Falling Apart von somali77 (Das Ende einer Saga) ================================================================================ Kapitel 1: Hilflos (Sasuke) --------------------------- ~ Als die Hochzeit- Narutos Hochzeit- bekannt gegeben wird, ist Sasuke wie vor den Kopf gestoßen. Er kann es nicht glauben. Es klingt wie ein schlechter Scherz: Dinge passieren, er bekommt sie anscheinend von allen als Letztes mit und wird vor vollendete Tatsachen gestellt- Und all die vergangenen Jahre, all die Dinge in seinem Kopf, alles, was er gerade erst zaghaft wieder zu glauben, hoffen, fühlen gewagt hat, entpuppt sich mit einem Schlag als Lüge. Als schönes Traumschloss in seinem ewig naiven Kinderkopf, das nichts mit der Realität zu tun hatte. Irgendwie ist es ja fast zum Lachen. Warum wundern sich Leute noch, dass er von Loyalität nicht viel hält und seine Seiten wie Wäsche wechselt, wenn er sein Leben lang immer nur wieder von denen verraten worden ist, die ihm noch kurz davor ewige Treue geschworen hatten? Warum ist -er- der Verräter? Nach allem, was er erreicht hat und allem, was er zu geben bereit war, hätte er nicht geglaubt, dieses alte Schreckgespenst wieder so nah und deutlich zu spüren, diesen Zustand, der ihn in ein Meer von Erinnerung reißt: Auf einmal ist er wieder so hilflos. Da steht er und muss zusehen und kann überhaupt gar nichts tun. Er kann es nicht einmal begreifen. Seine einzige Verbindung, alles, was er noch hatte, der Strohhalm in seiner Hand-... warum...? Ein bekannter Schmerz bohrt sich in ihn, bitter und rot und er schließt die Augen, um das Wirbeln darin zur Ruhe zu bringen. Für einen kurzen, hysterischen Moment denkt er- hofft er- die Nachricht sei vielleicht nur ein Teil von einer sadistischen Illusionstechnik. Ein Gen-Jutsu. Dann denkt er, vielleicht ist es seine Art sich zu rächen, für alles was wegen ihm war. Und dann denkt er- nein. Vielleicht ist es einfach ein Muster, das sich wiederholt. Endloser Schmerz. Endlose Trennung. Das Happy End ist ein Märchen, das Kindern erzählt wird, damit sie fügsam und gutgläubig sind. Auf der Karte steht, dass sie ihn als Trauzeugen wollen, und er weiß nicht was er davon halten soll. Einerseits ist es idiotisch, weil er sich nicht vorstellen kann, dass der offizielle Verräter der braven Gesellschaft eine Rolle in so einer Zeremonie spielen sollte, andererseits ist es so verquer ehrenvoll, dass er geradezu dankbar sein müsste; vor allem aber ist es unendlich, abgrundtief grausam. Er ist wieder wie ein kleines Kind: geködert mit falschen Versprechungen, leerer Schmeichelei, gegängelt von einem Lügenkonstrukt, erniedrigt als Tanzäffchen des Systems, das ihm gleichzeitig seine Würde geraubt hat, seinen Willen nimmt, systematisch sein Rückgrat auflöst. Und er weiß genau, dass er wie damals nichts tun können wird, um etwas daran zu ändern. Er wird stramm stehen, wie ein guter Soldat, genau so wie man das von ihm erwartet. Allein. Hilflos. Nur Lächeln... das will er nicht. Lächeln will er nie wieder. ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)