Yami no Hikari von Isi-Arts (Das Licht in der Dunkelheit) ================================================================================ Kapitel 7: Verschwunden ----------------------- Iggy hatte heute schon eindeutig genug durch gemacht. Statt Angst packte ihn nun Wut. Er hasste sich für diesen Vorschlag, für seine Dummheit und seine Sturheit. Hätte er es doch nur dabei belasse, als er Akito sah. Aber sein Stolz wollte es nicht zulassen. Nun hatte er die Rechnung dafür tragen müssen. Der Dämon kämpfte damit, seinen Arm aus der maroden Wand zu ziehen. Dennoch würde er es bald geschafft haben und dann würde es schwer werden, ihm zu entkommen. Zur Mauer hin war es ein gutes Stück zu laufen. Noch dazu war es fraglich, ob die Mauer auch rechtzeitig geöffnet werden würde. Aber es war einen Versuch wert. Man kann nur herausfinden, ob es klappt, wenn man es auch macht. So ist das Leben nun einmal, ein riesiges Glücksspiel. Die Kinder liefen, so schnell die Beine sie nur tragen konnten. Aktio tat es ihnen gleich. Nur nicht in Richtung Mauer sondern zu der Bestie hin. Die Naginata setzte er zu einem Hieb an. Welcher aber direkt ins Leere ging. Der Dämon hatte sich befreit und die Mauer dabei fast komplett zerstört. Im letzten Augenblick wich er zur Seite. „Du wirst mich nicht aufhalten können. Ich rieche dein Blut bis hier. Du bist verwundet!“ Damit setzte der Dämon die Verfolgung der beiden Kinder an. „Und wenn schon, ich habe immerhin zwei Beine zum stehen.“, voller Überzeugung in der Stimme redete er sich dies zumindest ein. Doch in Wirklichkeit befürchtete er, dies würde ihn stark behindern. Das pochen kehrte in sein Bein zurück. Schmerz, den er vorher vergessen hatte, wurde durch seine Erwähnung wieder munter und tat sein beste, sich bemerkbar zu machen. Akito würde die Kinder nicht aufholen können. Und auch der Abstand zwischen sich und dem Dämon würde sich erheblich vergrößern. „Ich tue dir einen Gefallen, Mensch“, es gefiel Akito nicht, wie abwertend der Dämon das letzte Wort durch seine Zähne presste, „Ich werde dich leben lassen, zumindest so lange, bis du die Qualen der beiden komplett erdulden konntest. Dann werde ich dich mit der Gewissheit zurück lassen, dass du sie getötet und verstümmelt hast. Immerhin warst du so unfähig, diese Leben zu beschützen.“ „Ich habe in meinem Leben schon genug Tote gesehen, ich kann mit dem Tod umgehen.“ „Oh, das wage ich auch nicht zu bezweifeln. Doch ich merke, wie sehr diese Welt an dir nagt. Du bist allein. Deine Hütte ist der beste Beweis, Einsiedler.“ Der Dämon wandte sich ab von Akito. Die Kinder hatten einen guten Vorsprung, dennoch würden sie eine leichte Beute für das Ungetüm sein. „Los Iggy!“, schrie Lisbeth. Die dunkle Landschaft huschte flüchtig an ihr vorbei. Der uneben Boden macht es ihr schwer, das Gleichgewicht zu halten. Und dennoch war sie guter Dinge, dass sie es zum Tor schaffen würde. Nur einen kurzen Augenblick lang fasste sie den Gedanken, was aus Akito werden würde. Doch die Angst vertrieb diesen Gedanken wieder und lies sie wie mit Scheuklappen starr auf ihr Ziel blicken. Die Mauer wuchs zu einem enormen Monstrum, wobei das schwerfällige Tor nun immer mehr in ihre Nähe rückte. „Ich kann nicht mehr“, schnaubte der Junge. Doch das junge Fräulein schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Mittlerweile zog sie ihn am Arm gepackt mit sich. Zu spät fiel ihr auf, dass der Dämon sie aufgeholt hatte. Eine enorme Klaue legte sich um ihre Schultern und zwang sie zum Stillstand. Lisbeth wurde regelrecht vom Boden gerissen. Ein Windstoß umschlang sie und der Boden verschwand unter ihren Füßen. „Nein“, schrie sie. Doch der Dämon ignorierte dies. Er erhob sich mit seinen Schwingen und verschwand mit Lisbeth in der Dunkelheit. Akito blieb nichts anderes, als dem Schauspiel zu zusehen. Iggy konnte noch gar nicht begreifen, was da gerade geschehen war. Er wurde von dem Dämon unsanft bei Seite geschleudert. Benommen und Orientierungslos richtete er sich auf. Doch es blieb ihm nichts weiter, als dem hilflosen Mädchen hinterher zu schauen. Zu groß war die Entfernung, die der Dämon hinter sich gebracht hatte. Selbst Akito war machtlos. Sein verletztes Bein zwang ihn dazu, schwach hinterher zu stolpern. Der Dämon hatte, was er wollte und würde alles andere einfach Ignorieren. Zeugen waren ihm egal. „Du Feigling wolltest sie doch foltern und verstümmeln! Nicht einmal mein Leid lässt du mir!“ Mist!, dachte Akito, zwang sich jedoch, zu Iggy zu laufen. „Komm, wir gehen!“, schnaubte er. „Aber wohin? Wir müssen Lisbeth retten!“ „Sagt der, der Schuld an ihrer Entführung ist?“, Groll legte sich über Akitos Stimme“ Weist du, was du angerichtet hast? Sie ist das Mittel zur Macht der Dämonen!“ Iggy schwieg. „Wir müssen die Stadt warnen! Und glaub mir, mir wird keiner zuhören!“ „Aber....“ „Bist du schwer von Begriff? Ich, der einzige, der weiß was passieren wird, ist ein `Hinterwälder` und, ach ja, dein Sklave! Los, junger Herr“ Der Morgen brach an und die Tore öffneten sich schwerfällig. Frustriert gingen die beiden zurück zum Anwesen. Einige Bedienstete kümmerten sich um Iggy während Akito nur mit einem Fingerdeut ins Beihaus geschickt wurde. Zum Mittag waren beide geputzt und neu gekleidet im Salon erwartet worden. „Nun denn, mein Sohn, taugt er etwas, dein-“, mit einem verächtlichen Blick musterte er Akito, “-Drecksvieh? So sehr, dass du ihm Kleider hast bringen lassen?“ „Vater, er hat mir das Leben gerettet.“ „Ihr ward im Wald, es ist seine Aufgabe, dein Leben zu retten. Er hat seinen Dienst getan und nichts weiter.“ „Wir haben nur ein Problem.“ „Fürst, Lisbeth wurde entführt!“, meldete sich Akito zu Wort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)