mal, warum ausgerechnet heute dieses spontane Meeting stattfinden musste. Die Themen, die angesprochen wurden, waren alltäglich und ohne jegliche Brisanz. Hinzu kam noch, dass er erst ab Montag seine Stelle wieder antreten würde. Natürlich wusste es der Schwarzhaarige besser, als irgendetwas zu sagen, doch innerlich ärgerte er sich. Lieber würde er jetzt in seinem Schlafzimmer sitzen und sich schon einmal für den gemeinsamen Abend mit Renji fertig machen. Alleine der Gedanke ließ sein Herz schneller schlagen. Nur mit Mühe unterdrückte er das Lächeln, dass sich langsam den Weg in sein Gesicht gebahnt hatte. Dann plötzlich vibrierte sein Handy in seinen Händen. Renji rief an. Sein Herz schlug schneller, doch gleichzeitig fluchte er, dass Renji nicht einfach eine Nachricht hätte schreiben können. Es war ihm unmöglich, jetzt den Anruf zu beantworten. Zum ersten Mal in seinem Leben verwendete er die Funktion „SMS-Antwort“. >Kann gerade nicht rangehen. Melde mich gleich<, tippte er schnell in das Gerät ein und lenkte dann wieder eine Aufmerksamkeit dem Gerede von Baraggan zu. Nach weiteren 45 Minuten, die ihm eher wie 45 Stunden vorkamen, schloss Baraggan seinen Vortrag und Ginrei Kuchiki entließ ihn für den Abend. Schnell stand Byakuya auf und wollte ihn zur Tür bringen, um die Chance zu nutzen und dann in seine Räumlichkeiten zu verschwinden. Doch einmal mehr machte ihn sein Großvater einen Strich durch die Rechnung. „Ich muss noch mit dir reden, Byakuya. Ich bin mir sicher, dass Baraggan selbst den Weg nach draußen finden wird.“ Dieser nickte bestätigend, packte seine Tasche fertig und verschwand. Schon fast sehnsüchtig blickte Byakuya ihm hinterher, wie er die Tür des Konferenzzimmers hinter sich schloss. „Du wirst das beenden“, schnitt die ernste Stimme durch seine Gedanken. Byakuya musste kurz blinzeln, um wieder Herr der Lage zu werden. „Was möchtest du mir damit sagen, Großvater?“, fragte er ehrlich irritiert. „Verkaufe mich nicht für dumm, ich habe gesehen, dass du eben angerufen wurdest.“ Byakuya atmete kurz durch. „Das war nur mein Therapeut, er wollte sich nur erkundigen, ob mein Knie dem vollständigen Training im Dojo standgehalten hat“, erwiderte er ihm ruhig, auch wenn sein Herz bis zum Hals schlug. „Ich wiederhole mich nicht gerne. Ich sagte, dass du mich nicht für dumm verkaufen sollst“, der Ärger in der Stimme des Weißhaarigen war nicht zu überhören. “Ich weiß Bescheid, Byakuya.“ Mit einem Mal war Byakuyas Mund trocken und er wusste nicht mehr, was er erwidern sollte. Sein Großvater hingegen blickte ihn weiter ein, als könnte er Löcher durch ihn hindurch starren. „So lange wie es deiner körperlichen Genesung diente, habe ich es mir mit angesehen. Immerhin kann es nur von Vorteil sein, wenn diesem... Gorilla deine Rehabilitation auch persönlich wichtig ist. Aber da du nun nicht mehr auf ihn angewiesen bist, verbiete ich dir jeglichen weiteren Kontakt mit ihm“, damit erhob Ginrei sich und wollte aus dem Raum gehen. „Nein. Erstens hat dieser 'Gorilla' einen Namen“, spie Byakuya. „Und Zweitens bin ich alt genug, um zu entscheiden, was ich will und lasse es mir nicht verbieten.“ Wütend funkelten die Augen seines Großvaters, als er sich wieder umwandte. „Mir ist durchaus bewusst, dass der Name dieses einfältigen Gorillas Renji Abarai ist. Ich weiß von seinen 6 Mitbewohnern, die allesamt aus einem Heim stammen. Ebenso ist mir bekannt, dass eben dieser Renji Abarai vorgestern bei seiner Bank war, um einen Kredit für die Ausbildung zumPhysiotherapeuten für einen dieser Mitbewohner angefragt hat. Es gibt noch viele weitere Dinge, die ich über diesen Abschaum weiß. Daher kann ich auch mit Bestimmtheit sagen, dass keiner dieser Personen ein angemessener Umgang mit dir sind. Du bist sogar noch ungehorsamer geworden durch diesen Kontakt. Daher noch einmal, Byakuya Kuchiki: Ich verbiete dir jeglichen Umgang mit diesen Tagedieben.“ „Und das zeigt, wie wenig du sie kennst. Sie sind kein Abschaum und Renji ist weder ein Gorilla noch ist er einfältig. Diese Familie ist so, wie jede Fa...