Two Worlds Collide von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 42: Wochenende ---------------------- Schweißgebadet wurde Byakuya wach. Es war einer der Sorte Albträume gewesen, die man sofort nach dem Augenaufschlagen wieder vergessen hatte. Doch die unterbewusst erlebte Furcht und Machtlosigkeit ließen seine Glieder erschaudern und sensibel für seine Umgebung werden. Er blinzelte und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten, ohne sich zu bewegen. Wo war er? Der Raum kam ihm seltsam bekannt und doch fremd vor. Dann spürte er den kräftigen Arm, der locker über seine Taille geworfen war und die leisen Atemgeräusche hinter ihm. Renji. Er lächelte erleichtert, wenn auch immer noch von dem Traum mitgenommen. Er drehte sich in der Umarmung des Anderen, legte seinen Arm ebenfalls um Renjis Taille und vergrub sein Gesicht an der breiten Brust, sog den vertrauten Geruch Renjis ein. Der Therapeut zog Byakuya näher an sich und gab ihm einen Kuss auf den Scheitel. „Ich hab dich“, murmelte er schlaftrunken in die schwarzen Haare hinein. Nun endlich verließ auch die Anspannung Byakuyas Körper und er schlief mit einem Lächeln auf den Lippen wieder ein. Als Byakuya das nächste Mal aufwachte, blitze Sonnenlicht durch den Rolladen und er war alleine in dem kleinen Zimmer. Er setzte sich auf und blickte sich suchend um, doch Renji war tatsächlich nicht zu sehen. Er blickte zum Wecker auf dem Nachttisch, doch dieser zeigte keine Uhrzeit an. Hatte Renji nicht mal gesagt, dass er ihn aus Versehen kaputt gemacht hat? Dann fiel sein Blick auf ein schlicht eingerahmtes Bild. Es war einer dieser Bilderrahmen ohne echten Rahmen, sondern nur eine Scheibe, die mit Klammern auf der Rückwand befestigt war. Beim ersten flüchtigen Blick glaubte Byakuya, die Chimäre von Arezza darauf zu sehen, doch dann erkannte er, dass es sich hier nicht um einen Löwen, sondern um einen Pavian handelte. Er setzte sich auf die Bettkante, direkt gegenüber des Bildes und studierte es etwas. Jetzt, da er nah an dem Bild saß, war es unverkennbar ein Pavian. Hatte Renji Interesse an Mythologie? Doch bevor Byakuya den Gedanken weiter ausführen konnte, öffnete sich leise die Tür. Renji kam mit einem Grinsen herein und trug dabei eine graue Sporthose und ein schwarzes Muskelshirt. Dank dem Oberteil waren nicht nur alle Tattoos auf den Armen zu sehen, sondern auch noch ein bisschen von der Brust. Byakuya schluckte und lenkte den Blick in Renjis Gesicht. Er trug die Haare offen und kein Bandana, daher war dieser Anblick nicht weniger ablenkend. Das Grinsen wurde breiter. „Na? Lust auf ein Frühstück, Süßer?“, dabei wippte er mit den Augenbrauen. Byakuya gingen dabei einige Dinge durch den Kopf: Wie genau sah das Frühstück aus? Kein dämlicher Spitzname? Und als Renji dann näher kam: Was genau hat er jetzt vor? Byakuya blinzelte nur verwirrt und harrte der Dinge, die da wohl auf ihn zukommen würden. „Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?“, neckte Renji. Natürlich konnte Byakuya das nicht auf sich sitzen lassen. „Ich habe mich nur gewundert, warum du nicht so einen lächerlichen Spitznamen für mich verwendet hast“, schnaubte er theatralisch und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. In diesem Augenblick wurde Byakuya bewusst, dass er noch vollkommen unbekleidet war. Renji beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen kurzen Kuss. „Nah, heute möchte ich dich ausnahmsweise mal nicht aufziehen“, grinste er, als er sich wieder von Byakuya löste. „Also? Wie sieht es mit Frühstück aus?“, wollte er dann wissen. „Kommt drauf an, wie Frühstück aussieht“, nun war es an Byakuya, etwas zweideutig zu formulieren und sich auf den Ellbogen zurück aufs Bett zu legen. Lachend krabbelte Renji aufs Bett und positionierte sich über Byakuya. Die roten Haare kitzelten diesen dabei etwas im Gesicht. „Ich meinte eigentlich richtiges Frühstück. Es sollte bald fertig sein“, wisperte Renji ihm dabei ins Ohr. Als er sich dann aus purer Boshaftigkeit noch einmal leicht an Byakuya rieb, bemerkte Renji sofort etwas in dessen Lendenregion. „Hmm... Aber so wie es aussieht, bekomme ich heute 2 Mal Frühstück“, schnurrte er dann, als er langsam nach unten wanderte. Als sie endlich nach unten gingen, trug Byakuya ebenfalls eine Sporthose von Renji und ein schwarzes