“ „Jedes weitere Wort wirst du bereuen“, donnerte Ginrei und kam einen Schritt auf ihn zu, sodass Byakuya verstummte. „Ich habe mich klar ausgedrückt, dass du keinen dieser Personen wiedersehen wirst. Solltest du dich nicht daran halten, glaube mir, dann wird dein Lustknabe meinen Zorn zu spüren bekommen.“ Byakuyas Augen wurden bei dieser Drohung groß. „Was hast du vor?“, fragte er und konnte den Hauch von Furcht nicht aus seiner Stimme verbannen, die sich schon wie eine eisige Hand um sein Herz gelegt hatte. „Ich werde ihm Stück für Stück all das nehmen, was ihm wichtig ist. Bis er sich wünschte, niemals auch nur einen Finger an dich gelegt zu haben. Meine Freunde bei der Bank warten nur auf meinen Anruf, ob sie den Kredit genehmigen sollen. Also hast du die Wahl“, ein eiskaltes Grinsen zierte das Gesicht des Älteren, als er sich umdrehte und ging. Byakuya stand wie versteinert in dem Konferenzzimmer und blickte auf die geöffnete Tür. Sein Herz schlug bis zum Hals und er befürchtete, zu ersticken. „Glaubst du, er tut das wirklich, Aio?“, fragte er leise, denn er wusste, dass seine Dienerin in der Nähe sein musste. „Es tut mir leid, mein Herr, aber Aio wurde vorerst für den Küchendienst eingeteilt“, erklärte eine junge Frau mit kurzen, braunen Haaren und Brille. Byakuya drehte sich zu ihr um. „Vielen Dank für die Information, Mihane. Ich werde mich dann jetzt zurückziehen.“ Kurze Zeit später saß Byakuya wie versteinert auf seinem Bett und starrte auf sein Handy. Würde er sich noch einmal mit Renji treffen, würde er nur noch mehr Unglück über sie alle hereinbrechen. Er wusste, dass Aios Degradierung eine weitere Mahnung war, zudem war sie ihrem Großvater wohl ein Dorn im Auge, da sie ihm geholfen hatte. Er atmete tief durch uns seufzte tief. >Es tut mir leid, aber ich kann heute nicht vorbeikommen<, schrieb er mit zittrigen Händen und schaltete dann sein Handy aus. Dann lösche er das Licht und vergrub sich in sein Bett. Nachdem Renji endlich alle aus dem Haus hatte, räumte er hier und da noch ein wenig auf. Nicht unbedingt, weil es nötig wäre, sondern viel mehr, um sich zu beschäftigen. Er war auf dem Heimweg noch schnell bei Cifers vorbei gefahren und hat noch ein paar Onigiri besorgt. Vermutlich hatte Byakuya schon gegessen, wenn er kommen würde, doch vielleicht wäre er für einen späteren Snack noch zu haben. Immerhin hatte er ein wenig körperliche Betätigung geplant gehabt. Bei dem Gedanken huschte ein breites Grinsen über seine Lippen. Kurz schaute er auf die Uhr. Sein Anruf war gute 45 Minuten her, langsam wurde er ungeduldig. Doch er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass sein Großvater Byakuya mal wieder aufhielt. Da war ja noch die Sache mit den unvollständigen Unterlagen und generell schien er ihm ja das Leben ein wenig schwer zu machen. Einmal mehr dachte sich Renji, dass er echt Einiges dafür geben würde, diesem alten Sack mal seine Meinung zu sagen. Doch das würde sicherlich nichts verbessern. Im Gegenteil... Renji seufzte. Er ging in die Küche, um ein weiteres Mal zu prüfen, ob auch dort alles in Ordnung war und stellte schon einmal den Tee griffbereit auf die Küchenzeile, als er hörte, wie sein Handy im Wohnzimmer klingelte. Der Klingelton signalisierte ihm bereits, dass es eine Nachricht war. Vielleicht von Izuru, der Bescheid gab, dass sie gut vor dem Kino angekommen seien. Im Wohnzimmer angekommen, griff er nach dem Handy und öffnete die Nachricht. >Es tut mir leid, aber ich kann heute nicht vorbeikommen< Renji schaute auf den Absender und ließ sich dann auf das Sofa fallen. Enttäuschung machte sich in ihm breit und er hatte große Lust, irgendetwas gegen die Wand zu werfen. Doch da er kein Typ für Zerstörung war, ließ er es. Stattdessen drückte er die Wahlwiederholung und atmete kurz durch. Sofort wurde er zur Mailbox geleitet. Sorge machte sich in ihm breit und so entschloss er sich, auf die Mailbox zu sprechen. „Ist alles in Ordnung bei dir? Melde dich doch bitte, sobald du kannst.“ Irgendetwas war passiert, etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen. Er rieb sich mit einer Hand durch das Gesicht. „Verfluchte Scheiße.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)