T-Shirt, das ihm der Rothaarige mit einem breiten Grinsen zugeworfen hatte. Er hatte sich kurz beschwert, sich doch dann augenrollend ergeben. Es war ein Warndreieck drauf inklusive roter Schrift, die 'Caution – Hot Surface' besagte. Renji hatte es offenbar diebische Freude dabei gehabt und während er dem Therapeuten nun die Treppe hinunter folgte, fragte er sich, ob das auch der Grund dafür war, dass er heute von einer seiner interessanten Spitznamenkreationen verschont geblieben war. Zu Byakuyas Überraschung war das Essen gerade erst auf den Tisch gekommen und alle hatten geduldig auf die beiden gewartet. Nach einer kurzen Begrüßung und Guten-Appetit-Wünschen, langten alle ordentlich rein. Während dem Essen wurden allerei Alltäglisches geredet und Byakuya hörte aufmerksam zu, war er doch meist ein Frühstück alleine gewohnt. Sie besprachen, was noch zu machen war, wer wann weg musste oder nicht da war und zu guter Letzt, ob die nächsten Tage irgendetwas Besonderes anstand. „Und bei dir, Byakuya?“, fragte Renji dann nach. Der Angesprochene war erst ein wenig verwirrt und blinzelte. „Freitagabend habe ich die Prüfung zum 4. Dan“, erklärte er daraufhin in die Runde. „Dann was?“, wollte Yachiru mit großen, fragenden Augen wissen. „Ein Dan ist ein Meistergrad im Kampfsport. Es zeigt, wie gut jemand ist“, erklärte Renji mit einem fröhlichen Lachen. „Also ist Byakushi gut?“, wollte sie nun wissen. Da Byakuya nicht zu antworten schien, übernahm Renji das. „Sehr gut sogar, würde ich sagen. Wenn er in diesem Alter schon den 4. Dan ablegen kann, denn im Kendō gibt es, anders wie in vielen anderen Kampfsportarten, nur bis zum 8. Dan“, erklärte Renji, während sich Byakuya fragte, woher er das wusste und wegen des Lobes leicht errötete. Yachiru klatschte freudig in die Hände. „Dürfen wir dir zugucken, Byakushi?“, fragte sie begeistert. „Ich weiß gar nicht, ob Besucher erlaubt sind“, warf Renji ein, als der Schwarzhaarige keine Antwort zu finden schien. „Gedulde dich ein wenig, ich denke, Byakuya wird es bestimmt klären.“ Zu Byakuya gewandt flüsterte er zwinkernd: „Und wenn es dir nicht Recht ist, bis Morgen hat sie es eh wieder vergessen.“ Byakuya nickte etwas unbeholfen, da er nicht wirklich wusste, was er von dem Gedanken halten sollte, jemanden bei der Prüfung dabei zu haben. Nach dem Frühstück verteilten sich alle in der Wohnung. Byakuya nutzte die Möglichkeit, noch einmal duschen zu können. Während er im Badezimmer war, drang vom Wohnzimmer aus immer wieder Fluchen und Gejohle. Der Schwarzhaarige war sich nicht sicher, was sie im Nachbarzimmer taten, also blickte er verwirrt durch den Türspalt, bevor er das Zimmer ganz verließ. Tōshirō und Shūhei saßen vor dem Fernseher und schienen ein Fußballspiel auf einer Konsole zu spielen. Er hatte zwar nicht viel Ahnung von solchen Spielen, doch anhand der Grafik war unübersehbar, dass es sich um ein älteres Modell handeln musste. Er setzte sich neben Renji auf das Sofa und beobachtete das Spiel, während Renji Shūhei gut gemeinte, aber sinnlose Ratschläge erteilte. Doch schon bald stand es 12:1 für den Jüngeren und dabei war noch keine Halbzeit gespielt. Shūhei hingegen sah aus, als würde er jeden Moment den Controller in die Ecke werfen wollen. Das Spiel war wirklich einseitig. Am Ende gewann Tōshirō haushoch. „Du kannst echt keinen Gang zurückschalten“, nörgelte der Ältere, als er aufstand. „Kein Wunder, dass kaum noch jemand mit der Spielen will.“ Dabei glitt der Blick des Weißhaarigen auf Byakuya. „Willst du dich mal versuchen?“, fragte er, Byakuya war sich nicht sicher, ob dessen Ton genervt oder unterdrückt amüsiert war. „Ich habe noch niemals ein solches Spiel gespielt“, gestand Byakuya nun. „Ach, das ist nicht so schwer“, meinte Tōshirō und wedelte mit dem zweiten Controller herum. „Dann sei doch wenigstens so nett und nimm ein einfacheres Spiel. Wir haben doch noch Tekken, oder?“, schlug Renji vor, nachdem er Byakuyas Zögern erkannte. Der Weißhaarigen grummelte. „Meinetwegen. Nur Kampfsportspiele machen nicht so viel Spaß wie Fußball.“ „Sollte Byakuya Gefallen daran gefunden haben, könnt ihr euch ja noch daran versuchen“, beschwichtigte Renji ihn, während er Byakuya leicht, mit einem Grinsen, in die Seite stupste, um ihn aufzufordern, mitzumachen. 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